Beiträge von Sextus Duccius Parfur

    Verwundert runzelte ich die Stirn und blickte Venusia fragend an.
    "Hei, das war als ein Kompliment gedacht. Alles was ich wusste, war, dass du eine Frau und Comes warst. Was soll ich mir denn da sonst denken?"
    Ich war selbst überrascht, dass meine Stimme leicht vorwurfsvoll klang.
    "Und du bist ja ganz anders, nicht ein Stück so, wie ich gedacht hatte. Was also ist los mit dir?"
    Ich blickte sie verständnislos an.

    „Nein, du sagst es, ich hab keine Ahnung, warum der Händler so überreagiert hat.“, lachte ich und meine Hand wanderte wieder von meinem Hinterkopf weg, doch die verwuschelten Haare standen noch recht unordentlich ab. Ich grinste weiterhin und Dianthas folgende Worte ließen meine Mundwinkel noch ein Stück weiter nach oben wandern. „Tja“, meinte ich dann bedeutungsschwer auf ihre Worte, und zuckte demonstrativ mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung, warum wir uns verpassen konnten. Ich hab meine Ankunft zumindest nicht geheimgehalten. Außerdem ist ‚schon wieder zurück’ gut gesagt. Valentin meinte ihr hättet mich schon viel früher zurück erwartet.“ Das Grinsen war etwas abgeschwacht und meine ganze Erscheinung wurde dadurch ernster.

    Erschrocken, aber bemüht dies nicht zu zeigen drehte ich mich zu dem Sprecher um und betrachtete ihn mit noch immer gerunzelter Stirn. Abschätzend musterte ich ihn von oben bis unten und merkte wie sich meine Kopfschmerzen wieder ankündigten. Mit irgendwas verband ich diesen Mann, doch womit wusste ich nicht genau zu sagen.
    "So ich habe also Botenritte und allerlei gegen gute Geld gemacht...", wiederholte ich langsam, während ich die folgenden Worte im Kopf abwog. "Nun, zum einen könnte ich dir dann so einiges vorwerfen und zum anderen frag ich dich, was würdest du dir denn diesen Spaß hier kosten lassen?"

    Ich zögerte einen Moment, mit meiner Antwort, dann dachte ich mir, dass es eh nichts schaden konnte, immerhin hatte er nur gewusst, dass sie Comes war.
    „Nun, steifer, verbissener. Und auf keinen Fall hätte ich gedacht, dass du dir selbst, oder anderen Essen machst.“, erzählte ich frei heraus, dann fügte ich noch schmunzelnd an: „Außerdem hattest du graue Haare und warst nicht mal halb so hübsch, wie jetzt“ Ich schloss mit einem Grinsen und schob mir wieder was zu Essen in den Mund.

    "Valentin hat's mir erzählt.", beantwortete ich auch gleich ihre unausgesprochene Frage, nachdem ich dankend den Becher entgegen genommen hatte. "Er hat mir recht viel erzählt, aber um ehrlich zu sein, ich hab mir Venusia etwas älter und... naja, ich hab mich dir etwas anders vorgestellt.", ich grinste und trank schnell einen Schluck.

    Ich hatte Flux aus dem Stall geholt und der Gute freute sich scheinbar über die Maßen mich wieder zu sehen. Es tat gut das zu spüren. Dennoch merkte ich, dass ich ihn wohl in wenig vernachlässigt hatte, seitdem ich wieder in der Casa war. Das wollte ich ändern!
    Doch jetzt führte ich ihn auf die Menschen und Tierleere Südweide. In der Dunkelheit der noch anhaltenden Nacht lehnte ich meine Stirn gegen den Hals von Flux und schlang die Arme um diesen. So blieb ich einige zeit stehen und atmete tief durch.
    Dann schwang ich mich mit einem Satz auf den Rücken des Tieres und drückte ihm die Fersen in die Seiten.
    Wir preschten über die Weide und ich genoss einfach die Geschwindigkeit, die Bewegungen des Tieres unter mir und die Freiheit und Geborgenheit der Dunkelheit um mich herum.

    Ich stand nur da und starrte auf die Worte, die dort an der Wand standen. Ich hatte sie nicht richtig gesehen, und auch nicht wirklich beachtet, als ich so schnell das Haus vrelassen hatte. Doch jetzt sah ich, wie sie langsam verschwanden. Doch mein Zorn stieg im gleichen Maße, und als Scipio sich etnfernte lief ich mit ruhigen aber ausholenden Schritten zum Stall.

    "Ah, die Venusia!", meinte ich als mir einfiel, was Valentin mir alles erzählt hatte. "Du bist doch Comes, nicht?"


    "Ja, was zu trinken wäre nicht schlecht, danke" Ich grinste und fügte an: "Das Essen ist übrigens sehr lecker."

    Von außen sah man im schwachen Licht des Mondes schon einen geringen Ausmaß der Schmiererei, als ich mit Scipio wieder zur Casa kam. "Da, sieht du's?", fragte ich unnnötiger Weise und deutete auf die Hauswand.

    "Der Kopf sitzt noch auf den Schultern.", meinte ich mit leicht ironischem Unterton, während Scipio seine Sachen an sich nahm. Dann grinste ich doch. Es war eh das beste alles mit Humor zu nehmen, das man nicht ändern konnte, fand ich und da wollte ich mich dran halten.
    "Ich hoff nur dein Eindruck von mir ist nicht völlig verdorben."
    Scipio hatte sein Sachen und so fügte ich auch gleich an: "Können wir?"

    Die Wache winkte mich ungeduldig herein und ich betrat den Raum. Als ich Scipio sah schossen mir Bilder der letzten Nacht durch den Kopf und mein "Salve" klang leicht verlegen.
    "Bei uns ist vandaliert worden und Valentin schickt mich dich zu holen.", kam ich jedoch gleich zur Sache.

    Ich folgte den beiden Wachen bis diese vor einer Tür stehenblieben und dort kopften.
    Geduldig wartete ich, fragte mich jedoch, ob diese Vorsicht wirklich nur auf die Schändung des Tempels und den Einbruch in verschiedenen Häusern zurück zu führen war. Ehrlich gesagt fand ich es etwas übertrieben.

    "Ich hab ja noch nicht mal eine Ahnung, wer dieser Farold ist!"
    Ich sandte einen bitterbösen Blick zu dem Stallburschen, der mich hier eingeschlossen hatte. Die Arme demonstrativ vor dem Körper verschränkt schüttelte ich den Kopf.
    "Lass doch den Jungen ran", ich ruckte mit dem Kopf zu dem Übeltäter, der das Tor verschlossen hatte änderte sonst jedoch nichts an meiner ablehnenden Pose.

    "Ohhhh...nein! Nein, vergiss es!", ich entzog Loki sofort meinen Arm. "Dein Arm ist kaum anders als meiner, kein bisschen dick, tu du's doch! Oder versprich einem Stallburschen einen Lohnzuschuss... Oder mach sonst was! Aber meine Antwort ist und bleibt nein!" Ich trat schon den taktischen Rückzug an, ich wich ein zwei Schritte zurück und hob abwehrend die Hände.
    "Farold!", rief ich laut. "Vergiss es!" Dann schaute ich wieder Loki an und wiederholte: "Vergiss es!"

    "Moment, stop!", verlangte ich und hb abwehrend die Hände. "Das beudetet jetzt nicht das, was ich glaube, dass es bedeutet, oder? Ich hoffe für dich, dass es was anderes bedeutet, denn meine Antwort auf das, was ich glaube, dass es bedeutet, heißt Nein. Nein, nein und nochmal nein. Und jetzt sag mir, was es bedeutet. Und sag das richtige!" Beinahe bittend aber genauso befremdet schaute ich Loki an.

    "Sagte ich doch schon, oder?", stellte ich die Gegenfrage. "Ich hab nicht die geringste Ahnung.", wiederholte ich nochmal. "Verrätst du's mir?" Ich steckte mir noch einen Löffel mit dem Essen in den Mund und schaute die Frau fragend an.