Beiträge von Sextus Duccius Parfur

    Aus den Augenwinkeln sah Sextus, wie Diantha sich umdrehte und seine Neugierde lies ihn sich noch mal umschauen. Er sah die Striemen und Narben auf ihrem Rücken und schüttelte fassungslos den Kopf. Wer konnte so einem netten, wenn auch frechen, Mädel so was antun?
    Er drehte sich schnell wieder um, um nicht dabei ertappt zu werden, dass er sie doch 'beobachtet' hatte, war dann jedoch zu faul wirklich raus zu gehen. Und Diantha schien es nicht weiter zu stören. So blieb er wartend stehen und musterte mit einem mulmigen Gefühl im Magen die Utensilien zum Rasieren.
    Er nahm eine Klinge in die Hand und wog sie andächtig. Und damit sollte er jemanden an sich ranlassen? Also er wusste nicht wirklich ob das eine gute Idee war...

    "Gut, das werd ich machen. Danke dir, für das Angebot."
    Er nickte Ancius zu und sagte dann noch:
    "Ich hau mich jetzt auch wirklich hin. War eine anstrengende Zeit in den letzten Wochen. Ich freu mich schon auf einen ruhigen und erholsamen Schlaf."
    Und er drehte sich gähnend und streckend zu der Stelle, wo Ancius ihm die Decken beschrieben hatte und holte sich dort ein.
    Beim zurück gehen zur Box, in der Flux stand, rief er Ancius noch ein "Nacht!" zu, ehe er in dieser verschwand und es sich dort gemeinsam mit Flux gemütlich machte.

    Nun blickte Sextus erstmal überrascht, dann nachdenklich.
    Das war ein guter und ernst zu nehmender Vorschlag und abgeneigt war Sextus vom ersten Gefühl her auch nicht. Dennoch wägte er kurz das Für und Wider ab. Schließlich kam er zu dem Ergebnis, das sich Ancius wohl gedacht hatte.
    "Ich würde sagen, dass wäre eine Möglichkeit.", begann er langsam. "Wenn du denn bereit bist mir so was anzuvertrauen, das ist einiges an Wert, womit ich da handeln soll."

    Sextus fing das Handtuch geschickt auf.
    "Na du machst mir Mut! Ich glaub ich lass mir doch lieber einen Vollbart wachsen.", lachte Sextus kopfschüttelnd.
    Dann drehte er sich um, legte die Handtücher auf den Rand der Wanne und begann, nachdem er einen flüchtigen blick über die Schulter geworfen hatte, die Klamotten anzuziehen, die für ihn bereitlagen. Wohl fühlte er sich immer noch nicht dabei, aber es war nicht mehr so schlimm wie am Anfang.
    Als er sich fertig angezogen hatte lief er raschen Schrittes in die Küche und fragte Marga nach Kleidung für Diantha. Als diese wissen wollte, was sie denn gemacht hätten, meinte Sextus grinsend: "Manchmal bin ich eben doch noch der kleine Junge, den Valentin in mir zu sehen scheint, und eine Wasserschlacht macht immer Spaß." Daraufhin hat Marga nur lachend mit dem Kopf geschüttelt und war Wechselklamotten für Diantha holen gegangen.
    Mit diesen über dem Arm kam Sextus dann wieder ins Bad und gab sie Diantha mit einem Grinsen.
    "Also wenn ich fies wäre, würde ich auch hier drinnen bleiben, wenn du dich jetzt umziehst." Er schaute sie frech an. "Aber weil ich das rasieren nacher noch überleben will, will ich mal nicht so sein und warte draußen." Er zwinkerte.

    "Die Gesundheit zu erkennen ist für mich kein Problem. Nach Anlagen für Kraft und so weiter hab ich noch nie bewusst geschaut aber das mit der guten Eignung zu Zucht ist wieder einfacher für mich.", zählte Sextus mit leicht gerunzelter Stirn auf. Worauf wollte Ancius hinaus? "Und wenn man mir sagt, welche Tiere die Ala bevorzugt könnte ich da sicher auch passendes finden."
    Er schaute seinen Gegenüber prüfend und neugierig an.
    "Du willst doch auf was hinaus?!"

    "Nun, wenn man bedenkt, dass ich hier dein 'Vorgänger' war, würde ich sagen, recht gut. Ich kann auf alle Fälle eine Stute von einem Hengst unterscheiden.",meinte Sextus nun wieder grinsend. "Aber was soll mir das bringen?"

    Sextus lehnte sich gegen eine Box und meinte mit leicht ironischer Stimme:
    "Klar, ich werd einfach Bote. Hier hin und dort hin reiten, das Tier unter mir zu tode schinden. Oder ich versuch mich als wandernder Spielmann, ich reise durch die Gegend und mache meine Kopfstände und wackel mit den Ohren um dafür Geld zu bekommen. Nein, das sind keine Aufgaben für mich und was anderes fällt mir leider nicht ein..."
    Er zuckte mit den Schultern, dann wandte er sich mit ehrlicher Neugierde an Ancius: "Hättest du denn eine Idee, was so ein Taugenichts, Tagedieb und Herumtreiber wie ich machen könnte?"
    Erklärend fügte er abermals schulterzuckend hinzu.
    "Sind alles Titel, die ich mir in den letzten Wochen 'verdient' habe."

    "Nach Pferd roch ich bis vor kurzem auch noch, ehe ich mal wieder gebadet wurde..." Er schüttelte grinsend den Kopf.
    "Also ist das kein Problem. Und 'ne Weile bleiben? Ich weiß nicht... Es ist schön hier zu sein und vertraute Gesichter zu sehen, aber langsam glaube ich, dass mir das Vagabunden Leben im Blut steckt."
    Sextus zuckte etwas hilflos die Schultern.
    "Auf jeden Fall werde ich immer wieder hierher zurück kommen, da bin ich mir sicher. Aber hin und wieder muss ich einfach los. Ist ziemlich sinnlos so, aber was soll ich machen?"

    Sextus stand etwas hilflos da. Er hatte nie wirklich gelernt mit solchen Situationen umzugehen. Deshalb legte er nur kurz die Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht.
    Nach einer Weile meinte er dann: "Ich werde dir was anderes zum anziehen holen, hier ist ja nur Zeug für mich. Und dann darfst du mir die Klinge an den Hals legen." Er zwinkerte ihr zu und fuhr sich zur verdeutlichung, was er meinte, einmal über das Kinn. Er wartete noch auf eine Zustimmung seitens Diantha, ehe er sich anziehen wollte.

    "Danke, Ancius.", wechselte auch Sextus zu dem römischen Namen.
    "Ihm gehts blendend, und er ist anhänglich wie eine Klette."
    Er grinste leicht.
    "Deshalb wollte ich auch mit dir sprechen. Wir sind es inzwischen beide gewohnt beieinander zu schlafen und darum wollte ich dich auch fragen, ob ich hier im Stall übernachten könnte. Valentin meint, das hier wäre nun dein Gebiet."
    So genau hatte er es zwar nicht gesagt, aber Sextus hatte dies hinein interpretiert und fragte sich, ob das so stimmte.

    Sextus bemerkte ihr Zögern und ging langsam zu ihr.
    Er wollte schon sagen, dass sie nichts erzählen musste, als sie ihm die Wachstafel reichte.
    Ehe er drauf schaute meinte er: "Ich besorg dir 'ne Neue. Ist ja meine Schuld, dass sie jetzt kaum noch zu gebrauchen ist."
    Sextus begann die kurze Geschichte zu lesen. Er würde seiner Schwester wohl ewig dankbar sein, dass sie ihm dies damals beigebracht hatte.
    Als er geendet hatte schaute er Diantha aufrichtig an: "Das tut mir leid." Er wartete kurz, ehe er mit einem aufmunternden Lächeln hinzufügte: "Aber jetzt bist du ja bei uns. Du gehörst quasi zur Familie, da wird dir nichts mehr passieren. Das kann ich dir versprechen. Hier passte jeder auf jeden auf."

    Am Ende der Boxenreihe sah Sextus schließlich Ancius (oder vieleicht besser Farold?) auftauchen.
    Lächelnd sah Sextus, wie dieser erst das Jungtier beobachtete udn schließlich die AUgen schloss. Leise trat Sextus zu ihm heran und sagte dann nur noch einen Meter entfernt: "Heilsa Farold. Gut, dass ih dich treffe!"
    Er beobachtete mit einem leichten Lächeln die Reaktion des anderen.

    Sextus kam zurück in dei Ställe, wo er schon sehnsüchtig von einem unruhigen Flux erwartet wurde.
    "Na, na", meinte Sextus lachend auf das freudige schnauben des Tieres. "So lange war ich nun auch nicht weg!"
    Dennoch genoss er es, wie Flux überall an ihm nach was zu Essen schnupperte und den leicht geschrumpelten Apfel schließlich in dessen Hand fand.
    "Ja, du, der is für dich.", meinte Sextus und klopfte Flux den Hals, während dieser genüsslich den Apfel verzehrte.
    "Ich hol dir etwas Heu, dann können wir gerne schlafen gehen."
    Und Sextus entfernte sich, ging die Boxen aufmerksam entlang und schaute sich die Tiere alle an. Viele waren ihm unbekannt, eigenlich fast alle. Dennoch streichelte er hier eine Nase und fuhr dort über eine Mähne.
    Schließlich nahm er sich einen Arm voll Heu und trug ihn zurück zu Flux.
    "So mein Guter, hier! Ich hoffe du wirst mir nicht eifersüchtig, wenn ich mir die Tiere auf der Seite auch noch anschaue."
    Damit legte er das Heu vor Flux ab und erhielt als Antwort ein Schauben. Sextus interpretierte das einfach mal als Zustimmung und ging auch noch die andere Reihe der Boxen ab.

    Sextus nahm ebenfalls das Handtuch vom Kopf, hängte es sich über die Schultern und sah Diantha mit gerunzelter Stirn jedoch neugierig an. "Nicht?", fragte er leicht verwundert. "Mh, ich würde, ehrlich gesagt, schon gerne wissen, wie es dazu kam. Aber du wirst es mir wohl kaum erzählen können, oder?"
    Er überprüfte kurz mit der linken Hand den Sitz seines 'Wickelrockes', doch er schaute Diantha aber die ganze Zeit fragend an.

    "Ah, so ist das also...", meinte er, stopfte das Handtuch um seine Hüften fest und ging zu einer kleinen Truhe in der Ecke des Zimmers. Dort holte er noch zwei weitere Handtücher heraus und kehrte mit diesen zu Diantha zurück.
    "Hier!", meinte er mit einem leichten grinsen und warf ihr das Handtuch auf bzw über den Kopf. "Damit du mir nicht verkühlst."
    Und er begann seine Haare mit dem anderen Handtuch trocken zu rubbeln.
    "Entschuldige die neugierige Farge, aber: Bist du schon immer stumm?", meinte er nach einer Weile des Schweigens und blickte sie fragend unter dem Handtuch heraus an.

    Sextus wurde leicht rot im Nacken, als er Diantha so sah.
    "Frech wie sonst was, was?", meinte er dann lachend auf ihre herausgestreckte Zunge. Danach hielt er ihr aber dennoch grinsend das Handtuch hin.
    "Und langsam glaube ich, dass du noch etwas mehr als schweigsam bist, könnte ich damit recht haben?"

    Ein heimtückisches Grinsen schlich sich auf Sextus Gesicht, als sie wieder näher zum Bottich kam.
    Es machte Spaß und war befreiend den kleinen Jungen heraushängen zu lassen, aber jetzt wollte er Diantha erst mal ein bisschen ärgern. Aber nur ein ganz kleines bisschen.
    Süß lächelnd nahm er ihr die Handtücher ab. "Danke"
    Doch mit einem Mal stand er aufrecht in der Wanne, hob Diantha hoch und setzte sie in das warme Wasser.
    Sich selbst schlang er schnell ein Handtuch um die Hüften und grinste frech auf Diantha hinab. Während er aus der Wanne stieg, meinte er dann: "'Tschuldige, war vielleicht etwas übertrieben von mir. Aber nur vielleicht, und das musste einfach mal sein. Auge um Auge, du erinnerst dich? Außerdem warst du eh schon nass, und jetzt weißt du auch, wie es ist unfreiwillig zu baden."
    Er zwinkerte ihr zu und grinste einfach nur frech.

    Verwirrt sah Sextus Diantha an, als sie ein zwei Schritte näher kam. Er verstand zunächst nicht, was sie vor hatte, und als er es bemerkte war es zu spät.
    Er versuchte zwar noch nach den Handtüchern zu schnappen, doch vergebens.
    "Hei, das kannst du nicht machen!", beschwerte sich Sextus. "Soll ich etwa für immer hier drinnen bleiben und mir, wenn das Wasser kälter wird en Tod holen?"
    Er blickte sie empört an.

    Sextus spührte, wie er Wasser in Mund und Nase bekam, und riss sich den Schwamm aus dem Gesicht.
    "Na warte, das bereuhst du!", rief er aus.
    Er wollte schon aufstehen, besann sich dann aber eines besseren, tauchte den Schwamm noch mal ins Wasser und warf ihn nach Diantha. Er traf sie an der Schulter mit einem quatschenden Geräusch, welches Sextus mit Genugtuung hörte.
    "Auge um Auge...", meinte er grinsend.

    Als er die zweite Fuhre Wasser über den Kopf bekam spritzte er etwas davon zurück und grinste. Seine Haare, die normalerweise gelockt recht kurz aussahen hingen ihm nun über die Stirn und tropften ins eine Augen. Er wischte sie weg und das nächste was er sah war ein Schwamm vor seinem Gesicht.
    "Wage es nicht! Das bereuhst du! Darauf kannst du dich verlassen!", drohte er ihr, bewegte sich jedoch keinen Zentimeter.