Beiträge von Sextus Duccius Parfur

    "Küche", bestätigte Sextus grinsend und rieb sich kurz den Arm, wo Valentin ihm draufgeschlagen hatte. Es tat nicht wirklich weh, es zeigte ihm viel mehr, dass er wieder hier war.
    Grinsend ging er mit seinem Vater.

    Sextus wich bei diesen Worten gespielt erschrocken einen Schritt zurück.
    "Wer bist du? Was hast du mit meinem Vater gemacht? Der kennt mich und hätte gewusst, dass ich immer Hunger habe! Daran hat sich nichts geändert."
    Er grinste seinen Vater an.
    "Kocht Marga denn immer noch so gut?"

    Sextus lächelte freudig ob dieser Worte. Dennoch konnte er sich eine kleine Neckerei nicht verkneifen.
    "Weiß ich doch. Nur irgend jemand hat meine Erziehung dahin gehend verbockt, dass ich vorher immer noch mal höflich nachfrage. Wenn ich mich nur erinnern könnte, wer das gewesen war?"
    Er grinste seinen Vater frechfröhlich an.

    Zu den ernsten Worten seines Vaters konnte Sextus nur Unverständliches grummeln und sauer auf den Boden zu schauen. Daran konnte und wollte er nicht glauben. Aber da er es nun eh nicht ändern konnte, wollte er wenigstens seine Wut bewahren.
    Als dann aber die sanfte Frage kam, blickte Sextus hoch, und sein Gesicht wurde wieder weicher.
    "Etwas kann und werde ich auf alle Fälle bleiben. Sofern ich denn darf.", er blickte seinen Vater fragend aber auch lächelnd an.

    "Oh, echt?", Sextus langte sich gespielt überrascht an das Kinn. "Tatsache!", rief er lachend aus und rieb sich über seine Stoppeln.
    "Das ist mir etwa eine Woche nachdem ich verwunden bin passiert."
    Er zuckte lachend de Schultern, doch bei der nächsten Frage verdüsterte sich sein Gesicht.
    "Ich hab meinen Erzeuger gesucht, um mich an ihm zu rächen. Für alles. Doch das Schwein vergällt mir selbst das! Der alte Sack war bereits tot!", er spuckte die Worte regelrecht aus.

    "Auf so was hab ich gehofft.", grinste Sextus erleichtert.
    Er lies das Heu auf den Boden fallen, drehte sich um und schloss seinen Vater lächelnd in die Arme.
    "Und so alt bist du nun auch wieder nicht, nur halt nicht mehr der aller Jüngste."
    Rasch löste sich Sextus von Valentin, brachte etwas Sicherheitsabstand zwischen sich und ihn und grinste ihn frech an.

    Sextus drehte sich nicht um und summte noch die Zeile zu Ende. Es mochte so aussehen, als würde er das aus böser Absicht tun, aber er wagte es einfach nicht seinen Vater anzuschauen.
    "Ja, das bin ich. Mehr hast du dazu nicht zu sagen?"
    Seine Stimme klang etwas tiefer, wie sie geklungen hatte, bevor er gegangen war. Aus dem jugendlichen Krächzen war eine normale Männerstimme geworden. Doch hörte man, wenn man Sextus kannte, deutlich die Unsicherheit darin.
    Sextus wusste nicht, was er erwartet hatte. Aber er hatte etwas erwartet. Sei es wütendes Brüllen oder eine glückliche Umarmung. Doch nun hörte er nur diesen Satz, mit, für ihn, neutral klingender Stimme gesprochen.

    Sextus tauchte mal wieder auf. Das war schon ein Wunder für sich.
    Das Einsiedlerleben lag ihm irgendwie, aber hier hatte er sein Zuhause, ob er wollte oder nicht. Und er fürchtete, dass er wollte.
    Außerdem war diesmal Flux bei ihm gewesen, der gute Junge und Sextus waren unzertrennlich geworden in der Zeit. Nun waren sie wieder mal hier, in der Casa, nein eher in den Ställen.
    Sextus ging neben Flux her, er brauchte schon gar nicht mehr die Zügel des Tieres zu halten, er blieb eh immer ins einer Nähe. Eine freie Box war das, was sie suchten, und schließlich auch endlich fanden. Die anderen Tiere waren leicht unruhig, weil 'Fremde' da waren, aber Sextus und Flux kümmerten sic nicht wirklich darum.
    Schließlich begann Sextus Flux mit Heu abzureiben und dabei leise zu summen.

    Das Familien Mitglied ist dieser Ancius? Valentin hat etwas von ihm erwähnt. Er ist der Stallmeister, oder? Aber was für ein Gast?, fragte er neugierig. Die Personelle Veränderung in der Führung sollte ihn vielleicht auch interessieren, doch tat es das nicht so sehr wie das in der Familie.

    Sextu trank ebenfalls. Er hatte schon so oft drüber geredet , so oft drüber reden sollen, weil alle meinten es gehe ihm dann besser.
    Doch war dem so gewesen? Sextus zuckte mit den Schultern.
    Ich musste Alrun beschützen.
    Mehr wollte er nicht dazu sagen.
    Er nahm noch einen Schluck und schaute Venusia dann fragend an:
    Aber sag, was ist hier so geschehen, in der Zeit in der ich weg war? Irgendwas Weltbewegendes?

    Sextus zögerte, nahm erstmal einen Schluck und schwenkte dann den Becher mit seiner Hand. Wo sollte er anfangen? Es war wirklich keine großartige Geschichte... Naja, am besten er begann so ziemlich am Anfang.
    Nun, nachdem wir Valentin der sicheren Obhut der Dorfbewohner überlassen haben ging es weiter in ein anderes Dorf. Dort blieb ich einige Zeit. Ich lernte besser mit den Waffen umzugehen, und ich verarbeitete, dass ich einen Menschen getötet hatte. Aber es hielt mich nicht besonders lange dort. So verabschiedete ich mich nach einigen wenigen Monaten von Leif und Alrun, zog auf eigene Faust und alleine durch die Wälder. Es tat gut, ich sorgte für mich selbst, jagte und übte weiter. Ich wanderte mal hier hin, mal dort hin, und irgendwann, ich weiß auch nicht warum, kam ich an die römische Grenze. Und als ich dann schon mal dort war dachte ich mir, ich kann ja auch hierher. Irgendwie hab ich etwas Gesellschaft von Menschen die ich mag vermisst.
    Er grinste schief.

    Sextus machte Flux fertig für den Ausflug und führte ihn dann leicht zweifelnd hinaus.
    Draußen saß er dann auf, was ihm zuerst mit einem unmutigem Schnauben quitiert wurde, aber ansonsten blieb Flux ruhig.
    Na bitte, mein Schöner. ich denke wir werden zusammen noch Spaß haben. Meinte er grinsend und klopfte Flux den hals ehe er ihn leicht antraben lies.

    Sextus nickte.
    Danke. Ausreiten ist eine gute Idee.
    Wenns auch das erste mal sein würde, dass Sextus auf Flux Rücken sitzen würde. Aber das würden die beiden schon irgendwie hinbekommen.
    Hättest du vielleicht Lust mich dieses oder irgendwann Mal zu begleiten, wenn du Zeit hast, würde mich freuen. , schlug er vor.

    Ich kann nur raten, aber vielleicht sind es die Tiere.murmelte Sextus, nicht undeutlich aber ebenfalls leise.
    Er streichelte Flux weiterhin über die Ohren, da er nicht wirklich wusste was er sonst dazu sagen sollte.

    Sextus konnte nur nicken.
    Das Gefühl kannte er.
    Er kannte es seid dem Augenblick, da er seine leibliche Familie verlassen hatte, eigentlich sogar von noch früher.
    Ja, aber dennoch sind hier Menschen, oder Aufgaben, die einen immer wieder hierher ziehen, oder treiben., er runzelte die Stirn und streichelte Flux gedankenverloren über die Ohren.

    Nein, danke, Farold. Ich arbeite gerne hier, aber ich fürchte, es wird mich nicht lange genug hier halten, um so eine Aufgabe zu übernehmen. Aber vorallem denke ich, dass du das hier sicher gut machst. Und ich will nicht einfach auftauchen und dich aus deinem Reich vertreiben.
    Er nickte ihm lächelnd zu.
    Du hast recht, von Geburt her bin ich keiner, aber ich bin ein Mitglied dieser Familie. Und ich habe in den letzten Monaten im freien Germanien gelebt und fühlte mich dort mehr zu Hause, als ich es je kannte. Von dem Anwesen hier mal abgesehen.

    Ein störrischer Esel bist du also geworden? Ich war wirklich zu lange weg.
    Sextus schüttelte leicht seufzend aber gleichzeitig auch grinsend den Kopf.
    Eben dieser Sohn bin ich, kannst mich Marbod oder Sextus nennen, wie's dir gefällt. Obwohl ich selbst Marbod vorziehe.
    Er zuckte mit den Schultern, er selbst wusste zwar, woher diese Abneigung kam, doch konnte er ja nicht allen einfach über den Mund fahren, wenn sie ihn Sextus nannten. Und bei manche machte es ihm gar nichts aus, von daher...
    Ich wollte zu dir, begann er von neuem, wollte dir eigentlich meine Hilfe beim Wiederaufbau anbieten, er deutete auf Flux Box, aber wie's auschaut bin ich zu spät. Kann ich sonst irgendwo helfen? Ich arbeite zu gerne hier.
    Er machte eine Armbewegung, die den ganzen Stall mit einschloss.

    Sextus grinste bei der Beschreibung, doch am meisten freute ihn die Aussage, dass Flux ihn wohl vermisst hatte.
    Du redest wie einer, der viel mit ihm zu tun hatte.
    Er musterte den Mann nochmals. Er wirkte wie jemand der etwas davon verstand.
    Liege ich richtig, wenn ich behaupte, dass du Ancius sein musst?

    Überrrascht drehte sich Sextus um.
    Der bin ich wohl, aber Teufelsbraten?Flux?
    Er schaute skeptisch zu eben diesem.
    Das wäre ja was ganz neues, seid wann bist du ein Teufelsbraten?, fragte er allen ernstes das Tier, ehe er sich wieder dem Mann zuwandte, diesen kurz musterte und dann fragend schaute.

    Am Tag, nachdem er angekommen war, ging er vormittags gleich zu Flux in den Stall.
    Überrascht stellte er fest, dass die Box die Flux zerstört hatte schon wieder wie eu aussah. Schulterzuckend ging er zu dem Tier und streichelte ihm den Hals.
    Dieser schnaubte zutraulich und als Sextus auch noch einen kleinen Apfel herausholte, wieherte er erfreut.
    Sextus teilte den Apfel und gab Flux die eine Hälfte zu futtern, ehe er in seine hineinbiss.