Sextus hingegen starrte in den Wald.
Alle möglichen gedanken, die er sich in den vorherigen Tagen gemacht hatte schwirrten ihn nun, da er einige ruhige Stunden hatte wieder im Kopf herum. Doch keinen der Gedanken konnte er weiterführen, oder gar beenden, und so drehte sich diese immer nur im Kreis, bis Sextus langsam Kopfschmerzen davon bekam. Schließlich beschloss er sich die Vögel anzuhören nd zu versuchen sie an den Stimmen zu unterscheiden.
Auf die Vögel zu hören, dachte er sich, war insgesamt eine gute Idee. Wenn er sich leise und ruhig verhielt würden sie ihn schon vor unerwünschten Besuchern warnen, indem sie verstummten.
So verging die Zeit und irgendwann war auch schon der Mittag heran. Sextus hatte dies gar nicht bemerkt, war sich jedoch sicher die ganze Zeit wach gewesen zu sein. Ja, keine Sekunde hatte er geschlafen. Naja, Sextus beugte sich zu seinem Vater und weckte diese indem er ihn sanft an der Schulter schüttelte.
Beiträge von Sextus Duccius Parfur
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"Nicht nur der.", erwiderte Sextus leise und lächelnd und nahm dankbar das Fleisch entgegen. "Aber schlaf erstmal du, ich halt die Augen offen."
Er biss in sein Stück hinein und lächelte, Selbsterlegtes schmeckte doch immer noch am besten! Wie so oft in den letzten Tagen aßen sie schweigend, und als er recht satt war lehnte sich Sextus gegen einen Baum und wünschte seinem Vater zwinkernd eine "Gute Nacht". -
"Auf alle Fälle!", erwiderte Sextus gleich wacher und fröhlicher als vorher. Sein Magen knurrte eh schon leise, und die ganze Zeit das Fleisch vor der Nase zu haben machte es nicht besser.
Den Göttern hatten sie ja nun geopfert, hoffentlich halfen diese ihnen nun auch und führten sie zu Julia. Vier Tage. Sextus blickte nochmal kurz den Weg in ihre Laufrichtung, ehe er seinen hungrigen Blick auf Valentin senkte. -
"In Ordnung.", erwiderte Sextus leicht enttäuscht nicht gleich zugreifen zu können, wagte es jedoch auch nicht, vor der Opferung an die Götter, selbst etwas zu nehmen.
Es dauerte nicht soooo lange, Sextus kam es jedoch zu lange vor, die restlichen Streifen zu braten. Schlussendlich nahm Sextus einen gute Portion, und legte sie respektvoll auf den Stein. Während er das Vergraben Valentin überlies, wusste er ja nicht, ob es da Besonderheiten gab. Hoffte auch so nichts falsch gemacht zu haben. -
Unschlüssig nahm Sextus die Streifen entgegen. Sollte er sie essen? Sie sahen verdammt lecker aus! Aber war das auch bei den Germanen so üblich?
Fragend sah Sextus seinen Vater an, kam sich recht seltsam vor, so mit einem Fleischstreifen in der Hand, nicht wissend, was er damit tun sollte. -
Sextus beobachtete fasziniert, wie das Tier ausblutete, bemerkte dabei kaum die Aufforderung seines Vaters.
Dennoch reagierte er recht schnell. Er lief sofort los, um geeignetes Feuerholz zu holen und als er mit einem Arm voll zurück kam fragte er nur noch: "Wo?" -
Sofort gab Sextus seinem Vater seinen Dolch, zögerte nicht mal den Bruchteil einer Sekunde.
Etwas von der Ehrfurcht, die in Valentins Stimme mit schwang ging auch auf ihn über und so beobachtete er interessiert aber auch mit wachsendem Respekt, was vor sich ging. -
Sextus bestaunte kurz die Opferstätte, auch wenn es nicht all zu viel zu sehen gab. Es war dennoch interessant. wem sie wohl geweiht ist?
Gemeinsam mit Valentin wuchtete er den Hirsch vom Rücken des Pferdes und trugen ihn zu dem Opferstein, wo sie ihn auch wieder ablegten.
Sextus trat einen Schritt zurück, wusste nicht so recht, was er nun tun sollte. Fragend sah er Valentin an. -
Auch Sextus nahm die Zügel seines Pferdes und fogte seinem Vater den Weg entlang. Der Köcher und der Bogen hingen vergessen auf seinem Rücken.
Sextus musterte, während sie weitergingen, seine Beute. Stolz spiegelte sich in seinen Augen wieder. Den hatte er erlegt!
Sie liefen weiter und Sextus war froh über die Bewegung, sie hielt wenigstens einigermaßen wach und auch der Muskelkater in den Beinen schien langsam abzuklingen. Oder er gewöhnte sich einfach daran, was auch sein konnte.
Nach etwas mehr als einer Stunde hielt valentin an und Sextus, aus seichten Tagträumen gerissen, fragte verwundert: "Sind wir schon da?" -
Sextus merkte, wie das Gewicht weniger wurde, murmelte ein "Geht schon" und gemeinsam wuchteten sie das Tier irgendwie zurück zu den Pferden.
Dort angekommen legten sie beide ächzend den Hirsch ab. Sextus blickte die Pferde an und stöhnte leicht auf.
"Wir hätten auch die Pferde zum Hirsch bringen können, oder?", erklärte er und mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor grinste er. -
Stolz grinste Sextus ehe er seinem Vater zu Hilfe kam.
Er hob mit an, gab jedoch kurz darauf einverärgertes "Args" von sich. Muskelkater lässt grüßen. Doch zum wer weiß wie vielten Male an diesem Tag biss Sextus die Zähne zusammen und trug das Tier weiter.
Nach einigen Metern fragte er knapp: "Wohin eigentlich?" -
Endlich hatte Sextus ein Ziel. Vorsichtig, ging er noch einen Schritt beiseite, um besseres Schussfeld zu haben und wartete. Nicht lange, denn bald kam der Hirsch aus dem Gebüsch heraus. Die Ohren zum Lauschen in etwa ihre Richtung aufgestellt, scheinbar jederzeit bereit zur Flucht.
Sextus hob den Bogen und zielte, versuchte dabei möglichst nicht zu atmen. 'Oh, bitte ihr Götter!'
Die Flanken des Tieres zuckten und im selben Moment ließ Sextus den Pfeil los. Ein kurzes Sirren durchschnitt die Luft und der Kopf des Hirsches ruckte nach oben, doch da war er schon getroffen. Kein Plattschuss, aber die Wunde etwa an der Schulter des Tieres war mit Sicherheit tödlich, wenn auch nicht gleich. Schwerfällig versuchte der Hirsch fort zu kommen, konnte sich noch umdrehen, brach dann jedoch zusammen.
Ein kleiner Jubelschrei entrang sich Sextus Kehle. -
Sextus spähte in die angegebene Richtung, konnte jedoch noch nichts wirklich erkennen. Seinem Vater vertrauend zog er leise einen Pfeil und legte ihn sanft auf den Bogen. Seine Augen suchten noch immer nach dem Ziel, doch mehr als eine Regung im Gesträuch konnte Sextus nicht ausmachen.
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Ebenfalls möglichst leise folgte Sextus einem Vater. Aufmerksam schaute er sich um, doch alle Tiere, die er bisher gesehen hatte waren Vögel, oder ein Eichhörnchen gewesen.
Sextus lies den Blick schweifen. Doch nirgends war etwas von der Größe eines Hirsches oder eines Wildschweines zu sehen. Wo Sextus der Hirsch allerdings wesenlich lieber wäre. Die hauten wenigstens nur ab, während ein Wildschwein zum Angriff überging, wenn er daneben schoss. -
"So bereit, wie es wohl momentan geht.", meinte Sextus und ging die Pfeile holen.
Wieder zurück nahm er sich den Köcher, hängte ihn sich über die Schulter und steckte die Pfeile rein. Ein gutes Duzend waren es wohl. doch er würde das Tier beim ersten Schuss erwischen müssen, ansonsten würden sie erst wieder ein anderes finden müssen. Sextus sah da keine so großen Chancen, aber mit etwas Glück erwischte er es ja, wenn auch nicht tödlich. Dann würden sie es nur noch finden müssen. Zum Essen ginge das, aber zum opfern?
"Muss das Tier möglichst unversehrt sein?", fragte er lieber nochmal nach. -
Sextus griff sich bei dieser Frage an den Oberarm, massierte diesen leicht. "Geht, nicht viel besser, aber auch nicht schlechter als vorher. Du hast da keine Probleme oder?"
Seine Augen wanderten zu dem Baum. Die Kerbe hatte er mit seinem 5. Pfeil am Rand getroffen, den danach aber gleich wieder etwas zu weit links angesetzt. Doch so viel Zeit zum Üben hatten sie nicht... Musste wohl so gehen. -
Sextus knirschte leicht mit den Zähnen, sein Vater hatte recht, das wusste er, und es gefiel ihm gar nicht.
"Ich weiß nicht mehr, das war in der Zeit, als ich noch ein Dieb war. ... Aber es ist ein mir unbekannter Bogen, ich muss mich einfach erst an ihn gewöhnen. Ich probiers nochmal..."
Gesagt, getan. Sextus holte sich den Pfeil wieder. Wenigstens hatte er noch genug Kraft hinter dem Schuss gehabt, so dass der Pfeil recht fest im Baum steckte.
Dann versuchte er es gleich nocheinmal. Da er nun vorgewarnt war flog der Pfeil gleich beim ersten Mal von der Sehne. Sextus stieß zischen die Luft aus. Leicht über die Kerbe, aber diesmal fast auf richtiger Breite nur ein wenig zu weit links. Besser, aber noch nicht gut genug!
Sextus wollte nicht gleich nochma zum Baum laufen und so nahm er sich einen zweiten Pfeil und versuchte es mit diesem. Er landete knapp unter dem ersten Pfeil. -
"Ich denke mal.", erwiderte Sextus knapp ehe er die Zähne zusammenbiss und abstieg. Sein Muskelkater meldte mal wieder äußerst diskret, dass er noch da war.
Sextus nahm den Bogen und schaute sich nach einem geeigneten Ziel um. Etwas weiter entfernt stand ein Baum, dessen Rinde eine seltsame Einkerbung aufwies. Darauf wollte er zielen.
Er nahm einen Pfeil, legte ihn auf und wollte die Sehne spannen. Lies sie dann aber, mit einem halbleuten "Args", erstmal wieder locker.
"Blöder Muskelkater!", fluchte er halblaut vor sich hin, ehe er wieder die Zähne zusammenbiss. Nochmal spannte er die Sehne, zielte, und lies den Pfeil dann los.
Das Ergebnis war nicht grade umwerfend. Er hatte zwar den Baum getoffen, jedoch recht weit links neben und leicht unter der vielleicht handbreiten Kerbe. -
"An mir?", fragte Sextus nochmal nach. Auf Valentins Nicken hin nuschelte er: "Na großartig!" Er hatte noch nie einen Hirsch oder ein Wildschwein erlegt und gleich sein erster Versuch sollte geopfert werden? Klasse!
Sextus stöhnte leise, ehe er sein Pferd etwas zügelte, bevor er ganz anhielt. "Dann lass mich mal lieber nochmal kurz Üben. Und wenn wir dann später ein Tier sehen, dann müsste ich entweder abspringen, oder wir gehen gleich zu Fuß weiter. Ich habe noch nie von einem Pferd aus geschossen..." -
"Nein, eher von der Größe von Füchsen und einmal einen Wolf, das war dann aber eher so was wie Verteidigung."
Sextus musste leicht Schmunzeln bei der Erinnerung. Ja, das Versteck im Wald hatte nicht nur Vorteile gehabt... Und wissen die Götter, was ein einsamer Wolf dort verloren hatte.