Der Blick den der Krieger Sextus zuwarf hätte wohl ganze Seen einfrieren können. Sextus versuchte ihn jedoch ohne Gefühlsregung zu erwidern. Er hatte ja schon im vorherigen Dorf erfahren, dass Römer nicht willkommen waren.
Doch dann hörte er Valentins Worte. Er wollte kämpfen? Warum hatte er ihm nie erzählt dass es so weit kommen kann?
Sextus konnte sein Entsetzten nicht zügeln und es spiegelte sich recht deutlich in dem Blick wieder, den er seinem Vater zuwarf.
Beiträge von Sextus Duccius Parfur
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Als der Krieger aufstand und sie, bzw Valentin anfuhr, zuckte Sextus' Hand leicht, grade noch so konnte er verhindern, dass sich sein Griff gleich um seinem Ger schloss. Stattdessen ballte er die Hand zur Faust.
Valentins Worte entsprachen dem was er dachte. Dennoch glaubte er nicht, dass er sie selbst so gut formuliert hätte, dass er in dieser Situation überhaupt erst die richtigen germanischen Wörter gefunden hätte.
Er hätte sich wohl nicht zurückhalten können, wenn sein Vater ihn nicht vorher nochmal eindringlich darumgebeten hätte. Und damit hätte er wohl den Zorn aller Anwesenden auf sich gezogen.
Sextus wollte nicht weiter denken, konzentrierte sich lieber wieder auf das Gespräch. Die Hand noch immer zur Faust geballt, jedoch an seiner Seite herabhängend. -
Sextus stand schweigend im Hintergrund und musterte unauffällig die anwesenden. Der Mann, der sie quasi vorgestellt hatte wirkte alt und lebenserfahren. Der Mann mit dem er sprach hingegen war viel Jünger, wirkte wie ein Krieger, wie ein Anführer. Aus dem Erstaunen, dass sich in dessen Gesicht zeigte, glaubte Sextus zu erkennen, dass Julia hier war!
Nach Außen hin ohne Regung spürte Sextus, wie Hoffnung in ihm wuchs. -
Sextus lies sein Pferd dem von Valentin folgen.
Er wusste nicht, was sie wohl erwarten würde, und dass machte ihn nur noch nervöser. Doch er rief sich selbst zur Ruhe atmete unauffällig tief durch und versuchte sich zu beruhigen.
Sie wurden durch das Dorf geführt, bis sie vor einer der Hütten ankamen. Dort hieß man sie ab zu sitzen. Sextus folgte der Aufforderung und blickte dann kurz zu Valentin. -
Schweigend sah Sextus zu seinem Vater. Bruder jetzt wohl wieder. Diesmal würde er den Mund halten, so wenig wie möglich sagen, das nahm er sich fest vor während sie warteten.
Sextus Nerven waren gespannt, beinahe aufs äußerste. War Julia oder Alrun, wie auch immer sie nun genannt wurde, hier? Aufmerksam sah sich Sextus um. Sehen konnte er sie nicht, natürlich, schallt er sich selbst.
Ach, immer dieses Warten! Immer nur irgendwo sitzen, stehen, oder sonst was und nichts tun, auf andere warten, das war grausam!
Sextus' Finger trommelten einen leisen, unruhigen Takt auf seinem Oberschenkel, doch ansonsten war er nach Außen hin recht ruhig, wusste selbst nicht, wie er das schaffte. -
"Morgen also", murmelte Sextus.
Sein Magen zog sich kurz zusammen. Angst machte sich in ihm breit, Angst, was wohl geschehen würde. Er fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. Morgen also. Morgen.
Bitte lasst sie da sein! Bitte lasst sie leben! Bitte lasst es ihr gut gehen!
Sextus schaffte es irgendwie einen Happen zu essen, wie wusste er auch nicht. Dann wickelte er sich in seine Decke ein und setzte ich hin, die Knie angezogen, das Kinn auf die Knie gestützt. Es war zwar noch recht warm an diesem Abend, aber Sextus war es kalt. Eine Kälte, die ihn unruhig machte.
Er konnte nicht lange sitzen, er konnte es einfach nicht. Eine innere Unruhe, die er in letzter Zeit schon viel zu oft gespürt hatte, ließ ihn aufstehen und sich sein Ger nehmen.
Er begann zu üben. Inzwischen war es ihm recht leicht das Ger zu führen. Er schien sich einigermasen an das Gewicht gewöhnt zu haben. Dann nahm er den Schild dazu. Auch damit übte er. es war schwerer und er war ungelenker als nur mit dem Ger, aber kleine Besserungen waren auszumachen. Und er lies nicht locker, bis er, zumindest für den Tag, mit sich zu frieden war.
Er wusste nicht, wie lange er schon übte, aber irgendwann legte er den Schild wieder weg, den Ger ebenfalls und er begann mit dem Dolch... -
Verblüfft blinzelte Sextus. Ein Hauch rot erschien auf seinen Wangen. Wie kam er denn auf diese Frage? Sextus merkte, dass sein Mund leicht offen stand und er klappte ihn wieder zu. Dann überlegte er, und begann zögernd:
Nun sie schien nicht so überzeugt, dass wir eine gemeinsame Zukunft hätten. Ich... ich würde es mir wünschen und so was hab ich ihr auch geschrieben, aber...nicht abgeschickt... ich weiß nicht... Sollte ich wirklich nach Rom? Was ist, wenn sie mich wieder abweist, aus Angst? Oder wer weiß warum? Ich weiß nicht... Ich würde es mir wünschen, ja... Sehr sogar.
Schloss er immer noch zögernd, blickte verlegen zur Seite. -
"Noch nie was vom Briefgeheimnis gehört?", meinte Sextus grinsend. Erzählte dann aber gerne:
"Sie schreibt, dass sie mich doch liebt. Sie hat mir erklärt, warum sie sich verhalten hat, wie sie sich verhalten hat. Das macht die Vergangenheit um einiges erträglicher und die Hoffnung für die Zukunft viel besser.
Aber ich weiß nicht...
Momentan bin ich einfach nur froh, dass sie mich doch liebt."
Er grinste breit. -
Überrascht blickte Sextus zu seinem Vater.
Die Farge hatte er nun wirklich als letztes erwartet. Doch konnte er nicht verhindern, dass in Lächeln über sein Gesicht huschte.
Aquilia, es verging kein Tag an dem er nicht an sie dachte. Schon öfters hatte er kurz ihr Bild hervorgeholt und es betrachtet, dabei glücklich vor sich hingelächelt. Diese Momente gaben ihm immer wieder Mut weiter zu machen.
Sie hat geschrieben, bevor wir weg sind ist der Brief gekommen., erzählte er und seine Augen strahlten. -
Sextus schaute ebenfalls nach oben.
Dicke Wolken zogen sich dort zusammen, grau und bedrohlich.
Wenn das mal kein Regen, wenn nicht gar Gewitter geben würde...
Sextus nickte seinem Vater zu und belud wieder die Pferde, schwang sich schließlich auf seinen Braunen. -
Sextus schwieg, er hoffte, dass es ihr gut ging, hoffte, dass sie da war. Er lächelte Valentin aufmunternd zu.
"Lass uns weiter, je eher wir ankommen, desto eher haben wir Gewissheit."
Sextus wusste zwar nicht, ob er diese Gewissheit unbedingt wollte, aber lange hielt er die Sorge und die Angst um Julia nicht mehr aus.
Sextus stand auf, sah seinen Vater fragend an.
"Wollen wir los? Oder vorher noch ein bisschen üben?" -
Sextus gab Valetin stumm die Wasserflasche.
"Fleisch ist sicher noch was da. Moment ich hol uns was.", meinte Sextus und stand auf.
Er nahm etwas von den Vorräten und gab Valentin in etwa die Hälfte.
"Hier, bitte. Guten Appetit.", meinte er lächelnd.
Er lies sich elbst wieder zu Boden sinken und begann zu essen. -
"Ganz gut.", erwiderte Sextus ebenfalls lächelnd. Das Trainieren hatte ihn munterer gemacht, auch wenn er überhaupt nicht mit sich zufrieden war. Doch das würde hoffentlich noch irgendwann kommen.
"Und dir? Hast du gut geschlafen?" -
Irgendwann wurde Sextus von seinem Vater geweckt. Müde rieb dieser sich erst die Augen und wunderte sich, wie der Umhang, der eben von seinen Schultern rutschte, dort hingekommen war. Ehe er sich einigermaßen fit gegen einen Baum lehnte und in den Wald hinausspäte wünschte Sextus seinem Vater nochmals eine gute Nacht. Dabei fiel ihm auf, dass auch Valentin seine Zeit überzogen hatte, wohl um Sextus länger schlafen zu lassen.
Leicht schmunzelnd begann Sextus seine Wache, kämpfte aber bald wieder damit seine Augen offen zu halten. Irgendwann war es ihm zu viel immer kurz vor dem einnicken zu stehen und so stand er auf und lief erstmal ein bisschen um das Lager. Dann nahm er in etwas Abstand den Schild und seinen Gerund begann leise etwas zu üben. Er gab so gut wie keinen Laut von sich, damit Valentin weiter schlafen konnte.
Nach einiger Zeit, Sextus wusste nicht wirklich wie lange es gewesen war, hörte er auf, legte den Schild weg und steckte das Ger wieder ein. Er lies sich wieder auf seinen Platz sinken und griff nach der Trinkflasche. Eine Stunde bis die Sonne aufgeht, vielleicht etwas mehr, dachte er sich, ehe er den ersten Vögeln lauschte und der Himmel leicht hell wurde. -
Sextus schluckte die letzten Bissen seines Essens recht mühsam hinunter. Spukvisionen, was Julia grade passierte geisterten in seinem Kopf herum, doch die überzeugten Worte von Valentin und etwas auch seine eigenen ließen diese wieder verschwinden.
Ausgiebig gähnte er nun und nuschelte noch ein undeutliches "Gute Nacht", ehe er sich auf seinem Lager zusammenrollte und sofort einschlief. -
Sextus nickte nun niedergeschlagen. Auch er hatte keinen Appetit mehr, war dieser ja auch vorher recht klein gewesen.
Sextus schüttelte sich leicht, während er ins Feuer blickte, das kurz aufloderte. Müde blinzelte er.
"Ihr geht es gut!", sprach er überzeugt und blickte Valentin aufmunternd an. -
"Chatten also... Oder Turonen.", wiederholte Sextus, wusste jedoch nicht wirklich was damit anzufangen. "Was wäre, wenn einer der beiden Stämme Alrun hätte? Gäbe es da Unterschiede? Was haben wir zu erwarten?", fragte Sextu weiter, die Müdigkeit erstmal etwas nach hinten schiebend, was jedoch nur sehr schwer ging.
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Sextus fuhr sich leicht verlegen durchs Haar, Valentin hatte es doch bemerkt, war ja irgendwie klar gewesen.
Gehorsam saß Sextus ab, errichtete schnell und nicht besonders ordentlich sein Lager und ließ sich dann im Schneidersitz darauf fallen.
"Weißt du, wo wir hinkommen, wenn wir in diese Richtung weiterreiten?", schaffte es Sextus eine logische Frage zu stellen, die ihm schon länger durch den Kopf ging. Hinter vorgehaltener Hand gähnend nahm er das Abendessen entgegen und knabberte etwas daran. -
Sextus nickte und ließ sein Pferd ebenfalls lostraben.
Er folgte einfach seinem Vater, verfing sich dabei in Tagträumen, die er mit halboffenen Augen erlebte. Doch war er noch fit genug und schreckte auch oft genug auf, um sich recht grade auf dem Pferd zu halten.
Öfters heimlich gähnend brachte er dann auch den Tag irgendwie hinter sich. Es war nichts großartiges mehr passiert, und wenn, dann hatte Sextus es nicht mitbekommen.
Zum Glück ritt er hinter seinem Vater, so dass dieser nicht unbedingt sehen konnte, wie Sextus vor sich hinträumte und es einfach dem Pferd überließ dem Tier vor sich zu folgen. Doch war er so wieder recht überrascht, als Valentin (für ihn) plötzlich anhielt. -
Sextus runzelte die Stirn, grinste jedoch gleichzeitig. Warum hatte er diese Frage nicht erwartet?
"Nein, hab ich sicher nicht. Ich dachte nur ein alter Mann könnte seinen Schlaf nötiger gebrauchen als so ein Jungspund wie ich", erwiderte er grinsend.
"Aber nun auf gehts, weiter!", feuerte Sextus seinen Vater immer noch grinsend an und stand dann schon mal auf, um die Pferde bereit zu machen. Valentin musste ja nicht unbedingt sehen, dass er in diesem Moment ein Gähnen kaum noch unterdrücken konnte.