Beiträge von Sextus Duccius Parfur

    Sextus musste zugeben er war leicht erstaunt, wie gut Loki ausdrücken konnte, was er meinte. Doch Marga schien sich nicht überzeugen lassen zu wollen, oder doch? Als Marga fragte, ob die beiden Männer sicher wussten wer auf wen losgegangen war lachte Sextus trocken auf. "Marga, du kennst meinen Vater viel länger als sich. Aufwieviele Leute ist er schon losgegangen, die es nicht wirklich verdienten? Auf wie viele ist er überhaupt losgegangen?" Sextus lehnte sich nach vorne und gestikulierte mit beiden Händen. "Du kannst nicht behaupten, dass Sarolf ein aggressiver Mensch wäre und du weißt, was für einen Schwur er geleistet hat! Selbst wenn es so wäre, dass Vater auf Irminar losgegangen war und nicht umgekehrt, so kann ich mir doch jetzt schon sicher sein, dass Irminar es eindeutig verdient hatte!" Sextus nickte bestimmt, denn davon war er überzeugt.

    "Ich dachte immer Füreinander-Dasein, sein ein Akt der Gegenseitigkeit.", meinte Sextus trocken. "Außerdem haben wir ihm doch geholfen, obwohl er der erste war, der sich gegen die Familie gestellt hatte!" Die Arme blieben verschränkt und die Augenbrauen wanderten wieder nach oben. Zwar wusste Sextus nicht genau, was passiert war, doch das, was er bisher wusste reichte ihm eigentlich völlig. Irminar war auf seinen Vater losgegangen und hatte auch Venusia sehr weh getan, sei’s nun körperlich oder geistig, ansonsten wäre Valentin nicht so wütend geworden.

    "Genau das,", bestätigte Sextus und fügte aus eigener Erfahrung hinzu: "und Familie ist da, wo sie dich aufnehmen müssen, wenn du an die Tür klopfst, egal, was du vorher angestellt hast." Er hob die Augenbrauen und verschränkte die Arme vor der Brust.

    Sextus hatte eigentlich zu seinem Vater gewollt, doch irgendwie hatte es Loki wieder hinbekommen, ihn gleich zu Marga zu schleifen. Aber eins war für Sextus klar, lange würde er hier nicht bleiben! Er wollte sehen, wie es seinem Vater ging!


    Den Weg in die Küche und noch während dem Eintreten grübelte Sextus darüber, wie er Marga möglichst schnell wieder abwimmeln konnte. Doch jetzt wollte er erst mal hören, was sie von ihm und Loki wollte. Und sein Freund stellte gleich die richtige Frage.

    Sextus hievte zusammen mit Loki den Verletzten auf sein Bett und lies ihn dort so schnell es ging los und trat deutlich erkennbar von dem Mann zurück. Sextus, nicht mehr so die harte Arbeit gewohnt, wie Loki war eindeutig außer Atem, hatte aber dennoch eine nur zu leicht deutbaren bösen Blick drauf. "Wenn ich nichts dagegen habt werde ich nun nach meinem Vater sehen!", sprach er nach einigen Momenten und es war weniger eine Frage, als eine sarkastische Feststellung, denn er wandte sich schon wieder zur Tür.

    "Meinen.. meinen Vater?!", wiederholte Sextus ungläubig. "Marga, ich bin erwachsen! Ich bin sogar Duumvir! Wieso, bei den Göttern, willst du jetzt auch noch meinen Vater da mit reinbringen?" Sextus warf die Arme in die Luft, was zur Folge hatte, dass sich der Nasse Stoff mit einem feuchten Schmatzen von seiner Brust und seinem Rücken löste, was nicht gerade angenehm war. "Ah, verdammt!" Er lies die Arme sofort wieder sinken und zupfte an dem feuchten Stoff herum. Und das alles hier musste auch noch vor Loki und vor allem vor Eila sein! Sextus knirschte mit den Zähnen sah aber Marga unerbittlich an. Doch wie lange er das noch durchstehen würde hier mit ihr so zu 'diskutieren' wusste er selbst nicht.

    Mit leicht geöffnetem Mund starrte Sextus zu Loki, als er dessen Worte hörte. Das musste wahre Freundschaft sein! Er wollte mit ihm durch die Hölle gehen. Doch es war ja klar, dass Marga einen Strich durch diese Rechnung machen würde. "Marga, du versuchst es schon nun seit vielen Jahren mich zu erziehen! Denkst du, es wird dir heute gelingen? Können wir das nicht ganz sein lassen?", versuchte es Sextus deshalb auch gleich auf einem anderen Weg, da sie auf das Überarbeitet sein nicht ansprang und auch Lokis Hilfe ausschlug. Langsam wurden ihm aber seine Sachen auch unangenehm, sie klebten an seinem Körper und er fand Momentan einfach keine Zeit sie dort weg zu ziehen. Er musste sich hier verteidigen!

    Sextus stieß nur die Luft zwischen den Zähnen aus und packte dann gemeinsam mit Loki an. Die Tür allein hatte ja schon ihr Gewicht gehabt, aber mit Aulus artete das ganze ja fast in Schwerstarbeit aus! Das Gefluche überlies Sextus deshalb lieber Loki und beschränkte sich auf wütendes Murmeln, bis sie bei Aulus Zimmer angekommen waren.

    "Jah... klaaar!", erwiderte Sextus und schaute Loki schräg an. Er ging zwar gerne auf den Themenwechsel ein, aber das... Das war ein ganz schön heikles Thema. Unbewusst wanderten seine Augen zu Eila, um sich sofort wieder abzuwenden und einen großen Schluck aus seinem Becher zu nehmen. "Das wird dir wohl auch nicht erspart bleiben, mein Lieber, immerhin gehörst du auch schon so gut wie zur Familie!", sprach er dann mit einem Grinsen.

    "Ich... aber.. Marga!", entsetzte sich Sextus. "Ich komme grade von einem anstrengendem Tag in der Curia! Ich bin wirklich fertig! Und es ist ja nicht so, als ob die beiden unschuldig wären!" Sextus Mine war entsetzt und er deutete zuerst auf Loki und dann auf Eila, die noch immer hinter Marga stand. In der Küche helfen war für ihn gleichbedeutend mit .. mit... dem schlimmsten, das er sich vorstellen konnte! Er würde die ganze Zeit unter Margas Fuchtel stehen und lauter stupide Arbeiten verrichten müssen. Sextus schüttelte den Kopf und sah dabei Maga an.

    Sextus grummelte Unverständliches vor sich hin. Er wollte Loki recht geben, aber Venusias entschiedenen Worte waren auch wiederum wahr. Er hatte selbst gesehen, wozu sein Vater fähig war, wenn er wütend genug war und einen seiner Liebsten beschützen wollte. Und auch mit der Familie hatte sie recht. Hörbar knirschte Sextus mit den Zähnen und grummelte dann: "Loki und ich werden ihn hochbringen!" Dabei warf er seinem Freund einen drohenden Blick zu, das auch ja zu tun! "Aber wenn er wieder gesund ist, werde ich ihn umbringen!", fügte er dann noch an und schaute wieder zu Venusia. "Niemand tut meinem Vater etwas!"

    Sextus verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und starrte Marga an. "Die zwei haben mich zuerst ins Wasser geworfen! Und ich bin immer noch nass und es geht ein verdammt kühler Wind!", versuchte er Marga abzulenken, damit sie ihn nur zum Umziehen schickte. Da tauchte Eila hinter Marga auf und Sextus Augen blitzen kurz zu ihr. Sie schien ja wieder trocken zu sein, fast schade... Rasch wandte Sextus die Augen wieder ab und starrte wieder Marga an.

    Sextus bemerkte, dass er wohl angesprochen worden war, und brauchte ein paar Momente, um sich aus den Wortfetzen, die er mitbekommen hatte zusammen zu reimen, was los war. Man wollte von ihm wissen, was mit seinem Vater los war.
    "Es ist glaub ich wegen Marcia. Seiner Frau.", gab er knapp Auskunft. Zum einen, weil er selbst nicht genau wusste, was nun präzise mit seinem Vater los war und zum anderen, weil es doch ein par Dinge gab, die Loki nichts angingen.

    "ichhabmichnurgerächt", murmelte Sextus unverständlich. "War doch nur Spaß.", diese Worte konnte man schon besser hören. Er schaute Marga überhaupt nicht an, und auch Lokis Blick wich er aus, so schaute er unablässig auf dem Hof herum, grad so als würde er etwas suchen.
    Dieses Strafgericht erinnerte ihn so sehr an seine Kindheit, das war kaum zu fassen. Er fühlte sich tatsächlich komplett in die Zeit zurückversetzt, als Marga ihn noch regelmäßig zum Waschen zwingen musste und er ihr die Vorräte aus der Küche und alles mögliche von überallher stibitzt hatte.

    Sextus lies sich stumm bei Eila und Loki nieder und nahm einen der Metbecher entgegen. Die Frau saß zwischen den beiden Männern und so hatte Sextus leichte Probleme dem Gespräch der Irmvolker zu folgen, während auch noch der Lärm der übrigen Gäste zu hören war. Deshalb schaute er sich erst mal ein bisschen um und entdeckte seinen Vater. Sextus warf diesem ein kurzes Grinsen zu und Zwinkerte etwas.

    Plötzlich wurde sein Kopf nach unten gedrückt und Sextus Gedanken wurden etwas klarer. Irgendwie war er sich sofort klar, dass er sich grad den Zorn zweier auf einmal zugezogen hatte, wenn nicht gar von drei Personen. Lokis Zischen bestätigte ihm den Zorn des ersten, weshalb er auch brav mit dem Blick abgewandt stehen blieb. Margas fester Griff an seinem Ohr und der zugehörige Schmerz war die Bestätigung Nummer zwei.


    Er warf einen kurzen Blick auf Eila, wandte ihn jedoch recht schnell wieder ab, da er nicht unbedingt die Bestätigung von letzterem haben wollte. Außerdem forderte Marga grade volle Aufmerksamkeit. Sie wollte eine Erklärung. Hilfesuchend sah Sextus zu Loki und begann schon mal sehr vielversprechend mit einem "Ähm..."


    Dann fiel ihm dieser auch noch in den Rücken und Sextus rieb sich grummelnd und jede Aussage verweigernd das schmerzende Ohr unter dem nassen Haar.

    Sextus grinste die beiden an und nickte dann bestätigend:
    "Wir wollen, oder nicht?", er sah fragend zu Eila.
    Sie und Loki waren eindeutig Geschwister, doch das sah man eher am verhalten zueinander, als in sonstiger Familienähnlichkeit, und irgendwie war Sextus froh drum. Loki war einfach Loki und sollte auch nicht anders sein, aber wenn sich Sextus vorstellte, dass Eila so wie er, oder ähnlich aussah, als Frau? Nein, es war gut so, wie es war.

    Marga tauchte auf und Loki reagierte irgendwie richtig. Sextus nahm das Messer entgegen und nickte seinem Freund zu, dann jedoch stand Eila aus dem Trog auf und alle Gedanken an Selbstmord waren vergessen. Sextus Blick wanderte wie automatisch Eilas Figur ab und blieb hier und da hängen. Wie in Trance reichte er das Messer an Loki zurück. "Ich glaub ich bleib noch ein wenig."


    Er selbst war ja nicht viel trockener als Eila, doch war das bei ihm eindeutig weniger enthüllend als bei ihr. Sextus schaffte es einfach nicht den Blick abzuwenden und schluckte trocken. Margas Anwesenheit hatte er schon wieder vergessen und so tropfte er, während er Eila musterte fröhlich den Boden voll, ohne es zu bemerken.

    Sextus blieb der Mund offen, als Eila diese harten Geschütze auffuhr. Eben hatte er sich noch amüsiert, wie sie dort im Trog landete und sich zugleich gedacht, wie süß sie dabei doch aussah und auch verdammt gut, so komplett nass, das Kleid nah an den Körper gepresst. Und jetzt tat sie ihnen das an!
    Sextus warf einen entsetzten blick zu Loki, hilfesuchend, und dann gleich wieder gehetzt zum Eingang der Küche, hatte Marga sie gehört?