Beiträge von Maximus Decimianus Verus

"Nein, Herr."

Ich nickte mit dem Kopf und zog ein Schreiben aus meiner Tasche, welches ich ihm auf den Tisch legte.

Ich nickte ebenfalls mit dem Kopf und trat hinter ihm in das Officium. Der junge Herr saß an seinem Schreibtisch und sortierte gerade Dokumente. Ich räusperte mich. Die neue Tribunenuniform stand ihm ausgesprochen gut.

Ich hatte die Principia gleich gefunden. Die Castelle sahen überall gleich aus, von daher war es nicht allzuschwer gewesen. Die Wache ließ mich passieren und so trat ich in die Principia und begab mich zum Officium des Tribuns. Ein Centurio stand gerade an der Türe und klopfte an.

Direkt vom Hafen kommend begab ich mich zunächst zum Castellum der Legio IX Hispana, da ich Briefe von Meridius an den stellvertretenden Kommandeur dabei hatte. Ich trat an die Wache und grüsste.

"Salve, Soldat! Mein Herr Maximus Decimus Meridius schickt mich.
Ich habe Briefe an den Tribunus Angusticlavius Decimus Livianus dabei..."

Tage später traf ich wieder mit einem Schiff in Tarraco ein. Das Wetter war gut gewesen, die Überfahrt auch, der Wind stand uns nicht im Weg. Als ich wieder festes Land unter meinen Füssen spürte, sortierte ich meine Tasche und machte mich auf den Weg. Am besten trug ich die Briefe des Meridius auf der Stelle aus und begab mich erst dann in die Casa.

Der Herr sah mich von weitem kommen und forderte mich auch gleich auf einzutreten. Noch etwas ausser Atem, da ich bisher kaum gerastet hatte, trat ich in die Casa und wandte mich an ihn. Er trug die Toga eines Quaestors, hatte also folglich die Wahlen gewonnen.

"Ich wurde hergeschickt um einen wichtigen Brief zu befördern, Herr. Bevor ich nach Tarraco zurückreise - hast Du etwas für mich, das ich befördern soll?

Ach ja, ehe ich es vergesse, ich habe auch ein Schreiben für Dich dabei."

Ich griff in meine Tasche und zog eine Rolle hervor.

Ich hatte Rom erreicht und auch gleich gefunden, was ich suchte.

Ich kam gerade noch rechtzeitig um mein Schiff zu erreichen. Ich grüsste den Steuermann, bezahlte die Überfahrt und ging an Bord. Seereisen machten mir zum Glück nichts aus, so dass es auch schnell klar war, warum ich dafür ausgesucht worden war.

Als das Schiff ablegte, blickte ich noch einmal auf Tarraco zurück. Die Stadt wurde kleiner und kleiner, bis sie verschwand. Dann suchte ich mir ein freies Plätzchen und machte es mir gemütlich.

Ich nickte mit dem Kopf, denn er würde sich auf mich verlassen können.
Den Brief verstaute ich an einem sicheren Platz.

"Bis dann. Ich komme wieder."

Ich wandte mich um und verschwand in Richtung Hafen.

Am anderen Ende des Marktplatzes sah ich eine Sklavin stehen, sie schien mir doch etwas verwirrt. Sie musste neu in die Stadt gekommen sein da ich sie noch nie gesehen hatte. Ich entschloss zu ihr zu gehen.

"Die billigsten Händler sind da drüben"

Ich nickte Praetorianus zustimmend zu
"Ja, mir wurde aufgetragen für euch einige Einkäufe zu machen"

"Mir wurde aufgetragen mich beim Bruder meines Herren Meridius zu melden. Mein Herr teilte mir mit das ich für Praetorianus einige Einkäufe auf dem Markt in Tarraco machen sollte"

Also lief ich schnell aber leise in richtung des Zimmers von Praetorianus. Von weitem sah ich das Valeria die Tochter des Praetorianus an die Tür geklopft hatte. Einige meter enfernt blieb ich stehen und liess Valeria denn Vortritt, immerhin hatte sie ihren Vater schon seit langem nicht mehr gesehen

"Das klingt doch ganz gut. Ich würde mal schätzen, dass man Dich dann auch für eben diese Tätigkeiten einspannen wird..."

Ich blickte sie an und lächelte. "Willkommen in der Casa Decima, Nyla!"

Wie sollte ich es erklären? Meridius kannte ich schon von Kindesbeinen an. Als Kinder machten wir die Strassen von Tarraco gemeinsam unsicher, er als freier Iberer, ich als Sklave.

"Oh, ich bin für alles möglich zuständig. Je nachdem, wofür mich der Senator braucht."

Ich blickte sie an.

"Was kannst Du? Beziehungsweise, was musstest Du früher machen?"

Sie hatte anscheinend unangenehme Erinnerungen. Ich fragte nicht weiter nach, da es mich eh nichts anging, was wann wo wie und wieoft vorgefallen war, oder auch nicht. Sie wollte anscheinend nicht darüber reden, und sie hatte auch das Recht es nicht zu tun.

"Ich verstehe..." sagte ich nur und nickte mit dem Kopf.

"Ich komme aus Tarraco."

Ich blickte sie an. Sie machte den Eindruck, dass sie mit ihren Gedanken nicht hier im Raum anwesend war.

"Warst Du vorher bei anderen Herren?"

"Ich bin Verus."

Ich blickte Nyla an.

"Wo kommst Du her?"

"Hallo"

Ich lächelte ebenfalls, blieb aber auf meiner Position.

Ich hatte die neue Sklavin die ganze Zeit aus meinem Eck beobachtet. Anscheinend hatte man mich nicht bemerkt. Ich bewegte mich jedoch nicht, blickte ruhig in ihre Richtung. Sie weinte. Dann schlief sie ein.