Beiträge von Maximus Decimianus Verus

    Ich versorgte die Pferde, als die junge Dame hinzugetreten war und eine Weile wartete. Ich ließ mich davon nicht stören und mistete weitherhin die Boxen aus. Wenig später kam der junge Herr hinzu. Die beiden nahmen sich je ein Pferd und ritten aus. Ich zuckte mit der Schulter. Es galt die Pferde noch zu tränken und zu füttern. Und Caligula sollte noch ausgeritten werden. Nach dem Legaten war ich der einzige, der dieses Pferd reiten durfte...

    Zitat

    Original von Gallus
    Sofort öffnete ich die Türe und half beim Abladen des Wagens...


    "Wird auch Zeit, Gallus!"


    seufzte ich und warf ihm einen Blick zu, welcher nicht weiter kommentiert werden musste. Der junge Herr hatte schon bei der Abfahrt in Ostia eine Ewigkeit gebraucht, bis er sich losgerissen hatte, auf der Schiff erst stand er Stunden an der Reling und blickte gen Osten. Und Tarraco selbst... Ich verdrehte alleine bei dem Gedanken die Augen. Wie konnte ein Mensch nur so eleoquent sein?

    Das Schiff aus Ostia legte gegen Mittag im Hafen an. Endlich hatte ich wieder Land unter den Füßen. Ich schleppte die Kisten und das Gepäck von Bord und bestellte einen Wagen, sowie ein paar Träger. Dann blickte ich zu dem Schiff. Mein junger Herr stand immer noch an Bord und unterhielt sich angeregt mit dem Eigner...

    Auf dem Weg in meine Unterkunft kam ich wieder an dieser Türe vorbei. Sie war nicht verschlossen, denn der Sperrriegel, der sonst davor stand, war nicht zu. Ich hielt kurz inne und überlegte, ob ich eintreten sollte, nur um vielleicht doch einmal Hallo zu sagen, tat es dann jedoch nicht. Ich hatte für die Abreise meines Herrn zu packen. Und da ich ihn selbst begleiten sollte, machte es nicht wirklich Sinn noch einmal einen Blick auf die Sklavin zu werfen. Ich ging weiter...

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    "Verus, da bist du ja! Man sagte mir, du würdest mich auf meiner Heimreise begleiten?"


    Ich stoppte, als ich meinen Namen hörte und wandte mich sofort an den jungen Herrn.


    "Wie Du wünschst, Herr! Auf wann soll ich das Reisegepäck bereit machen?"

    Ich kam gerade von einer kleinen Tour aus der Stadt und wollte mich gedankenverloren in die Casa begeben, als ich vor dem Haus zwei eng verschlungene Gestalten stehen sah. Ich drückte mich gegen eine Hauswand, wollte ich doch nicht stören und wartete ab, was geschehen würde. Dann nach einem endlos erscheinenden Zeitraum lösten sich die Gestalten und ich erkannten den Sohn meines Herrn und eine junge, mir unbekannte Frau. Interessant, dachte ich mir und drückte mich an der Wand entlang in die andere Richtung davon.

    Faustus!
    Faustus!
    Faustus!


    Die Menge war überrascht und ich war es auch. Ich hatte extra das Kollosseum wieder betreten, nachdem ich auf dem Markt das Gerücht erfahren hatte, dass der Kämpfer der Factio Aurata im Finale stehen würde. Was ich dann hier zu sehen bekam, übertraf alle Erwartungen. Er dominierte das Geschehen und den Kampf.


    Und nachdem er gesiegt hatte und sich der Schock auf den meisten Gesichtern wieder gelegt hatte, kam der Applaus, erst langsam, dann wurde er stärker, bis schließlich Jubel ausbrach und die Menge den Sieger des Tuniers hochleben ließ.


    Faustus hatte gewonnen! Der Siegespreis würde an die Factio Aurata gehen!

    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    In einem spannenden Finish, sichert sich überraschend Hektor den letzten der Finalplätze.


    "Ja!!!!"


    Ich sprang auf. Auch wenn ich auf den billigsten der billigsten Plätze war, die es hier für unsereiner gab, konnte ich doch genau erkennen, dass Hektor, der neue Lenker der Aurata als dritter ins Ziel kam und damit die Finalrunde erreichte. Mein Herr, Decimus Meridius, musste zufrieden sein, es war das erste Rennen das Hektor fuhr, und das Gespann selbst hatte noch niemals ein Rennen bestritten.


    Decimus Lucidus, welcher irgendwo oben in den Logen sitzen musste, war sicher auch erfreut, und ich war mit sicher, dass wenn die anderen Wagen ebfalls ins Ziel kamen, es wieder einen guten Tag für die Factio Aurata geben würde.

    Ich kam an den Mercati Traiani an einem Stand vorbei, von welchem aus eine Frau Werbung für Getreide und Wein machte. Eigentlich nichts ungewöhnliches, dachte ich mir, trat näher und war dann doch überrascht. Getreide und Wein aus Germanien? War Germanien nicht die verregnetste Provinz im ganzen Imperium nach Britannien und Dakien? Wie konnte man dort Getreide anbauen, ohne dass es anfing auf dem Halm zu verfaulen? Woher wollten die Trauben die Sonne und den trockenen Boden nehmen um richtig zu reifen?


    Ich musste leicht schmunzeln. Nur ein Schwachsinniger würde auf den Mercati Traiani Getreide aus Germanien kaufen, wenn es dieses auch zu besserer Qualität aus Sizilien, Ägypten und Hispania gab. Nur ein Nichtrömer würde germanischen Wein trinken, wenn es hunderte von Ständen gab, welche die erlesensten Weine des Mittelmeerraumes anboten.


    Ich zuckte mit der Schulter und die Frau tat mir in gewisser Weise leid. Gut sah sie ja aus, und wäre sie eine Sklavin gewesen, hätte sie auf dem Sklavenmarkt mit ihrem blonden Haar sicher Hochstpreise erzielt. Auf ihrem Getreide und Wein jedoch, war ich mir sicher, würde sie sicher sitzen bleiben.

    Ich folgte Decimus Lucidus auf Schritt und Tritt, trug ich schließlich das Geburtstagsgeschenk für den Imperator. In dem Saal war ein einziges Gedränge, das WHO is WHO des Imperiums war versammelt, einflussreiche und weniger einflussreiche Männer, schöne Frauen und solche, die sich für schön hielten, und natürlich Sklaven. So gut wie jeder hatte seinen Sklaven dabei um zu beweisen, wie reich und wohlhabend er war. Ein Senator führte eine Ägypterin mit sich, ein anderen einen schwarzen Nubier, eine dicke Dame gar zwei kleinere sizillianische Lustknaben, die ihr gerade mal bis an die Brüste reichten. Ich versuchte mich wieder zu konzentrieren und verneigte mich, als ich hinter meinem Herrn vor den Imperator trat, sagen brauchte ich jedoch nichts, und überreichen schon gar nichts, ein Palastdiener nahm mir mit einem Kopfnicken das Geschenk ab und ich begab mich in den Hintergrund wo ich hingehörte...

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    Original von Ursus
    Ursus kam herein... und sah den Fremden.


    Was? Wer bist du denn? Mach, daß du hier rauskommst! Aber sofort! Rufus!!!


    Ich hatte die beiden gerade einen Bruchteil einer Sekunde angesehen, als auch schon ein Sklave hereintrat und Kommandos bellte. Offensichtlich war ich wirklich im falschen Raum und hatte vielleicht sogar etwas gesehen, was ich nicht hätte sehen sollen. Entschuldigend hob ich die Arme.


    "Schon gut, schon gut. Ich bin ein Sklave des Quintus Decimus Mercator, er wohnt hier im Haus und ich habe mich auf der Suche nach meinem Quartier in der Türe geirrt. Schon vergessen?"


    Ich grinste ihn an, denn ich wusste noch genau, dass er mir vor ein paar Tagen die Türe geöffnet hatte. Jedoch ließ ich es auf eine lange Unterredung nicht ankommen, dieser Rufus war etwas, dem man lieber aus dem Weg ging. Ich warf einen letzten Blick auf die beiden Frauen, nicht wissend, um wen es sich handelte, und warum sie in Ketten lagen, und trat folgsam nach draussen.


    "Also ist mein Zimmer, die Türe unmittelbar dahinter? Gleich die nächste? Man hat es mir wohl nicht richtig gesagt, Rufus. In der Casa Decima sind alle Sklaven im selben Raum untergebracht..."


    Zwischen Tür und Angel erkannte ich gerade noch, wie sich dieser Ursus über das Lamm beugte...

    Der junge Decimus war einer von der angenehmen frohgelaunten Art. Ich hatte nicht gewusst, dass Meridius einen Sohn hatte, aber offensichtlich stand er vor mir und sah seinem Vater sehr sehr ähnlich. Es war mir peinlich, dass ich ihn darauf angesprochen hatte, doch musste ich es einfach tun.


    "Ich bin Verus, ein Sklave des Decimus Meridius."


    Bezüglich meiner Aufgaben schwieg ich jedoch. Es ging niemanden etwas an, für welche Aufgaben und Missionen mich der Senator einspannte, ob ich Briefe zu überbringen hatte, Informationen sammelte, mich ein bisschen umsah, seine Verwandten begleitete und auf sie acht gab.

    Ich war immer noch ziemlich überrascht, als sich dann auch noch eine junge Römerin lautstark bemerkbar machte, die offensichtlich von einem Kieselstein getroffen sein wollte. Ich blickte sie kurz an und wandte mich dann wieder an den jungen Herrn.


    "Römer, wie soll ich es sagen, Du hast eine Ähnlichkeit mit meinem Herrn in Hispania, dem Senator Maximus Decimus Meridius... Und dann sah ich Dich im Hause dieses Vinicius, bist Du, oder bist Du nicht...mit Decimus Meridius verwandt? In der Casa Decima habe ich Dich nie gesehen."