Beiträge von Maximus Decimianus Verus

    "Er ist auf dem Landsitz?"


    Ich überlegte und nickte dann.


    "Ja, ich muss zum Senator? Wie finde ich ihn am Besten?"


    Ich war froh, endlich jemanden gefunden zu haben, der sich hier offensichtlich auskannte, auch wenn er nicht den typischen Eindruck eines Römers auf mich machte.

    Das also waren die berühmten Thermen Roms. Ich blickte die marmorne Fassade nach oben und kam aus dem Stauenen kaum heraus. Wer konnte soviel Geld haben um soetwas zu bauen? Und wieviel Arbeit in all den Säulen und Ornamenten stecken musste. Ich schüttelte nur mit dem Kopf.


    Dann erinnerte ich mich an meinen Auftrag und sprach den nächstbesten Römer an, der des Weges kam.


    "Salve, weiß Du, wie ich zur Casa Octavia finden kann?"


    Ich blickte die Person fragend an.

    Offensichtlich hatte ich auch hier kein Glück. Konnte es wahr sein? Man fragt nach Senator Octavius Anton und keiner weiß Bescheid? Ich zuckte mit der Schulter und folgte der Straße. Irgendwo dort hinten mussten doch die Thermen kommen. Vielleicht würde ich dort jemanden finden, der mir weiterhelfen konnte.

    Zitat

    Original von Kaeso Pollius Industrius
    Jetzt werben schon Sklaven für die Legionen ihrer Herren, ist ja mal ganz was neues und dies gibt es wohl auch nur in Hispania...
    Und nur weil die IX mal eine kleine Auseinandersetzung mit Leuten von deinem Schlag haben Sklave, ...


    Hast Du ein Problem mit mir Römer?

    Nachdem ich mich bei dem Weinhändler umgehört hatte, trat ich an den nächsten Stand. Tonstrina Didiae Gordianae - er hatte geschlossen. Dann fiel mein Blick auf ein ausgehängtes Dokument. Der Gensname Octavius fiel mir sofort ins Auge. Ob das DER Octavier war?


    Ich fragte einen Passanten.


    "He, Römer! Der Mann von dem hier die Rede ist, wo kann ich den finden?"


    Ich blickte ihn fragend an.

    Die beste Legion steht zur Zeit in Hispania. Es ist die ruhmreiche Legio IX Hispana unter dem Kommando von Maximus Decimus Meridius. Wenn Du meinst, dass Du aus dem richtigen Holz geschnitzt bist, bewirbst Du Dich am besten dort. Denn sie ist auch die einzige Legion, die sich momentan im Kriegseinsatz befindet.


    Ach, willkommen in Rom.

    Er schenkte mir den Becher ein, zuckte aber bezüglich der Frage mit der Schulter. Hier kam ich also offensichtlich nicht weiter. Die derben Gesellen, die mich in der Zwischenzeit musterten, schienen auch nicht die Gesellschaft zu sein, die man sich wünschte, also leerte ich den Becher und trat wieder nach draussen. Ich würde meine Glück auf dem Markt versuchen...

    Nachdem ich in Ostia ein zuverlässiges Maultier zu einem guten Preis erhalten hatte, erreichte ich Rom noch an diesem Abend. Vor der Taverne hielt ich an, trat ein begab mich in Richtung der Theke. Ich legte eine Münze auf den Tisch und bestellte einen Becher Wein.


    "Wirt, kannst Du mir sagen, wo ich die Casa Octavia finden kann?"


    Ich blickte ihn an und holte eine zweite Münze aus meinem Beutel.

    Als das Schiff im Hafen angelegt hatte, trat ich über die hölzerne Diele hinaus auf das Pier. Es war ein gewaltiges Durcheinander, hunderte von Schiffe lagen an den Docks, liefen ein oder aus, abertausende Amphoren wurden verladen, die Anzahl der Maultiere wagte ich nicht zu schätzen, die der Arbeiter, Sklaven, Matrosen und Seereisende ebenfalls nicht. Wohin ich blickte, ich erblickte Menschen, Menschen aus aller Herren Länder.


    Ich beschloss, ersteinmal in die Stadt zu gehen und mir ein Maultier für die Reise nach Rom zu besorgen. Auf eine Fahrt flussaufwärts in einem kleinen Kahn hatte ich nicht wirklich Lust...

    Als das Schiff im Hafen angelegt hatte, trat ich über die hölzerne Diele hinaus auf das Pier. Es war ein gewaltiges Durcheinander, hunderte von Schiffe lagen an den Docks, liefen ein oder aus, abertausende Amphoren wurden verladen, die Anzahl der Maultiere wagte ich nicht zu schätzen, die der Arbeiter, Sklaven, Matrosen und Seereisende ebenfalls nicht. Wohin ich blickte, ich erblickte Menschen, Menschen aus aller Herren Länder.


    Ich beschloss, ersteinmal in die Stadt zu gehen und mir ein Maultier für die Reise nach Rom zu besorgen. Auf eine Fahrt flussaufwärts in einem kleinen Kahn hatte ich nicht wirklich Lust...

    Dann kam Ostia in Sicht. Der Hafen war deutlich auf weite Entfernungen zu erkennen. Der Sage nach sollte ein König Ancus Martius ihn errichtet haben, wie mir der Steuermann verriet, die Bauten waren jedoch von Claudius und Trajan. Ich schmunzelte nur, für fast alles gab es in Rom Sagen und sonstige Geschichten.

    Gegen Mittag hatten wir die Nordspitze Corsikas längst passiert. Die italische Küste tauchte auf der linken Seite wieder auf und der Schiffsverkehr nahm bemerkbar zu. Eine römische Galeere passierte uns rechterhand, und mit einer Geschwindigkeit von 4 Seemeilen pro Stunde kam Ostia näher und näher. Ich hatte mich zu der Besatzung begeben und beim Hochziehen des Hauptsegels geholfen. Die Männer waren dankbar, dass ich mich einbrachte, doch was sollte ich auch sonst tun? Es gab weit und breit nichts anderes als Meer.


    http://nabataea.net/Roman%20Trade%20Ship.jpg

    Es war am frühen Morgen. Die Sonne stieg am Horizont auf und flutete alles an Bord in ein rötliches Licht. Die Wärme tat den Gliedern gut und ich beschloss nach vorne an die Spitze des Schiffes zu gehen und mir die Wärme aus dem Osten ins Gesicht strahlen zu lassen. Der Wind war von der Nacht her noch eisig, das Wasser spritzte über die Planken und in gleichmäßigen rythmischen Bewegungen bockte das kleine Holzschiff auf, bevor es sich wieder nach unten senkte, um auf die nächste Welle zu warten.


    Noch einen halben Tag und wir würden in Ostia ankommen hatte der Steuermann gesagt und ich war - auch wenn es mir auf See gefiel - froh bald wieder Land unter den Füssen zu haben. Ostia - Das Tor nach Rom. Otia - Der Umschlagplatz im Westen des Mittelmeers. Alleine Alexandria in Ägypten konnte von sich behaupten, ebenso bedeutsam zu sein. Und in beiden Städten war ich bisher noch nicht gewesen.


    Und dann? Rom - die einzige und große, wie sie die Römer immer nannten. Ich musste lachen, als ich daran dachte, wie alle von Rom immer als der ERHABENEN sprachen, der EWIGEN, der GEWALTIGEN. GEWALTIG war sie, in der Tat, doch erhaben? Und ewig? Ich hatte meine Zweifel. In den weiten Läufen der menschlichen Geschicke und Schicksale waren solche Begriffe relativ. Meine Bildung reichte zwar nicht weit, doch waren nicht bereits Theben, Memphis, Persepolis, Susa, Athen und Karthago untergegangen? Rom würde nur eine weitere Weltstadt sein, die sich in diese Liste einreihen würde.


    Meridius. Mein alter Freund aus Kindheitstagen. Wir sprachen zusammen viel über Rom. Auch in der Jugend. Und während er - durch seinen Vater zum römischen Bürger begünstigt - Legatus wurde, fristete ich - Iberer wie er - die ersten Jahre meines Lebens als Sklave in kleinen Provinzarenen. War es Schicksal oder Wille der Götter, dass er mich fand und auslöste? Und nun stand ich in seinen Diensten.


    Rom! Nach Rom zu kommen war ein Spektakel. Wieviele Menschen kamen nach Rom? Und wieviele Menschen verschlang diese Stadt? Ich war Gladiator gewesen und wusste nur zu genau Bescheid. Der Gedanke an das tägliche Sterben und Metzeln in den Arenen erfüllte mich mit Hass. Ich spuckte über die Reling.


    Rom! Als erstes würde ich zu Agrippa gehen müssen. Mein Auftrag war zu wichtig. Wie hieß die Vestalin? SINONA. Sie musste eine besondere Frau sein, oder aber Meridius hatte eine enge freundschaftliche Beziehung zu ihrem Vater, dass er mich nach Rom schickte um Erkundigungen einzuholen. SINONA. Ob sie eine schöne Frau war? Eine leidenschaftliche Frau? Aber was spielte das für eine Rolle - sie war Vestalin.


    Ich blickte nach links und verfolgte die Küstenlinie mit meinen Augen. Das Land lag jungfräulich im Licht der aufgehenden Sonne.


    Es war schön zu leben, und es war schön, JETZT nach Rom kommen zu können. Das letzte mal, als ich die Stadt betrat, war ich Gladiator in einem Käfigwagen gewesen und dazu auserkoren, zu den Gelüsten der Reichen und der Belustigung des Pöbels in der Arena zu fallen. JETZT jedoch, war ich ein freier Mann. Sklave zwar, aber FREI.

    Ich nickte mit dem Kopf. Ich war mir bewusst, dass ich nicht so viel Zeit haben würde, um auf die beiden anderen zu warten.


    "Ich werde im Hafen nachfragen, wann das nächste Schiff geht und dann dieses nehmen..."


    Ich packte einen dicken Wollmantel, warf ihn mir über und schnürte meine Sandalen. Dann schlang ich ein paar Bissen trockenes Brot hinunter und machte mich auf den Weg.