Beiträge von Maximus Decimianus Verus

    Ich schüttelte den Kopf, freute mich für Gallus aber mit.
    "Hier, lies selbst!" sprach ich. "Er lässt Dich wirklich frei!"
    Ich reichte ihm das Schreiben. Heute Abend würde es eine Party geben...


    Ich nahm die Schreiben entgegen
    "Danke, Gallus." und öffnete sie.


    Das erste Schreiben enthielt die Mitteilung, dass Gallus die Freiheit erhalten sollte, was auch mich ungemein freute, und was er sicher nicht für möglich gehalten hatte. "Der Senator will Dich frei lassen." sprach ich zu Gallus und lachte dabei, fuhr dann aber fort das Schreiben zu lesen.


    Ein Decimus Drusus sollte mich als Verwalter über die Landgüter ablösen, da meine Anwesenheit anscheinend in Germanien gefragt war. Decimus Meridius indess ließ mir auch alternativ die Wahl, eigene Wege zu gehen. Ich stockte einen Moment ...

    Ich betrat das Atrium und sah, dass Gallus jemanden suchte.
    "Na, Gallus, wen suchst Du?" fragte ich.
    Er hatte zwei Schreiben in der Hand. Vielleicht war etwas für mich dabei.
    "Ist etwas für mich dabei?" Ich trat näher.

    Es ging recht zügig vorran. Ich ließ dem Pferd viele Freiheiten und ließ es laufen. Die ersten paar Meilen tänzelte es noch hin und her, dann hatte es eine gewisse Ruhe gefunden, zu guter letzt ging es in gemächlichem Tempo voran, was zum einen am Wetter, vor allem aber auch daran lag, dass ich hin und wieder anhielt, hier mit einer Gruppe der auf dem Anwesen beschäftigten Arbeiter sprach, oder aber absaß um mir das Getreide etwas genauer anzusehen. Auch wenn es heiß gewesen war in den letzten Monaten, hatten die kühle Luft vom Meer und einzelne Regenfälle dennoch dafür gesorgt, dass die Ernte ausgesprochen gut ausfallen würde. Die Dürre, welche vor allem den Süden des Landes heimsuchte, war hier zum Glück nicht zu spüren.

    Ich nahm meine Wachstafel und verzeichnete auch die neuste Erwerbung. "Libido" so nannte sich der Hengst, war erst am gestrigen Tage hier im Gestüt eingetroffen und wurde aus diesem Grund noch auf einer eigenen Koppel gehalten. Die Damen sollten sich an seinen markanten Duft erst gemütlich gewöhnen. Alles andere würde die Zeit und die geübte Hand des Beschälers mit sich bringen.



    ~ Pferdezucht Decima ~


    Bestand der Pferde auf dem Gestüt
    34 Stuten inklusive Jungstuten
    9 Fohlen (4 weiblich / 5 männlich)
    3 Junghengste
    2 Zuchthengste
    neu hinzugekommen:
    Libido - ein junger Zuchthengst aus Baetica
    Gesamtbestand:
    48 + 1


    Zwei weitere jungen Hengste hatten wir bereits verkauft, weswegen sie in der Bilanz nicht mehr erschienen, auch wenn sie immer noch auf der Koppel grasten und darauf warteten, von dem Käufer endlich abgeholt zu werden.

    In den vergangenen Monaten war die Pferdezucht des Senators äusserst erfolgreich gewesen. Ich hatte einige gute Zuchtstuten dazugekauft, prächtige Weibsbilder mit einem breiten Arsch, festen Fesseln und einer wahren Eleganz. Zu meiner Freude waren sie auch richtig fruchtbar und so hatte es überdurchschnittlich viele Fohlen gegeben. Die Zuchthengste welche dafür zum Einsatz kamen waren in der Anschaffung teuer gewesen, doch Qualität hatte nunmal seinen Preis und bezahltgemacht hatten sie sich bereits. Achtundvierzig Pferde konnte der Senator schon sein eigenen nennen, und mit Hilfe des neuesten Zuchthengstes konnten es noch viel mehr werden.


    [Blockierte Grafik: http://img312.imageshack.us/img312/7475/andalusierbz0.jpg]

    Es war einer dieser Tage, der echt schweißtreibend war. Erst hatte ich in der Stadt auf den Märkten nach dem Stand gesehen, dann hatte ich die Bäckerei besichtigt und letztlich galt es auch das Landgut aufzusuchen. Nachdem ich die Bücher kontrolliert hatte, mit dem lokalen Verwalter sprach, mir das beschädigte Dach über dem Haupthaus ansah, welches unbedingt ausgebessert werden musste, sah ich noch nach den Pferden.

    Ich befand mich auf dem Weg zu den Märkten um nach dem Stand der Decima zu sehen. Da das Landgut meines Herrn Wein und Getreide produzierte, zudem Brot in bester Qualität anbot, die Umsätze in letzter Zeit jedoch stagnierten, musste etwas geschehen.


    Ich traf gerade auf dem Forum ein, als ich den Priester wieder sah, der vor ein paar Tagen eine flammende Rede gehalten hatte...

    Ich hatte im Hintergrund gestanden und die Rede des Priesters gehört. Es wunderte mich, dass er diese Ansprache hielt, statt den Göttern zu opfern, aber in der neuen Zeit, die angebrochen war, gab es alles. Ich blickte mich um. Die Rede schien manche Zuhörer anzusprechen, andere schienen gleichgültig, niemand winkte jedoch offen ab. Und doch würde sich erst in den kommenden Tagen zeigen, ob sich etwas tun würde. Hatte nicht erst neulich einer in einer Taverne erzählt, dass selbst in Rom der gewesene Konsul die Götter lästerte? Es war eine neue Zeit und nicht alles war gut. Soviel stand fest.


    Ich ging weiter.

    "Erstmal das."
    sagte ich und dürckte ihr einen Kuss auf die linke Wange.
    "Dann das."
    fügte ich hinzu und küsste die andere.


    Nachdem ich so den Duft ihrer Haut eingeatmet hatte, und sie mich aus ihren großen Augen ansah, nahm ich den einen Arm hinter meinem Rücken hervor und reichte ihr ein kleines Paket.
    "Mach es auf. Es ist für Dich. Ich habe es soeben auf den Märkten erworben."


    Ich hoffte, dass ihr die Tunika gefallen würde.

    Aus dem Atrium kommend betrat ich den Garten der Casa um der Herrin mitzuteilen, dass ein Schreiben aus der Provinz Germanien eingetroffen war. Ich blickte mich um und entdeckte sie zusammen mit diesem Praefectus - ihrem Verehrer seit einigen Tagen ...


    Zielstrebig ging ich darauf zu. Da ich Verwalter und kein Sklave mehr war, dazu Klient des Hausherrn, brauchte ich mir keine Gedanken darüber machen, ob ich störte oder nicht.


    "Herrin!" sprach ich, als ich näher trat, "Herrin, es ist ein Schreiben aus Germanien angekommen."
    Ich streckte meine Hand aus und reichte ihr den Brief. Dann blickte ich zu dem Mann und nickte auch diesem zu. Dass sie die Einladung schon gelesen hatte, konnt ich ja nicht wissen.

    Meine Geliebte kam in das Atrium gelaufen. Mit einem Lächeln nahm ich sie in Empfang. All ihre Bewegungen waren eine einzige Anmut. Ihre Grazie hatte etwas göttliches...


    "Ah, das bist Du ja..."
    sagte ich und blickte ihr in die Augen.


    "Ich hab Dir etwas mitgebracht..."

    "Calliope!"


    ihren Namen rufend trat ich in das Atrium und sah mich um. Irgendwo hier musste sie doch sein. Ich hatte ihr aus der Stadt eine Kleinigkeit mitgebracht und war gespannt, was für ein freudiges Gesicht sie machen würde. Der Stoff war nicht ganz günstig gewesen, doch günstiger als dieses Angebot würde es nicht mehr werden, also schlug ich zu.

    Ich betrat das Vestibulum, zog die Türe hinter mir zu und warf einen Blick in den Postkasten. Es war nichts wichtiges eingetroffen, was wohl auch daran lag, dass die Casa relativ leer stand. Die meisten Bewohner waren nach Italia oder Germanien gezogen, hier in Tarraco harrte nur noch der junge Decimus Martinus und all jene Bediensteten, Angestellten und Sklaven, welche den Haushalt am Laufen hielten und sich um die Geschäfte kümmerten.


    Ich trat in das Atrium und suchte Calliope.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    FLAVIUS AURELIUS SOPHUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VI KAL APR DCCCLVI A.U.C.
    (27.3.2006/103 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA



    Maximus Decimus Meridius
    PRINCEPS FACTIONIS - FACTIO AURATA

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    GAIUS DECIMUS MAIOR


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VI KAL APR DCCCLVI A.U.C.
    (27.3.2006/103 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA



    Maximus Decimus Meridius
    PRINCEPS FACTIONIS - FACTIO AURATA