Beiträge von Primus Decimus Magnus

    Ich hatte die Wunden des Optio versorgt und nun brauchte er Ruhe.


    Ich stand neben dem Tisch, auf dem er lag und blickte durch den Stall. Die Männer lagen, sassen und kauerten überall im Stroh und versorgten sich gegenseitig.
    Keiner war verschont geblieben, jeder hatte etwas abbekommen, so auch ich, aber das merkte ich erst jetzt.
    An meinen Händen und Beinen klafften kleinere und grössere Wunden, die von Schwertern der Barbaren stammten.
    Ich riss ein paar Fetzen aus der Kleidung, die uns die Einheimischen überlassen hatten, ein paar Kräuter und verband meine Wunden notdürftig.


    Dann sah ich mich nochmals um und bemerkte Crassus, der, in Gedanken versunken, da Stand und mit lehrem Blick in den Stall starrte.


    Ich ging auf ihn zu....... "Decurio, was sollen wir jetzt tun, wie soll es weiter gehen?" fragte ich ihn und hoffte, dass er die selben Rachegedanken hatte, wie ich!


    Rache an den Feinden Roms, Rache an den Feinden des Kaiser aber nicht zuletzt Rache an den Mördern unserer Kameraden!

    Nachdem Livianus, Vrassus und ich Optio Vocatus vom Kreut geholt hatten, trugen wir ihn vorsichtig in die Stadt. Dort hatte Crassus einen Stall aufgetan, wo wir Vocatus und die anderen niederlegten.


    Wir kümmerten uns um die Verletzten und verarzteten ihre Wunden so gut es ging!


    Ich stand bei Voacatus, der sichtlich schwer angeschlagen war. ich reinigte seine Wunden und rieb seine Wunden mit Kräutern ein, die uns ein altes Weib zur Behandlung der Verletzten gebracht hatte.


    Ich murmelte vor mich hin: "Die Götter mögen ihm und den anderen beistehen und ihre Wunden schnell heilen lassen"


    Optio Vocatus ist ein starker Mann und ein grosser Kämpfer, er wird sicher schnell genesen, dachte ich bei, als ich weiter seine Wunden versorgte!

    So ging das Losen durch die Reihen, bis ich daran war.
    Ich stand neben meinem Kameraden, der mir zuvor das Leben gerettet hatte.


    Ich betete zu den Göttern, dass sie ihn verschonen sollten, aber das Los wollte es anders. Mein Kamerad schaute mich mit traurigen Augen an, ich fasste ihn an der Schulter und sprach "Ehre und Stärke, mein Freund". Er antwortete "Für Rom und den Kaiser"


    Ich war betrübt, natürlich freute ich mich über mein Leben, aber sogleich verlor ich einen Kamerad, Soldaten und Freund.


    Das Losen ging weiter...............wie würde es meinem Decurio ergehen...........und wie meinem Bruder???

    Ich bemerkte, das Decurio Crassus zu sich kam und hörte seine Frage.
    Ich flüsterte ihm leise zu "Decurio, ich bin froh, dass du noch lebst! Wir sind am Forum der Stadt und wurden gefangen genommen. Du warst ohne Besinnung, als man dich herbrachte"

    Ich fasste Livianus an der Schulter "Ja, Livianus, wir sind beide Decima, deshalb hebe wieder deinen Kopf! Uns wird schon was einfallen. Ausserdem können die restlichen Truppen nicht mehr weit sein"


    Da standen wir nun, sahen uns an und warteten, was die Barbaren nun mit uns vorhatten.........

    Ich sah die Enttäuschung und Trauer in Livianus Augen.


    Mein Kamerad und ich sprangen vom Pferd, schon erwartet von den Aufständischen, die uns mit ihren Speeren und Schwerten zu verstehen gaben, keine unbedachte Bewegung zu machen.


    Wir legten unser Waffen nieder und begaben uns dann zur Mitte des Forums, wo uns diese Barbaren wie Vieh zusammengetrieben hatten!


    Ich warf ihnen noch einen verächtlichen Blick zu und wandte mich dann flüsternd zu Livianus
    "Was sollen wir jetzt tun? Wir können uns doch nciht einfach ergeben?!" , ich wollte nciht glauben, dass es so endet.


    Ich fügte noch hinzu "Decurio Crassus war noch vor den Toren mit ein paar Reitern, als ich zurück geritten bin. Ich konnte aber nicht erkennen, was dort vor sich ging"


    Ich sah, dass Livianus besorgt war.
    Was würde nun wohl mit uns geschehen...............

    Die Reiter hatten den Befehl vors Tor zu reiten und den entgegen kommenden Truppen Einhalt zu gebieten!


    Einige schafften es durchs Tor, der rest der Reiterei blieb an den entgegen drückenden Truppen hängen.


    Ich sass auf dem Pferd und schlug mit meinem Gladius auf alles ein, was nicht nach Römer aussah!


    "Für Rom und den Kaiser" rief ich während sich links und rechts neben mir immer mehr Barbaren näherten.


    Plötzlich spürte ich, wie mein Pferd unter mir zusammensackte und ich auf den harten Boden knallte.


    Ich verlor kurz meine Besinnung, aber als ich hochsah, erblickte ein Schwert, dass auf mich zukam. In letzter Sekunde konnte ich mich zur Seite rollen, sprang sogleich auf und verpasste dem Barbaren, der mich zu töten versuchte einen Hieb mit meinem Gladius, den er, die zwei Sekunden die er noch lebte, nicht vergessen würde!


    Aber von allen Seiten drangen die Aufständischen immer näher und die Lage wurde immer aussichtsloser, als ich hinter mir jemand schreien hörte "Spring auf Kamerad".


    Ich drehte mich um............ein Reiter der Ala, der noch sein Pferd hatte, kam angallopiert und reichte mir seine Hand.
    Ich ergriff diese und schwang mich hinter ihm, aufs Pferd, worauf wir sogleich den Rückzug in die Stadt antraten, verfolgt und wütenden Gegnern!
    Wir ritten zum Forum, wo wir zu unserer Verwunderung feststellten, dass sich unser Kameraden ergeben hatten.
    Ich sah Livianus der uns mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass wir es ihnen gleich tun sollten.................

    Wir ritten in geschlossener Formation aufs Tor zu, Decurio Crassus ganz vorne!


    Er gab den Befehl zum Angriff und ich zog mein Gladius, so wie alle anderen und wir stürmten auf den Feind zu.


    Die Schwerter klirrten und Blut spritzte, auf beiden Seiten............

    Wir taten, was uns der Decurio aufgetragen hatte.
    Einige Reiter verschantzten sich in den leeren Ställen und ander hinter Häusern, die uns Schutz boten.


    Auch ich lenkte mein Pferd hinter ein Haus und wartete ab.
    Ich wollte nicht absteigen und in einen Stall flüchten, denn wenn der Befehl zum Angriff käme, wollte ich bereit sein....

    Die Reiter der Ala standen noch immer kampfbereit und wachsam, und warteten auf den Befehl zum Angriff!
    Plötzlich hörte ich die Stimme meines Bruders, Livianus

    Zitat

    „Niemand wird diese Stadt verlassen. Wenn ihr wirklich so besorgt um das Wohl dieser Menschen seit, dann haltet euch bei eurem Angriff vom Forum fern. Auch wir werden im Forum keine Soldaten aufstellen.“


    Was ging da vor, einBote musste schon wieder vor den Stadttoren warten...............


    Jetzt könnte es nicht mehr lange dauer, bis sich die Barbaren dazu entschliessen würden anzugreifen..................