Beiträge von Germanica Aelia

    Sim-Off:

    :P


    "Typisch, er kommt ganz nach seinem Herrn." ;)
    Grinsend schob ich mir noch ein Stück Fleisch in den Mund.
    Ich sah vom Teller auf und bemerkte, das Hungi wieder sein Mal-sehn-wann-du-nervös-wirst-Spielchen spielte.
    Ich beschloss ihm den Gefallen zu tun und sah schüchtern nach unten.
    Naja, ich musste es nicht beschließen, ich war nervös, aber das wusste er ja nicht.


    Ich verzog schmerzvoll das Gesicht, als sich das Schwergewicht wieder auf meine Füße fallen lies.
    "Von wem er das hat habe ich allerdings noch nicht herausgefunden."

    Früh am Morgen kam ich zum Minerva-Tempel auf dem Aventin, um zu sehen, ob für die Opferung zum Fest der Minerva alles vorbereitet war.


    Schon überall wuselten die Tempeldiener umher, räumten hier etwas hin, da etwas weg, stellten verschiedene Dinge bereit...


    Soweit sah ja alles gut aus, Bürger, die der Göttin die Ehre erweisen wollten hatten sich auch bereits versammelt.
    So nickte ich einem Camillus zu, der die vier Feuerstellen entzündete, welche um das Heiligtum aufgestellt worden waren.
    In feierlicher Prozession begann der Zug um das Sacrarium. Die Zelebrierenden stellten sich an den vier Ecken auf, während ich betete:


    "Vivat flamma viget, seu cava testula sucum linteolo suggerit ebrio, seu pinus piceam fert alimoniam. Lumen quod tibi offero, suscipe, precor, Diva.
    Pate fac sacrarium."


    Wir betraten das Sacrarium und stellten uns an den Hauptpunkten auf.
    Die rituelle Reinigung des Raumes mit Quellwasser wurde vorgenommen, als ich die Worte
    "Ab illa benedicaris, in cuius honore spargaris.", sprach.
    'Mola Salsa' wurde verstreut, wozu ich die Worte
    "Ab illa benedicaris, in cuius honore friaris.", sagte.
    Und schließlich kam noch der Weihrauch, wozu ich
    "Ab illa benedicaris, in cuius honore cremaberis.", sagte.


    Ich nahm meinen Platz ein und sprach ein Gebet:
    "Da, Diva, veniam si te non pecudum fibris, non sanguine fuso, quaero nec arcanis numen coniecto sub extis.
    Dies admoniet et forti sacrificare deae, quod est illa Minerva die.
    Pallada nunc oremus. Qui bene placavit Pallada, doctus erit.
    Nec quisquam invita Pallade faciet bene licet antiquo manibus conlatus Epeo sit prior, irata Pallade mancus erit.
    Vos quoque, Phoeba morbos qui pellitis arte, munera de vestris pauca referte deae.
    Nec vos, turba fere censu fraudante, magistri, spernite; discipulos attrahit illa novos.
    Mille dea est operum. Si mereramus, studiis adsit amica nostris.
    Domina haec domii sodalitatisque patrona, te hoc sacrificio obmovendo precamus uti sies volens propitius nobis domi familiaeque nostris; harumce rerum ergo, macte hoc sacrificio.


    Sulis Minerva Belisama, Medica, Sollertissima, Pallas, Athena, Propugnatrix, sive quo alio nomine appelari volveris, aegida semper super nos extende."



    Edit: Wort

    Schließlich zog doch jemand langsam die Tür auf.
    "Bist du eingeschlafen?", fragte ich mit einem kurzen Schmunzeln den Ianitor.
    Ohne weiteren Wortwechsel betrat ich wieder die Casa.

    "Wenigstens hab ich nicht deinen Babyspeck.", konterte ich und zwickte Aemilia in die Hüfte.
    Nun war ich diejenige, die sich hinter einem Pfeiler vor ihrer Schwester zu schützen versuchte. :D


    "So ist es.", sagte ich schließlich auf die hässliche-Männer Theorie. "Vielleicht können wir auch noch eine Studie fälsch...äh, finden, die wir ihm als *ähem* Beweis vorlegen können.
    Ja, ich weiß gar nicht wie das all die Jahre ohne dich ging." ;)


    Mich an den Pfeiler lehnend pfiff ich leise vor mich hin und überlegte.
    "Hm...die Frage ist HAT Falco Freunde?"
    Kichernd drehte ich mich zu meiner Schwester. "Aber ich glaube, da finden wir etwas. Einfach mal abwarten, wer da so alles in die Casa spaziert."
    Ohje, was hätte Falco für Probleme am Hals, wenn wir all unsere Blödeleien in die Tat umgesetzt hätten. Innerlich grinsend zwickte ich Aemilia in die Seite.
    "Für dich suchen wir am besten einen reichen, alten Senator, der bald stirbt, dann hast du ausgesogrt." ;)

    Nicht sonderlich an solchen Diskussionen interessiert sah ich fragend zu Gabriel.
    "Es ist mir egal.", sagte ich. "Musst ja nicht zuhören wenn ich etwas sage. Ich will im Moment eigentlich nur meine Ruhe, tut mir leid, dass ich wieder angefangen habe.", murmelte ich und stierte an die Gegenüberliegende Straßenecke.

    Ich zuckte ratlos mit den Schultern. Wo blieb eigentlich dieser verdammte Türaufmacher?
    "Im Grunde genommen ist ja schon alles vorbei, ich war mit ihm verlobt, er hat mich mit einer billigen Hure betrogen, und gerade haben wir ihm mitgeteilt, dass wir 'entlobt' sind.", erklärte ich.
    Warum redete ich überhaupt mit ihm darüber?
    "Aber was rede ich, das ist dir wahrscheinlich ohnehin egal."
    Seufzend lehnte ich mich an die Hauswand.

    "3 1/2.", widersprach ich schmunzelnd und versuchte Aemilia einen Tritt für das "Alte Schachtel" zu geben.


    "Hab noch keinen zu Gesicht bekommen...und sag das mit den Eimern lieber nicht in seiner Gegenwart, sonst siehts noch so aus, als würden wir die Vigiles nicht achten und ehren." :]


    "Hässliche...vielleicht haben wir Glück und er hat gar keine hässlichen?! Oder er denkt an die Zukunft, ich meine, wie würde das denn aussehen, wenn wir mit hässlichen Kindern bei ihm in der Casa aufkreuzen, nur weil er uns nur in die Nähe von Gesichtsbaracken gelassen hat?"
    Stolz auf diese wunderbare Theorie grinste ich triumphierend.


    Als wir wieder auf unsere ehemaligen Freundinnen zu sprechen kamen zwinkerte ich Aemilia verschwörerisch zu.
    "Er hats zwar nicht zugegeben, aber ich glaube mit denen unserer Schwestern lief teilweise auch etwas...
    "Freundinnen...nicht, dass ich wüsste, jedenfalls nicht solche wie wir damals..."

    "Du glaubst mir kein Wort.", stellte ich seufzend fest.
    Eigentlich konnte es mir ja auch egal sein was Gabriel über Victor dachte, es ging mich nichts mehr an.
    "Ist ja auch egal, er ist ein....", ich verkniff mir die Beschimpfungen, die ich von unserem Herrn Papa gelernt hatte.

    Vor lauter Lachen liefen mir schon Tränen die Wange hinunter. Erst nach einiger Zeit hatte ich mich soweit gefangen, dass ich wieder etwas sagen konnte.
    "Puh...Aemilia, was habe ich dich vermisst.", sagte ich immer noch kichernd.
    "Und es waren 4 Minuten." :]


    "Aber sag mal, die total überflüssige Bewachung...vielleicht sind die Vigiles ja doch ganz nett anzusehen, wozu die dann loswerden?", warf ich schließlich frech grinsend ein.
    "Sag mal...er war immer lieb und nett zu uns? Vor ein paar Tagen hab ich ihm entlockt, dass er schuld daran war, wenn uns unsere Freundinnen irgendwann nicht mehr leiden konnten. Mit den meisten hat der Schürzenjäger ein Techtelmechtel angefangen...eigentlich schreit das ja nach Rache." :D

    Müde erwiderte ich den stummen Blick. Müde vom Grübeln, müde vom herumirren, doch vor allem müde vom Streiten.
    "Er ist nicht immer so.", sagte ich nur. Ob er verstand dass ich Victor meinte, wusste ich nicht. Auch nicht, warum ich es sagte. Wollte ich Victor entschuldigen? Oder dass ich mich mit ihm verlobt hatte?

    Keinen Ton hatte ich auf dem Heimweg verloren. Gabriel hatte glücklicherweise auch den Mund gehalten.
    Endlich kamen wir an der Casa an, ich klopfte und wartete auf den Ianitor, als ich kurz zu Gabriel sah.

    Lachend zupfte ich meine Schwester an einer ihrer Locken.
    "Oh, ich denke von der geistigen Entwicklung wirst du immer die kleinste sein."
    Schnell ging ich in Deckung.
    "Oh, Liliana können wir bald kugeln, wenn das so weitergeht bekommt die auch noch Zwillinge.", witzelte ich. "Und unser heldenhaftes Brüderchen wird seeeeehr handzahm sobald er sie sieht. Ich glaube, wenn er könnte würde er das Kind auch noch selbst bekommen."
    Schelmisch grinsend stellte ich mir einen kugelbäuchigen Falco vor und prustete los.
    "Aber er schlägt sich tapfer. Bleibt ihm ja auch nichts anderes übrig als einzigem männlichen Wesen hier." :D

    "Bemüh dich nicht Victor.", sagte ich mit müder Stimme.
    Ruhig ging ich um den Tisch, zupfte Gabriel den Brief aus der Hand und legte ihn vor meinen jetzigen Ex-Verlobten hin.


    An
    Gaius Octavius Victor



    Salve!


    Leider mußte ich zwischenzeitlich Dinge über Dich erfahren, welche eine Verbindung meiner Schwester Aelia mit Dir unmöglich machen. Du weißt, selbst am besten wovon ich spreche.


    Auf Grund Deines Verhaltens betrachte ich die Verlobung zwischen Aelia und Dir als aufgelöst bzw. nichtexistent. Aelia wird Dir diesen Brief überbringen und Dir bei dieser Gelegenheit gleich Dein Verlobungsgeschenk zurückgeben.


    Es dürfte in unser aller Interesse liegen, die Sache ohne weiteres Aufsehen zu erregen rasch zu beenden. Daher setze ich Deine Zustimmung zu dieser Verfahrensweise voraus.


    Vale
    Marcus Didius Falco


    "Lies ihn, oder wir müssen ihn dir nochmal schicken. Oder gleich in die Acta setzen, mir ist es gleich, mein Ruf ist es nicht."


    Traurig schüttelte ich den Kopf.
    "Es hat keinen Sinn."
    Was hatte ich mir eigentlich davon versprochen nochmal mit ihm zu reden? Es hätte doch klar sein müssen, dass er es nicht zugeben würde.
    "Leb wohl Victor.", sagte ich, ehe ich Hadrianus kurz zunickte, Gabriel am Ärmel packte und mit mir hinauszog...


    Casa

    Im Gegensatz zu meiner "kleinen" Schwester blickte ich geradewegs durch die Menschen hindurch.
    "Mir geht es im Grunde genommen ganz gut, denke ich. Dem Rest der Sippschaft auch, du weißt doch wie furchtbar gesund bei uns alle sind." ;)


    Vielleicht auch ein Grund, warum die Familie so groß war...
    "Oh, das weißt du ja noch gar nicht. Falcochen wird Papa.", verkündete ich und grinste wie ein Honigkuchenpferd.

    Mit Aemilia am Arm kam ich also auf dem Kapitolshügel an.
    Naja, vom Hügel selbst war mittlerweile nicht mehr allzu viel sichtbar, überall standen Gebäude, Foren usw.
    "Tja Schwesterherz. Da wären wir. Ich denke, hier dürftest du auch deinen Männerdurst stillen können, so viele wie hier rumlaufen..." :D

    Oha, merke, nie einen Mann auf so etwas hinweisen, dachte ich und aß erstmal weiter.
    Den Kopf hielt ich nach unten, die Augen schielten jedoch meist nach oben, um zu sehen, ob das Gewitter verzogen war.


    "Sag mal....", begann ich nach einer Weile zögerlich, "...du hast nicht zufällig den Hund gesehen?"


    Dieses Mistvieh schien sich zwischendurch aus dem Staub gemacht zu haben. Typisch.

    "Soso, noch nichtmal zu Hause und schon einen Mann an der Angel.", sagte ich mit betont strengem Blick, grinste aber schließlich doch schadenfroh.
    "Die schönste Aussicht...tja, da müssen wir wohl einen der 7 Hügel hinaufklettern...und was zu Essen finden wir auch noch für dich." ;)

    "Ich bin ihm vor kurzem über den Weg gelaufen, er dachte ich wäre du.", antwortete ich und zwinkerte Aemilia zu. Kam ja nicht allzu selten vor.
    "Aber das mit diesem Sergier...es ist eine lange Geschichte, ich erzähl sie dir, wenn wir beide ohnehin schon schlechte Laune haben." ;)