Beiträge von Germanica Aelia

Ich presste die Kiefer aufeinander und starrte Victor schon fast feindseelig an.

"Die Sibylle sagte wir sollen warten. Jetzt weiß ich ja auch warum.", zischte ich und verschränkte die Arme.
"Ein schamloses Gerücht wird im allgemeinen von Waschweibern verbreitet. Wenn Falco sich nicht sicher wäre, dass an diesem Gerücht, wie du es nennst, was dran ist hätte er es für sich behalten das kannst du mir glauben."

Ich schwieg kurz. Würde er mich tatsächlich so schamlos belügen? Aber warum auch nicht, ich kannte ihn im Grunde genommen kaum, wie mir jetzt aufging. Mittlerweile merklich ruhiger - schreien hilft doch - sprach ich weiter:
"Wem würdest du glauben, deinem Bruder, den du dein ganzes Leben lang kennst, der dich nie belogen hat, der immer für dich da war, oder jemandem, dem du erst vor kurzem begegnet bist?
Warum gibst du es nicht einfach zu? Wegen des Skadals? Ich werde es mit Sicherheit nicht in der Weltgeschichte herumposaunen."

Guter Mann, perfektes Timing, dachte ich in Bezug auf Sabinus und fand ein Stück Selbstsicherheit wieder.
Ich klammerte mich an den Becher, nahm einen Schluck und betrachtete das gebrachte Essen.
Da ich ohnehin einen Bärenhunger hatte und das wirklich zu lecker aussah lies ich mich nicht zweimal bitten.

"Netter Mann.", sagte ich schmunzelnd und nickte zu Sabinus. Ich allerdings das Gefühl, Hungaricus hätte am liebsten den Wirt selbst auf einem Silbertablett mit Apfel im Mund serviert bekommen

"Hat er dich aus dem Konzept gebracht?", fragte ich nach seinem Seufzer und kam nicht umhin frech zu grinsen.

Edit: satzbau

Mein Blick sprach sicher Bände.
"Glaub mir, von Männern und von diesem Sergier im besonderen hab ich erstmal die Nase voll.
Achja, ein Glaucia lässt ausrichten er würde auf dich warten."

"Freut mich, dass es dich nicht sonderlich zu berühren scheint.", erwiderte ich zornig und warf klirrend ein Armband auf den Tisch.

"Du hast es mir zur Verlobung geschenkt. Aber unter diesen Umständen kann ich es nicht behalten. Schenk es von mir aus dieser Dirne."
An den Tisch tretend stützte ich mich mit den Händen darauf ab und deutete zu Gabriel.
"Er hat noch was für dich, von meinem Bruder. Nach deiner Reaktion zu urteilen wird es dir egal sein was darin steht."
Ich bedeutete Gabriel, Victor den Brief zu geben und stiefelte im Raum umher.
"Es ist eine Unterstellung sagst du? Ja? Also denkt sich der Kommandeur der Vigiles das aus, um seine Schwester davon abzuhalten einen Octavier zu heiraten? Denkt sich der Praefectus Praetorio das aus, um dich in Verruf zu bringen? Ja? So war es also? Dich trifft keine Schuld?
Für wie dumm hälst du mich eigentlich?"

Mit wissendem Grinsen zwinkerte ich meiner Schwester zu.
"Ich glaube auch, die Männer wären schwer enttäuscht, wenn du Vestalin wirst. Aber empfehlen kann ich dir nichts, jeder Gott für sich gesehen ist sicher interessant."

Als sie dem jungen Mann hinterherstarrte zwickte ich sie lachend in die Seite.
"Ohje, der arme Falco, ich fürchte er wird mit dir genauso viel Ärger haben wie mit mir."

"Wie kommst du nur darauf?", fragte ich und setzte meine Unschuldsmiene auf.
Ohja...Lehrer, Eltern, Freunde...dass wir noch lebten war ein Wunder

"Oder beides. Vielleicht haben sie auch gehofft, das nächste Kind wird nicht so eine Enttäuschung wie das vorige."
Andererseits müsste sie das eher abgeschreckt haben. Vielleicht wurde ja auch ein Kind schlimmer als das nächste...

Ob des unerwarteten Kompliments spürte ich, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.
"Danke...", murmelte ich verlegen. "Sagen wir, mein Vater war meiner Mutter sicher nicht allzu sehr abgeneigt."

"Ach, man hört so einiges.
Zum Beispiel, dass du Besuch von einer gewissen Dame hattest, die dir die Arbeitszeit ein wenig verschönert hat."

Im Grunde genommen wollte ich ihm nur an die Gurgeln gehen. Aber man war ja gut erzogen

"Also, bitte. Streit es ab. Ich habe heute noch nicht gelacht."

"Eineiiger gehts nicht mehr. Ich würde ja sagen, ich stell sie dir vor, aber eigentlich brauchst du nur mich ansehen, dann hast du sie vor dir."

Mit verschmitztem Grinsen zwinkerte ich ihm zu. Jaja, die Gedanken sind frei...

"Ohje...da bin ich überfragt...eine ist noch in Alexandria, der Rest...naja, die tauchen auch irgendwann wieder auf."

Würde auch nciht weiter auffallen, die Casa war proppenvoll.
"Unsere Eltern hatten glaube ich eher oft Langeweile."

Als er bis auf wenige Schritte an mich herangekommen war streckte ich abwehrend einen Arm aus.
"Oh, um den solltest du dir keine Sorgen machen.", erwiderte ich und lächelte zuckersüß.
"Aber ich glaube dir ist vor kurzem jemand zu Nahe getreten, nicht wahr?"

Hinter mir war nun auch Gabriel in den Raum gekommen und hatte wohl beschlossen sich erstmal das Schauspiel, das nun geboten wurde anzusehen.

"Ich hoffe, sie war es wert."

Ich gab meiner Schwester einen freundschaftlichen Klapps auf den Hinterkopf und grinste zurück.

"Freut mich, hoffentlich verwirren wir beide als Priester den Rest hier nicht allzu sehr."

Grübelnd blickte ich zur Decke.
"Hm...in Rom...lass mich nachdenken - kein Kommentar!...
Soviel ich weiß gibt es hier zwei Minervapriester, eine für Ceres, eine für Diana, einen für Iupiter...und die Vestalinnen eben...ich glaub es gibt hier noch mehr, aber du kennst ja mein Gedächtnis."

Die Musterung seinerseits entging mir nicht, auch wenn nun ich wieder dran war mit nervös werden.
Ein wenig unruhig begann ich wieder mit dem Becher herumzuhantieren.

"Tja, die Didier sind eine sehr fruchtbare Familie, ich habe noch zwei Brüder, zwei Schwestern und eine Zwillingsschwester.", antwortete ich und grinste beim Gedanken an Aemilia, die mir wie ein Ei dem anderen glich.
Prüfend sah ich zu Hungaricus. Irgendwie glaubte ich zu wissen, welche Gedanken ihm dabei kamen, dass ich eine Zwillingsschwester hatte

"Die meisten sind allerdings nicht hier in Rom. Im Moment sind wir zu dritt. Falco, mein Zwilling und ich."

Lachend schüttelte ich den Kopf.
"Wenn ichs nur wäre, die verdient viel mehr als ich."

Ich deutete vage in die Richtung, in der ich einen der drei Minerva Tempel vermutete.
"Mich findet man aber mehr in Tempeln, die Minerva geweiht sind.
Und, schon eine Idee?"

Bei der Vorstellung, wie der PP in einem Brunnen herumplanschte konnte ich mir nur schwer das Lachen verkneifen und so senkte ich schuldbewusst den Blick, damit er mein breites Grinsen nicht so sah.

"Wir haben zum Glück irgendwo in der Casa ein Schwimmbad...wenn ich mich richtig erinnere."

Und sofern es nicht trockengelegt wurde. Ich erinnerte mich, dass sich mal beinahe eine meine Schwestern ertränkt hatte...naja, aber sie wollte ja unbedingt Perlentaucher spielen

"Hast du eigentlich Geschwister?", fiel mir bei der Gelegenheit ein.

Allzu schwer war das Büro nicht zu finden, wie ich feststellte. Der Miles deutete zur Tür und ich nickte ihm zum Dank nochmal zu.
"Puh...also gut..."
*klopf klopf*

Mittlerweile störten mich die zumeist verwunderten Blicke der Fußgänger nicht mehr, denen wir begegneten. Früher war ich daran gewohnt, als ich mit meiner Schwester loszog, nun hatten wir uns Jahre nicht gesehen und doch schien alles wie früher.

"Tja Schwesterchen, da wären wir, das Pantheon. Ich erspar dir aber das historische Gewäsch, das man von den Fremdenführern zu hören bekommt, interessiert dich wahrscheinlich ohnehin nicht besonders."

Mit ausgreifender Geste deutete ich hinein.
"Alle Götter des Imperiums haben dort einen Platz, wenn du hier keinen findest, kann ich dir auch nicht weiterhelfen."

Paket...dem geb ich gleich Paket..., dachte ich schlecht gelaunt und nickte Gabriel kurz zu, dass er mitkommen sollte.
So tappsten wir also dem Miles hinterher...

"Ich war noch nie hier, jemand der mir den Weg zeigt wäre nicht übel.", antwortete ich und hoffte, Gabriel würde wenigstens jetzt den Mund halten.

'Ha, gewonnen!', dachte ich mir und grinste fröhlich, als Hungaricus den Blick kurz abwendete.
Guter Hund Man sollte immer einen dabei haben.

"Landsitz...ja, vor allem im Sommer ist es hier ja unerträglich...aber ein echter Römer lässt sich davon auch nicht mehr schrecken."

Schmunzelnd nippte ich wieder am Wein, lies Hungi wieder nicht aus den Augen. Ich bezweifelte zwar, dass ich einen Senator nervös machen konnte, aber einen Versuch wars ja mal wert.

"Hör mal zu, ich habe im Moment andere Sorgen, als mich mit einem sturen Bock von Sklaven zu streiten, also halt den Mund, oder rede weiter, aber erwarte keine Antwort von mir.", fuhr ich ihn wütend an.
Weniger wütend wegen ihm, mehr wegen dem, was mir im Kopf herumschwirrte.
Sobald das hier erledigt war, würde ich ihn allein nach Hause schicken, das hielt ja kein Mensch aus.

Langsam fragte ich mich doch, warum er mich so durchdringend ansah.
Ein wenig unruhig rutschte ich kurz auf dem Stuhl herum, wich aber seinem Blick dennoch nicht aus und sah stur zurück. Wer einem Kommandeur standhalten konnte - auch wenn er mit ihm verwandt war - schaffte das auch bei einem zweiten.

"Ich könnte mir gar nicht vorstellen, woanders zu leben. Die zwei Jahre in Lugdunum waren zwar ganz schön, aber nicht zu vergleichen mit der urbs aeterna."

Hund Victor hatte kein Verständnis für das Spielchen von Frauchen und dem Mann, der irgendwie immer noch etwas von Katze an sich hatte und lies sich daher wieder auf den Boden nieder.

"Aber ich könnte dir hunderte Leute sagen, die Rom nie sehen wollen. Nehmen wir allein mal die ganzen Barbaren im Norden. Ich glaube nicht, dass die besonders großes interesse an unserer Stadt haben...gut, zum plündern vielleicht."