Das war eindeutig die falsche Frage, denn augenblicklich verfinsterte sich meine Miene.
"Der Praefectus Castrorum der Legio II ist leider unabkömmlich. Legatus Augusti Pro Praetore Maximus Decimus Meridius scheint nicht ohne ihn auszukommen.", brummte ich missgestimmt.
Doch ich riss mich schnell wieder am Riemen und wischte den Blick, der aus Kohle Diamanten gemacht hätte, beiseite.
"Ich hoffe, ich darf trotzdem bleiben?!", fragte ich schmunzelnd und begrüßte Avarus mit einem Bussi-Bussi
Beiträge von Germanica Aelia
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Ein fröhliches "Salvete" auf den Lippen betrat ich das Atrium und strahlte in die Runde.
Vermutlich sah ich mit meiner bequemen Reisekleidung ein wenig seltsam aus, zwischen all den herausgeputzten Persönlichkeiten, aber das störte mich im Moment wenig.
Ich blickte kurz in die Runde, erkannte mehr als die Hälfte der Anwesenden und war beruhigt, in Mogontiacum doch nicht alles was in Rom geschah verpasst zu haben. -
Ich schob mich an den Sklaven vorbei, die recht fröhlich ob der Tatsache aussahen, dass sie meinen Kram endlich loswurden und folgte ins Hausinnere
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Müde, aber nach der scheinbar ewig dauernden Reise zumindest nicht mehr so grummelig wie in Mogontiacum, kam ich inklusive sklavischer Begleitung (irgendjemand musste ja die vielen Kisten tragen, da man im Pomerium nicht mit einer Kutsche herumfahren durfte) an der Casa Germanica an.
Einen wenig beladenen Sklaven schickte ich zur Tür und ließ ihn anklopfen. -
Sim-Off: Denk Dir die Standpauke, ich düse mal nach Rom
Eine Aufklärung und einen mittelschweren Wutanfall, gefolgt von nicht wiederholbaren Flüchen, später, grummelte ich leise vor mich hin. Den Rest des Tages verbrachte ich hauptsächlich damit, in der Casa herumzugehen und abwechselnd Meridius und Corvus in Verbindung mit einigen Adjektiven und Substantiven kreativer Art zu betiteln.
Irgendwann jedoch, fasste ich den Entschluss, rein aus Trotz auch ohne Corvus nach Rom zu fahren, obwohl mir der Gedanke alles andere als behaglich war
Andererseits wäre es ja schade, die ganzen Sachen umsonst gepackt zu haben
Am Morgen des nächsten Tages also warf ich mich in Reisekleidung, verabschiedete mich mit der Anweisung, nichts im Haus zu verändern, von Corvus (kurz und schmerzlos, es sollte ihm ja eine Lehre sein... war es vermutlich ohnehin nicht, aber ich stellte es mir vor) und bestieg eine Kutsche gen Süden...
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Meine Wenigkeit, umgeben von diversen Tuniken, Stolen, Schuhen und weiterem Krimskrams, schaute nur kurz auf, als Corvus eintrat und grinste fröhlich.
"Salve. Schau mal, neu gekauft."
Stolz präsentierte ich eine dunkelgrüne Tunika.
"Das ist vielleicht eine Plackerei, ich wusste gar nicht, dass ich noch so viele alte Tuniken habe. Ich hätte längst mal Neue kaufen sollen... "
Was ich am Vormittag ausgiebig getan hatte. Aber ich erwähnte es in weiser Voraussicht nicht
"Und... äh, was?"
Erst jetzt drangen seine Worte so langsam in mein Bewusstsein. Wie er befürchtet hatte? Das konnte bei diesem Familienfeste-Muffel nur Gutes bedeuten
"Ah, er hat es erlaubt? Fein, fein. Wie lange denn?" -
Machs gut, vielleicht findest Du ja auch mal wieder den Weg hierher -
Zitat
Original von Flavia Minervina
schade dass kein tratsch mehr in der akta ist!Es ist jeder herzlich dazu eingeladen, etwas über Klatsch und Tratsch zu schreiben und an die Redaktion zu schicken
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Ich hielt mich von einem unstandesgemäßen Luftsprung ab und drückte stattdessen Corvus einen Kuss auf die Wange.
"Wunderbar. In drei Tagen spätestens, ja. Was ist heute eigentlich für ein Tag? Ach, ist ja auch egal. Soll ich mich um die Vorbereitungen zur Reise kümmern? Hm, wird besser sein, nicht? Ach, Avarus sollten wir dann auch schreiben, dass wir kommen... soll ich das machen? Dann brauch ich noch Geld für einen Eilbrief. Herrje, was nehme ich denn alles mit? Meinst Du, es ist schon warm in Rom?"
Noch im Reden wirbelte ich herum und durchquerte, an den Fingern diverse Kinkerlitzchen abzählend, den Raum. Der Gedanke, dass Meridius vielleicht 'Du kommst hier net weg' sagen könnte, kam mir erst gar nicht. -
Das freudig-erwartende Lächeln in meinem Gesicht verschwand, der Glanz wich aus den Augen und die altbekannte Schmoll-Miene kam zum Einsatz.
"Aber... aber... Rom. Und was wäre eine Familienfeier ohne die Hälfte der Familie? Och Corvus.", quengelte ich.
"Zumindest fragen kannst du doch mal? Bestimmt hat der LAPP Verständnis... und überhaupt, bisher warst du doch seit Dienstantritt immer da, du hast mal eine Auszeit verdient. Die Legion kommt auch mal eine Zeit lang ohne Dich aus. Sonst... sonst muss ich mich anderweitig beschäftigen. Dein Tablinum gehört zum Beispiel mal wieder neu eingerichtet."
Mich beschlich langsam das ungute Gefühl, meiner Schwester Aemilia immer ähnlicher zu werden. -
"Was heißt hier, wo renne ich rum? Wo rennst du rum? Man könnte meinen, wir würden im kaiserlichen Palast wohnen, also wirklich. Manchmal glaube ich, du machst das absichtlich."
Dabei suchte ich ihn wirklich nicht oft. Nur um Geld zu besorgen. Oder wenn ich mir nicht sicher war, ob die Augen Penelopes auf einem Wandgemälde besser meeresblau oder rehbraun sein sollten. Oder wenn ich nicht recht wusste, ob man eine Statue besser einen digitus nach rechts, bzw. links verschieben sollte.
"Was? Commiseratio?"
Ich runzelte die Stirn. Wurde er nun auch noch schwerhörig? Herrje.
"Comissatio."
Nicht ohne ein freches Grinsen im Gesicht fügte ich "Ich glaube du wirst alt." hinzu
"Eine Comissatio ist eine Feier.", erklärte ich - vermutlich - unnötigerweise.
"Hier, lies selbst."
Sprachs und reichte ihm den Brief. -
Narus? Wer war Narus denn schon wieder?
Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf - was außer mir und einem verwirrt dreinblickenden Sklaven natürlich ohnehin wieder keiner sah.
"Nein. A-VA-RUS.", 'verbesserte' ich also. "Nach ROM."
Während ich diese Information erstmal so im Raum, bzw. im Haus stehen ließ, wandte ich mich an den Sklaven.
"Wo bei Apollos Bogen ist er?"
Der Angesprochene zuckte ratlos mit den Schultern. Vermutlich wusste er nicht, ob ich Corvus oder Avarus meinte.
Seufzend marschierte ich also weiter, ohne zu wissen, dass ich schon einmal am Objekt meiner Suche vorbei gelaufen war.
Nachdem ich wieder an meinem Ausgangspunkt angekommen war, verschränkte ich grummelnd die Arme und beschloss erstmal hier stehen zu bleiben.
"Zu einer cena. Mit anschließendem comissatio."
Hoffentlich holte ich mir von dieser Brüllerei keine Kehlkopfentzündung. -
Ein wenig unschlüssig, von wo die Stimme Corvus´ nun kam, blieb ich erstmal stehen und drehte mich einmal im Kreis.
"Eine Einlaaaadung.", gab ich also in entsprechender Lautstärke zurück (man musste ja auch die Kesselschmiede übertönen).
Da mir die letzte Einladung und die Reaktion des Vorzeigesoldaten noch gut im Gedächtnis war, beeilte ich mich "Von Avarus.", hinzuzubrüllen.
Schließlich entschloss ich mich für eine Richtung (die Falsche... latürnich) und tappste weiter. -
Die Sklaven schienen sich daran gewöhnt zu haben, dass ich mir sämtliche Briefe unter den Nagel riss, die an Corvus und mich adressiert waren, denn kaum war der Brief im Postkasten, fand er auch schon den Weg in meine Hände... Briefe die nur an Corvus waren, las ich natürlich nicht. Die waren meistens viel zu langweilig
"Vom Onkelchen, schau an.", murmelte ich, als ich den Absender entziffert hatte. Ich beschloss, dass ich beizeiten Avarus einen Schreibsklaven schenken musste... fürchterliche Handschrift
Die wenigen Zeilen waren schnell überflogen und mindestens ebenso schnell stapfte ich mal wieder mit meiner lieblichen Stimme durchs Haus.
"COOOOOORVUS!" -
Nein.
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"Nein, Praefecta, das war alles, Praefecta. Danke, Praefecta. Vale Praefecta", erwiderte der Sklave und zog von dannen.
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"Äh... "
Mit dieser Frage war der Sklave augenscheinlich überfordert. Was hatte die Herrin noch gesagt?
Langsam wanderte sein Blick von der Wachstafel in der einen, zu den Sesterzen in der anderen Hand.
"Für 5 Sesterzen?!", erwiderte er, hoffte, die Praefecta würde schon wissen was zu tun sei und legte den Brief, sowie das Geld auf ihren Tisch.ANTE DIEM VIII ID FEB DCCCLVII A.U.C.
An Marcus Decimus Livianus
Castellum Legio I
Mantua, ItaliaSalve Livianus!
Es freut mich, einmal wieder etwas von Dir zu hören. Wie geht es Dir da unten im schönes Mantua? Mir selbst geht es prächtig, auch wenn ich den germanischen Winter nach wie vor für eine Prüfung der Götter halte. Stell Dir vor, jeden Tag habe ich kalte Füße. Furchtbar.
Nunja, zumindest eine Erkältung ist mir bislang noch erspart geblieben.In der Tat, die Regio Inferior ist mich losgeworden.
Ich fand, es war an der Zeit, mich mehr der Familie zu widmen - vor allem dem Haus in Mogontiacum, das bedurfte dringend einer Umgestaltung. Derzeit arbeite ich allerdings hauptsächlich daran, dass Corvus nicht der Schlag trifft, wenn er jeden Tag in ein anders aussehendes Atrium kommt.
Deiner Einladung würde ich gerne Folge leisten, doch ist die Überquerung der Alpen im Winter alles andere als ein Spaziergang - glaub mir, ich hab es einmal gemacht. Nie wieder, habe ich mir damals geschworen. Nunja, wenn Du Dich fragst, warum ich dann nicht mit dem Schiff reise, ist das einfach erklärt: Ich hasse Schiffe. Mindestens so sehr wie den germanischen Winter. Wobei mir vom germanischen Winter wenigstens nicht übel wird.
(Unter uns gesagt, Corvus fand die Idee, dass ich inmitten von tausenden von Legionären 'Urlaub' machen soll... naja, sagen wir, er war 'not amused', wie die Griechen sagen. Dennoch lässt er Dich schön grüßen.)Ich hoffe, dass Du Dein Praetorium auch auf andere Weise mit Leben füllen kannst, damit es Dir nicht zu langweilig wird. (Legat muss ein sehr entspannender Beruf sein
)
Die besten Grüße aus dem hohen Norden,
Germanica AeliaSim-Off: Überwiesen
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Nachdem er vor (gefühlten) 3 Stunden von der Casa Germanica aufgebrochen war, hatte es der junge Sklave schließlich doch noch in die Regia geschafft und sogar gleich das richtige Officium gefunden.
Er klopfte, wartete nicht lange und streckte den Kopf durch die Tür.
"Salve!", grüßte er brav. "Ich hab einen Brief nach Mantua. Bin ich hier richtig?"Edit: Wer nicht tippen kann sollts halt lassen -.-
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Einige gescheiterte Versuche und zahllose Neuanfänge später, hatte ich den Brief endlich zu Papier, bzw. zu Wachs gebracht und überflog ihn ein letztes Mal. Die Arbeit einer Lectrix hörte eben nie auf
Ein Nicken signalisierte dem hinter mir stehenden Sklaven näher zu kommen.
"Den bringst du jetzt zur Poststelle in der Regia. Sie sollen es als Normalbrief verschicken. Hopphopp."
Hopphopp ließ den Halbwüchsigen unbeeindruckt. Mehr nach dem Motto 'Die Letzten werden die Ersten sein' machte er sich auf den Weg. -
Happy Birthday
[SIZE=7]Nachträglich *hust*[/SIZE]