Beiträge von Lucius Decimus Martinus

    Ich klopfte an der Türe und betrat das Officium.
    Evodius sass an seinem Tisch hinter einem Berg von Briefen durch die er sich anscheinend durcharbeiten musste.


    "Salve Evodius!
    Na, wie ich sehe hast du auch genug Arbeit? Deswegen werde ich dich nicht lange aufhalten und bitten mich bei der Legatin anzumelden.
    Sag ihr ich bin in der Angelegenheit der Grundstücksweihung hier."

    In letzter Zeit war es zwar so dass ein entsprechender Zustrom an Neubürgern in Hispania war, doch sollten wir uns überlegen wie die Bürger gezielt aufmerksam machen könnten um die Stellen in Hispania besetzen zu können. Zum Beispiel in den Verwaltungen sind sehr viele Posten noch unbesetzt.

    Nach einiger zeit kam ich gemeinsam mit Marciana wieder zurück ins Atrium um mich nachzusehen wie der Stand der Dinge war.
    Ich musste feststellen dass ausser Rufus der oben am Gerüst fleissig herumwerkte niemand anwesend war.
    Wo war Maximian wohl hin.


    Ich blickte zur Seite und sah dass die Staffeln weniger geworden waren. Hatte Maximian trotz meiner Bedenken alleine weiter gemacht?
    Wo steckte er denn nur?


    "Maximian, Maximian" rief ich lautstark.


    Doch niemand meldete sich.


    Dann rief mir Rufus zu dass Maximian gemeinsam mit Lucilla ins Triclinium gegangen war.
    Ich nickte und nahm es zur Kenntnis.


    Dann blickte ich zu Marciana und sagte:
    "Meine Sorgen waren umsonst. Der Junge hat zwar trotz meiner Bedenken alleine weitergearbeitet aber nun eine verdiente Pause eingelegt."

    "Nein, ich bin es" antwortete ich darauf.


    "Aber es ist ein wunderschöner Grund der mich so nervös macht"
    fügte ich hinzu.


    es war mir ein wenig unangenehm eingestehen zu müssen dass mich die Situation ein wenig nervös machte. Also lenkte ich ein wenig vom Thema ab.


    "Lass uns doch schnell mal ins Atrium sehen was sich tut. Ich bin mir sicher Maximian hat meinen rat nicht befolgt und ohne meine Aufsicht weiter gearbeitet."


    Also nahm ich Marciana an der Hadn und schlenderte mit ihr zurück ins Atrium

    Ich las den Brief sorgfältig durch.


    "Ach Lucilla, mach dir keine grossen Gedanken darüber.
    Du hast alles versucht um in kürzester Zeit die Informationen herauszufinden. Das mit dem Familiengrab hätte auch ich nicht gewusst.


    Ja, mach das so, veranlasse die Überstellung des Leichnams in unsere Casa und kümmere dich um den Blumenschmuck.
    Du weisst ja wie so etwas ablaufen soll.
    Ich verlasse mich da ganz auf dich."

    "Erstaunlich! Du hast hervorragende Arbeit geleistet! Bravo!"


    Dann überlegte ich kurz und setzte fort


    "Gut, dann setze doch bitte einen Brief an Lucius Annaeus Florus auf indem du ihm über den Stand der Dinge informierst und ihn um seine Zustimmung zu dem Ablauf bittest. Er befindet sich zur Zeit vor Numantia. Schicke einen Boten mit dem Brief dort hin.
    Ich werde mich um die Grabstätte der Gens kümmern.
    Des Weiteren kümmere dich bitte darum dass der Leichnam von Viola aus dem Valetudinarium in die Casa gebracht wird. Doch da sehe ich ein Problem dabei. Die Gens Annaea hat noch keine Casa errichtet. Sprich dich auch diesbezüglich mit dem Pater Familia ab."


    Es war viel zu erledigen um die Beisetzung von Viola zu organisieren.

    Einige Tage später trat ich noch einmal vor die Bürger Tarracos die sich hier versammelt hatten.


    "Liebe Bürger, Freunde!


    Ich stehe nun erneut vor Euch um Euch mitzuteilen dass ich meine Kandidatur für das Amt des Duumvirs zurückziehe.
    Es hat sich mir die Möglichkeit geboten das Amt des Magister Scriniorum der Regio Hispania Tarraconenis zu bekleiden und somit die Nachfolge meines Vaters Quintus Decimus Mercator anuzutreten.
    Natürlich werde ich weiterhin für Euch alle da sein und die selben Ziele verfolgen, dich auch als Duumvir erreichen wollte.
    Ich darf Euch nun bitten den Kandidaten für die Wahl des Duumvirs herzlich zu begrüssen.
    Liebe Bürger, Gaius Prudentius Coomodus."


    Ich trat zur Seite und übergab das Wort an Commodus während auch ich ihm applaudierte.

    Ein wenig überrascht dass mir diese ehrenvolle Aufgabe übertragen wurde sagte ich:


    "Vater, es ist mir eine Ehre diese Aufgabe übernehmen zu dürfen.
    Ich werde mich sorgfältig und gewissenhaft darum kümmern."


    Dann wurde mir bewusst dass Vater, so wie es aussah, sehr bald schon nach Rom reisen wird.


    "Vater, wann wirst du die Reise nach Rom antreten? Kann ich dir behilflich sein Vorbereitungen dafür zu treffen? Kann ich dir etwas helfen?"

    "Nein, nein, es ist voll und ganz mein Wunsch dies alles so handzuhaben.
    Wirkt es denn so als wäre ich unsicher oder ginge es mir zu schnell?"


    Ich hoffte ich konnte meine Nervosität ein wenig unter Kontrolle halten.

    Ich kam hier her um mir noch einmal das Grundstück genau anzusehen auf dem der Tempel errichtet werden sollte.
    Es war ebenerdig, ohne grosse Niveauunterschiede.
    Sämtliche Gegebheiten des Grundstücks wurden bereits in den Entwürfen berücksichtigt.
    Somit sollte es bei den Bauarbeiten keine grösseren Probleme geben.


    Da soweit alles vorbereitet war musste ich mich nur noch darum kümmern dass das Grundstück auch entsprechend geweiht werden würde.

    "Du hast Recht! Gerne würde ich Deinen Vater kennenlernen.
    Meinen Vater kennst du ja bereits, doch aber kennst du auch meinen Pater Familia, Maximus Meridius?"


    Ich war schon bei dem gedanken daran ein wenig nervös geworden, aber es war wichtig auch diesen Schritt zu gehen.
    Marciana war einfach aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.