Eigentlich schon im Gehen, sah ich das sonst kein Priester da war, um die Opferungszeremonie durchzuführen und den bittenden Blick von Crispina, so kam ich wieder zurück.
Nun fiel mir auch auf, das schon einige Sklaven mit den Opfertieren bereit standen.
Crispina hatte die Trauergäste schon mit Wasser gereinigt, so konnte die Opferung gleich beginnen.
In Gedanken ging ich schnell noch einmal die Zeremonie durch und schaute nach, ob ich auch alle Utensilien dabei hatte. Es war alles dar.
Crispina kam zu mir und nahm die Opferschale um mir beim Auffangen des Blutes behilflich zu sein.
Leise sprach ich ein Gebet und winkte dann den Sklaven zu, die ein prächtiges Schwein zu mir brachten. Dieses quiekte zwar sehr laut dabei und wehrte sich energisch, doch die Sklaven schafften es zu mir und hielten es fest.
Dann zog ich mein Opfermesser, es blinkte hell in der Sonne. Innerlich war ich sehr nervös, jetzt kam es auf den richtigen Schnitt an, doch versuchte ich mir nichts davon anmerken zu lassen.
Ich trat vor und schnitt dem Schwein mit einer schnellen Bewegung die Kehle durch. Der Schnitt war geglückt, das Blut floß gut heraus und wurde von Crispina in der Opferungsschale aufgefangen.
Nach kurzer Zeit drehte ich das Schwein, um an die Eingeweide herankommen zu können. Ein weiterer Schnitt mit dem Opfermesser durch die Bauchdecke des Schweines und ich fand Herz, Leber und Nieren.
Die Organe waren gut entwickelt, sie hatten die richtige Größe und Form und ich atmete erleichtert auf.
"Liebe Vesuvia Crispina und Vesuvia Caecilia, verehrte Trauergäste,
ich darf verkünden, das die Götter das Opfer annehmen und die Weihung des Grabes vollbracht ist."
Dann drehte ich mich um und überwachte die Vorbereitungen für das Reinigungsopfer für die Familie Vesuvia.