Beiträge von Publius Aelius Hadrianus

    Es tut mir leid. Mir wurde kein Pergament ausgehändigt.Aber der Kaiser, der Consul und noch mehr oder weniger wichtige und unwichtige Persönlichkeiten waren anwesend. Es wird sicherlich in einem der wohlgeordneten Schränke verwahrt sein. ich bin mir sicher, daß ein so tüchtiger Gerichtsdiener wie ihr es seid es finden werdet.

    Nur keine Eile der Herr. Ihr wißt doch. Cicero und die Schicklichkeiten. Und verzerrte Gesichtszüge stehen Euch überhaupt nicht. Das könnt ihr mir glauben.


    Ich überlegte kurz, warum ich hier war.



    Ahja. Es geht darum, weil ich meine Strafe verbüßte ehe ich bei der letzten Klage verurteilt wurde. Man raubte mir die Freiheit... .Habt ihr das?

    Ich danke dir höflichst für diese überaus hilfreichen Erläuterungen. Ihr müßt wissen, daß diese Bürokratie für mich ein Graus ist und man blickt ja nicht mehr durch bei den ganzen Fragen und Formularen.


    Ich räusperte mich.


    Ich bin Römer. Von Geburt an, wenn ihr das auch wissen wollt. Also Geburtsort Rom. Habt ihr das notiert?


    fragte ich besorgt.

    Junger Mann. Wir sollten hier nicht über altehrwürdige Gerichte diskutieren, sondern ich beantwortete einfach ihre Fragen!


    Wenn ihr die Familie aber meintet. Fragt den Kaiser oder den Consul. ich weiß jetzt nicht recht wo sie gerade stehen.


    ich schaute ihm ebenso fest und regungslos in die Augen.


    Aber das mit der Sache, daß müßt ihr mir näher erklären, damit ich es exakt beantworten kann So oft klage ich nicht; wißt ihr?

    Natürlich. Der Name des Klägers lautet Publius Aelius Hadrianus. Publius am Anfang mit Paula und dann B wie Berta sowie Aelius bitte mit Ae.



    Vor Schreck fielen mir keinen anderen als diese urgermanischen Namen ein. Und es mußte ja alles seine bürokratische Ordnung der Regeln wegen haben. :)


    Ich fuhr fort.


    Ich stehe auf 2 Beinen. Und ein Mann bin ich auch.
    Ansonsten neige ich nicht dazu vorzufallen, sondern ziehe es vor aufrecht durchs Leben zu gehen.



    Gespannt beobachtete ich, was der Gerichtsschreiber notierte.

    Sieh genau hin, wie er mit einmal davoneilt. Auch wenn ihn plötzlich Schmerzen plagen sollten, so sollte er sich davor hüten eine übertriebene Hast an den Tag zu legen. Auch wenn man in Zeitnot geraten ist. So sagte schon Cicero, daß Hast und Eile nicht schicklich sind, da sie atemlos machen, den Gesichtsausdruck verändern und die Gesichtszüge verzerren. Darauas ergibt sich, daß es ihm an innerer Beständigkeit fehlt. Aber noch mehr müssen wir darauf achten, daß die Bewegungen der Seele sich nicht von der Natur entfernen. Das werden wir dann erreichen, wenn wir das Schickliche und den Anstand waren.

    Ich kratzte mich am rechten Ohr.


    Die Götter sind mir wohlgesonnen. Ich bin ein Mann. Der Quell ist versiegt.


    Ich zeigte auf Senator Geminus, der gerade vorüberging und der mir wohlbekannt war als Anverwandter des Kaisers.


    Sieh, wie glücklich er ist! So wie er uns beachtet, zu ergründen versucht, was in unserer Seele vorgeht.
    Das zu sehen ist Freude für mich!

    Wünschte Diogenes sich nicht, daß er, wenn er Hunger hatte, sich auch so gern den Bauch streichen würde was ihm das Hungergefühl so nähme wie die Erleichterung, welche man sich ohne Frau anderweitig verschaffen kann?


    Bring das nächste Mal nicht soviel Schatten mit!


    rief ich ihr noch hinterher, ehe sie davoneilte.

    Nun, so sagte ich:


    Nimm wenigstens dienen Schatten von mir, wenn du schon stehen bleibst.


    Alles Körperliche schwindet gar bald im Urstoff des Ganzen, und jede wirkende Kraft wird gar bald in die Urvernunft des Ganzen aufgenommen. Aber ebenso schnell findet die Erinnerung an alles ihr Grab im ewigen Zeitenlaufe.



    Ich hielt kurz inne.


    Es war der Wille der Götter. Doch hast du hinterfragt, was sie dir damit sagen wollten?

    Mit fester Stimme sagte ich:


    Ich danke den Göttern, daß ich rechtschaffende Großeltern, rechtschaffende Eltern, rechtschaffende Geschwister, rechtschaffende Lehrer, rechtschaffende Hausgenossen und ja fast durchweg rechtschaffende Verwandte um mich gehabt habe, daß ich gegen keinen in Übereilung vorgegangen bin, obwohl mein Gemüt doch dazu neigt. Doch die Huld der Götter hat es nicht zugelassen, daß sich jemals dazu eine Gelegenheit bot in solche Fehler zu verfallen.


    Du, Quarto, kannst mir keinen Schaden zufügen, denn ich lasse mich von dir nicht zu einem Laster verführen, wie du es an dich genommen hast. Ebensowenig werde ich dir, weil du mir verwandt bist zürnen oder gar hassen, denn das verwandtschaftliche Band ist zur gemeinschaftlichen Wirksamkeit geschaffen wie die Füße, die Hände, die Augenlider, die untere und die obere Kinnlade. Darum ist die Feindschaft der Menschen wider die Natur; Unwillen und Abscheu in sich fühlen ist eine Feindseeligkeit.


    Erinnere dich ,von welcher Teil Welt du ein Teil bist und von welchem Herrn der Welt dein Dasein seinen Ursprung hat, daß die Zeit für dich schon abgegrenzt ist. Und so haben selbst Alexander von Makedonien
    und sein Maultiertreiber dasselbe Schicksal erfahren und sind der eine wie der andere unter die Atome verstreut.


    Vale Bene Consul Quarto! Mögen die Götter dir nicht das Unrecht geben, welches du anderen angedeihen läßt.


    Sprachs und drehte mich au dem Absatz um, um meiner neuen Behausung zuzustreben.



    edit:\\ Tipfehler korrigiert

    Siehst du nicht, wie die Künstler sich bis auf einen gewissen Grad nach dem Geschmack der Ungebildeten richten,jedoch nichtdestoweniger an den Vorschriften ihrer Kunst festhalten und von diesen sich nicht abbringen lassen? Ist es nicht schmachvoll,daß der Baukünstler und der Arzt vor den Gesetzen seiner Kunst mehr Achtung hat als der Mensch vor den Gesetzen seiner Vernunft, die er doch mit den Göttern gemein hat?