Beiträge von Publius Aelius Hadrianus

    Ich blieb kutz stehen und drehte mich um.


    Dann sagte ich zu diesem doch sehr anhänglichem Menschen:


    Besinne dich und geh nach Hause. Mit Gewalt wirst du dir dein Leben und das deiner Kameraden nur zerstören. Keine gewaltsame Änderung des Alten verspricht etwas Besseres und deshalb könnt ihr euch nicht ungestraft gegen die Götter stellen. Überdenke Dein Handeln gut!


    Damit drehte ich mich wieder um und ging weiter.

    Schön. Aber leider muß ich in die andere Richtung. Ich besuche euch gern ein andermal! rief ich im davoneilen dem Legionär noch zu, der mir hinterhergelaufen war.

    Der trubel zog immer mehr Legionäre an. Ich hielt es für besser einfach weiterzugehen. Das sollten sie mal schön unter sich klären. Unaufhaltsam strebte ich dem Tor zu.

    Zitat

    Original von Flavius Prudentius Balbus
    Ich nickte mit dem Kopf.


    "Also, Priester, folge mir einfach."


    Ich wies ihm mit einer Handbewegung den Weg.


    .. und ging in die andere Richtung zum Tor. Mir kam es gar nicht in den Sinn noch länger hier zu verweilen, da es mir hier so gut nun auch nicht gefiel.
    Innerlich war ich aber doch immer noch verwundert, daß hier in Tarraco die Wurzel aller Übel zu finden war. Erst diese ominöse Societas, dann die Legatin, die mit Sekten zu paktieren schien. Es mußten großangelegte Untersuchungen hier stattfinden. mich hier festzuhalten würden sie nicht wagen, da die Legatin wußte, daß es ihr und ihrer Helfer das Todesurteil bedeuten konnte und meine Sklaven unverzüglich Meldung nach Rom machen würden, sollte ich nicht rechtzeitig zurückkehren. Was scherte mich daher dieser Kerl. Sollte er seine Arme schwingen wie er wollte. Mehr als Luftnummern kamen da nicht raus.

    Und tatsächlich erschienen auf den süßen Klang des Glöckleins 2 Legionäre.


    Ich stand auf nahm mir eine Zitrone vom Tisch warf sie ind ie Luft, fing sie wieder auf und warf sie dann mit kunstvollem Bogen zu einem der Legionäre, zu dem ich dann sagte. So schnell handelt man mit Zitronen. wandte mich ihr wieder zu und ließ schöne Grüße an den Christen Adrianus bestellen.
    Dann wandte ich mich an den Legionären vorbei zum Gehen.

    Du läufst aber auf dem Pflaster allemal schneller, als querfeldein oder gar durch Wälder.
    Und das mit dem Laufen: Selbst im Mittelalter war das Pflaster in den Burgen nicht besser, wenn sogar noch schlechter und trotzdem kam kein Wehklagen von den kleinen Füßchen der Jungfrauen.


    Als alter Riitersmann kann ich nur sagen: Es gibt kein Aufgeben, nur mangelnde Härte. ;)

    Adrianus Johannes Simonis. Ist das nicht ein Anhänger dieser jüdischen Sekte, die sich christen nennt? Ihr solltest besser Obacht bei der Wahl eurer Händler walten lassen. Nicht, daß man euch der Religionsfrevelei bezichtigt. Schon eure Worte vorhin über den Pontifex maximus und den Rex sacrorum waren äußerst unbedacht. Aber ich will sie nicht gehört haben, da ihr ein Weib seid.


    Ich nickte ihr freundlich lächelnd zu.

    Bekannt war mir dieser Schritt von euch noch nicht. Aber erwartet hatte ich es doch schon, da ihr nie den Flamen zum Manne hattet. Zumindst sanden eiuch die Götter die Einsicht und Besinnung auf das Althergebrachte, die noch so manchem fehlt.


    Ich dankte insgeheim den Göttern für ihre Größe und nahm mir eine Traube, die ich gegen das Sonnenlicht hielt.


    Kennt ihr den Landwirt, der diese Traube hegte und pflegte, den Händler, der sie nach Tarraco brachte?


    Ich wartete einen Augenblick und schob mir dann die Traube genußvoll in den Mund. Dann ließ ich mich sanft in die Kissen auf der Kliene zurückfallen.

    Ich wurde hellwach und richtete mich noch mehr auf.
    Zusammenarbeit? Welch ein bezauberndes Wort und so urplötzlich auftauchend wie das Gewitter bei Sonnenschein. ;)


    Wie stellt ihr euch denn die Unterstützung der Priester des Apollos, insbesondere des Collegiums Quindecimvirii vor?

    Ob ein Ochse Spaß am Laufen über Kopfsteinpflaster hat, kann ich dir nicht sagen. Auf jeden Fall wandert er bei mangelnder Laufbereitschaft mit Sicherheit aber in den Suppentopf. ;)


    BTW. Sand wäre auf den Straßen verschwendete Liebesmüh, da dieser beim nächsten Regenguß sonstwo, aber nicht mehr auf der Straße zu finden ist. Somit wirst du dich wohl damit bequemen müssen, auch weiterhin auf Kopfsteinpflaster zu laufen, wie es die Römer auch taten. ;)
    Snsonsten ist das gar nicht so schlimm, wenn ich an das Pflaster an das Dorf denke wo ich herkomm. :P

    Ich zog meine Tirn in Falten und sah sie scharf an.
    Kein Mensch wird sich ungestraft gegen die Götter erheben.Wobei es schon einer Unverschämtheit gleichkommt, wenn ihr dem Pontifex maximus und dem Rex sacrorum vorwerft, gegen die Götter zu sein wie so mancher der Priester aus dem niederem Volk, der nur seine Karriere im Sinn führt.

    Ich schaute die Legatin ruhig an:


    Sicher, jeder Mann in Rom lacht darüber. Doch eins ist sicher: Die Religion unserer Ahnen überdauerte die Zeiten und jeder, der sich über sie lustig zu machen wagt, indem er glaubt, sich als Mensch über das Gottgebene hinwegsetzen und die überlieferten Riten in seinem Sinne mit einem Federstrich ändern zu können wird die erbarmungslose Strafe für seine Frevel und Schandtaten ereilen.
    Seht es als Zeichen so Apoll sprach:
    Und ich werde meine Urteile über sie sprechen wegen all ihrer Bosheit, daß sie mich und die anderen Götter verlassen und sich vor den Werken ihrer Hände niedergeworfen haben. Durchstreift die Gassen Roms, seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemanden findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht: so will ich ihm vergeben! Und wenn er sagt: So wahr die Götter leben! - so schwören sie darum doch falsch. - Iupiter, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt. Du hast sie aufgerieben, aber sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen. Sie haben ihr Gesicht härter gemacht als Fels, sie haben sich geweigert umzukehren. Iupiter aber sagte: Nur die Geringen sind so; diese handeln töricht, weil sie den Weg der Götter sind, das Recht ihres Gottes, nicht kennen. Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg der Götter, das Recht ihres Gottes. Doch sie haben alle zusammen das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. Darum schlägt sie ein Löwe aus dem Wald, ein Wolf der Steppen überwältigt sie, ein Leopard lauert an ihren Städten: jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen. Denn ihre Vergehen sind viele, zahlreich ihre Treulosigkeiten. - Weshalb sollte ich vergeben? Die Söhne Roms haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ, haben sie Ehebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus und liebkosen das Verbotene. Feiste, geile Pferde sind sie; sie wiehern, jeder nach der Frau seines Nächsten. Sollte ich dies nicht heimsuchen? spricht der Apoll. Oder sollte sich meine Seele an einer Nation wie dieser nicht rächen?
    Und ihre Häuser werden anderen übereignet, Felder und Frauen ebenfalls. Denn ich strecke meine Hand gegen die Bewohner des Landes aus, spricht der Apoll. Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten machen sie alle unrechten Gewinn. Und bis zum Priester üben alle Falschheit und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflächlich und sagen: Friede, Friede! - und da ist doch kein Friede. Sie werden zuschanden, weil sie Greuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt. Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der Apoll und er wird mit den anderen Göttern über sie kommen.


    Ich schwieg eine Weile.
    Wenn ich in Rom bin, werde ich als Erstes dem Pontifex maximus berichten. Er und das Collegium Quindecimvirii werden alles daran setzen, jeden noch so kleinen Zweifel an den Überlieferungen mit Feuer und Schwert zu tilgen. Ich kann doch auch auf eure Hilfe zählen Legatin im Sinne Roms und eurer Väter?

    Ich befahl meinem Sklaven, diese Regeln mitzuschreiben. Um mir darüber Gedanken zu machen hatte ich schon seit der Mittagsstunde keinen Nerv mehr. Soviel Arbeit war ich einfach nicht gewohnt. Die Trauben schmeckten dafür umso köstlicher, die Kassandra mir vor einiger Zeit vorbeibrachte.