Beiträge von Ursus

    Da das Atrium (noch) immer renoviert wurde - eine der Wasserleitungen war gebrochen und die ganze unterirdische Anlage mußte aber sowieso auch angeschaut werden und eigentlich hat der Ianitor sowieso keine Ahnung vom Bauwesen, interessierte sich daher einen feuchten Kehricht um das alles - führte der Ianitor den Magistraten direkt zum Büro des Hausherrn. Er ging nur kurz voraus, erstattete Bericht und keine zwei Momente später stand er wieder vor dem Quästor.


    Der Princeps Senatus lässt bitten.

    Zu dieser Uhrzeit waren selbstverständlich keine Handwerker mehr am arbeiten. Und da der Besucher kein Senator oder sowas war, konnte man in diesem Umfeld auf großartige Repräsentation verzichten. Und das absolut tolle an Öllampen waren, daß ihr Schein Mängel herrlich kaschierte und nicht verriet. Aber allein in der Dunkelheit im Atrium lassen konnte man den Besucher auch nicht, deswegen hatte der Ianitor den erstbesten Sklaven angeredet, der möge den Herrn verständigen, welcher auch gleich losflitzte. So blieb der Ianitor ebenfalls im Atrium und kümmerte sich um die Entzündung der Öllampen, damit man gescheit was sehen konnte.

    Wer jetzt noch etwas wollte? Zu so einer Zeit? Im Haus war eigentlich schon alles für die Nachtruhe vorbereitet. Der Ianitor öffnete nur ein wenig die Türe, wer weiß, wer da draußen stand, eingeladen war jedenfalls keiner, zumindest wußte er von nichts.


    Ja bitte?

    Der Ianitor öffnete behende die Türe, als er vernahm, wer davor wartete.


    Der ehrenwerte Tiberius möge mir folgen... antwortete er dem ägyptischen Sklaven und trat ins Innere des Hauses.

    Ja, die Arbeiten im Atrium waren noch immer nicht abgeschlossen und so weiter und so fort. Deswegen würde der Hausherr den Besucher wieder in seinem Büro empfangen, wie schon die Tage zuvor. Also meldete der Ianitor den Tiberier an und wies den Besucher dann die Türe zum Büro.


    Der Herr lässt bitten. sprach er und verbeugte sich.

    Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    "Salve." grüßte Tiberius den Ianitor und fuhr fort:


    "Ich bin Tiberius Caecilius Metellus, und ich wünsche den Senator Marcus Vinicius Hungaricus zu sprechen."


    Natürlich. antwortete der Ianitor. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet...

    Noch immer waren im Atrium die Sklaven am werkeln, weswegen ein standesgemäßer Empfang im solchen unmöglich war. Deswegen ging der Ianitor voran, gebot kurz dem Besucher zu warten, klopfte an der Türe an, huschte kurz hinein und nach zwei, drei Momenten auch gleich wieder hinaus.


    Der Senator lässt bitten. sprach der Ianitor und wies dem Caecilier den - offensichtlichen - Weg.

    Ein Senator? Die sollte man immer reinlassen, hatte man ihm gesagt, es sei denn, sie stünden auf der Liste unerwünschter Besucher, doch dies war hier nicht der Fall.


    Natürlich. Sag deinem Herrn, er möge mir folgen...

    Im Atrium waren gerade die Handwerker... das heißt, einige waren dabei, den Brunnen und die dazugehörigen Rohre zu säubern, andere frischten die Farben an den Wänden auf, wiederum andere waren mit der Ausbesserung von Mosaiken beschäftigt - kurz: Frühjahrsputz herrschte im vinicischen Hause. Unter solchen Umständen konnte natürlich kein Besuch empfangen werden, zumindest nicht im Atrium.


    Deswegen führte der Ianitor den Besucher zum Büro des Hausherrn, in welchem er gerade weilte, bat den Senator kurz zu warten, klopfte an und ging hinein. Doch nicht lange blieb der Ianitor drinnen, schon ein paar Momente später kam er wieder heraus.


    Mein Herr lässt bitten. sagte er und wies mit einer unterwürfigen Bewegung den Weg ins Büro, in welchem der Hausherr hinter einem Berg libri und papyri saß.

    Endlich mal einer, der nicht die Türe eindrosch... dachte sich der Ianitor, als er diese öffnete.


    Ja bitte? fragte er den Sklaven vor sich.

    Der Ianitor führte den Prätorianer ins Atrium. Es herrschte das übliche geschäftige Treiben, bevor das Abendessen serviert wird. Ursus, der Chefsklave, wurde nur selten müde, seine ihm Untergebenen von einem Eck zum anderen zu schicken und oft genug murrten die Sklaven über dessen Anwandlungen, aber sie waren es mehr oder weniger schon gewohnt. Daher verwunderte es den Ianitor nicht, dass er im Atrium auch ein paar Sklaven herumeilen sah. Er wandte sich an den Besucher.


    Wartet bitte hier, ich verständige den Herrn sogleich.

    Der Ianitor machte die Tür auf... und erschrak fast. Erst vor kurzem war der Praefectus Urbi da, jetzt ein Prätorianer... also schön langsam machte er sich wirklich Sorgen.


    Ja, bitte? Etwas ängstlich sprach er diese Worte, dann schalt er sich selbst. Wie konnte er nur so vergesslich sein. Der Hausherr war ja selber mal Chef der Prätis, da waren die ja quasi ständig im Haus.

    Ui, der Praefectus Urbi. Hat wer was angestellt? Er hoffte nicht... Dennoch schaffte er es, sogar ein wenig zu lächeln.


    Natürlich. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet...

    Der Ianitor dahinter war in einem munteren Schwätzchen mit einer Sklavin vertieft, die ihn gerade mit dem neuesten Tratsch von den Märkten unterhielt, als es klopfte. Mürrisch ob dieser Störung zuckte er mit den Schultern, sagte ihr, daß sie sich später weiterunterhalten werden und öffnete die Tür.


    Ja bitte?