Beiträge von Ursus

    Auch wenn man lauter klopft, so würde der Ianitor deswegen nicht schneller die Tür öffnen. Aber der Eques würde sowieso nicht lange warten müssen.


    Ja bitte?

    Der Ianitor führte den Caecilier ins Atrium. Es war ein herrlicher sonniger Tag, was sich spätestens im Springbrunnen widerspiegelte, in welchem das Wasser munter und fröhlich vor sich hinplätscherte...


    Wenn Ihr bitte wartet, ich verständige den Herrn sogleich.

    Der Ianitor staunte nicht schlecht. Sicher war ihm der Patrizier bereits bekannt, aber in einer Senatorentoga war der noch nie aufgekreuzt. Verbindungen mußte man haben...


    Sehr wohl, Senator. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet...

    Der Ianitor führte den anscheinend frischgebackenen Senator ins Atrium, in welchem nicht nur das Wasser im Springbrunnen fröhlich vor sich hinbrodelte, nein, auch die Sonne leuchtete den offenen Raum aus und spiegelte sich gleichzeitig im wallenden Brunnen. Die Renovierungsarbeiten waren schon lange abgeschlossen und der Hausherr hatte, vermutlich wegen dem vorher allzu vorherrschendem Dreck, absolute Sauberkeit anbefohlen, weswegen in den letzten Tagen ständig geputzt, gefegt und aufgewaschen wurde. Der Ianitor war froh, nur an der Türe seinen Dienst tun zu müssen, denn das Buckeln beim Aufwaschen behagte ihm gar nicht und auf das ständige Einweichen der Hände war er erst recht nicht scharf. Und außerdem knallte in den letzten Tagen die Sonne runter, wo er auch froh war, im Schatten seine Pflicht tun zu können.


    Bitte wartet hier, ich verständige den Herrn sogleich. sprach er und ließ den Senator im Atrium alleine.

    Aulus Ferrius Theodores... Der Name kam ihm bekannt vor, aber der Ianitor hatte kein camera obscura-Gedächtnis, also zuckte er mehr oder weniger mit den Schultern.


    Der Senator ist zugegen. Wenn Ihr mir bitte folgen möchtet...

    Der Ianitor führte den Besucher ins Atrium, in welchem man schon deutlich den Frühling riechen konnte... in Form von Blumen, die ihren Duft überall im Atrium versprühten. Noch ein Zeichen des Endes der absoluten Männerherrschaft im Stadthaus des Princeps Senatus. Stören freilich tat dies aber niemanden, außer dem Ianitor selbst, der an Heuschnupfen litt und dementsprechend den vorehelichen Zeiten des Hausherrn im wahrsten Sinne des Wortes nachweinte.


    Ha... Ha... Hatschi! nieste er, bevor er sein Wort an den Besucher richtete. Bitte wartet hier, ich verständige den Herrn sogleich.

    Der Ianitor erschrak ein wenig, denn normalerweise klopften die Besucher an und benutzten nur in äußerst seltenen Fällen die Glocke. Dementsprechend quietschte diese ein wenig, aber doch genug, den Ianitor die Zähne zusammenpressen zu lassen. Er fluchte leise, denn geölt wurde die Glocke schon länger nicht mehr, er nahm sich aber vor, diesen Zustand nicht lange anhalten zu lassen.


    Ja bitte?

    Der Lichtkegel, der seinen Weg über die Öffnung in der Decke durch das Atrium bahnte, offenbarte - neben einem gesäuberten und geputztem Raum - einen kleinen marmorierten Springbrunnen, in dem das Wasser fröhlich vor sich hinplätscherte. Zwei Klinen auf der einen Seite luden zum Verweilen ein und gleich neben den Klinen führte ein Gang zum Peristyl, von dem man bereits im Atrium die Blumenpracht wenn schon nicht in seiner Gesamtheit erfassen so doch zumindest erahnen konnte. Dies war die Handschrift der Herrin des Hauses, die langsam aber stetig den bisherigen Männerhaushalt veränderte.


    Der Ianitor führte den Magistrat ins Atrium. Bitte wartet, ich verständige den Herrn sogleich.

    Der Ianitor führte den Aquarius ins Atrium, in welchem der Brunnen endlich den Frühjahrsputz überstanden und daher instand gesetzt war. Wie passend. :D


    Wartet bitte einen Moment, ich verständige den Herrn sogleich.

    In dem Moment wo einer der Besucher dies sagte, fiel es dem Ianitor auch ein. Die waren die letzten Monate ja fast ständig im Haus. Sfz, er wurde alt...


    Tretet ein. Ihr kennt sicher den Weg?

    Auch zwei Sklavinnen aus dem vinicischen Haus waren unter den Neugierigen, die an der Absperrung standen und zu den Arbeitern schauten. Sie waren gerade auf dem Rückweg vom Markt, heute stand Gewürze kaufen auf dem Programm, eine teure Angelegenheit. Mittels ein paar gezielten Fragen erkundeten sie die Situation.


    Sklavin Ariane: Was isn los da?
    Neugieriger 1: Ja... hm... Die Straße ist aufgerissen.
    Sklavin Ariane: Is nich wahr. Das ist ja interessant. Und genauso offensichtlich.
    Sklavin Bellona: Und wieso is die Straße aufgerissen?
    Neugierige 2: Da haperts mit dem Wasser.
    Neugieriger 3: (in altklugem Ton) Es gibt einen Wasserrohrbruch. Vermutlich ist das Material ermüdet, kommt sehr oft vor. Wahrscheinlich schlechte Qualität des Rohres. Oder die Ablagerungen haben das Rohr zerfressen. Kommt auch oft vor, auch wegen der schlechten Qualität der Rohre. Früher waren die Rohre viel besser.
    Sklavin Bellona: .... Aaaha.


    Und neugierig schauten alle weiter zu.

    Der Ianitor pfiff vergnügt vor sich hin. Das Wetter war sonnig, er war vorher seiner heimlichen Flamme begegnet und seit der Consular nicht mehr Consul ist, war es gleich viel ruhiger im Haus... sieht man von den Handwerkern ab.


    Ja bitte?

    Der Ianitor wußte Bescheid. Ursus hatte ihm bereits gesagt, daß Claudius Marcellus hierher kommen würde. Und da der Claudier schon einmal hier war, kannte der Ianitor auch dessen Gesicht. Und weil pompöse Sänften immer Aufsehen erregten, konnte sich der Ianitor auch denken, wer hierher kam.


    Der Quaestor Claudius Marcellus? fragte der Ianitor daher den Sklaven eher pro forma. Dein Herr möge mir folgen.