Beiträge von Ursus

    Der Ianitor gähnte gerade herzhaft, als es draußen - wieder mal - klopfte. Durch den Schreck fiel sein Gähnen nicht so ausführlich aus, wie er es eigentlich wollte, was wiederum zur Folge hatte, daß er jetzt so ein unbefriedigtes Gefühl bekam. Grummelnd ob dieser Störung schurlte er zur Tür und machte sie auf.


    Ja bitte?

    Der Ianitor führte den Besucher herein. Es war heiter und noch warm, doch man spürte, daß die heißen Tage des Jahres gezählt waren. Der Lärm eines geschäftigen Treibens erfüllte die Luft in der Casa Vinicia, mußten doch Vorkehrungen für den Winter getroffen werden: Einkochen von Obst, die Oliven und der Käse mußten in Öl eingelagert werden, diverse Gemüse in Essig, Holz wurde geliefert und sehnsüchtigst wartete man auf das Eintreffen der heurigen Weinernte.


    Davon jedoch sah der Besucher nichts, der gerade ins Atrium hereingeführt wurde.


    Bitte wartet hier, ich verständige die Herrin sogleich. Und schon schurlte der Ianitor davon.

    Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    Sev mustert den Ianitor kurz.
    "Salve! Flavus Valerius Severus, mein Name. Ich würd gern ein Gespräch mit meinem Patron, dem Senator Vinicius Hungaricus, führen. Ist er zu sprechen?"


    Der Ianitor schluckte. Na dem wollte er nicht in der Nacht im Wald begegnen... zwar würde er nie in der Nacht irgendwo anders sein als hier, aber trotzdem. Das wollte er nur mal zu Protokoll geben.


    Natürlich. Bitte folgt mir.

    Der Ianitor führte den Prätorianer ins Atrium. Schön wars. Die laue Herbstsonne füllte den offenen Raum mit goldenen Strahlen, das Wasser im Impluvium plätscherte und eine Katze putzte genüsslich seine Pfoten.


    Wartet bitte, ich verständige den Herrn sogleich. Und schon schurlte der Ianitor hinfort.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Der Weg von der Basilica Iulia führte ihn heute an der Casa Vinicia vorbei. Wie gewohnt war er zu Fuss unterwegs, eine Sänfte zu benutzen kam für den hochgewachsenen Mann nicht in Frage, zu sehr war er ein Mann der Infantrie.
    Kräftig klopfte er an die Porta.


    Schon wieder klopfte einer so an die Porta. Wenn das so weiter ginge, dann würden sie bald die Eingangstür auswechseln müssen. Kam da schon ein Spal raus? Ah nein, das war nur ein Viech. Da, jetzt laufts weg...


    Huch, da stand ja einer noch draußen.


    Ja bitte?

    Aufgeschreckt schurlte der Ianitor zur Porta.


    Jössas, will der die Tür eintreten? Da kracht das Holz, daß es a wahre Freud is...


    Ach herrjeh, ein Prätorianer. Nur mühsam unterdrückte er ein "Ich wars nicht. Er wars!", schluckte und sprach mit etwas beschlagener Stimme:


    Ja bitte?

    Der Ianitor schaute ihn an, irgendetwas war anders als beim letzten Mal... Ah, da wollte er nicht zum Herrn, sondern zur Hausherrin, genau.


    Natürlich. Tretet ein. Einladend machte er die Türe auf und schritt voran ins Atrium.

    Der Ianitor führte den Besucher ins Atrium. Zwei Sklavenkinder schauten neugierig und scheu zugleich hinter einer Säule hervor, die aber gleich vom Ianitor verscheucht wurden.


    Husch, weg mit euch. Hier habt ihr nichts zu suchen! Er unterstützte seine Worte mit wedelnden Armbewegungen, bevor er sich wieder dem Gast zuwandte.


    Wartet bitte einen Moment, ich verständige den Herrn sogleich.

    Der Ianitor machte die Tür auf. Irgendwie kam der andere ihm bekannt vor, wußte ihn aber nicht einzuordnen. Also sagte er seinen Standardspruch.


    Ja bitte?

    Der Ianitor schaute ein wenig verdutzt ob dieser groben Anrede, aber er verbeugte sich tief und ließ den Besucher herein. So einer konnte nur ein Hochkopferter sein, die dicken purpurnen Streifen bezeugten das.


    Natürlich Herr. Bitte folgt mir, Herr.

    Der Ianitor führte den Besucher herein. Es war noch angenehm im Atrium, die herbstliche Kühle hatte noch nicht zugeschlagen. Aus dem Becken in der Mitte hörte man ein Plätschern, eine hübsche numidische Sklavin betrat den Raum mit ein paar Blumen, die sie sorgfältig an die zugewiesenen Plätze anbrachte.


    Ich werde den Herrn sogleich benachrichtigen.

    Oha! Der erste Besucher, der ihn nach seinem Befinden fragte. Daß er sowas noch erleben durfte...


    Wie? Ja ja, alles in Ordnung. Mit Schaudern dachte er wieder an die Abhandlung und das wenige Essen darin... *schüttel*


    Erst danach erinnerte er sich wieder seiner Pflichten. Äh ja, was kann ich für Euch tun?

    Gerade war er in eine Abhandlung vertieft, Cato "De re agricultura" und das was er las, bestürzte ihn zutiefst. Der alte Cato ließ seine Sklaven ja hungern! Mit so wenig Weizen konnte ja keiner auskommen!


    Mit blassem Gesicht hatte er das Klopfen vernommen und wie froh war er. Gleich danach würde er die Abhandlung zurückgeben und allen Göttern danken, daß er hier diente und Ursus ihn bekochte.


    So schurlte der Ianitor zur Porta.


    Ja bitte?

    Aha. sagte der Ianitor nur und machte die Tür auf.


    Ein Folgt mir bitte. brachte er dann nach einigen Momenten auch noch heraus und ging vor dem Besucher ins Atrium.