Beiträge von Ursus

    Ursus führte den entfernt Verwandten - wie dieser ja sagte - ins Atrium.


    Wartet ein wenig, ich hole sofort den Herrn.


    Sprachs und war schon verschwunden.

    Es ist wirklich ein Kreuz mit dem verfluchten Ianitor. Seit Taaaagen motzt der herum, er hätte so Bauchschmerzen und sowas. Und das auch noch vom Essen! Pfah! Der Dillo, keine Ahnung hat der von gutem Essen. Drücken will er sich vom Dienst! So schauts aus!


    Ja? Ähm, gut, das war ein wenig zu ruppig. *hüstel* Ja bitte? Das war schon freundlicher.

    Ui, ein Quästor Principis. Ursus hatte zwar keine Ahnung, was der so machte, aber es klang wichtig. Er nickte und öffnete die Tür ganz.


    Ihr habt einen guten Zeitpunkt ausgewählt. Beide Herren sind im Moment hier.


    Mit der einen Hand wies er einladend ins Haus.


    Folgt mir bitte.

    Ursus führte den Gast ins Atrium. Ein Quästor. Was machte ein Quästor eigentlich? Und noch dazu ein Quästor principi. War das der Chef von den Quästoren? Hmm, interessante Fragen und gerade keiner da, der ihm das beantworten könnte.


    Wartet bitte ein wenig, ich werde den Herrn und die Herrin sofort verständigen.


    Und etwas Wein bringen sollte er auch noch. Hachje, daß Besuch immer gleich so in Stress ausarten muss...

    Eines Tages wird Ursus in Streik treten. Dieser vermaledeite Ianitor ist nie da, wo er sein sollte. Ja fix! Grml.


    Ja bitte?


    Huh, der da schaut bedeutend aus.

    Ursus schaute etwas entgeistert den Fremden an. Naja, so wie der aussah, wird sich der Bruder des Herrn schon zu wehren wissen. Der Sklave machte die Haustür ganz auf und wies mit der Hand ins Haus.


    Na dann, tritt ein.

    Ursus begleitete den Fremden ins Atrium.


    Warte bitte hier. Ich hole sofort den Volkstribunen.


    Und schon überließ er den Fremden das Atrium. Alleine? Nicht ganz, denn auch sonst schwirrten ein paar Sklaven ganz geschäftig herum.

    Ursus führte Victor und dessen Begleitung ins Atrium.


    Einen Moment, ich hole den Herrn gleich. Macht es Euch bequem in der Zwischenzeit.


    Und schon verschwand er, den Besuch zu melden und etwas Wein vorzubereiten.

    Ursus dachte nur mehr an den heutigen Abend, denn dann wäre die Aufregung und die Arbeit vorbei. Dann würde er sich hinlegen und die anderen Sklaven den Rest machen lassen. Dann würde er friedlich einschlafen mit dem schönen Gedanken, daß es die letzte Festlichkeit für eine schöne lange Zeit in dieser Casa war. Aber jetzt, jetzt mußte er noch diesen Tag überstehen. Die Dekoration vom gestrigen Tag wurde abgenommen und gegen etwas "lockereres" eingetauscht, so daß es zwar festlich, aber nicht zu steif und konventionell wirkte. Ein paar Blümerl hier, ein paar helle Vorhänge da und schon lachte Ursus' Herz. Die letzten Vorbereitungen für das Essen mußten noch getan werden, aber im großen und ganzen war das Atrium wieder bereit für die Gäste.

    Zitat

    Original von Tiberia Livia
    Ursus hat zuverlässig dafür gesorgt, dass ein Teil der übrigen Verpflegung von der Villa Tiberia hierher geschafft wurde.


    Richtig. Ursus, die gute Seele des Hauses, hatte den Teil des Essens, der gefahrlos transportiert werden konnte, einpacken und zur Casa Vinicia bringen lassen. Es sollte wohl reichen für die Gästeschar, es sei denn, alle würden einen Hunger entwickeln, der einem Riesen gleichkäme, doch das war wohl eher nicht zu erwarten, haben ja alle schon den ganzen Tag in der Villa Tiberia gefuttert. Diesen Abend würde er nur mehr drauf achten müssen, daß der Wein nicht ausginge, doch wenn die Gäste heimgingen, würde er noch in der Küche stehen müssen, alles vorbereiten für das morgige Festmahl. Ihm schwindelte schon wieder, doch diesmal von der Aussicht auf Arbeit. Naja, für heute mal sollten alle zufriedengestellt werden, das für morgen... darüber machte er sich später Gedanken.

    Mit äußerst kritischem Blick verfolgte Ursus die Gesellschaft. Stimmte die Sitzverteilung? Daran konnten sich so manche stören. Aber Ursus dachte halt, daß der Kaiser auf der Ehrenkline platziert werden soll und dann rangmäßig abgestuft die anderen. Oder hätte er anders? Die Patrizier vor den Senatoren? Die Zivilisten vor den Militärs? Ach er hasste sowas. Ein Glatteis bot gegen solche Überlegungen noch wunderbar festen Halt. Da kümmerte er sich lieber ums Essen, da kannte Ursus sich aus und fertig. Huch, apropos Essen: Die Nachspeisen sollten ja schon aufgetischt werden! So, hopp hopp ihr Sklaven! Tragt auf die verschiedenen dulciae: Mostbrötchen mit Honig übergossen, verschiedene Kekse (Plätzchen ;) ), allerlei Früchte und Nüsse (auch Kokosnüsse waren zu finden, gespalten und trink- und essfertig ;) ) und natürlich die liebste Nachspeise von Ursus: Birnenpatina auf einem Spiegel von Erdbeermus. :] Die durfte einfach nicht fehlen, fand er. :D


    Das obligatorische Händewaschen zwischen den Gängen und das Auftragen der Süßspeisen beobachtete er noch, dann ging er nach hinten in die Küche. Er brauchte jetzt selber etwas zu essen...

    Sim-Off:

    Lasst euch nicht hetzen von mir. ;)


    Mit prüfendem Blick überwachte Ursus sowohl das Geschehen im Triclinium (das diesem Namen aufgrund der vielen Klinen heute eigentlich überhaupt nicht entsprach) als auch dem in der Küche. Der Sklave von vorher, der die Marillen zu lang kochte, wurde von Ursus zu einer anderen - weniger anspruchsvollen - Arbeit eingeteilt, wo er nichts falsch machen konnte, nämlich zum Drehen des Spanferkels. Tja denkste. Er schaffte es tatsächlich, daß das Ferkel auf der einen Seite mehr angebraten war als auf der anderen, eine Katastrophe in Ursus' Augen. Verschwinde du nichtsnutziger Tölpel, bevor ich dich so zusammenschlage, daß du wieder in den Bauch deiner Mutter hineinpasst. knurrte Ursus und stellte einen anderen Sklaven hin, der gemäß den Anweisungen des Ursus darauf achtete, daß das Ferkel von allen Seiten gleichmäßig gebraten wurde. Die restlichen Speisen waren sonst schon so gut wie fertig und unter der Anleitung des heutigen Küchenchefs ebenso ansehnlich wie liebevoll auf den verschiedenen Tabletts drapiert. Doch halt, bevor der nächste Gang (eigentlich waren es verschiedene Gänge auf einmal, er hatte aber die Erfahrung gemacht, daß das so für die Gäste besser war, da sie sich nicht so vollfutterten und weniger oft diese komische Feder nahmen. Da konnte Ursus ganz fuchsig werden, denn in seinem simplen Denken über Nahrungsaufnahme sollte gut schmeckendes Essen auch gut für den Körper sein, wenn aber dieses entzogen wurde durch diese Feder, würde in seinen Augen das kosmische Gleichgewicht unheimlich gestört werden, wenngleich er auch niemals diese Wörter benutzen wurde) äh, wo waren wir? Ahja, bevor der nächste Gang serviert werden konnte, mußten erst andere Sklaven Wasser und Handtuch reichen, damit die Herrschaften sich ihre Finger säubern konnten. Genau dieses gebot Ursus seinen heutigen Untergebenen und genau dieses geschah auch. Die Sklaven mit der Vorspeise zogen sich indes zurück und holten die Hauptgänge aus der Küche. Ursus hielt sie noch ein wenig zurück, da die Gäste mit dem Händewaschen noch nicht ganz fertig waren, die Gästeschar unterhielt sich ja sehr anregend und eilig hatten sie es auch nicht, und erst nachdem der letzte fertig wurde, winkte Ursus die Sklaven, sie sollen nun die Hauptgerichte kredenzen.


    So kamen die Sklaven wieder, genauso in einer Reihe um die Gästeschar sich aufstellend, auf den Tabletts waren Gerichte zu finden wie: Milchlamm in einer Honig-Kräuter-Kruste, gebratene Hasenschulter auf einem Bett von Amarant und Rumex, Rehkitzbraten auf gekochten Brennesseln und Artischocken, gekochter Barsch gefüllt mit Zitronen-Lauch-Gemüse, gebratenes Rebhuhn gefüllt mit Pflaumen und Pinienkernen und Lenden vom Schwein auf einem Bett aus Spargel und Blättern der Beta.


    Ohja, er würde glücklich sein, wenn der Tag vorbei war. Ursus hoffte, daß dem Brautpaar alles schmecken würde, denen und dem Kaiser. Ihm schwindelte erneut. Nein, er mußte in die Küche zurück, er brauchte jetzt einen mulsum, sonst fiel er noch in Ohnmacht.

    Ursus hatte vom Opfer und der Eingeweideschau kaum etwas mitbekommen, zu sehr nahm ihn die Küche in Beschlag, wo einer dieser vermaledeiten Sklaven einen Topf mit Marillen, äh Aprikosen zu lange kochen hat lassen und die Früchte dadurch hoffnungslos zerfallen waren. So mußte er etwas umdisponieren. Es war so schwer, wirklich gutes Personal zu finden... Dann waren noch die Vorspeisen zu kontrollieren, ob sie sie gut aussahen und richtig drapiert wurden, die Sklaven wurden nochmal instruiert, wohin welches Tablett hingestellt werden sollte. Deswegen versäumte er die litatio und kam gerade noch rechtzeitig aus der Küche, um die Schwursprüche des Brautpaars zu hören. Ach er freute sich, endlich war dann wieder eine Frau im Hause Vinicia. Er winkte den Sklaven, die dann in einer Reihe aus der Küche kamen und sich um die Klinen aufstellten, bereit dafür, die Gäste nun zu bewirten. Wenn jetzt einer schon hinsah, konnte er auf den verschiedenen Tabletts viele verschiedene Vorspeisen erkennen: Gekochte Marillen übergossen mit Honig und Pfeffer, Datteln gefüllt mit Nüssen, Oliven, Pflaumen, Feigen und Granatäpfe, die berühmte Gestürzte Vorspeise mit Wachteln und Schnecken, eine andere mit Ferkelleber, verschiedenes an Gemüse und außerdem die obligaten Eier, die nie auf einem Fest fehlen durften, gekocht und ebenso gefüllt.


    Ursus achtete noch darauf, daß die Sklaven alle richtig standen und schaute dann zu den Gästen hin. Er würde diesmal nicht laut zum Gastmahl bitten, hasste er doch das Sprechen vor vielen Leuten. Außerdem hatte er die Erfahrung gemacht, daß der Geruch von Speisen die Leute schneller zu den Klinen strömen ließ als eine Ankündigung desselben.


    Sim-Off:

    Wisim. :)

    Der Kaiser! Der Kaiser! Er war da! Gerade hatte Ursus es von einem anderen Sklaven gehört, der geradewegs vom Ianitor zu ihm spurtete. Ihm schwindelte und seine Aufregung steigerte sich ins Unermessliche. Jetzt musste er noch vor die versammelte Gästeschaft sich hinstellen und den Kaiser ankündigen. Den Kaiser! Gut, beruhige dich Ursus, was sagt man da in so einer Situation? Aah, er wusste, er hatte auf etwas vergessen! Die Etikette! Argh. Gut, ganz ruhig, Ursus, wird schon hinhauen.


    Ursus stellte sich vor der versammelten Gästeschaft hin und räusperte sich. Dann erhob er die Arme, so daß er die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mit ruhiger und gefasster Stimme - so hoffte er jedenfalls - sprach er:


    Meine Damen und Herren! Der Kaiser!

    Ianitor


    'Oh Mann, was geht denn hier ab?' dachte sich der Ianitor und schaut mit offenem Mund zu. Nein, das hatte er noch nie gesehen. Das musste der Kaiser sein und die anderen... die Prätorianer. Etwas unschlüssig steht er am Eingang und wartet auf den Imperator. Gerade eine Benachrichtigung nach drinnen konnte er noch losschicken, damit sie die Ankunft des Kaisers ankündigen konnten.

    Im Hintergrund stand Ursus und achtete darauf, daß die Gäste sich wohlfühlten. Der Wein kam nur einen Tick verspätet an, weil der Hundling von Sklave ein paar Stunden zuvor vergessen hatte, ihn einzukühlen. Ursus konnte nicht zulassen, daß der Wein zu warm serviert wurde, zu sehr stand der Ruf des Brautpaares und auch seiner - ja, ein wenig eingebildet war Ursus schon auf seine Künste als oberster Haussklave des Praefectus und Oberaufseher über die Küche - auf dem Spiel. Schmunzelnd beobachtete er den Bruder seines Herrn, der schon am Buffet zu finden war, dort aber außer dem - jetzt endlich - gekühlten Wein noch nichts vorfinden konnte, denn das Essen - streng war seine Order - wurde erst nach der Zeremonie aufgetischt. Und vor der Zeremonie mußten erst alle Gäste begrüßt werden. Außerdem sollte der Kaiser kommen... der Kaiser! Was für eine Ehre... Und der Kaiser höchstpersönlich würde von seinem Essen kosten! Ihm schwindelte ein wenig ob dieser Vorstellung. Da schon jetzt die Zeremonie zu beginnen, wäre die Unhöflichkeit in Reinkultur gewesen. Nein, unvorstellbar in den Augen des getreuen Sklaven seines Herrn, etwas hier auch nur im entferntesten in Unordnung zu bringen.


    Und es gab schon wieder ein Problem in der Küche... Etwas von der Vorspeise war angebrannt. Mußte man denn alles selber machen? So eilte Ursus in die Küche, um dieses Mißgeschick noch ins reine zu bringen.