So jetzt war es soweit. Die Sekunden als freier Mann ohne Bindung an ein Weib waren schon an einer Hand abzuzählen. Gleich muß auch er seinen Willen zur Ehe mit Livia bekanntgeben. Tja, jetzt wurde er doch nervös. Vorbei sind die Zeiten, in denen er tun und machen konnte, was er wollte, ohne jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen. Jetzt mußte er auf sie Rücksicht nehmen. Oh, er sah es schon kommen. Keine Sauftouren mehr mit seinen Freunden, keine lauen Sommernächte, die er sich mit einer Sklavin versüßte, wenn sie in seiner Nähe sein wird. Aber es muß sein, und er will es ja auch so, aus ihm in diesem Moment allerdings unerfindlichen Gründen. Naja, wird schon nicht so schlimm werden. Daß Iuno das Opfer annahm, beruhigte ihn, hoffte aber, daß die Götter diesmal ihre Entscheidung nicht wieder revidierten. Er schaute ihr ins Gesicht und sprach mit fester Stimme:
Ich, Marcus Vinicius Hungaricus, erkläre, daß es mein freier Willen ist, mit dir, Tiberia Livia, die Ehe einzugehen. Ich verspreche dir Treue und Beistand in guten wie in schlechten Zeiten.
Hm, war gar nicht so schlimm, die Worte zu sagen. Erleichtert wandte er seine Augen von seinem ab dem jetzigen Zeitpunkt Eheweib ab und lächelte zu der Gästeschar.