Beiträge von Ein Praetorianer

    Ein wenig abgehetzt wirkte er ja schon, der Senator Germanicus Sedulus. Na, dann schwitzten wenigstens nicht nur die Wachsoldaten in ihren Rüstungen. "Salve, Senator. Einen Termin? Kleinen Moment." Da der Senator offenbar kein Schriftstück dabei hatte, mußte die Liste befragt werden. Von oben nach unten ging der Praetorianer die Liste durch. "Ah. Hier. - Allerdings muß ich Dich noch auf Waffen untersuchen", kündigte er an, bevor er denn auch zur Tat schritt.









    Praefectus Alae
    Lucius Iunius Silanus

    Ala II Numidia
    Confluentes
    Germania Superior



    K. ANTONIUS HORTALUS PROCURATOR AB EPISTULIS
    PRAEFECTI ALAE L IUNIO SILANO SALUTEM DICIT


    Hiermit übersende ich dir Grüße aus Rom und die frohe Nachricht, dass die Leistung der Soldaten deiner Einheit in Rom positive Beachtung findet. In seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Exercitus Romanus hat der Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus entschieden, dass der Decurio Decimus Atius Romanus für die Versetzung zu den Cohortes Praetoriae vorgeschlagen und ausgewählt wurde. Er wird in Confluentes abgeholt und nach Rom begleitet werden.



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    ~~Procurator ab epistulis~~



    "Salve", grüßte der Soldat der Palastwache und musterte den Besucher eingehend. Hadrianus Subdolus. Ihm war so, als hätte er den Namen schon einmal gehört. War er jemand wichtiges? Kein Senator, soviel war klar. Aber irgendwie war ihm, als hätte dieser Name doch irgendeine Bedeutung. Ein absoluter Niemand konnte es also nicht sein. Der Soldat warf einen fragenden Blick zu seinen Kameraden. Die reagierten mit einem kaum merklichen Schulterzucken. Nein, die wußten den Namen auch nicht unterzubringen. "Normalerweise werden derlei Termine schriftlich vereinbart, Hadrianus." Der Tonfall war ziemlich trocken, aber nicht unfreundlich. "Aber zumindest der Primicerius wird vermutlich für einen Eques des Imperiums Zeit haben und ihm einen Termin geben." Sicher war auch das natürlich nicht. "Bevor ich Dich hineinführe, bin ich verpflichtet, Dich auf Waffen hin zu untersuchen." Der Praetorianer trat auf Subdolus zu, um den Worten Taten folgen zu lassen.




    Der Praetorianer führte den Senator direkt zum Officium des Procurators a libellis. "Hier ist es", erklärte er freundlich. "Ich warte hier. Falls Du kein Glück haben solltest, führe ich Dich zum Primicerius wegen eines Termins."











    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Mein erster Weg, abgesehen, von dem in die heimische Villa, war der Kaiserhof. Eingehüllt in die schönste Senatorentoga erschien ich am Eingang und trat auf die Wache zu.


    "Salve Milites, ich bin Marcus Vinicius Lucianus, gerade aus Germania heimgekehrt und möchte zum Procurator a libellis!"



    Der eine Vinicius ging, der andere kam. "Salve, Senator Vinicius. Willkommen zurück. Wenn Du keinen Termin ausgemacht hast, kann ich Dir nicht garantieren, daß er sogleich Zeit für Dich hat. Aber Du kannst es ja mal versuchen." Wenn er Pech hatte, mußte er eben doch erst einen Termin mit dem Primicerius abmachen.


    "Ich bin verpflichtet, Dich auf Waffen hin zu untersuchen, bevor ich Dich hereinführe." Mit diesen Worten trat der Soldat auf den Senator zu, um zur Tat zu schreiten.





    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus und Scipio erreichten den Palast und erklommen die Stufen hinauf zu den Wachen. Normalerweise wäre Balbus hier einfach vorbeigegangen, aber nun war er nicht allein und natürlich musste auch er sich an die Vorschriften halten.
    So traten sie, als sie an der Reihe waren, vor die Wachen.


    "Salve Miles, dies ist Prudentius Scipio. Er trägt keine Waffen bei sich, dafür verbürge ich mich. Wir sind auf den Weg zum Domus Aeliana." teilte er der Wache mit und wartete auf deren Reaktion.



    Die Wachen salutierten, als Balbus auf sie zukam. Zwar war er nicht mehr Offizier der Wache, jedoch war das irgendwie immer noch drin. "Salve, Procurator Prudentius. "Wenn Du für ihn bürgst, ist es natürlich in Ordnung." Es entsprach nicht völlig den Vorschriften. Doch wenn sie Balbus nicht mehr trauen konnten, wem könnte man dann überhaupt noch trauen? Scipio wurde eingehend gemustert, aber nicht weiter behelligt. "Den Weg kennst Du ja." Der Soldat nickte den beiden nochmal zu und wandte sich dann dem nächsten Besucher zu.



    Der Praetorianer führte Livianus zielsicher zum Officium des Procurator a libellis.


    "Ich werde hier auf Dich warten. Wie schon gesagt, es ist nicht sicher, daß er im Moment in seinem Officium anwesend ist."










    Natürlich war es bei diesem Mann eigentlich überflüssig, ihn auf Waffen hin zu durchsuchen. Aber trotzdem war es Vorschrift und Soldaten waren dazu da, Befehle und Vorschriften zu befolgen. Sie hatten ihren Sinn. Nicht in jedem Fall vielleicht, aber im Allgemeinen schon. Und so untersuchte der Soldat den Besucher ebenso gründlich wie jeden anderen Besucher.


    Die Frage des Senators allerdings brachte den Mann ins Grübeln. "Für gewöhnlich haben die Procuratoren es nicht gerne, wenn Besucher gleich zu ihnen gebracht werden, da sie alle volle Terminkalender haben. Doch ich glaube, bei Dir eine Ausnahme machen zu können. Wenn die Procuratoren anwesend sind, dann werden sie gewiß auch mit Dir reden wollen." Damit riskierte der Mann durchaus Ärger, doch war er auch durchaus mal bereit, den in Kauf zu nehmen. "Es wird das beste sein, wenn Du den Procurator a libellis als erstes aufsuchst. Folge mir bitte."




    Normalerweise erhielt ein Besucher, der sich nicht vorstellte, einen kräftigen Rüffel und er wurde ein wenig getriezt. Und normalerweise wurden die meisten Besucher, die ohne Termin hier auftauchten, auch einfach wieder fortgeschickt. Doch in diesem besonderen Fall wußten die wachhabenden Praetorianer, mit wem sie es zu tun hatten. Oder vielmehr einer von ihnen wußte es. Und der trat auch sofort vor.


    "Salve, Senator Decimus", begrüßte er ihn freundlich. "Willkommen in der Heimat. Ich kann Dir nicht versprechen, daß die Procuratoren gerade Zeit haben, doch wenn Du beim jeweiligen Primicerius vorsprichst, wirst Du sicher Auskunft erhalten können. Bevor ich Dich hineinführe, bin ich verpflichtet, Dich auf Waffen zu untersuchen." Vorschrift war eben Vorschrift und so trat der Soldat auf Livianus zu, um ihn kurz abzutasten.




    So ein süffisantes Lächeln, das trug nicht gerade dazu bei, die Laune der Praetorianer zu bessern, ebenso wie die Tatsache, daß der Besucher seinen Namen nicht genannt hatte. Und so blickte der Soldat nicht im Mindesten amüsiert, als er grüßte, den Brief entgegennahm, sorgfältig studierte und prüfte. Ja, schien echt zu sein. "Und Du bist also der hier Genannte, ja?", fragte der Soldat, auch wenn es eine ziemlich überflüssige Frage war.






    Der Soldat bezog auf dem Gang neben der Tür Stellung, so wie er es immer machte, da er die Besucher ja auch wieder nach draußen führen mußte. Für's Anklopfen war er nicht zuständig, er war doch kein Palastsklave! Doch als Macer keine Anstalten machte, anzuklopfen und hineinzugehen, schaute er ihn fragend an. "Hast Du es Dir anders überlegt, Senator? Soll ich Dich zum Tor zurückführen?"












    "Salvete", grüßte der Soldat ruhig und nahm das Schreiben entgegen, um es zu lesen und anschließend in seinen Unterlagen nachzusehen, ob die Angaben übereinstimmten. Dann nickte er. "Dein Herr wird erwartet. Ich werde ihn hineinführen, sobald ich ihn auf Waffen durchsucht habe. Du und der andere Begleiter Deines Herrn müßt allerdings hier zurückbleiben." Der Soldat sagte dies zwar zum Begleiter des Senators, da dieser ihn angesprochen hatte, trat aber nun auf Macer zu, um die Durchsuchung durchzuführen. "Wenn Du erlaubst, Senator?"








    Ein Palastsklave gab im Auftrag der Torwache eine Wachstafel ab:


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    BESVCHERANMELDVNG LIBELLIS
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Name: Spurius Purgitius Macer


    Ordo: Senatorius


    Institution: Senat, Consilium Principes, Cura Aquarum, Academia Militaris, Factio Russata


    Rang: Senator, Mitglied, Curator, Kommandeur, Princeps (in Reihenfolge wie unter Institution angegeben)


    Dringlichkeit: normal


    Anliegen: Lage in Aegyptus; Empfehlung für Tiberius Prudentius Scipio; Beschwerde über die Palastwache



    Wünscht Gespräch mit


    Name: Tiberius Prudentius Balbus


    Termin: baldmöglichst


    Weitere Terminoptionen: später



    +---+---+---+----+---+
    |Not|Prm|PaL|PaM|PaE|
    |___|___|___|___|___|

    Und ebenso wortlos nahm der Soldat die Wachstafel entgegen. Er wandte sich um und winkte einen Palastsklaven herbei, dem er die Wachstafel in die Hand drückte. Es störte ihn herzlich wenig, daß als drittes Anliegen die Beschwerde über die Palastwache auf der Tafel stand. Vorschriften waren nun einmal Vorschriften. "Bring das sofort zum Officium des Primicerius et Notarii a libellis." Damit war für ihn die Angelegenheit erledigt.








    Der Praetorianer hob eine Augenbraue. "Herzlichen Glückwunsch zur Freilassung", sagte er trocken und betrachtete den Mann noch einmal von oben bis unten und wieder zurück. "Kein Bürgerrecht, kein Eintritt. Die Wachstafel wird an der richtigen Stelle ankommen, auch ohne daß Du den Palast betrittst. Wenn Deinem Herrn das Wort eines Praetorianers nicht genügt", seine Stimme klang nun schon ein wenig bedrohlich, "dann muß er sich entweder selbst herbemühen oder jemanden schicken, der ein römischer Bürger ist."






    So, seinen Namen wollte er also auch wissen. Vermutlich hatte er von seinem Dienstherrn aufgetragen bekommen, danach zu fragen. Na, sollte der sich ruhig beschweren. Vorschriften waren nun einmal Vorschriften. Und es gab hier nicht den geringsten Grund, eine Ausnahme zu machen. "Mein Name ist Kaeso Naevius Callistus, es gibt keinen Grund, warum Du ihn nicht erfahren solltest. Also, Deinem Namen nach zu urteilen, bist Du entweder ein Sklave oder ein Peregrinus. Und somit hast Du keinen Zutritt zum Palast. Du wirst daher die Wachstafel hier abgeben müssen. Sie wird den zuständigen Beamten erreichen, da braucht Dein Herr sich nicht zu sorgen. Er wird seinen Termin mit Sicherheit erhalten."