Beiträge von Ein Praetorianer



    Q. NONIUS BALBUS PROCURATOR AB EPISTULIS PALATII
    VIGINTIVIRO TITO AURELIO URSO


    Wegen deines Schreibens, Aurelius Ursus, dass du an Lucius Ulpius Iulianus richtetest, bitte ich dich, mein Officium in der Domus Tiberiana auf dem Palatin aufzusuchen. Dieses Schreiben wird dir den Einlass gewähren.


    --PROCURATOR AB EPISTULIS--
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Der Offizier ließ den Männern wenig Zeit zum Überdenken; Zweifler konnte man schließlich nicht gebrauchen.


    Schließlich nickte er zufrieden. Bis auf ein paar Ausnahmen hatten sich alle Ausgewählten für die garde entschieden.


    "Ich sehe, meine Informationen über die Legio Germanica entsprachen der Wahrheit, man zaudert nicht wenn der Kaiser ruft.


    Ihr werdet euch nun marschbereit machen, wir brechen unverzüglich auf. Ich erwarte euch hier. Abite!"


    Dann wandte er sich ab um sein Pferd zu holen und hier auf die Männer zu warten.

    Der Praetorianeroffizier kam, als die von ihm angeforderten Männer vollständig auf dem Forum angetreten waren. Er blieb vor der Reihe stehen, schaute die mÄnner noch einmal flüchtig an und begann dann mit seiner kleinen, wirklich nur kleinen und üblichen Rede.


    "Milites, state!
    Ich bin Helvetius Asprenas, Offizier der Praetorianer und damit beauftragt, vielversprechende Rekruten für die Garde auszuheben.
    Ihr habt die Ehre, von mir auserwählt worden zu sein, möglicherweise in dieser Garde, der Leibgarde des Kaisers, euren weiteren Dienst fortzuführen."


    Er machte eine kurze pause, dann fuhr er fort:


    "Wenn ihr Bereit zu diesem Schritt seid, so werdet ihr mit mir nach Rom reisen. Dort werdet ihr euch noch einem Aufnahmetest unterziehen müssen, aber die erste Hürde habt ihr bereits in diesem Augenblick überwunden.
    Wer bereit ist, dem Kaiser unmittelbar zu dienen, der hebe nun den Arm."

    Der Offizier hob verstehend die Augenbrauen, er konnte sich denken was der Legatus mit seiner Anspielung auf den Ruf meinte. Ebenso war er sich sicher dass der Mann gewusst hatte worauf er mit seiner Frage nach dem Ruf hianus wollte, und da der Legat nicht weiter darauf einging war er sich sicher dass mit den Männenr ans sich alles in Orndung war. Von den Centurionen mit denen er gesprochen hatte hatte er ja auch nichts Gegenteiliges erfahren.


    "Nun ja, den ein oder anderen könnte ich von der Liste streichen. Aber ich bin mir sicher dass dur für die Männer schnellen Ersatz finden wirst, die Rekrutierungsstellen der Legionen leisten ja nicht eben wenig."


    Er nahm die Wachstafel sowie den Griffel und strich einige Namen von Kandidaten die ihn nicht ganz so überzeugt hatten wie andere bis er eine Runde Zahl beisammen hatte. Dann wandte er sich wieder dem Legaten zu:


    "Ich denke, dass dies genug sind. Es wäre mir lieb wenn veranlasst werden könnte dass die Männer geschlossen antreten so dass ich zu ihnen sprechen und sie mit ihrer neuen Lage vertraut machen kann."

    Nachdem der Praetorianer sich bei der Legion umgesehen, Gespräche mit einigen Offizieren geführt hatte und sich ein seiner Meinung nach ausreichendes Bild von einigen Männern gemacht hatte begab er sich wieder zum Officium des Legaten und trat ein, nachdem er angemeldet worden war.


    "Legatus, ich habe mir ein Bild machen können und eine Liste möglicher Kandidaten aufgestellt."


    Er reichte dem Heerführer eine Wachstafel.




    Einige Namen
    Decimus Egilius Abascantus
    Quintus Patisius Gallio
    Lucius Quintilius Valerian
    Volusus Falanius Macro
    Iullus Acutius Repentinus
    Einige Namen


    Der Offizier der Praetorianer begab sich vom Officium des Leagten auf direktem Weg zum Exerzierplatz, denn dort konnte man am besten einen ersten Blick auf mögliche Kandidaten erhaschen.


    Auf dem Exerzierplatz war wohl gerade eine der üblichen Übungen im Gange, und der Praetorianer stellte sich ein wenig abseits hin um das Treiben zu beobachten. Ein paar Männer stachen bereits aus der Masse hervor, soviel konte er schon einmal sehen. Der Ansatz eines Grinsens huschte über das ansonsten unbewegte Gesicht des Mannes als er den etwas aus dem Ruder gelaufenen Kampf sah; Hier in Germanien waren sie also wohl nicht so zimperlich wie manch anderswo. Das verhieß Gutes.


    Schließlich wandte er sich ab und wandte sein Augenmerk auf eine andere der dort übenden Centurien, wo er ebenfalls einige Männer erkannte die für die Garde in Frage kamen. So stand er dort, beobahctete und sortierte schon einmal innerlich aus. Später würde er zu den Centurionen de rbetreffenden Einheiten gehen und sich dort nach den betreffenden Männern erkundigen.

    Der Reiter trat in das Officium, salutierte formvollendet und rüßte den Legaten.


    "Salve, Legatus Legionis Vinicius Lucianus. Ich bin im Auftrag des Praefectus Praetorio Caecilius Crassus hier und bringe eine Nachricht von ihm."


    Damit holte er eine Schriftrolle hervor und übergab sie an den Befehlshaber.


    An
    Marcus Vinicius Lucianus
    Mogantiacum
    Germania


    Lucianus,
    wie du dir sicherlich vorstellen kannst, war meine Überraschung und Trauer als ich von dem Tod von Iulianus hörte, sicherlich nicht kleiner. Und meine Sorgen das Imperium betreffend stiegen fast ins unermeßliche.


    Doch bis jetzt haben sich diese Sorgen noch nicht bewahrheitet. Nachdem sich die Nachricht auch in der Bevölkerung verbreitet hat, kam es in Rom zwar zu Menschenaufläufen, aber diese verliefen größtenteils ruhig und gesittet ab. Die Lage scheint also hier in Rom ruhig und ich hoffe sehr, dass
    es keine trügerische Ruhe ist...


    Ebenso wie die Vigiles und die Cohortes Urbanae, kamen auch wir, die Prätorianer, dem letzten Wunsch von Iulianus nach, und schwörten unsere Treue auf Valerianus.
    Dass die Streitkräfte im Norden ebenfalls diesem Wunsch nachkommen, beruhigt mich sehr und lässt meine Sorgen etwas schrumpfen.


    Um deine andere Frage zu beantworten: Nein, der neue Imperator Caesar Augustus ist noch nicht in Rom angekommen. Es wird mit ihm auch erst in einigen Tagen bis Wochen gerechnet. Schließlich befindet er sich ja an der fernen Front und hat einen weiten Weg vor sich.
    Davon aber mal abgesehen muss ich gestehen, dass wir bisher von ihm auch noch gar keinen Brief erhalten haben... gewiss wird jedoch einer in den nächsten Tagen eintrudeln, in welchem er seinen Willen bekräftigt Iulianus Nachfolge anzutreten.


    Zum Senat kann man nicht viel sagen. Die Entscheidung ob sie Valerianus als neuen Kaiser annehmen ist zwar offiziell noch nicht getroffen, allerdings gehe ich davon aus, dass sie ihn in jedem Fall bestätigen werden. Falls nicht bin ich jederzeit bereit Iulianus Erbe bis zur Rückkehr des neues Augustus zu verteidigen und zu bewahren.


    Ich möchte die Zeilen mit einer Bitte schließen: halte mich auf dem laufenden, was die anderen Legionen im Norden machen und informiere mich, wenn sie ihre Treue geschworen haben. Ebenso halte mich bitte auf dem Laufenden, was die Lage der Bevölkerung in deiner Provinz betrifft. Barbaren jenseits des Limes könnten allzuleicht in Versuchung geraten Roms Situation heimtückisch auszunutzen.


    in Freundschaft und in bester Hoffnung für die Zukunft


    post scriptum: um die Sicherheit hier in Rom zu gewährleisten, werde ich in naher Zukunft wieder Offiziere ausschicken, die sich zwecks Rekrutierung einiger Männer umschauen werden. Deine Legion könnte auch davon betroffen sein. Sollten wir einige passende Kandidaten finden, gehe ich davon aus, dass du sie zum Wohle des Imperiums freigibst.


    "Darüber hinaus habe ich Befehl, bei der Legio II nach geeigneten Kandidaten für die Garde in Rom ausschau zu halten, was ich mit deiner Genehmigung tun würde."


    Zur Kenntnisnahme


    Widerspruch gegen den Einspruch des Prätor Urbanus vom ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.



    Der Praefectus Praetorio grüßt den amtierenden Consul!

    Dem Einspruch des Prätor Urbanus vom ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. – im Anhang befindet sich eine Abschrift – wird nicht nachgekommen.

    Gründe



    Das ständige Kriegsrecht, unter welchem die Cohortes Praetoriae stehen, verpflichtet sie alle Feinde des Imperiums und deren Helfer an der Ausübung ihrer schändlichen Taten zu hindern. Wenn der dringende Verdacht auf verräterische oder verratsähnliche Umtriebe besteht, sind die Prätorianer verpflichtet, angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Diese Verpflichtung kann gemäß Codex Universalis § 18 Allgemeines Absatz 7 nur durch den Imperator Caesar Augustus aufgehoben, eingeschränkt oder in sonstiger Weise verändert werden.

    Eine Abschrift des Widerspruchs wird an den Einsprucherheber überstellt.



    Ein Bote der Praetorianer kam zum Haus des amtierenden Consuls und gab eine Nachricht an diesen ab.



    Widerspruch gegen den Einspruch des Prätor Urbanus vom ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.



    Der Praefectus Praetorio grüßt den amtierenden Consul!

    Dem Einspruch des Prätor Urbanus vom ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. – im Anhang befindet sich eine Abschrift – wird nicht nachgekommen.

    Gründe



    Das ständige Kriegsrecht, unter welchem die Cohortes Praetoriae stehen, verpflichtet sie alle Feinde des Imperiums und deren Helfer an der Ausübung ihrer schändlichen Taten zu hindern. Wenn der dringende Verdacht auf verräterische oder verratsähnliche Umtriebe besteht, sind die Prätorianer verpflichtet, angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Diese Verpflichtung kann gemäß Codex Universalis § 18 Allgemeines Absatz 7 nur durch den Imperator Caesar Augustus aufgehoben, eingeschränkt oder in sonstiger Weise verändert werden.

    Eine Abschrift des Widerspruchs wird an den Einsprucherheber überstellt.






    - Anhang -



    C Caecilius Crassus - Castra Praetoria - Roma

    EPISTVLA PRÆTORIS VRBANI
    ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (22.2.2008/105 n.Chr.)



    Praetor Urbanus M' Tiberius Durus Praefecti Praetorio C Caecilio Crasso s.d.

    Mir wurde bekannt, dass im Carcer der Castra Praetoria der Patrizier Marcus Tiberius Antoninus festgehalten wird, ohne dass eine Anzeige gemäß § 24 Codex Iuridicialis gegen ihn vorliegt oder eine Untersuchungshaft gemäß § 29 (2) durch einen Iudex angeordnet wurde.

    Er ist umgehend freizulassen.

    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Praetor Urbanus sind an den amtierenden Consul zu richten.


    gez.

    M' Tiberius Durus

    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Heute war ja was los an der porta praetoria! Unglaublich, sonst kamen in einer ganzen Woche nicht so viele Besucher wie heute an einem einzigen Tag in einer einzigen Schicht. "Salve", grüßte Valerian den Boten, der dem Aussehen nach wohl zur Praetorianergarde gehörte. Und er sagte Kaiser Valerianus. Demnach war er schon von allen anerkannt? Das war beruhigend zu hören. Irgendwie machte es Valerian ja stolz, den gleichen Namen zu tragen wie der neue Kaiser. Auch wenn es reiner Zufall war und gar nichts mit ihm zu tun hatte.


    "Der Legat ist anwesend. Du findest ihn in seinem officium in der principia." Die Frage, ob er ihn begleiten sollte, sparte er sich bei diesem Mann. Der war mit Sicherheit in der Lage, die principia allein zu finden. Und somit auch das officium des Legatus.


    Der Soldat sprang von dem Pferd und reichte die Zügel dem Wachsoldaten.


    "Trage Sorge dafür dass mein Pferd gut versorgt wird, Soldat. Ich brauche es für die Rückreise."


    Damit wandte er sich ab und schritt vollends durch das Tor um sich zum Officium des Legaten zu begeben.

    Ein Reiter kam herbeigeeilt, das Pferd bis zur Erschöpfung angetrieben. Vor den Wachen salutierte er lediglich hastig und wurde, nachdem er sich Ausgewiesen hatte, unverzüglich zum Kaiser geleitet für den er eine Botschaft direkt aus Rom hatte.


    "Ave, Imperator Caesar Augustus. Ich bringe ein vertrauliches Schreiben aus der Castra Praetoria."


    Damit übergab er das versiegelte Schreiben an seinen obersten Dienstherrn.



    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/CP/Occultissimus01.gif]


    An
    den Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus

    Heil dir, Augustus!
    Trauer hat Rom und mein Herz ergriffen als wir Nachricht von dem Tod deines Vaters bekommen haben. Ein wahrlich großer und guter Kaiser hat uns damit verlassen. Und als ob der Verlust eines so guten Kaisers noch nicht schlimm genug wäre, habe ich damit auch einen lieben Freund verloren.

    Ich war deinem Vater stets ein guter Diener und verfluche den Tag als er sich ohne mich aufgemacht hat um in den Krieg zu ziehen. Ich verfluche diesen Tag so sehr, weil uns dein Vater durch das Versagen der Garde genommen wurde. Genau die Garde, über welche ich das Kommando führe. Wäre ich doch nur mit ihm in den Kampf gezogen und hätte mich persönlich um seinen Schutz gekümmert, auf dass der parthische Pfeil nie sein Ziel gefunden hätte....

    Doch diese Gedanken helfen uns in diesen schweren Tagen nicht weiter. Ich habe deinen Vater nicht von dem Pfeil schützen können, weshalb ich es umso mehr als meine Pflicht ansehe sein Erbe mit allem was ich habe zu verteidigen, bis du in Rom bist und es antreten kannst. Bestärkt wird dieses Pflichtgefühl durch den Wunsch deines Vaters. In seinen letzten Zeilen an mich und die Garde hat er nämlich uns darum gebeten, dir ebenso gut zu dienen wie wir es immer für ihn getan haben.
    Sei dir sicher, dass es keinen Zweifel in der Garde an deiner Person gibt. Wir haben schon unseren Eid auf dich erneuert und sind jederzeit bereit unser Blut in deinem Namen zu geben. Um keinen Zweifel an unserer Loyalität keimen zu lassen, möchten wir dich bei deiner Ankunft auf italischem Boden begrüßen und dir noch einmal persönlich unsere Treue versprechen. Gemeinsam mit der Garde wirst du dann nach Rom reisen können, wo du sicherlich neben der restlichen Garde auch von dem Senat sehr herzlich empfangen wirst.
    Um deine Ankunft besser planen zu können, wäre ich sehr erfreut, wenn du mir das voraussichtliche Ankunftsdatum und den Ankunftsort mitteilen kannst, sodass wir alles vorbereiten können. Solltest du ansonsten irgendwelche Einwände bezüglich meines Vorhabens haben, so bitte ich dich ebenfalls mir diese mitzuteilen.

    in Treue

    Ein Reiter preschte mit hoher Geschwindigkeit auf das Tor des Castellums der Legio II zu, er schien es wirklich sehr eilig zu haben. Oder war es einfach die übliche Reisegeschwindigkeit dieser Art von Boten?


    Kurz vor dem Tor angelangt verlangsamte der Mann sein Roß um es schließlich vor den Wachen zum Stehen zu bringen. An einen der Männer gewandt, sprach er:


    "Salve, im Namen unseres Kaisers Valerianus, lasst mich ein. Ich muss den Legaten sprechen."


    M. AELIUS CALLIDUS PRUDENTIO BALBO SUO


    Meine geliebte Cousine Vespa, deren Verlobter du dich nennen und so auch glücklich schätzen kannst, hat Rom unbeschadet erreicht.
    Ich hoffe, dass es dir, der du in Germanien zurückgeblieben bist, ebenso gut geht.
    Vespa übergab mir die von dir ihr mit auf den Weg gegebenen Schreiben, von denen ich das eine an Quintus Nonius Balbus weiterleitete, den procurator ab epistulis. Gern hätte er dein Ansuchen schnell bearbeitet, doch ermöglichte es ihm der plötzliche Tod unseres Augustus nicht. Ich selbst werde meine Aufmerksamkeit darauf lenken, dass dein Anliegen sobald als möglich angegangen wird.
    Das Schreiben des officium ab epistulis ließ ich den Meldereitern gleich mit auf den Weg geben, so dass es dich schneller erreichen möge.
    Ich hoffe auf deine baldige Rückkehr, damit deine Verlobte die Abwesenheit ihres Liebenden nicht allzu lange ertragen muss.
    Vale.




    Provincia Germania
    Regio Germania Superior
    Confluentes - Castellum Alae secundae
    Tiberius Prudentius Balbus



    Q. NONIUS BALBUS PROCURATOR AB EPISTULIS PALATII
    PRAEFECTO ALAE TIBERIO PRUDENTIO BALBO


    Du batest darum, Prudentius Balbus, dass du von deinem Posten entbunden und durch einen anderen Mann ersetzt wirst. Der traurigste Fall, der eintreten konnte, trat für Rom ein. Durch den Tod unseres Augustus kann deinem Ansuchen nicht nachgekommen werden. Sobald der Caesar die Geschäfte übernommen hat, soll dein Wunsch als einer der ersten sein Gehör finden.


    --PROCURATOR AB EPISTULIS--
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Ein Brief erreichte Lucius Aelius Quarto... wenige Wochen, nachdem er geschrieben worden war.


    An den
    Magister Domus Augusti
    Lucius Aelius Quarto
    Lager der Legio I, Parthia



    E I L B R I E F



    Geschätzter Vater!


    Vielen Dank für deine rasche Antwort aus Parthia und deine freundlichen Worte, die mir Callidus heute in deinem Auftrag übermittelt hat. Wie du dir denken kannst, werde ich Roma auf Grund meiner Ernennung zum Iuridiculus in den nächsten Tagen verlassen und mich gemeinsam mit meinen Sklaven und meiner Tochter Dolabella nach Aegyptus begeben. Ich möchte dir auf diesem Wege meinen Dank aussprechen, da ich mir sicher bin, diesen Posten auch auf Grund deiner Stellung am Kaiserhof und deiner Fürsprache beim Kaiser erhalten zu haben. Ich stehe bereits so tief in deiner Schuld, dass ich es nicht mehr für möglich halte, diese jemals wieder begleichen zu können. Dennoch muss ich es wagen und dich um einen weiteren Gefallen zu ersuchen.


    Im Zuge der bevorstehenden Veränderungen und in anbetracht der Umstände die dich derzeit selbst von Rom fern halten und uns dadurch nur einen eingeschränkten Kontakt ermöglichen, halte ich es für äußerst Sinnvoll und Notwendig dich in diesem Schreiben zu bitten, mich und meine Tochter Dolabella aus deiner Patria Potestas zu entlassen, sodass ich wieder uneingeschränkt Herr über mein Tun und Handeln sowie über meine Familie sein kann. Gerade beim Amt des Iuridiculus halte ich es für ausgesprochen wichtig, von vornherein den Eindruck eines unabhängigen und unbeeinflussbaren Magistraten zu erwecken. Ich hoffe daher du verstehst den Grund meines Ansinnens und die dahinter stehende Motivation.


    Ansonsten bleibt mir nur noch dir zu versichern, dass auch wir dich in unsere Gebete einschließen und hoffen, dass wir dich bald gesund und erfolgreich wieder sehen werden. Ich wünsche dir alles Gute und mögen die Götter auch weiter ihre schützende Hand über dich halten.


    Vale Bene


    gez. Lucius Aelius Claudianus Marcellus
    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Gens%20Aelia/SiegelAeliaPapyrus.gif]



    ROMA - ANTE DIEM V KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (28.1.2008/105 n.Chr.)

    Sie waren geeilt, als hätte Cerberus sie gejagt. Die Pferde waren bis zur völligen Erschöpfung angepeitscht worden, um die Nachricht in der kürzestmöglichen Zeit zu überbringen.



    M. AELIUS CALLIDUS IMPERATORI CAESARI AUGUSTO
    C. ULPIO AELIANO VALERIANO SUO


    Mit größter Trauer und Besorgnis überbrachten die Soldaten den Tod deines Vaters, Valerianus, dem ich stets mit großer Sorgfalt und Dankbarkeit diente. In seinem letzten Schreiben an mich trug er gleichsam seine letzten Befehle an mich heran.
    Rom erhielt sein Schreiben und seinen ausdrücklichen Wunsch, den neuen Imperator Caesar Augustus willkommen zu heißen.
    Ich selbst, mein Valerianus, werde mich um die Vorbereitungen für deine Ankunft in der Stadt kümmern. Der praefectus praetorio Caecilius Crassus ist in mein Haus geladen, wie auch der praefectus urbi und geschätzte Senator Vinicius Hungaricus. Deine Prätorianer und der Senat sollen deine Ankunft feiern. Rom erwartet dich.
    Vale.