Beiträge von Ein Praetorianer

    Natürlich nutzten auch die Praetorianer die kleine Pause um den Tieren und sich selbst etwas Wasser zu geben. Was allerdings bei zwei kompletten Turmae, immerhin gute achtzig Reiter, seine Zeit dauerte.


    Während einige der Equites die Pferde tränkten und andere sich selbst mit Wasser und etwas Brot versorgten, hatten andere die Aufgabe erhalten den Platz, an dem sie lagerten zu bewachen und die Umgebung ein wenig zu erkunden. Wieder andere waren, nach etwas Wasser für die Pferde, sofort wieder losgeschickt worden um den vor ihnen liegenden Weg zu erkunden.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus


    "Nein, danke. Fürs Erste war es das. Die andere Post geht mit dem Cursus Publicus, da sie nicht so eilig sind. Diese jedoch schon, da der Mann für den Ordo Equester vorgeschlagen wurde."


    Der Prätorianer nickte bestätigend.
    “Der Brief wird schnellstens zugestellt werden. Vale, Quaestor!“
    Dann verließ der Gardist das Officium eiligen Schrittes.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Ah, Salve Decurio," meinte er freundlich. "Ich hätte einen Auftrag für Germanien. Ein Duumvir der für den Ordo Equester vorgesehen ist. Sei so gut und überbringe ihm dieses Schreiben und mache ihm bitte klar, dass das so nicht geht, da ein persönliches Erscheinen notwendig ist. Die einzige Alternative ist, dass er einen eidesstattlichen Vertreter an seiner statt schickt."


    (...)


    Der Prätorianer nahm das Schreiben.


    “Er soll selbst kommen oder einen Vertreter schicken – ich werde es ihm sagen. Sonst noch etwas?“

    Der Decurio kam zum Officium des Princeps Praetorii, klopfte an und trat kurz darauf ein. Er salutierte und übergab dem Princeps eine versiegelte Schriftrolle.


    "Salve Princeps, ich habe hier eine Nachricht aus Hispania."



    Von
    Caecilius Crassus
    Praefectus Praetorio
    Tarraco, Hispania

    An
    Princeps Praetorii
    Castra Praetoria
    Roma, Italia



    Hier folgt nun der zweite Bericht, welcher die noch offenen Punkte aus dem ersten Bericht beantworten wird.

    Ad 1: Die Cohors wurde ganz offenbar nicht durch einen Befehl des Proconsuls in Bewegung gesetzt. Nach Einsicht in die Dokumente und Besprechung mit dem Proconsul musste ich feststellen, dass der Proconsul die Cohors nur um ein Eingreifen bat. Eine Kompetenzüberschreitung des Proconsuls konnte folglich nicht festgestellt werden.
    Brief an die Cohors: siehe Anlagen.

    Ad 2: Die Verwaltung hat keinerlei Schritte gegen die „Elefanten“ unternommen, noch sind weitere Details über sie bekannt. Ich werde vorläufig die Ermittlungen weiterführen, um dann zu entscheiden, wie gefährlich sie sind.
    Meiner ersten Einschätzung nach sind die Elefanten keine reale Bedrohung für die res publica. Allerdings können sie in einer gefährdeten Provinz, wie es Spanien zur Zeit ist, das Zünglein an der Wage sein, um einen weiteren Aufstand auszulösen.
    Weiteres mehr, wenn die Ermittlungen abgeschlossen, beziehungsweise neue Ergebnisse vorliegen.


    Zwischenstand in Sache Corduba: Aus Corduba gibt es noch nichts neues, ebenso wenig von der Cohors II. Kundschafter wurden ausgeschickt um Kontakt aufzunehmen. Bis ihre Antwort und Einschätzung eingetroffen ist, werden die Cohorten weiter bei Tarraco lagern und sind somit auch dort weiter zu erreichen.

    Einschätzung zur Situation der Verwaltung:
    Die Verwaltung scheint mir völlig überfordert. Teile der Verwaltung mussten schon vorläufig unter Arrest gestellt werden; Ermittlungen laufen gegen fast jeden Teil der Verwaltung und auch der Proconsul selber scheint nicht immer die Situation unter Kontrolle zu haben. Doch das ist nur ein Eindruck, endgültiges werde ich dazu erst am Ende der Mission melden können.
    Vorläufig rate ich aber von jedem Schritt gegen die Verwaltung ab, bis die Ermittlungen Neues ergeben haben.


    Gezeichnet

    Gaius Caecilius Crassus







    ANLAGEN



    An den Praefectus Cohortis
    Emerita, Regio Lustitania

    Salve Praefectus,

    Der Comes der Regio Baetica Decimus Pompeius Strabo und der Magister Scrinorium Appius Helvetius Sulla wurden beide ihrer Ämter enthoben, sie haben sich gegen den Augustus verschworen, proben von der Stadt Corduba aus den Aufstand und haben sich vom Imperium losgesagt. Ich denke, ich muss dir nicht lange erklären, was zu tun ist, Corduba ist von den Aufständischen zurückzuerobern, die Bürger sollen beruhigt werden und die Rädelsführen müssen unter allen Umständen lebending gefasst werden, damit Ihnen in Rom der Prozess gemacht werden kann.

    Gez.

    Publius Matinius Agrippa
    - Siegel

    Und der Decurio manövrierte sich an die Spitze des Trosses, wo er zwei der Equites Befehl gab eine Gasse frei zu machen. Die Equites begannen Passanten auf die Seite zu schieben, so dass eine Gasse durch das Tor frei war. Ein herbeistürmendes Mitglied der Torwache brachte der Decurio mit einer einzigen Handbewegung, die auf die zwei Turmae deutete, zum Schweigen und zur Kooperation. So sorgten nun auch die Torwachen dafür, dass die Equites, die Reiter des Senators und die Wägen das Tor passieren konnten.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Dann wandte ich mich an den Decurio der Prätorianer "Decurio, es kann losgehen!" und bestieg das Pferd.....


    Bei diesen Worten gab der Decurio ein stummes Zeichen an seinen Duplicarius und den Decurio der anderen Turma und die Equites machten sich bereit.


    Als sich dann der Tross des Viniciers in Bewegung setzte, taten die Equites es ihm gleich.

    Die Praetorianer-Eskorte, bestehend aus zwei Turmae der Equites Singulares, hatte den neuen germanischen Statthalter vom Palast aus hierher eskortiert und der Decurio, der das Kommando über die Eskorte führte, liess die Equites vor der Casa Vinicia stoppen und in Wartestellung gehen. Er hoffte inständig, dass es nicht zu lange dauern würde, bis man aufbrechen würde.


    PRAEFECTO CASTRORUM C. FURIO HELIO

    Der Imperator Caesar Augustus ordnet an, dass alle Tätigkeiten der Führung der vigiles stellvertretend durch dich, Furius Helios, übernommen werden, solange dies nicht durch den princeps selbst widerrufen wird. Den Oberbefehl über die vigiles wird der praefectus urbi C. Octavius Victor erhalten.
    In der folgenden Woche wird der Imperator Caesar Augustus zusammen mit dem praefectus urbi Octavius Victor die castra vigilum aufsuchen. Sein genaues Eintreffen wird dir rechtzeitig über den schriftlichen Weg mitgeteilt.


    ----MAGISTER OFFICIORUM----
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Einer der equites singulares erreichte die castra und gab ein Schreiben ab, welches von höchster Stelle kam.



    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS L. ULPIUS IULIANUS
    PRAEFECTO URBI SENATORI C. OCTAVIO VICTORI


    Durch den unerwarteten, so plötzlichen und viel zu frühen Tod des praefectus vigilum, Germanicus Reverus, eines tugendhaften wie aufopferungsvollen Mannes, bitte ich dich, Octavius Victor, zu mir zu kommen, ohne Zeit zu verlieren. Die Umstände nämlich lassen mir ein baldiges Gespräch als äußerst nötig erscheinen.
    Über den Zustand der vigiles, deren Befehligung ich hiermit in deine Hände gebe, will ich mir alsbald selbst ein Bild machen und du wirst mich begleiten.
    Ich erwarte dein Erscheinen.
    Vale.



    Die Equites Singulares waren nicht gerade als geschwätzig bekannt. Auch dieser Gardist, der an diesem Tag mit einem Brief in der Hand in die Basilica Ulpia kam, machte nicht viele Worte. Er trat vor den Scriba und sagte schlicht:
    ”Equites Singulares! Ich habe hier ein Schreiben an den Praetor Peregrinus.”
    Dann überreichte er dem Schreiber den besagten Brief.


    An den
    Praetor Peregrinus
    Gaius Prudentius Commodus
    Basilica Ulpia, Roma


    Salve Gaius Prudentius Commodus!


    Mit Bezug auf Dein Schreiben vom ANTE DIEM XV KAL APR DCCCLVII A.U.C. (18.3.2007/104 n.Chr.) kann ich Dir mitteilen, dass nach meinem Kenntnisstand bei der Advocatio Imperialis zurzeit keine offenen Ermittlungen anhängig sind, weder gegen römische Bürger, noch gegen Peregrini.


    gez. Lucius Aelius Quarto
    ----- MAGISTER DOMUS AUGUSTI -----



    ROMA - ANTE DIEM XIV KAL APR DCCCLVII A.U.C.
    (19.3.2007/104 n.Chr.)


    SENATORI M. VINICIO LUCIANO

    Du wirst am Tage der equirria, Vinicius Lucianus, auf die Tribühne der Ehrengäste gebeten. Auf deinen Wunsch hin wird die Ernennung zum legatus Augusti pro praetore der provincia Germania im Anschluss und unter Ausschluss aller Öffentlichkeit auf dem Palatin abgehalten, zu dem du dich im Gefolge des Kaisers begeben wirst.
    Am Tag deiner Ernennung werden dich die officiales der administratio einweisen.


    ----MAGISTER OFFICIORUM----
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Der Bote nickte und trat ein. Vor dem Praefectus salutierte er.


    "Ave Praefect, ich bringe dir Nachricht aus Rom." sagte er und übergab ihm die Schriftstücke.


    Praefectus Praetorio Gaius Caecilius Crassus


    Ave Praefectus,


    ich grüsse dich. Den ersten Bericht sowie die zusätzlichen Berichte und Informationen habe ich erhalten. Den Bericht an den Kaiser habe ich bereits mit diesem besprochen und ihn über die zusätzlichen Informationen und Anfragen unterrichtet. Er zeigte sich durchaus zufrieden mit dem ersten Bericht und lässt dir duch mich zusätzliche Anweisungen übermitteln.


      [1] zur Mobilisierung der Cohors II Balearum: bezüglich der möglichen Kompetenzüberschreitung des Proconsuls wünscht der Kaiser eine Mitteilung über den tatsächliche Hergang der Mobilisierung. Sollte sich unter den Dokumenten der Provinzverwaltung ein konkreter Befehl befinden, so ist dieser sicherzustellen. Rom ist in jedem Fall zu informieren, von weiteren Massnahmen gegen den Proconsul ist jedoch bis auf weiteres abzusehen.
      [2] bezüglich des beigefügten Acta-Artikels: Der Kaiser wünscht nach Möglichkeit Informationen über die ‚Elefanten’ und einer möglichen Verbindung zum Aufstand in Baetica. Suchaktionen und Verhaftungen sind nur vorzunehmen, wenn dadurch das Hauptziel des Einsatzes nicht gefährdet wird. Falls die Provinzverwaltung in dieser Angelegenheit aktiv wird, informiere Rom.


    Darüber hinaus ist der Kaiser bereits auf deinen nächsten Bericht gespannt.


    Noch einige Worte zur Situation in Rom. Es gab bisher keine besonderen Vorkommnisse und sowohl in der Stadt als auch in der Castra läuft alles weitestgehend reibungslos. Die Equirria und der öffentliche Auftritt des Kaisers inklusive der Ernennung der neuen senatorischen Tribune verlief ebenfalls ohne Probleme.


    Ich verbleibe in Erwartung des nächsten Berichts.


    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx5/Signatures/sigbalb.png]

    ANTE DIEM VI ID MAR DCCCLVII A.U.C.
    Castra Praetoriae, Roma, Italia




    Aus Acta-Ausgabe 72, ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (21.2.2007/104 n.Chr.)
    Ein empörender Leserbrief


    Die Verschwörung breitet sich weiter in Hispania aus. Schon lange kann man den Eindruck gewinnen, dass in den Iberern das Potential zu Verrat und Missgunst liegt. Denn immer wieder bahnt sich die unheilvolle Abtrünnigkeit dieser Menschen an die Oberfläche ihres Denkens und Handelns. Und obwohl der gerechte Zorn unseres geliebten und weisen Kaisers den Verrätern von Hispania naht, die Praetorianer haben schon längstens die hispanisches Küste erreicht, wagen die Hispanier weiter sich gegen das große Imperium, den Princeps und den Senat zu erheben. Aus guten Quellen erreichte uns kürzlich ein Brief aus Hispania, der wohl seinen Weg in die Redaktion der Acta finden sollte und als ein weiteres Zeichen der Unverfrorenheit der Hispanier gelten kann. Natürlich möchten wir diese Unverschämtheit nicht dem werten Leser vorenthalten. Möge der Zorn der Römer sich dann gegen die Verfasser dieses Briefes richten. Wie aus dem Inhalt jenes Briefes hervor geht, ist ein unschuldiger römischer Bürger in den Händen dieser Räuberbande und Verräter gelangt. Mögen die Götter ihn beschützen und die Soldaten des Imperiums rechtzeitig diese Halunken stellen.


    An die
    Acta Diurna
    Roma
    Italia
    Ein Leserbrief...


    Sehr geehrte Redaktion der Acta Diurna, sehr geehrte Damen und Herren Senatoren, Bürger!


    Erst vor kurzer Zeit entschloßen sich einige verzweifelte Männer, dem römischen Volke zu zeigen, dass es in seiner Lebensweise falsch liegt und das verachtenswerteste Volk aller Völker ist. Zu diesem Zweck entschlossen sie sich eine Gruppe zu gründen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, dem römischen Staat mit Gewalt zu schaden. Es liegt allerdings nicht in ihrem Interesse, einzelnen Personen zu schaden. Um jedoch Druck auf die Regierung der Provinz auszuüben, entführte sie einen römischen Bürger, Marcus Manlius Vulso, dessen Kopf und Siegelrig diesem Schreiben beigelegt wurde, und verlangte vom Statthalter Agrippa ein Lösegeld. Den und seine Berater interessierte es aber nicht im Geringsten. Sie töteten den Parlamentär und kümmerten sich nicht weiter um den Bürger.


    Doch damit bewies der dekadente und beinahe greise Gesandte Roms nur die Richtigkeit der Ansichten der Entführer. Ihn interessiert nicht der Bürger an sich, sondern nur sein persönlicher Reichtum und seine Ruhe und sein Wein (aus verlässlicher Quelle erfuhr die Gruppe, dass Agrippa einen riesigen Vorrat in seinem Haus lagert -- als angeblich so tugendhafter römischer Beamter...).


    Darum fordern wir:


    - Die sofortige Absetzung der hispanischen Regierung und die sofortige Autonomierung der hispanischen Provinz. Gehen sie durch ein beliebiges Dorf und sie werden davon überzeugt sein, wie unerwünscht die römische Diktatur in Hispania immer noch ist.



    Dieser Bürger kann nicht mehr gerettet werden, doch es kann verhindert werden, dass noch mehr Menschen sterben müssen! Handelt jetzt, bevor es zu spät ist! (In dem Falle, dass dieser Leserbrief nicht veröffentlicht werden sollte, wird der Senat auf anderer Weise von der Existenz des Widerstands erfahren und es wird nicht mehr so sanft zugehen!)


    Warnende Grüße, "DIE ELEFANTEN"

    Der Decurio hatte das Lager erreicht und betreten und marschierte nun, nachdem er sein Pferd zur Versorgung an einen Miles übergeben hatte, auf das Zelt des Praefecten zu. Der Wache des Zeltes sagte er: "Melde dem Praefecten, dass ein Bote aus Rom für ihn gekommen ist."