Beiträge von Ein Praetorianer

    Lucullus und seine Männer folgten behändigen Schrittes. Der Elefant selbst verhielt sich ruhig, bis sie im kleinen Raum, wohl Arbeitszimmer, angekommen waren. Lucullus gab den Männern ein Zeichen, dass sie die Tür schlossen. Einer der beiden Handlanger schloss die Tür, baute sich davor auf und blockierte den Ausweg, während der andere näher an Morrigan heranrückte. "Wir haben ein paar Fragen," sagte Lucullus, der an seinem wulstigen Kinn kratzte. Er hatte eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einstigen Usurpator Salinator. "Der Kaiser schickt uns," offenbarte sich der Elefant etwas platt aber nahm das Wort Prätorianer nicht in den Mund. Man tat es einfach nicht. Die Dunkelmänner nannten ihre genaue Zugehörigkeit niemals. Es sei denn, es war wirklich notwendig, nicht vermeidbar oder aus Erwägung sinnvoll. Insofern war dieser Satz eine symbolische Aussage und sicherlich verständlich genug für ein entsprechendes Milieu.

    Lucullus, genannt der Elefant, ließ sich und seine beiden halbseidenen Handlanger durch die Räumlichkeiten zu Morrigan führen. "Salve," grüßte der Elefant mit zerkauter Aussprache. Er und seine Männer nahmen nicht Platz. "Können wir irgendwo etwas privater sprechen?" Eine kleine Höflichkeit leistete er sich, denn solche Dinge sollten nicht allzu öffentlich besprochen werden. Auch wenn es eher der Arbeit geschuldet und nicht seiner eigenen Erziehung. Lucullus war recht rabiat und gerade heraus. Doch in dieser Sache hatte er einen eindeutigen Befehl erhalten, schonend aber zielgerichtet zu agieren. Wenig Aufsehen war die Devise. Vorerst. Leider kannte der Elefant nur eine wirkliche Problemlösungsstrategie.

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    | Centurio Caius Cantilius Laeca


    Was der iulianische Senator im Abgang von sich gab, nahm Cantilius nur mit halbem Ohr wahr. Das was er Ansprach, war nicht gänzlich unberechtigt, aber es gab eine Sache, die der Centurio, aber nicht der Senator wusste: Der prätorianische Geheimdienst ermittelte bereits – neben anderen Verdächtigen hinsichtlich des Sklavenaufstandes – gegen Iulius Centho, da er in Verbindung zu einer Verdächtigen stand, was mitunter die vorläufige Festnahme zur Befragung rechtfertigte, was natürlich in der Öffentlichkeit nicht ausgesprochen wurde.



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    | Centurio Caius Cantilius Laeca


    Sichtlich pikiert wollte sich der iulianische Senator wohl versichern, ob er richtig verstanden habe, wobei offensichtlich war, dass er es verstanden hatte. Eigentlich wollte der Centurio noch einen Moment abwarten, ob sich Iulius Centho aus seiner unberechtigten aber verständlichen Schockstarre lösen und von dannen ziehen würde, da schallte es in einem dreisten Tonfall über den Vorplatz des Palasttores aus der Richtung der Sänfte des Iuliers.


    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Heiße, wilde Wut stieg in Caesoninus auf, als er die Szenerie vor ihm beobachten musste. Impulsiv brüllte er aus der Sänfte zu ihnen hinüber: "Hey ihr Cunni! So habt ihr keinen Senator zu behandeln!!!!!"


    Der junge Begleiter schien ein Verwandter des Senators zu sein, wodurch die dreisten Worte noch stärker ins Gewicht fielen, als hätte diese ein dahergelaufener Sklave von sich gegeben. Der Centurio fackelte nicht lang. Seine Mimik verschärfte sich nicht wie erwartet und er fing auch nicht an zu brüllen – niemals würde er sich von so etwas provozieren lassen. Mit bestimmtem Tonfall und knapp formuliert gab er seinen Männern die Anweisungen, beide zu ergreifen. "Festnehmen. Alle beide." Während drei prätorianische Wachen in Richtung Sänfte rannten, um den lebensmüden Trottel einzusacken, ergriffen die beiden Prätorianer, die hinter dem Senator gestanden hatten, diesen links und rechts so fest am Arm, dass er sich nicht aus dem Griff lösen konnte, aber nicht unbedingt blaue Flecken davon tragen würde – sofern er sich nicht wehrte. "Eine Nacht im Carcer der Palastwache wird dir sicherlich Zeit geben, dein Verhalten zu überdenken, Senator." Ohne eine Antwort des Mannes abzuwarten, wies er seine Männer mit einem "Abführen." an, den Mann in den Carcer zu bringen.


    Die drei anderen Prätorianer hatten mittlerweile den jüngeren Iulier mit wesentlich stärkerem Griff unsanft aus der Sänfte gezogen, ihm zwei Mal mit ihrem Knüppel in den Bauch geschlagen, damit dieser nicht rumzappeln würde. Sie schleiften den Jüngling schnellen Schrittes in Richtung des Centurios. "Beleidigst du die schwarze Garde, beleidigst du sozusagen den Kaiser in persona. Mal sehen, ob dir einige Nächte im Dunkeln die Flausen aus dem Kopf treiben." und wieder gab er seinen Männern die Anweisung "Abführen." Es war tatsächlich schon mal vorgekommen, dass die Prätorianer selbst Mitgliedern bekannterer Familien die Zunge herausgeschnitten hatten, als diese die Autorität des Kaisers beleidigt hatten – aber so dumm konnte der Junge nicht sein, als dass ihm das hier keine Lehre sein würde.


    Die ganze Szenerie wurde natürlich beobachtet von den umstehenden Besuchern des Palastes – das würde sicherlich für Gerede sorgen, Tratsch und Klatsch war ja vor allem in den höheren Kreisen der römischen Gesellschaft ein humoriger Zeitvertreib! Der Cantilius ließ seinen Blick kurz über die noch anstehenden Besucher des Palastes schweifen, um diesen zu verdeutlichen, das mit den Prätorianern nicht zu spaßen war. Allmählich machte er kehrt, nickte den Wachen zu und machte sich wieder auf zu dem Wachhäuschen, um einen Apfel zu essen.



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    Nach dem Vorfall bei der Palastwache, führten die Prätorianer die beiden Männer zu den Arrestzellen, welche natürlich getrennt untergebracht wurden. Während der Senator relativ sanft in eine der Zellen gebracht wurde – man verzichtete dabei wegen seines Ranges und eher passiven Verhaltens auf das Anketten an der Wand – wurde der nachfolgende jüngere Iulier in einer anderen Zelle zur Wand gezerrt und in Ketten gelegt. Zum Abschluss verpasste ihm einer der Prätorianer nochmal einen Schlag – aber diesmal mit der Faust – in den Bauch, sodass dieser zusammensackte. "Viel Spaß du Hurensohn. Du wirst um einiges länger unser Gast sein, als dein Verwandter." Lachend schmissen die Soldaten die Zellentür zu und übergaben sie der Obhut des Gefängniswärters.



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    Der Prätorianer hob die Augenbraue.
    „Ihr wurdet unterbrochen?“ Was faselte der Mann da? Die Morde geschahen VOR dem Aufstand, Wochen vor dem Aufstand. Erst die Morde, dann die Aufrufe an den Wänden sich zu erbeben, dann der Aufstand.
    „Soweit mir bekannt ist...“ Ja inzwischen hatten die Ermittler der Prätorianer mit ihren eigenen Methode ihre Informationen erhalten. „...geschahen die Morde bevor es den Aufstand gab.“ Der Centurio fasste sich innerlich an den Kopf. Äußerlich ließ er sich jedoch nichts anmerken. „Wem hast du deine Erkenntnis mitgeteilt und wann? Hast du sie überhaupt jemanden mitgeteilt? Warum gibt es noch keinen Bericht?“








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    Dieses Mal klopfte er natürlich nicht an. So stand der alte Centurio unangemeldet mitten im Raum. „Optio Octavius! Ich bin hier weil du nach Auskunft deines Tribuns die Ermittlungen in der Subura bezüglich der Morde geleitet hast. Es konnte kein Bericht diesbezüglich gefunden werden. Wo also ist er? Was hast du ermittelt? Ich will alles wissen und den Bericht!“ Warum und wofür er den brauchte erklärte er nicht, dem Tribun hatte er es angedeutet, aber einem Optio gegenüber würde er sich nicht erklären. So stand der Prätorianer nun also in Erwartungshaltung da und ging davon aus, dass seine Befehle, ja es waren eindeutig Befehle und keine Bitten ausgeführt wurden.






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    "Optio Octavius Maro!" Wiederholte der Prätorianer. „Ich danke dir für die Zusammenarbeit.“ Sagte er als er sich erhob. „Wenn ich weitere Frage habe melde ich mich bei dir. Wie ich sehe, hast du auch reichlich Arbeit und ich möchte dich nicht länger als nötig aufhalten. Vale.“
    Er nickte dem Mann beim hinausgehen zu und begab sich auf direktem Wegen zu dem genannten Optio.









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    Lucullus, seines Zeichens ein Draufgänger und Schläger, stand schon lange im Dienste der Prätorianer und machte für diese die Drecksarbeit in der Suburua. Ihm war vieles egal, solange das Geld stimmte. Er war nicht dumm aber auch nicht sonderlich klug, so dass man ihm stets konkrete Anweisung mit den Weg gab. Mit zwei Handlangern hämmerte der Agent des Kaisers an die Porta des Lupanar, so als ob er ein bedürftiger Kunde war, der schnell bedient werden musste. Lucullus mit seinem zernarbten Gesicht wirkte nicht sehr freundlich und war von seiner Statur mehr kräftig als schlank. Eine Maschine, wollte man meinen. "Aufmachen," donnerte seine überaus laute Stimme. Nichts wieß ihn als Soldat aus. Seine Tunika war mit Schlamm verschmiert und auch seine Haare waren fettig. Er wirkte, wie ein Arbeiter aus den Tiberhäfen.

    Ein Mann mit einem Auftrag näherte sich der Hauswand des Domus der Iulier. Er lehnte sich lässig, betont unauffällig an diese und begann einen Apfel mit einem kleinen Messerchen zu zerteilen. Auffällig huschten seine Augen hin und her, so als ob er etwas suchen würde. Der Mann lehnte direkt neben dem Eingang aber war durch eine halbhohe Pflanze verdeckt. Mit Mühe konnte er zum Eingang blicken. Über jenen streifte gelegentlich sein Blick. Eine Person ging vorbei und gab ihm ein geheimes Zeichen mit dem Daumen. Es war ein belebter Tag, so dass sich viele Menschen bewegten. Doch dieser Mann, der lässig an der Wand lehnte, schien sich davon nicht beirren zu lassen. Er aß gepflegt seinen Apfel.

    Wie ihnen befohlen wurde, sammelten sich zivil anmutende Gestalten in der Nähe der Casa Helvetia. Sie trugen zivile Tuniken und waren im Stadtbild der Straßen verschwunden, bewegten sich mit den Bürgern um die Casa und gegen die Casa. Zwischendurch tauschten sie sich tuschelnd an einer entfernten Ecke aus. In einer Garküche, dem Hause gegenüber, saßen zwei kräftige Männer, die stets ihren Blick auf den Haupteingang des Hauses richteten. Die Prätorianer richteten ihre scharfen Augen auf dieses Haus, welches als Wohnobjekt zweier gesuchter Männer galt.

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    Manius sah sehr wohl, dass der Mann vor ihm genervt war. Er überging es einfach. Die Antwort des Tribun war nun ja …
    Manius seufzte und wischte sich kurz über die müden Augen.
    „Bei allem nötigen Respekt Tribunus Petronius, natürlich meine ich NICHT die ermordeten römischen Soldaten. Ich meine die ermordeten Zivilisten. Jene die VOR dem Aufstand hingerichtet wurden. Wie mir berichtet wurde. Wurde sie mit einem Stich ins Herz oder mit einem Schnitt durch die Kehle getötet. Und ihnen wurde ihr Sigelring in den Rachen gesteckt. Wir haben in der Subura ermittelt. Dort wurden diese Morde bestätigt. UND uns wurde gesagt, dass DEINE Männer bereits vor Ort waren und Ermittlungen anstellten. Da wir nun die Mörderin haben – Ja diese Frau die den Aufstand anführte, gestand eben jene Morde. Werde wir die Ermittlungen weiterführen. Ich brauche also den Ermittlungsbericht und werde die ermittelnden Solden, die welche vor Ort waren befragen.“ Nun sah der alternde Prätorianer den Tribun direkt an. „Es ist von größter Bedeutung abschließend zu ermitteln ob sie allein gehandelt hatte oder ob diese Morde in Auftrag gegeben wurden. Ob sie Hintermänner hatte, die von ihren Taten profitierten.“





    Sim-Off:

    sooooo genau kenne ich mich in der Struktur nicht aus. Danke für den Hinweis


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    „Centurio.“ verbessert er den Mann kurz. Zeigte auf einen Stuhl, sah den Tribun kurz fragend an – ja etwas Höflichkeit konnte nicht schaden – setzte sich dann aber doch unaufgefordert. „Anstrengende Tage nicht wahr?“ Begann er mit seiner gewohnt warmen Stimme. Es war wie immer. Er wollte sich zunächst ein Bild von dem Mann machen. Auch wenn das hier kein Verhör war, aber Gewohnheit war Gewohnheit, die konnte man nicht so einfach wie eine alte Tunika ablegen.
    „Ich habe ein paar Frage bezüglich Morde in der Subura. Wie ich hörte waren deine Männer vor Ort? Ich brauche die Berichte. Und ich muss mit den Männer sprechen, die vor Ort waren.“ Er hätte natürlich nicht unbedingt mit der Tür ins Haus fallen müssen, aber Zeit war ein entscheidender Faktor und das was sie nicht hatten. Wenn es stimmte was er bisher ermittelt hatte, dann stand hinter diesem Aufstand so viel mehr und da hieß es keine Zeit zu verlieren.





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    Nur wenige Stunden Schlaf waren ihm in den letzten Tagen vergönnt. Nach der Befragung hatte er keine Zeit mehr verstreichen lassen und die Aussagen der Varia überprüfen lassen. Und tatsächlich war herausgekommen, dass sie die Wahrheit gesprochen hatte, was die Morde anging. Und mehr noch hatte er erfahren. Es hatte eine Untersuchung gegeben, doch nirgends hatte er auch nur den Ansatz eines Berichtes darüber gefunden. Welchen Stümper waren da nur am Werk gewesen. Bestimmt lag mal wieder alles bei den Stadteinheiten, die es nicht für nötig hielten ihre Informationen zu teilen. Wohin so etwas führte hat man ja gesehen. Rom lag teilweise in Schutt und Asche. Soldaten hatten hier Mitten im herzen des Imperiums ihr Leben gelassen. Wer weiß schon, ob es nicht zu verhindern gewesen wäre, wenn die Informationskette funktioniert hätte? Vielleicht wäre diese Frau dann schon viel früher aufgegriffen worden.
    Aber es war nun nicht mehr zu ändern. Aber Manius wollte alle Informationen bündeln. So stand er nun also hier vor dem Officium des Tribunus Lucius Petronius Crispus. Er würde seine Informationen schon bekommen.
    Höflicher – wenn auch überflüssiger Weise – klopfte er an, trat aber auch im Gleichen Atemzug ein. „Salve Tribunus Petronius. Ich habe ein paar Fragen.“ Er schloss die Tür hinter sich. Dies würde ein Gespräch unter vier Augen werden.






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    | Centurio Caius Cantilius Laeca


    Von weitem hatte der am Wachhäuschen des Palastes stationierte Centurio die Szenerie beobachtet. Eigentlich konnte er im wahrsten Sinne es Wortes seine Eier schaukeln, während seiner Männer alles regelten. Wieso sollte er auch direkt neben ihnen stehen? Die Prätorianer hatten ein solche Autorität, dass derartige Konflikte wie dieser, der sich gerade zu entwickeln schien, eine absolute Rarität war! Wer war schon so dämlich und legte sich mit diesen Männern – wohlgemerkt Soldaten, die nicht nur als Geheimdienst alle wichtigen Personen beschatteten, sondern auch zu den besten und verdientesten Kämpfern des Reiches gehörten – anzulegen?


    Wutentbrannt stapfte der Centurio zu seinen Männern und dem Senator, der wohl nicht wusste, wen ER hier vor sich hatte. Mit gezogener Vitis in Richtung der Brust des Iuliers wies er diesen zum letzten Mal darauf hin, dass diese Diskussion schon vorgestern zu Ende gewesen war. "Du hast hier gar keine Forderungen zu stellen, Senator. Also verpiss dich oder wir stellen dich unter Arrest!" Die Milites, die den Senator umringt hatten, nahmen eine etwas aggressivere Haltung an, behielten ihre Hände aber noch bei sich. Wer nicht hören wollte, musste fühlen!



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    Die Sachlage wurde nicht einfacher, sondern komplizierter. Zwar hatte Manius ein gewisses Bild von der Lage aber es blieben erhebliche Fragen, die diese Befragung nicht mehr beantworten konnte. Der Mann war sich recht sicher, dass Varia nicht mehr genug wissen konnte. Immerhin war sie redselig und gab entsprechende Hinweise auf eine große Gefahr für die imperiale Sicherheit. Sie hatte die Geschäfte verschont, was ihm persönlich reichte, den Helvetiern und auch deren Querverbindung zu Sergia Fausta alles zu unterstellen. Leider schienen seine gedachten Unterstellungen mitunter wahr zu sein. "Vielleicht glaubst du auch nur, dass du frei agiert hast. Niemand agiert völlig frei," erklärte Manius und bestätigte damit seine eigene Vermutung, dass eine einfache Sklavin nicht über die Hintergründe verfügte, um solange unentdeckt zu agieren. Scheinbar wurden ihre flüchtigen Aktivitäten in Subura von Außen gedeckt. Jemand hatte Varia gedeckt, damit dieser Aufstand möglich wurde. Es ging garnicht mehr darum, ob Varia frei oder unfrei gehandelt hatte, sondern wem ihr Handeln nutzen konnte. Die bekannten Namen schienen einen erheblichen Nutzen davon zu haben, was seine Verschwörungsthese bestätigte. "Ich habe genug gehört," schloss Manius ab und war erleichtert, die nackte Frau zumindest nun verlassen zu können. Ihr Anblick erzeugte in seinen Augen eine gewisse Form des Mitgefühls. Manius war Mensch geblieben, obwohl er sich stets zur Sachlichkeit zwang. Sicherlich war dies eine seiner Stärken, die ihn in Sachen des Geschäftes gut machten. Er fühlte noch etwas Menschlichkeit. Der Ermittler griff zu einer Decke und warf diese zu Varia, damit sie nicht mehr fror. Eine sinnbildliche Geste, da Deckengabe immer eine menschliche Geste war. Decken hatten etwas Magisches. "Dein Ende wird bald kommen. Ich kümmere mich um alles," versprach Manius mit einer gesenkten Stimme. Dieser Gang war nie einfach aber notwendig. Dies waren wohl die letzten Tage der Varia. Eine Geschichte mit Tragik und Wut. "Macht die Kette wieder fest." Simplex und Gracchus nickten. Beide zogen Varias Gespann wieder etwas fester an und befestigten die Kettenenden in einem Schloss, welches sie mit einem Schlüsselruck verschlossen. Simplex verstaute den Schlüssel an seinem Gürtel. "Danke, Varia. Danke für deine Geschichte," sagte Manius, während er bereits aufstand und seinen Stuhl an der Lehne griff, um mit diesem aus dem Raum zu gehen. Gracchus schnappte sich den anderen Stuhl. Simplex hingegen sammelte die Wassereimer ein. "Wir gehen," schloss der erfahrene Prätorianer diese Befragung ab und verschwand ohne Verabschiedung aus der Zelle, zusammen mit seinen Leuten. Mit einem Krachen wurde das Gatter verschlossen und Varia war allein. "Simplex; Gracchus, ihr kennt eure Aufgaben," sagte Manius, der den Stuhl unweit der Zelle abstellte. "Ich gehe in die Amtsstube und schreibe den Bericht." So entschwand der Ermittler mit einigen belastenden Gedanken. Es half fokussiert zu bleiben.


    ~~~


    Alsbald lag den Prätorianern dieser Bericht vor.


    Befragungsbericht


    Dieser Bericht unterliegt der Geheimhaltung. Nur Personen mit entsprechender Berechtigung erhalten Zugang. Eine Veröffentlichung außerhalb des vertraulichen Personenkreises ist unter Strafe gestellt.


    Fall: Varia
    Ermittler: Manius II
    Gefahrenstufe: Bedrohung für den Kaiser und das Imperium
    Priorität: Hoch


    Allgemeine Lage:
    Aufstände in Rom. Die Rädelsführerin Varia wurde nach harten Kämpfen aufgegriffen. Entsprechende Lageberichte liegen bei den Einheiten vor. Varia wurde ins Verließ gebracht und dort von niederen Soldaten misshandelt. Folter nicht ausgeschlossen. Dem eingesetzten Trupp bot sich eine geschundene Frau als Anblick, welche nackt und mit Wundmalen gezeichnet war. Die Befragung diente der erweiterten Feststellung und Einschätzung der vorhandenen Bedrohung. Die Befragung begann gegen Abend des gegebenen Tages.


    Bericht:
    Varia gab an einem Stamm aus Themiskyra anzugehören. Sie war dort Kriegerin. Ihre Mutter trug den Namen Serdana. Sie wurde im Zuge der Eroberungen versklavt und nach Rom verkauft. Ihr Besitzer war Helvetius Commodus. Ein bekannter Ehrgeizling. Sein Verwandter Helvetius Varus erwarb Varia vom Sklavenmarkt für Helvetius Commodus. Sie sollte als Leibwächterin dienen, was bereits eine merkwürdige Verkettung darstellen könnte. Denn Helvetius Varus ist nach Angaben der Varia und Aussagen diverser Ermittelnder der Besitzer des bekannten Lupanars von Morrigan, welche als geheime Herrin der Subura betrachtet wird. Ferner besitzt Helvetius Varus ein Weingut, welches noch ermittelt wird. Morrigans Lupanar wird verschiedener Aktivitäten verdächtigt, die sich mittelbar gegen Amtsmacht des römischen Staates richten. Noch konnte der Einrichtung um Morrigan keine Straftat nachgewiesen werden. Helvetius Varus scheint in diffuse Machenschaften um dieses Lupanar verstrickt zu sein. Durch den Kauf jener Sklavin Varia für seinen Verwandten zeigt sich eine Querverbindung zum Helvetius Commodus. Dieser ließ Varia in einer Gladiatorenschule zu einer Attentäterin und Meuchlerin ausbilden. Sie sollte verdeckt töten können.


    In Anbetracht der Verbindung zum Lupanar und seinem Verwandten scheint dies kein Zufall zu sein. Varia bestätigte dies innerhalb der Befragung. Scheinbar tauchten die beiden Helvetier im Laufe der Jahre ab. Ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt. Die Gefangene gab an, ab diesem Zeitpunkt allein gewesen zu sein und sich in der Subura aufgehalten zu haben. Es ist anzunehmen, dass die Varia von fremder Hand gedeckt wurde. Nicht nur, dass sie Graffiti mit staatsfeindlichen Parolen verbreiten ließ, sondern auch, dass diese Frau meuchelte und mordete. Vorallem römische Bürger, die sie einer Schandtat bezichtigte. Der Verdacht liegt nahe, dass jemand an diesen Morden verdienen konnte oder zumindest seinen Nutzen daraus ziehen konnte, da primär römische Bürger betroffen waren. Ein Scheitern der Ermittlungen vor Ort in den letzten Monaten und das keine weiteren Maßnahmen gegen diese Umtriebe beschlossen wurden, zeigt eine gefährliche Verkettung auf. Es ist möglich, dass die Varia nur eine Waffe in einem Waffenlager einer größeren Verschwörung gewesen sein könnte. Konkret wurde dies deutlich, dass sich in der weiteren Befragung weitere Namen ergaben. Im Haus des Helvetius Commodus gingen scheinbar Senatoren und wohlbetuchte Bürger ein und aus. Darunter wohl auch eine bekannte Frau, die einer Tätigkeit in der Kanzlei nach geht. Der Name der Sergia Fausta wurde genannt. Sie scheint eindeutige Kontakte aufrecht erhalten zu haben und scheint ein Netzwerk mit den beiden Helvetiern betrieben zu haben, welches Varia benutzte. Ferner teilte Varia Gerüchte mit, dass Sergia Fausta ihren Mann betrogen haben sollte und Commodus habe ihr darauf ein Grundstück und/oder Geld geschenkt. Die Umstände sind nicht mehr deutlich zu ermitteln. Fakt ist, dass Sergia Fausta mit Helvetius Commodus und Helvetius Varus in diffuse Geschäfte verstrickt war und womöglich noch ist. Die Geschäfte und Anlagen der Helvetier wurden während der Aufstände nicht beschädigt.


    In ihrer Position in der Kanzlei hat sie Zugang zu Informationen und Kanälen. Es ist durchaus möglich, dass sie ihre Position schandhaft ausgenutzt hat. Der Umstand ist noch nicht vollens ermittelt. Das Grundstück und/oder Geldgeschenk könnte ein Anteil an illegalen Machenschaften sein. Sergia Fausta stellt ein Sicherheitsrisiko dar, da nach Annahme des Ermittelnden auszugehen ist, dass sie der Kopf einer Verschwörung ist, die Nutznießen aus verschiedenen Entwicklungen der nahen Vergangenheit gezogen hat. Denn Helvetius Varus und Helvetius sind abgetaucht aber das Netzwerk scheint noch zu existieren. Nur noch Sergia Fausta bleibt durch Ausschluss als Kopf über, sofern außerhalb des bekannten Kreises nicht weitere Tiefen entstehen. Die Aufstände schadeten ihr nicht und bestärkten nur die Position des Netzwerkes um das Lupanar der Morrigan, welches Helvetius Varus gehört. Es ist auch möglich, dass Sergia Fausta nicht nur eine Varia benutzte, sondern andere Meuchler unterhält. Dieses Netzwerk muss aufgeklärt werden und die ersten Einheiten wurden bereits entstandt, um weitere Berichte zu fertigen. Varia scheint hingegen eine außer Kontrolle geratene Waffe gewesen zu sein oder sich ich ihrer eigenen Position in diesem Spiel nicht bewusst gewesen zu sein.


    Betroffene Personen:
    Helvetius Commodus (Bürger),
    Helvetius Varus (Bürger),
    Sergia Fausta (Procuratrix a Memoria) und
    Morrigan (Lupanar-Betreiberin)


    Erkenntnis:
    Es besteht eine geheime Verschwörung, deren genauer Zweck noch unbekannt ist. Sergia Fausta und die bekannten Namen sind darin verwickelt. Sergia Fausta ist ein Sicherheitsrisiko, da mitunter eine kriminelle Persönlichkeit.


    gesiegelt und gesichtet durch
    Manius II, Centurio (Speculatores)






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    Unschuld war kein Begriff, den Manius gerne benutzte. Varia hatte Recht, dass es in der römischen Welt sicherlich keine Unschuld gab. Es bedurfte keines Kommentars durch den Prätorianer, der selbst genug Blut an seinen Händen hatte. Ein Staatsgebilde wurde immer mit Blut erkauft und nicht durch schöne Träumereien. Manius war sich stets bewusst gewesen, dass diese Welt durch Handwerk, Geschäft und Engagement geschaffen wurde. Zwar konnte eine Idee ursächlich für eine Handlung sein aber die Handlung war das entscheidende Element, welches die Welt formte. Als Prätorianer war es seine Aufgabe, Handlungen gegen den Kaiser oder Rom zu unterbinden oder garnicht erst möglich zu machen. In seiner Perspektive war in der Tat niemand unschuldig, so dass er Varia mit einer schnellen Augenbewegung zustimmte. Alle bezahlten sie am Ende den Fährmann. Einige früher und andere später. Aber bezahlt wurde der Fährmann immer, um die Seelen von dieser Welt zu bringen. Auch wenn Stimmen stets rieten, ihn nicht zu bezahlen aber der Preis war nicht verhandelbar. Er stand stets in der Summe fest und die war bestimmt durch die Schuld eines Lebens. Jedes Leben war die Münze schuldig. Manius verstand diese Legende sehr wohl aber übertrug sie auf seine Erfahrungen. Schuld wurde immer beglichen; früher oder später. Varia bezahlte nun.


    "... es wird enden," sagte Manius leise und beobachtete die Wirkung des illustren Saftes, der seine Wunderwirkung nicht verfehlte. Opium war ein recht gutes Mittelchen und Medizin, auch für sein Geschäft. Die Gefange führte weiter aus, was Manius gebannt lauschen ließ. Sie sprudelte als gute Quelle, was dem alten Mann sicherlich gefiel. Der Fall entpuppte sich doch als groß. Neue Namen und Umstände. Morrigans Lupanar im Besitz des Helvetius Varus, welcher wiederum dem Commodus diese lebendige Waffe vermacht hatte? Manius stutzte aber nun entfaltete sich ein Organisationskonstrukt, welches ihm deutlich missfiel. Seine Paranoiasinne klingelten und verglichen sofort bekannte Informationen, um eine Erkenntnis gewinnen zu können. Wenn Commodus mit vielen Senatoren Kontakt hatte, war es ein bedrohliches Netzwerk. Und wozu brauchte dieses Netzwerk eine Meuchelmörderin? Ihm wurde klar, dass sich hier mehr zeigte, als ihm persönlich lieb war.


    "Ja," sagte Manius nachdenklich und hielt Varia an, ihre Aussage mit ähnlichem Tempo fortzusetzen. "Sergia Fausta," erhob er lauter seine Stimme, da ihm nun das Herz in den Magen fiel. Ihm wurde nun klar, dass eventuell die Procuratrix in eine Sache verstrickt war, die zu den grausamen Unruhen geführt hatte. Vielleicht war sie sogar Nutznießerin. Immerhin saß sie in der Kanzlei und hatte Zugang zu allen archivierten Informationen, was sie ohnehin gefährlich machte. Darüber hinaus war sie eine Frau und was suchte überhaupt eine Frau auf solch' einem Posten? Es konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Manius war überzeugt, dass Sergia Fausta durchtrieben war. Gerüchte über sie hatte er bereits vernommen aber nun bestätigte dies seine Befürchtung. Auch die weitere Aussage, dass die Fausta ihren Mann betrogen hatte, ließ das Bild wachsen. "Weiter," stammelte Manius und musste sich an die Lehne des Stuhles werfen, um erschüttert Luft zu holen. Wahrscheinlich zeigte sich gerade eine Verschwörung, da der Helvetier erbost war, über einen Zufall, dass der Präfekt ihm eine Frau ausgespannt hatte. Ohnehin war bekannt, dass der Präfekt eher Männer bevorzugte. Er wollte zwar ein Geheimnis daraus machen aber in seinen Kreisen waren Geheimnisse eine ständige Währung, so dass das "Wegschnappen" wohl eher Standesdünkeln zu verdanken war. "Also hast du die Geschäfte der Helvetia in Ruhe gelassen," wollte er noch eine Bestätigung, um sich selbst etwas Bedenkzeit einzuräumen. Manius musste seine Gedanken sortieren. Dies würde noch größere Ermittlungen nach sich ziehen. Weitaus größere, die sicherlich die Kanzlei und viele Senatoren betreffen würden. Die Macht des Kaisers war unterlaufen worden. Eine Schandtat, die nicht einfach vergehen konnte. Denn sofern der Kaiser keine Macht oder Ansehen besaß, würde die Korruption des Imperium zerfressen. Ein bisschen Schmiergeld floss immer aber der Umstand hier war deutlich über die übliche Verfahrensweisen hinaus. Sergia Fausta schien sich ihr Amt ergaunert zu haben, um weiteren Einfluss zu generieren, um mit Helvetius Varus sowie Helvetius Commodus, der jene Meuchlerin beschäftigte, ihre Machenschaften zu stärken. Es war ein Schreckensnetzwerk. Jetzt fehlte nur noch, dass einer der genannten einer bereits bekannten Organisation von Schattenleuten angehörte. Manius war noch unklar, welchem diebischen Zweck dieses Netzwerk diente aber es schien zu existieren, was ihn umso mehr ängstigte. Er ließ sich seine hektischen Gedanken nicht anmerken aber er wollte schnellstmöglich den Bericht abfassen, damit die Prätorianer mit der Arbeit gegen diese Verschwörung begannen, bevor es zu spät war. Scheinbar war die Verschwörung auch für die Unruhen verantwortlich und wollte wohl ihren Nutzen daraus ziehen. Paranoia war ein Gift, welches Manius langsam trank. Für ihn waren diese Gedanken durchaus real und mit Sicherheit mit Fakten belegt. Die Namen waren genannt worden und standen in direktem Kontakt. Auf den Mord an den Sklaven sowie dem Hausstand der Gens Helvetia ging er nicht weiter an, weil er für das große Ganze unwichtig war.


    "Kann es sein, dass sie dich unter Drogen gesetzt haben, damit du Morde begehst und du vielleicht auch durch Manipulation diesen Aufstand angezettelt hast, damit die bekannten Namen ihren Nutzen daraus ziehen?" - fragte er also unverblümt, um seine eigenen Gedanken zu bekräftigen. Er hob seine Hand und winkte Gracchus heran. Der Handlanger näherte sich. "Gracchus, ich möchte, dass du diskret Sergia Fausta und ihren Ehemann beobachten lässt. Wir haben wohl ein erhebliches Leck in der Kanzlei," befahl Manius und Gracchus legte ernstlich die Lippen aufeinander. "Ich werde die Wachmannschaften instruieren und die Adler schicken," erklärte Gracchus. Die Adlereinheit, die Besten der Speculatores, die in allen Bereichen herausragende Fähigkeiten bewiesen hatten. Scheinbar war für Gracchus der Vorfall, dass die Kanzlei betroffen war, so ausschlaggebend, dass man nun die Besten einsetzen musste. "Wir brauchen ein klares Bild von den Vorgängen um Sergia Fausta und ihre Verbindungen," sagte Manius kalt.


    Er war enttäuscht von den laschen Sicherheitsvorkehrungen und es bestätigte sein Weltbild, dass Frauen nicht in hohe Staatsämter gehörten. Sie konnten mit Macht nicht umgehen. Frauen waren zu emotional und willkürlich. Viel wichtiger war dem angesehen Ermittler nun, dass diese Bedrohungslage sauber beseitigt wurde. Bei Zeiten würde man einen angesehen Offizier zum Kaiser schicken müssen, um diesen Fall zu schildern. Der Kaiser würde dann auswählen, wie die Namen zu bereinigen waren. Brutal oder sanft mit gnadenvollen Händen. Aber behandelt wurden die Namen mit Sicherheit, da die Prätorianer nun zum Handeln gezwungen waren sowie bereits mit ihren dunklen Arbeit begannen. Es ging hier um die Autorität des Kaisers.




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    "Gens Helvetia," blaffte Simplex, der das Zeichen erkennen konnte. Manius strich sich verstehend über das Kinn und nickte dann. Schließlich sprach auch Varia einen Namen aus, den sich Manius gut merkte und er wiederholte ihn sogar tonlos mit seinen Lippen. Die beiden Handlanger ließen von Varia ab und gaben ihr wieder etwas Raum, ohne ganz von ihr wegzutreten. Der Befrager Manius achtete nun auf jede Regung in ihrem Gesicht, ihrer Körpersprache und auch jede kleinste Bewegung ihrer Lippen. Es war wichtig, jene Mikroausdrücke zu erkennen, die er zu gut studiert hatte. Ein kaltes Lächeln, vielleicht sogar ein Zeichen von Trauer oder Verachtung. Es waren die Spuren eines Geistes, der niemals ganz verbergen konnte, was ihn wirklich bewegte. Kein Mensch konnte dies verbergen. Außer der Mensch war von Natur aus taub und ohne jede Empathie geboren, was man später als Psychopath bezeichnen würde. Menschen, die soziales Verhalten imitierten aber selbst keinen Bezug zu ihrer Umwelt hatten. Sie waren Gefangene ihres kalten Geistes. Dennoch war Varia keine Psychopathin. Ihre Taten mochte anderes sagen, doch erkannte Manius ein Muster und eine emotionale Beteiligung. Varia fühlte etwas. Endlich begann ihre Geschichte in Worten aus ihrem Mund zu brechen. Manius schwieg bedächtig und ließ die arme Seele sprechen. Wieder ein Name. Helvetius Varus. Manius würde die Archive durchforsten müssen, um weitere Hintergründe zu ergründen. Warum kaufte ein Varus eine solch' gefährliche Frau für seinen Verwandten Commodus, damit dieser aus ihr eine Meuchelmörderin machen konnte? Manius dachte nach, verkniff dabei etwas die Augen und wandte sich an seine Kameraden. "Die Gens Helvetia muss geprüft werden. Insbesondere die Hintergründe zu Helvetius Commodus und Helvetius Varus. Alle Kontakte, Beziehungen und auch Netzwerke," sagte er in einem sachlichen Tonfall und unterbrach kurz den Redefluss von Varia. Simplex erhob seine Stimme in ähnlich sachlicher Form: "Ich meine, dass der Commodus damals aufgefallen ist. Ich kann mich an eine Ermittlung erinnern aber bin mir nicht sicher. Sollen wir die Löweneinheit oder die Gänseeinheit schicken?" Eine ernste Frage, denn beide Einheiten waren verdeckt im Stadtgebiet aktiv und hatten unterschiedliche Herangehensweisen an einen Auftrag. Die Löwen beobachteten lange und waren dann bereit ein blutiges Attentat durchzführen, wurden aber meistens zur langfristigen Beobachtung eingesetzt. Die Gänse waren friedlicher aber setzten auf Netzwerke. Sie schnatterten viel und das mit vielen Leuten. Mitunter schleusten sie sogar Vertrauenspersonen in Strukturen ein. Am Ende, wenn sie ein Ziel hatten, welches beseitigt werden sollte, vergifteten sie oft über Mittelsmänner. Doch in dieser Sache schien ein Attentat nicht notwendig, sondern die grundlegenden Fähigkeiten der Beobachtung der verdeckten Einheiten. Manius überlegte. "Aktiviert beide. Wir brauchen ein genaues Lagebild des Beobachtungsobjektes Gens Helvetia. Ich glaube, dass dieser Commodus mehr verbirgt," sagte der erfahrene Ermittlungsmann. Er gab Varia ein freundliches Handzeichen als entschuldigende Geste, dass er sie so rauh unterbrochen hatte. Sie konnte weitersprechen und tat es wohl auch. Er würde später noch einige Fragen an Varia zum Thema Gens Helvetia stellen. In seinem Kopf verbanden sich seine Gedanken bereits zu einer ausreichenden Anklage, dass beide zumindest fahrlässig diese Waffe erzeugt hatten, die Rom heimgesucht hatte.


    Was Manius nun hörte schockierte ihn nicht, denn ihr ganzes Leben war geprägt von Gewalterfahrungen und nicht den besten Erinnerungen. Den Fakt, dass die Themiskythen entkommen waren, kannte er aber war vernachlässigbar, da das Gebiet längst römisch war. Es ging doch nur um das Land und die Menschen. Manius waren diese Kriegerinnen gleichgültig, da sie zu diesem Fall nicht mehr viel beitragen konnten. Das Reden strengte sie an und Manius deutete auf den Wassereimer, um diesen näher heran zu bringen. Der Ermittler machte eine trinkende Geste zu Gracchus, der sofort einen Holzbecher in den Eimer tauchte, um Varia jenes Gefäß zu reichen. "Trink' ruhig," bot Gracchus an und trat dann zurück, sofern sie den Becher annahm. Manius lauschte weiter, nickte gelegentlich und gab vertrauliche Töne des Zuhörens von sich. "Rom ist nicht blind aber manchmal durch seine Größe langsam," kommentierte der alternde Soldat ehrlich und legte dann seine Hand gebetsförmig ineinander, so als ob er einen Gott beschwichtigen wollte. "Du hast grausame Taten begangen und nicht nur schlechte Römer getötet, sondern auch gute Seelen. Deine Gewaltakt hat viele Leben gekostet, die auch nur ein friedliches Leben führen wollten, Varia," leistete sich Manius eine leichte Moralisierung aber brach dann mit einer Geste ab, indem er seine Hände wieder auseinander faltete. "Es war egoistisch, dass die Welt brennen sollte, damit du ein großes Ende finden konntest." Manius missbilligte das aber verstand ihren Standpunkt, da er ihren Charakter gewisslich einschätzen konnte. "Aber ich muss eingestehen, dass du uns gut zugesetzt hast," sagte er mit bitterer Stimme und akzeptierte den schlichten Fakt, dass Rom versagt hatte. In letzter Zeit stellte er ohnehin eine lasche Handhabung des Geschäftes fest.


    Früher wäre dies den Prätorianern nicht passiert. Man hätte zumindest die Graffiti gefunden. "Wir sind alle nur Kinder unserer Umstände, Varia," erlaubte er sich einen Kommentar und holte dann tief Luft. "Ich danke dir für deine ehrlichen Worte," schätzte er ab und bewertete ihre Aussage als zumindest annähernd wahr. Natürlich könnte er jetzt noch weitere Kampfgefangene foltern lassen, um den Wahrheitsgehalt bestätigen zu lassen. "Ich möchte, dass sich die Elefanteneinheit in der Subura umhört," befahl Manius und Simplex zog beide Brauen hoch. Die Elefanten waren grobschlächtige Schläger, die mitunter recht rabiat Fragen stellten und Informationen schlicht erpressten. Dennoch schienen sie passend für den Auftrag in der Subura nach Varia zu fragen und nach den Vorkommnissen waren starke Männer wichtig, um dort lebend operieren zu können. "Ich möchte wissen, was Varia dort für die Leute war und an welchen Kämpfen sie teilgenommen hat. Schickt auch einen erfahrenen Mann mit Geleit zur bekannten Morrigan, die das große Lupanar betreibt," erweiterte er seine Anweisung und deute auf Gracchus. "Du bist verantwortlich, dass die Befehle umgesetzt werden." Gracchus seufzte und nickte dann. "Jawohl," war die schlaffe Antwort. Dann wandte sich Manius wieder an Varia. "Du wirst bald dein Ende finden und ich garantiere ein schnelles Ende. Du wirst nicht mehr unnötig leiden, wenn du mir noch ein paar Fragen beantwortest."


    Manius strich sich mit dem Finger über die Stirn. "Was weißt du über die Geschäfte des Helvetius Varus und des Helvetius Commodus? Hast du Einblicke in deren Lebenswelten erhalten? Welche Leute kannten sie? Ich brauche ein paar Namen und Daten," fragte der Ermittler konkret und zeigte dann auf die Kettenhalterung, einem schweren Metallring an der Wand, damit Simplex die Ketten etwas löste. Simplex tat, wie ihm aufgetragen wurde und löste die Ketten ein wenig, damit Varia bequemer kauern konnte und die Ketten lockerer fielen. Die Frau, die sich ihr Schicksal zum Schluss erarbeitet hatte, schien gebrochen und verloren. Manius wollte ihr zumindest aus Respekt ein paar Minuten ohne schweres Gewicht geben. Eine Flucht war ohnehin nicht mehr möglich. "Wie schätzt du die beiden ein?" - war eine allgemeine Frage, um später ihre Aussage mit den Berichten der Einheiten zu vergleichen. Er wollte ein möglichst klares Bild erhalten. Insofern drängte sich eine Frage auf: "Hast du bei diesem Aufstand helvetische Läder und Geschäfte beschädigt? Könnte jemand davon profitieren, dass du ein solches Ende gesucht hast?"


    Der alte Speculator musste nun mehr wissen und beugte sich dezent mit seinem Kopf war. Die Anfeindungen gegen die Selbstherrlichkeit Roms hatte er geschickt ignoriert, da sie nicht weiterführen würden und er selbst sich keine moralische Bewertung leisten wollte, ob Rom arrogant oder selbstherrlich war. Rom war Rom und somit erübrigte sich eine Bewertung von seinem Standpunkt. Trotzdessen kannte er die Schwächen des Imperium und musste diese auch bewerten. In seine Überlegungen schloss er also weitere Probleme mit dem groben Pöbel ein. Diese Sache war noch lange nicht vorbei. Jetzt begann erst die wahre Aufräumarbeit, denn Varia war nur ein Symptom eines komplexen Machtverlustes des römischen Staates. Doch bald stand seine Pensionierung an. Manius wollte nur noch einen gelungenen Bericht abgeben, seine letzten Ehren empfangen und zu seiner Geliebten gehen, die ihm drei Kinder geschenkt hatte. Er wollte mit diesem Leben aufhören und wenigstens noch ein paar Jahre glücklich außerhalb Roms leben. Manius würde dennoch seine Amtspflicht bis zum Schluss erfüllen und auch diesen Fall sauber ausarbeiten, damit die Prätorianer den Machtverlust bekämpfen konnten. Rom war Macht und ohne Machtkontrolle würde sich soetwas schnell wiederholen. Es war eine sachliche Überlegung und keine konkrete Furcht.


    "Ich glaube, dass die Gefangene, den Ianus-Saft benötigt," fragte Simplex vorsichtig, als er auf die immer weiter einbrechende Varia blickte. Manius überrascht, zögerte für einen Moment und gestand sich dann ein, dass diese Frau dringend etwas Erbauliches und Schmerzstillendes brauchte, damit die Befragung nicht abrupt endete. "Stimmt," gab er also zu. Gracchus murrte aber suchte unweit des Raumes, den er kurz verließ, nach einem kleinen Tongefäß mit Metallverschluss. Er trat wieder ein. "Trinkst du es selber oder soll ich dir helfen?" - donnerte Gracchus, der bereits müde von diesem anstrengenden Tag war. "Es ist nur eine Mixtur, die der helfen soll, bei uns zu bleiben. Opium, Myrrhe und diverse Kräuter," erklärte Manius. "Nur zu!" Der alte Soldat lächelte sogar vorsichtig, um ihr zu versichern, dass dieser Drogensaft ihre Sinne wieder im Moment halten würde, wenn auch leicht verstellt. Er würde zumindest die Schmerzen und Taubheit reduzieren.





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    Sie wollte nicht sitzen. In ihrer Situation bewundernswert. Manius kam nicht um den Gedanken hin, dass diese Frau trotz ihrer Erfahrungen an ihrem Selbst festhing und dieses Selbstbild einer Kriegerin bis ins Grab aufrechten erhalten würde. Vielleicht war es alles, was sie noch hatte. Rom schien ihr vieles genommen zu haben, so dass diese Frau nicht mehr war als eine sterbende Geschichte. Doch diese Geschichte interessierte ihn nun auch aus persönlicher Neugierde. Er brach mit seinem Grundsatz. Der Ermittler war zufrieden, denn die Gefangene beantwortete seine Fragen auch ohne konkrete Aussage. Manius hatte die Informationen erhalten, die er brauchte, um Varia einschätzen zu können. In seinem Lebensalter hatte er viel gesehen und kannte diese Art der Reaktion von vielen Gefangenen, die einer kriegerischen Kultur entstammten. "Serdana," wiederholte er den Namen der Mutter, um ihr klar zu signalisieren, dass er ihre Geschichte vernahm. Auch half dies eine emotionale Brücke zu schlagen. Den Namen von Vertrauten zu wiederholen, gab den Gefangenen unterbewusst Hoffnung und rief vergrabene Emotionen ab, die Manius nutzen wollte, um seinem Auftrag genüge zutun. "Eine tapfere Kriegerin liegt dort vor mir, die selbst ihren eigenen Untergang bestimmen wollte," offenbarte er seine Einschätzung, während Simplex die Frau nicht auffing, während sie zusammenbrach. Sollte sie doch zusammen, um am Boden eine gewisse Ruheposition zu finden. Sofern sie einschlief oder bewusstlos wurde, würde man sie ohnehin wecken können. Manius gab kein Zeichen des Eingriffes und gönnte ihr wohl eine gewisse Ruhe. Grundlose Gewalt lag Manius und seinen Leuten einfach nicht.



    "Themiskyra war einst schön und ist sicherlich immer noch schön," spielte er mit den traumhaften Ideen einer verlorenen Heimat aber musste um der Ehrlichkeit seines Handwerkes zu genügen, auch die Furcht nicht brechen. "Doch es ist lange durch Rom besetzt und dein Volk ist längst vertrieben. Die Legionen haben ihr Werk getan," sagte Manius kalt mit einer berauschenden Schande, die ihm stets bewusst war. Denn Manius kannte die Geschichten der Welt gut. Im Grunde war alles eine Geschichte, die man sich erzählte und weitergab. Manius, der Ermittler des Kaisers, kannte natürlich auch die Eroberungen Roms und die eigene Historie. "Du hast kein Zuhause mehr." Ein wenig tat sie ihm nun leid, denn eine solche Botschaft gab ihr keinen Schutz mehr und geschickt wollte Manius ihre Träume zerstören, damit er sie kontrollieren konnte. Träume waren Gedanken und Gedanken konnten manipuliert werden durch fremde Worte. Durch Wiederholung von Worten und Gedanken konnte jeder Geist auch gegen seinen Widerstand bewegt werden. Allein durch Ablehnung wurde der Gedanke, welcher fremd war, durchdacht. Wurde er akzeptiert, wurde er auch durchdacht. Manius war manchmal, wie Gift, welches behändig einsickerte. Manius verachtete sich selbst nicht dafür, denn am Ende sollten beide gewinnen: sein Gegenüber und auch er selbst, indem er seinen Auftrag abschließen konnte. Sein Gegenüber würde sich dann von einer Schuld, Schande oder Erinnerung befreit haben. Erleichterung lag in mächtiger Gewissheit, dass etwas zu Ende ging.


    "Themiskyra," wiederholte er sanft das Wort, welches ihre Heimat beschrieb. Er machte eine Geste mit seiner Hand, die einer Wischbewegung nicht unähnlich war. Mitunter wollte er den Gedanken fortwischen, aus der Zelle schaffen, damit er selbst Platz für etwas mehr Wahrheit hatte. Varia gab ihm sämtliche Informationen auch in ihrem Widerstand. Manius schwieg für einen Moment, um die Eindrücke zu verarbeiten. Er hatte keine Eile in dieser Sache. Hektische Manöver führten schnell zu neuen Problemen. Manius lag die Ruhe. "Ich glaube, dass du niemals ein Zuhause hattest nicht wahr?" Der Ermittler hatte so ein Gefühl, ein echtes Bauchgefühl, dass Varia längst verloren war und ihre Tränen nicht einmal mehr Hoffnung bargen. "Träumst du bereits ohne Farbe?" - eine emotionale Frage, um die weiteren Fragen mit sanfter Hand einzuleiten. "Rom hat es dir genommen oder waren es nur Menschen? Waren es die Umstände? Aber ich denke, dass dies nun ohne Bedeutung ist, denn du bist hier," sprach der erfahrene Manius und deutete zu Simplex, dass er Varia dezent an der Wand aufrichten konnte. Seine groben Hände packten sie behutsam, um den leidenden Körper gegen die Wand zu heben, damit sie aufrechter saß. Manius wollte ihre Reaktionen besser erkennen können und ließ Simplex auch den Stuhl entfernen, so dass er direkt in gerader Linie auf Varia blicken konnte. Er verurteilte sie nicht und machte auch keine herablassende oder stolze Bewegung mit seinen Augen. "Du hast sehr wohl eine Geschichte. Eine Geschichte, die dich an diesen Ort geführt hat und mich interessiert diese Geschichte," erhob Manius nicht fest seine Stimme aber machte deutlich, dass es kein Entkommen gab. "Du warst Sklavin, nicht wahr?" Er benutzte die Vergangenheit, um ihr klarzumachen, dass sie hier für ihn keine Sklavin war, sondern sich für einen Hauch an Zeit eine gewissen Freiraum erlitten hatte. In Ketten war sie freier, als in ihrem bisherigen Leben. Hier konnte sie ganz sie selbst sein und ihr Leid ertragen, welches stets einem Geschwür gleich gewachsen war. "Du wünscht dir deinen Tod aber dein Tod hat auch eine Geschichte und kann nur vergeben werden, wenn du mir erklärst, wie es zu diesem Fiasko deines Lebenswegs kommen konnte und warum du Rom alles vergelten wolltest," erklärte Manius und deute auf Varia.


    "Simplex schau nach, ob sie ein Brandzeichen hat. Gracchus achte auf Simplex," befahl der Ermittler und die beiden Soldaten führten aus, wie ihnen befohlen wurde. "Wer war dein Besitzer, Varia?" - wollte er nun wissen, um die Falllage besser ausleuchten zu können. Er brauchte Hintergründe und ein wenig Klarheit über den Verlauf der Geschehnisse. Mitunter suchte er als alter Geheimdienstmann nach einer Verschwörung, einem Nutznießer der Unruhen oder schlicht nach einem Urheber, der jener paranoiden Angst dienlich sein konnte. Manius wurde von seiner Lebensschule verfolgt, die nur Grautöne und Schatten kannte. In seiner Position hatte man gesundes Misstrauen und sah hinter vielen Ecken eine Bedrohung für den großen Auftrag.





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    Einer der Wachen im Hintergrund stieß seinen Kameraden mit dem Ellenbogen an. "Eh, Brutus, ich glaube dem Senator ist irgendetwas nicht gut bekommen." Der Senator war anscheinend so verblendet von seinem Standesdünkel, dass er vergessen hatte, wen er hier vor sich hatte. Prätorianer waren auf der einen Seite Elitegruppen und die höchste "Exekutive" – wenn man es mal mit einem neuzeitlicheren Begriff beschreiben möchte – des Kaisers noch über den Cohortes Urbanae und auf der anderen Seite der gefürchtete Geheimdienst, dessen Speculatores nahezu alles und vor allem alles über Senatoren wussten. Demnach waren sie die gefürchtetsten Soldaten im Reich – auch für Senatoren und selbst für den Kaiser, welcher sich durch donativa deren Treue stets sichern bzw. diese erneuern musste.


    "Senator." wiederholte die Wache immer noch ruhig und sachlich. "Ohne Termin können wir dir leider keinen Einlass gewähren." Dessen Wunsch, welchen der Mann erneut und jetzt mit verärgerterem Tonfall wiederholt hatte, ignorierte er völlig. Da die Prätorianer keine Zeit für derlei Diskussionen hatten, entschieden sie sich, den Senator galant "zu entfernen". "Wir werden dich jetzt zu deinem Wagen geleiten." Vier Prätorianer stellten sich in gebührendem Abstand um den Senator herum und behielten ihre Hände natürlich erst bei sich, immerhin war der Mann Senator. Sie würden ihn sanft und höflich zu seinem Wagen geleiten. Sollte der Iulier sich weigern, würden sie ihn festnehmen und in eine Arrestzelle bringen. Eine erneute Aufforderung würde es nicht geben.