Beiträge von Aulus Ferrius Theodores

    Ich weiß nicht, welches Lugdunum du meinst, aber ich meine Lugdunum, die Hauptstadt der Regio Lugdunensis am Rhodanus gelegen. Am Rhenus hörte ich noch nichts von einer Stadt namens Lugdunum. ;)


    Sim-Off:

    Lugdunum=Lyon ;)


    Ich betrachtete die Scherbe.


    Ah, interessant. Das kommt zu den Akten.


    Nimm' die Soldaten lieber mit. Wer weiß, ob du sie nicht doch brauchen wirst. Du kannst ja ein paar hierlassen.

    Du warst auch in Lugdunum ? oder spionierst du mir nach ? ;)


    Ich räusperte mich.


    Wir müssen reden. Wir gingen ein bißchen fernab von den Offizieren. Die hatten Ohren wie ein Elefant.


    Ich soll Dir eine Anordnung aus Colonia bringen - von Nauarchus Dragonius. Du sollst Dich aufmachen mit der Ajax nach Confluentes. Dort scheint es einen Zwischenfall gegeben zu haben, denn du überprüfen sollst. Ich bleibe solange hier und beaufsichtige die Aufbauarbeiten.


    Ich mußte mich schon wieder räuspern. Ein wenig leiser sprach ich zu Tarquinius


    Da versteh' einer mal den Sinn einer solchen Operation. Unsere Feinde lachen sich doch kaputt, wenn sie erfahren, daß wir die Dörfer unserer Gegner aufbauen.


    Ich schüttelte den Kopf.

    Die Delphi und die Damocles machten gute Fahrt. Die Ruderer trieben die Schiffe in zügigem Termpo voran. Ich wollte diesen Auftrag so schnell wie möglich hinter mir haben. Die dumpfen Schläge des Taktgebers schallten über den Rhein und ertönten vom weiten. Diesmal war es ein rein ziviler Auftrag. Trotzdem hatte ich verstärkt Soldaten mitgenommen, soviel wie ich bei der derzeitigen Lage entbehren konnte. Deshalb fuhren wir auch mit zwei Schiffen. Das eine lud Arbeiter und Materialen, das andere Soldaten, die die Arbeiten überwachen und notfalls Alarm schlagen sollten. Sollten die Germanen zurückkommen, mußte es schnell gehen. Wir bogen um die Ecke und entdeckten den Anlegeplatz am östlichen Rheinufer, wo die Triere Ajax unter Trierarchus Tarquinius festmachte. Man konnte es deutlich erkennen an ihren roten Segeln.
    Ich ließ mich mit einem Beiboot zur Triere bringen, während die Trierarchi der Delphi und der Damocles die Landung vornahmen.
    Ich ging auf Tarquinius zu. Der wirkte zuerst ein wenig überrascht, ob meines plötzlichen Erscheinens.


    Salve Tarquinius !


    Wie geht es Dir, alter Haudegen ? Lange haben wir uns nicht mehr gesehen.

    Verstanden, Nauarche ! sprach ich zackig, drehte mich um und verließ die Kommandantur.
    Ich konnte den Befehl des Kommandanten immernoch nicht verstehen, ein feindliches Dorf wieder aufzubauen. Die fremden Völker würden über uns lachen, wenn sie erfahren, daß die Römer ihre eigenen Feinde unterstützen. Wenn das der Kaiser erfahren würde..., kopfschüttelnd eilte ich über den Hof zu den Werkstätten. Den hiesigen Leiter Numerus sprach ich an.


    Sorge dafür, daß deine Männer bereit sind in zwei Stunden. Pier XV und XIV, verlade die benötigten Materialien auf die Delphi und die Damocles. Es soll alles bereit zum Auslaufen sein.


    Dann eilte ich zu den Anlegestätten und beobachtete die Verladungen.

    Woher will er wissen, was das Oberkommando geplant hatte. In den ganzen Jahren seit ich hier bin, hatte ich ihn erst einmal zu Gesicht bekommen. Er ist ein typischer Schreibtisch-Soldat. Berge von Akten und Papieren sind seine einzigen Feinde. Die Expedition war vom damaligen Kommandanten abgesegnet. Und wenn sich Dragonius die Mühe gemacht hätte, die Dokumente im Archiv zu durchforsten, hätte er sowohl bemerkt, daß die Expedition ordnungsgemäß war, als auch die Tatsache, daß die Brutekter längst nicht mehr die friedvollen Händler sind, die sie mal waren. Sie handeln zwar mit uns, aber was hat das zu bedeuten ? Sie profitieren von uns. Unter ihren Karren schmuggeln sie Waffen über den Rhein und rüsten sich. Sie sind nicht loyal und waren nie ein Verbündeter. Meine Wut kam wieder hoch. Was soll diese Polemik ? Ich glaube, ich kann römische Dörfer sehr gut von germanischen Siedlungen unterscheiden. Fast wollte ich was sagen, aber ich hielt mich zurück, aber ich mußte mich beherrschen. Und wieso stellt er den Bericht eines fähigen Optios in Frage. Meinetwegen soll er sein Dorf haben, auch wenn es verwaist und verlassen sein wird und eine Verschwendung an Rohstoffen ist.
    Ich salutierte und drehte mich um und ging nach draußen.


    Sim-Off:


    Soll ich das Dorf jetzt "aufbauen" ? oder was ? bzw. warum spielt Tarquinius jetzt so einen Dorfaufbau ? ist das ein anderes Dorf ? ist die Classis ein größerer Bauhof ?

    Ich nahm den Brief entgegen und laß ihn. Während ich ihn laß, staute sich bei mir die Wut. Aber da er von höchster Stelle kam, unterdrückte ich den Zorn und schluckte ihn hinunter.


    Ich kann es mir denken, Nauarche. Ihr verlangt, daß ich einen Trupp mit Soldaten aufstelle, die beim Aufbau des Dorfes helfen.


    Dazu lasst mich folgendes sagen. Ich habe diese Expedition bis ins kleinste geplant. Die Behauptung, wir hätten ein falsches Dorf angegriffen ist unhaltbar. Ihr wisst wie ich, daß die Brutekter seit mehreren Jahren ein Unsicherheitsfaktor sind. Sie sind wankelmütig. Um den Barbaren zu zeigen, daß man sich mit der römischen Classis nicht zum Spaß anlegt, war dieser Vergeltungsschlag nötig.


    Außerdem habe ich kurz nach meiner Ankunft einen Bericht von Optio Flavus erhalten. Er lag auf meinem Schreibtisch. Er kam von einer Patrouille zurück und hat mir geschrieben, daß die Stelle des ehemligen Germanendorfes verwaist sind. Die überlebenden hätten ihre Opfer begraben und seien fortmarschiert. Es befindet sich also niemand mehr dort.

    Aus einem Säckchen holte ich ein Pergament hervor und überreichte es dem Kommandanten.


    Bitte sehr, der Bericht. Anzumerken ist noch, daß sich Nauta Sextius noch in Gallia befindet und den Auftrag weiterführt, nachdem ich mich in Colonia melden sollte. Er ist ein sehr fähiger und vertrauenswürdiger Soldat.


    Schwierigkeiten gab es zum Glück keine.


    Bericht


    Expedition nach Gallia


    Die Durchführung der Requierung von Rekruten im hinteren Gallia ist im vollem Gange. Über Plakate und in Gaststätten haben wir gallische Krieger direkt angesprochen und konnten einige Männer bewegen sich zur Classis zu melden.
    Dabei sind wir auch mit der gewohnten, römischen Härte vorgegangen, wenn es um die Einziehung Widerwilliger ging. Ein Medicus untersucht die Rekruten auf Tauglichkeit und sendet sobald einen Zustandsbericht.


    Vale


    Ivanus Ferrius Theodores
    Centurio Classicus der Classis Germanica

    Ich erreichte im Eiltempo Colonia Claudia Ara Agrippinensium und den nahegelegenen Stützpunkt.
    Ich meldete mich sofort in der Kommandantur der Classis bei dem neuen Kommandanten. Die Abberufung von Nauticus kam für mich überraschend.
    'Ausgerechnet Dragonius !', dachte ich. Der hatte schon als Trierarchus den Ruf eines pendantischen Kommandanten, bei dem alles genau nach Plan zu laufen hatte. Und jetzt war Nauticus weg, obwohl er doch der einzige Grund gewesen war, warum ich mich in der Classis gemeldet hatte. Vor dem Officium salutierte ich vor der Wache, zeigte dieser das Schreiben und ließ mich daraufhin rein.


    Ave Nauarchus !


    Centurio Classicus Theodores meldet sich wie befohlen aus Gallia zurück !

    Das werde ganz sicher machen. Es wird mir eine Freude sein, die wenn auch entfernte Verwandtschaft meines Vaters in Tarraco zu besuchen.


    Dann trat aufeinmal ein erschöpfte, keuchender Bote in das Gasthof. Er trug die Uniform der Classis. 'Merkwürdig !', dachte ich,'was sucht denn ein offizielller Bote der Classis in Lugdunum, wo doch weit und breit kein Wasser ist.'
    Ich ahnte es schon. Er ging auf den Wirt zu, den er etwas fragte. Dieser hob achselzuckend die Schulter und deutete auf unsere Ecke. Der Bote kam auf mich zu.


    Centurio Theodores ?


    Ein Brief aus der Kommandantur der Classis Germanica, unterzeichnet vom Kommandanten. Ihr sollt euch schnellstmöglichst bei ihm einfinden.

    Hiermit wird bekannt gegeben, dass der Centurio Classicus Ivanus Ferrius Theorodres sich umgehend in der Kommandantur zu melden hat.
    Das selbe gilt für den Trierarchus Gnaeus Agricolus Tarquinius


    gez.: Nauarchus Gaius Indignius Dragonius


    Danke, Nauta.


    Ich erhob mich und wandte mich zu den Prudentiern.


    Es tut mir leid. Befehl von ganz oben. Anscheinend wurde mein Urlaub gestrichen. Ich muß noch heute aufbrechen, damit ich morgen in Colonia sein kann.


    Ich verabschiedete mich von Gaius Prudentius Commodus, seiner Frau und seiner Tochter.


    Ich werde euch schreiben, werter Commodus, daß wir im Kontakt bleiben.


    Dann verließ ich mit dem Nauta, nachdem ich in meinem Zimmer war und meine Rüstung anlegte, den Gasthof.

    Der Bote nach Colonia zum Flottenstützpunkt wurde aus unerklärlichen Gründen aufgehalten und so erreichte er verspätet die Kommandantur, wo er den Bericht des Centurio Classicus abgab.


    Bericht vom


    ANTE DIEM IV NON MAI DCCCLV A.U.C. (4.5.2005/102 n.Chr.)


    Classis Germanica



    An die Kommandantur der Classis Germanica !



    Unser Gegenschlag auf dem Rhein war teilweise ein Erfolg. Die germanische Siedlung der Brutekter steht nicht mehr. Die Einwohner wurden geschlagen oder flüchteten sich in die Wälder. Es waren zu unser Überraschung aber deutlich mehr Krieger, als wir angenommen hatten, so daß der Widerstand stärker und länger war. Nur unter größeren Verlusten gelang es uns schließlich, die Barbaren zu besiegen. Der Rest von ihnen floh.
    Nautischer Kommandant war Oppius Otacilius Oceanus, Trierarchus der Liburne Delphi.


    Ivanus Ferrius Theodores
    Centurio Classicus der Classis Germanica


    Anhang: Liste der Verstorbenen und Vermissten.




    Nauta Municius


    ges. CC Ferrius Theodores

    Ich habe noch einen Auftrag von meinem Kommandanten, den ich in Gallia zu erledigen habe. Solange habe ich aber Zeit, auch wenn es am Limes gerade alles andere als ruhig ist. Ihr versteht, daß ich deswegen nicht ewig hier bleiben kann.

    Ich bemerkte die ihre Reaktion, als Commodus gesprochen hatte. Ihr Ausdruck war verwirrt. Selbstverständlich. Was sollte sie anderes denken.


    Ich ergriff das Wort.


    Das mag jetzt alles überraschend für euch kommen und vielleicht geht es euch auch ein bißchen schnell. Aber seid euch gewiss, euer Vater würde bestimmt nie irgendetwas tun, was euch verletzen würde. Und ich wollte das auch nicht. Eine mögliche Heirat würde ja auch nicht von heute auf morgen geschehen. Ihr habt in Ruhe Zeit. Ihr bleibt in Tarraco, bei euer Familie, in eurer Heimat. Niemand reißt euch von dort fort.


    Ich schwieg. Dann blickte ich zu Commocus und seiner Gemahlin.

    Das Essen wurde aufgetragen. Es duftete herrlich.


    Zu Leontia gewandt:


    Ja, Germania ist kein leichtes Pflaster. Ich habe auch nicht vor, dort ewig zu bleiben. Was macht ihr eigentlich in Tarraco ? Geht ihr zur Schule ?
    Diese Frage war natürlich überflüssig. Ihrem Aussehen nach war sie ein erwachsenes Mädchen, beinahe eine Frau. Sie würde bei ihrer Mutter in die "Schule" gehen.


    Zu Commodus und Sabina sprach ich:


    Ich hoffe, es schmeckt euch. und ich hob den Kelch mit Wein. Prosit.



    Sim-Off:

    Wi-Sim

    Tarraco ist gewiss angenehmer als das kalte Germanien. Ich kann mir auch schönere Orte vorstellen, als das rauhe Klima dort oben. Ich grinste. :)


    Vielleicht bekomme ich mal Gelegenheit Tarraco zu sehen. Dann könnt ihr mir alles zeigen, wenn ihr wollt.


    Dann drehte ich mich zu Commodus.


    Das ist bestimmt eine gute Wahl. Die gallische Küche soll ganz passabel sein, hört man. Da werde ich mich anschließen.

    Zitat

    Original von Prudentia Sabina
    Du musst Theodores sein. Ich bin Prudentia Sabina, Commodus Frau. Und dies ist Leontia, unsere Tochter.


    Ich grüße euch. Ja, ich bin Ivanus Ferrius Theodores. Hattet ihr eine angenehme Reise ?


    Mehr wußte ich nicht zu fragen. Ich war nervös.