Macellus sah sich etwas um.
"Ist die Tat erst vor kurzem passiert?"
Macellus sah sich etwas um.
"Ist die Tat erst vor kurzem passiert?"
Gerüchte verbreiteten sich schnell in Rom. Marcellus hatte gehört, dass die Cohortes Urbanae eine Leiche gefunden hatte. Also machte er sich auf den Weg um sich selbst ein Bild zu machen. Als er am Tatort ankam, war bereits Centurio Antoninus vor Ort. Er ging auf ihn zu und nickte grüßend mit dem Kopf.
„Centurio! Was haben wir hier?“
Marcellus war auf den Märkten unterwegs und sah an einem Bretterverschlag einen Zettel hängen. Mit großem Interesse las er ihn durch und riss ihn schließlich ab um ihn mitzunehmen.
"Nein! Die beiden können gehen Dragonum!"
Am liebsten hätte er ihr etwas nachgeworfen. Diesen Mädchen wusste, wie man jemanden zur Weißglut brachte. Marcellus seufzte als sie verschwunden war. Er war sich sicher, dass sich ihre Wege wieder kreuzen würden. Kopfschüttelnd widmete er sich wieder er Arbeit.
Nun platzte Marcellus endgültig der Kragen. Dieses verzogene kleine Biest….. und dennoch hatte sie etwas an sich, zu dem er sich hingezogen fühlte. Doch diese Gedanken wurden in dem Moment durch Wutgefühle unterdrückt.
„Verdammt noch mal! Wenn du dich immer so aufführst, dann brauchst du dich nicht wundern, wenn sich keiner um dich schert! Dieses Selbstmitleid in dem du ständig versinkst hält ja keiner aus!“
Er lies sie los, ging hinter seinen Schreibtisch und lies sich in den Sessel fallen.
„Verschwinde einfach!“
Mit einer abfälligen Gäste deutete er in Richtung Türe.
Marcellus warf einen bösen Blick zur Türe. Traute man ihn nicht einmal zu mit einem 16jährigen Mädchen fertig zu werden.
"Alles in Ordnung Centurio!" sagte er bestimmt.
Als der Centurio wieder draussen war, wandte er sich mit dem selben Blick an das Mädchen, während seine Hand noch fester ihr Handgelenk umfasste.
"Treib es nicht zu weit Kleine!"
Er versuchte sich wieder zu beruhigen und lies ihr Handgelenk langsam los.
"Wo wohnst du? Bist du hier in Rom wo untergekommen?"
Seine Hand umfasste ihr Handgelenk und sein Griff wurde etwas stärker.
"Hast du dich nicht schon in genug Schwierigkeiten gebracht Mädchen?! Ich glaube es ist nicht wirklich der passende Zeitpunkt für dich, um hier auch noch Forderungen zu stellen."
Marcellus sah sie an.
"Warum bist du so verwundert? Das wolltest du doch - einfach so gehen!"
Sein Blick schweifte auf das Messer. Er trat nahe an sie rann und er legte sein Hand langsam auf ihre.
"Das solltest du allerdings hier lassen."
Marcellus sah sie fragend an.
"Das wolltest du doch.... einfach nur gehen oder?"
Langsam bewegte Marcellus seine Hand in Richtung seiner Brust und legte sie auf die ihre. Er konnte nicht zulassen, dass dieses schöne und zarte Wesen den Rest ihres Lebens in einer Zelle verbrachte, auch wenn sie gegen das Gesetz gehandelt hatte und er dadurch seinen Eid verriet. Er lies ihre Hand wieder los.
"Du solltest jetzt gehen."
Marcellus erhob sich ebenfalls von Tisch und ging einen Schritt auf das Mädchen zu. Sie hatte Mut – das musste man ihr lassen. Führ ein Mädchen in ihrem Alter wirkte sie ziemlich abgebrüht und musste schon einiges Erlebt haben. Er hob langsam seine Hand, zögerte kurz und strich ihr dann eine Haarsträne aus dem Gesicht um in ihre wunderschönen Augen zu sehen. Seine Gedanken spielten verrückt. Was sollte er machen? Sie laufen lassen? Sie vors Gericht bringen und einsperren? Ohne ein Wort zu sagen, sah er ihr in die Augen und dachte nach.
Er sah sie etwas ungläubig an. Marcellus konnte nicht fassen, dass sie keinerlei Reue verspürte.
"Dein Glück war, dass sie überlebt hat! Wie kannst du davon ausgehen, dass sie dir Schaden wollte? Du hast einen Unschuldigen mit einem Messer verletzt! Tut dir das überhaupt nicht leid?"
"Was erwartest du nun von mir? Wie würdest du an meiner Stelle handeln?"
"Wenn ich dich gehen lasse, dann wird es wohl so weitergehen oder? Du wirst weiter fliehen."
Marcellus blieb ruhig.
„Wenn du eine Chance hättest es besser zu machen, was würdest du tun? Was würdest du aus deinem Leben machen?“
Marcellus sah ihr in die Augen. Es war kein böser oder ängstlicher Blick. Es war mehr ein Ausdruck von Mitleid. Er nahm ihr langsam den Dolch aus der Hand und legte ihn nach hinten auf seinen Tisch.
„Du hast dich wirklich in ganz schöne Schwierigkeiten gebracht!“
Er schüttelte den Kopf und wusste nicht recht was er mit dem Mädchen anstellen sollte. Würde er sie verhaften, dann würde er sie jeglicher Zukunft berauben. Er sah sie an und wartete, ob sie noch etwas zu sagen hatte.
Als sie zugab zugestochen zu haben, fuhr sich Marcellus mit der Hand über das Gesicht und seufzte ein weiteres Mal.
"Du wirst verfolgt?"
"Ich verstehe! Also ist sie nicht deine Tante, sondern nur jemand Fremder der dir helfen wollte und darum willst du sie aus allem raus halten. Was ist nun mit dieser Messergeschichte?"
Er seufzte ein weiteres Mal.
"Ja! Du hast mein Wort! Ihr wird nichts geschehen."