Und doch blieb ihm nicht viel Zeit, dem Jungen hinterdrein zu schauen. Es klopfte erneut und er kam sich vor wie in einem Taubenschlag.
Ächztend öffnete er das Tor und erkannte den Sohn seines Herren.
"Salve Herr, tretet doch ein..."
Und doch blieb ihm nicht viel Zeit, dem Jungen hinterdrein zu schauen. Es klopfte erneut und er kam sich vor wie in einem Taubenschlag.
Ächztend öffnete er das Tor und erkannte den Sohn seines Herren.
"Salve Herr, tretet doch ein..."
Paulus hielt sich im Hintergrund und entschied sich dann nicht zu warten, sondern er trabte in die Küche, füllte zwei Becher mit frischen, verdünnten Wein und stellte sie auf ein silbernes Tablett.
Vincento hockte in einer Ecke, beschäftigte sich, sah aber doch gelangweilt aus.
"Wenn du nicht weißt, was du mit dem Tag anfangen sollst, dann geh in den Stall und kümmere dich um die Tiere. Sie brauchen Futter und Pflege. Ich zeig es dir, wenn du etwas nicht weißt, doch jetzt muß ich erstmal noch diese beiden Becher raus bringen."
Er schnappte sich das Tablett und schlurfte zurück zu den Beiden. Schweigend stellte er es ab und zog sich wieder zurück.
Erneut in der Küche nahm er ein Brett von der Anrichte und köpfte einige Möhren, dann tat er etwas Hafer in einen Trog und legte die Möhren darauf.
Seine Augen wandten sich nun Vincento zu und er sagte:
"Schaff das rüber in den Stall und gib jeden Pferd gleich viel.
Danach schau, ob die Boxen zu reinigen sind und tue dies bei Notwendigkeit. Noch Fragen?"
Oh ja daher kannte er ihn....
"Kommt herein Herr ich werde sehen, ob ich die junge Dame finden kann.
Setzt euch doch bitte solange ins Tablinum."
Er schloss die Türe hinter ihm und eilte durch die endlos wirkenden Gänge der Casa. Am Zimmer der Aelia klopfte er an und bat die Dame hinunter.
"Salve Aelia, Decius Germanicus Corvus wartet unten im Tablinum auf dich."
Der Herr war verreist, die Damen hatten jeder eigene Öffnungsmittel, wer könnte das wohl sein.
Er schlurfte zur Türe, zog seine Kleidung enger zusammen und öffnete.
"Salve...."
Irgend wo her... na er würde es ihm schon sagen.
"Ich denke nein, aber danke der Nachfrage."
Er verabschiedete sich und machte sich auf den Heimweg.
"Gut, hier ist das Schreiben."
"Salve Waldemarr, mit großer Hoffnung hatte ich einige Wochen in Italien auf deine Äußerung gewartet, ob es dir gelang, das Bürgerrecht zu erhalten. Nun da die Umstrukturierung des Cursus Publico fast abgeschlossen ist, trete ich an dich heran, um dir dahingehend die Frage zu stellen. Bei einem Gespräch mit meinem Vorgesetzten, dem Praefecten Praetorie Hungaricus wurde ein positives Zeichen gesetzt, was deine Beförderung anbelangt. Jedoch so wurde mir versichert, gebunden an die deinige Berufung zum Bürger des Imperium Romanum. So entsende mir bitte den Status deines Vorankommens. Mit vorrangigen Grüßen
An den Tabellarii Dispostii Waldemarr
Provincia Germanica Superior
Mogontiacum
http://www.ostheim21.de/udo/Imperium/Medicus_Sig_n.gif
ANTE DIEM XVIII KAL DEC DCCCLV A.U.C.
(14.11.2005/102 n.Chr.)
Edit:
Geld überwiesen
Vorsichtig hatte er sich bis zu diesem Arbeitsraum vorrgekämpft, um dann im Vorzimmer auf einen Tabellarii zu treffen.
"Salve, ich hätte einen Eilbrief nach Germanien abzugeben, die nötigen 20 Sesterzen habe ich dabei."
"Jawohl Herr."
... und schon war ich verschwunden, was das wohl wichtiges wahr?
Sorgsam hängt er ihn auf, um dann sofort die Dame ins Tablinum zu geleiten.
"Folgt mir doch bitte."
"Darf ich euren Mantel abnehmen?"
Wenig später, so weit war es nun auch wieder nicht, erreichte der kleine Tross die Casa Germanica. Die Sänfte wurde vor den Stufen abgesetzt, der Dame aus den Polstern geholfen und Paulus öffnete schonmal die Türe.
Der Tross begibt sich auf sichersten Wege zur Casa Germanica Roma - Bezirk Circus Flaminius .
"Sehr schön", er gibt den Trägern ein Zeichen, das sie der Dame beim Einsteigen helfen sollen und das es nun los ginge.
"Wenn ihr bereit seid, können wir die Casa Germanica aufsuchen."
Er verneigt sich ein Stückchen.
"ähm natürlich.... " sagte er noch, aber da war sie schon entfleucht..
"Salve, ich komme im Auftrag meines Herren dem Senator Avarus. Ich möchte doch bitte die Dame Lucilla abholen und mit dieser Sänfte..." er zeigt auf das Prachtstück... "zu seinem Anwesen im Bezirk Circus Flaminius eskortieren."
Ein herausgeputzer Sklave des Avarus erscheint vor der Casa Decima Mercator. In seinem Schlepptau eine Sänfte von unbeschreiblicher Eleganz und Bequemlichkeit.
Er klopft an.
*BUMMBUMM*
Konnte er auch nicht und so hatten wir Sklaven und Sklavinnen, die Magd und die Stallburschen endlich mal wieder ein opulentes Mahl. Es regte den Gedanken an die Zeit der Saturnalien an und doch dachte hier jeder nur an das Jetzt.
Paulus saß neben Vincento und erläuterte ihm das nächste Vorhaben.
"Unser Herr ist außer Haus, aber er wird demnächst einige Besuche erledigen. Ich nehme an, wir sollen ihn dabei begleiten. Du wirst es lieben, vorallem die anderen Sklaven kennen zu lernen, bzw. den Wohlstand zu sehen, auf dessen Fundament Rom erbaut ist. Ab und an wird man uns etwas leckeres mitgeben, es ist einfach Tradition hier in Rom gastfreundlich zu sein."
Sein Gesichtsausdruck hatte etwas sattes in sich, aber wahrscheinlich war Paulus auch schon überfressen.
JA Herr!"
Und es wurde sofort aufgetafelt. Große kreisrunde Teller von 3 Fuß bauten sich auf dem Mamortisch im Atrium auf. Es war ein opulentes Mahl und somit blieben die mit Seide überzogenen Liegen und samtweichen Kissen stehen.
Genauso groß wie die Teller waren, genauso hoch beladen waren sie.
Von frischen adrianischen Fisch, über zarte Wachtelstückchen zu allerlei römischen, wie importierten Obst.
Der Herr hatte seine großzügige Ader angezapft.
Irgendwie hatte er es geahnt, kaum einen Schenkel frischen Huhns zwischen den Zähnen, was für sie Sklaven nichts alltägliches war.
"Komm wir sollten uns beeilen, wenn er so brüllt muß es wichtig sein."
Sie standen auf und gingen gemeinsam hinaus.
"Komm Vincento wir sollten etwas zu Essen für dich und mich finden, bevor neue schwere Aufgaben auf uns warten. Schauen wir mal, ob Helena noch etwas vom Mahl übrig gelassen hat, oder uns etwas macht."