Beiträge von Lysias

    Ich hatte mir von einem Sklaven des Palastes den Weg durch die endlos langen Gängen zeigen lassen und gelangte schließlich zu einem Vorhof, den ich überquerte.
    Dies mußte er sein, der Gebäudetrakt der Domus Aeliana. Ich trat an die große Eingangstür und klopfte.
    Mein ehemaliger Schüler Quarto hatte mir eine Nachricht zukommen lassen und ich nahm seine Einladung mit Freuden an.

    Also ich bin dafür die Rolle der Frau ganz restriktiv zu spielen wie es historisch zu seien scheint. Diese Zugeständnisse, die von Seiten der Spielleitung an die Frau gemacht werden, sind unnötig. Keiner ist hier gezwungen, sein wahres Geschlecht zu spielen und eine Frau kann genausogut im IR einen Mann spielen und umgekehrt.
    Aber Frauen als Senatorinnen oder LAPPs kann m.M. nicht ganz richtig sein.

    "Ich denke, daß ich zwar nicht dazu befähigt bin, Werbung für römische Religionsfeste zu plakatieren, aber wenn es der Wunsch des Imperators ist, werde ich das gerne tun. Bis wann soll ein Entwurf vorliegen ?"


    Irgendwie war ich am zweifeln, ob diese römische Bürokratie das richtige war. Es war alles sehr ungewohnt. An die Betriebsamkeit und den Ablauf dieses riesigen Beamtenapparates mußte ich mich erst noch gewöhnen. Formalia interessierten mich nie wirklich.

    "Wenn ich meine Unterkunft hier auf dem Palatin wählen soll, wäre mir eine Zuweisung einer entsprechenden Räumlichkeit sehr lieb."

    Ich wartete hinter dem Legatus Augusti bis der Magister Officiorum die Tür öffnete. Der Magister schien gerade beschäftigt zu sein, jedenfalls dauerte es eine Weile bis jemand die Tür öffnete und so fragte ich den Legatus Augusti in einer dezenten und zurückhaltenden Art:


    "Was ist eigentlich mit dem Caesar Augustus ? Ich meine, weswegen ist er unpäßlich wie Ihr es sagtet ?"

    Ich folgte dem Legatus Augusti, als die junge Frau die Aula betrat.


    Ich verneigte mich vor ihr.


    "Salve. Ja, ich bin Lysias. Lange lebte ich in Achaia und lehrte zahlreiche Schüler."


    Ich blickte zum dem Legatus Augusti

    "Ehrenwerter Legatus Augusti !


    Ich verneigte mich vor ihm.


    "Mein Name ist Lysias, ich bin ein griechischer Gelehrter aus Athenae. Dort lehrte ich viele Jahre lang in einer Schola. Ich habe viele Schüler unterrichtet. Einer davon gehört zum Officium Imperatoris, - Lucius Aelius Quarto. Ich habe ihn vor nicht allzu langer Zeit wieder in Rom getroffen. Meine Schwerpunkte, die ich lehrte, waren die griechische Historie, insbesondere die Werke Homers, und die Kunst der Rhetorik.
    Aber schon seit meinen jungen Jahren, war ich ein Abenteurer aus Leidenschaft, kein Held und kein verwegener Krieger. Ich stellte mich immer wieder kleineren Herausforderungen. So trieb mich ein Teil meiner jugendlichen Leidenschaft nach Roma, einer pulsierenden Großstadt, von der ich so viel gehört hatte.
    Ich komme also zu Euch, um dem Imperator meine Dienste anzubieten. Ich denke, ich erbringe die nötige Befähigung mit, um als Gelehrter am kaiserlichen Hof, die Erziehung und Unterrichtung der kaiserlichen Sprößlinge zu übernehmen.
    Ich hörte, daß der Kaiser ein überaus gebildeter Mann ist, der selbst in seiner freien Zeit die Werke großer römischer und griechischer Autoren rezitiert. Ich könnte ebenso seinen bibliothekarischen Schatz an Literatur verwalten und ordnen."

    Ich wartete in der pompösen Aula des Palastes. Die Größe und Pracht dieses Saales verdeutlichte die Macht des römischen Imperators. Weißer Marmor bedeckte den Boden. Am anderen Ende in einer chorähnlichen Halbkugel stand der Thron des mächtigsten Mannes des Erdkreises. Er war noch verwaist. Der Imperator war noch nicht erschienen. Jeder Schritt ertönte in der über 10 Meter hohen um ein dreifaches.
    Ich blieb im gebührigen Abstand zum Thron stehen. Ich war allein in diesem Saal. Nur an dem seitlichen Eingang auf der anderen Seite, wo ich hergekommen bin, stand eine Wache der Praetorianer.
    Also wartete ich auf den Caesar Augustus.

    Ich muß sagen, mir geht diese selbstgefällige Art einiger auf den Sack, in der sie in heilmissionarischer Tätigkeit auf Authenzität und historische Genauigkeit pochen, weil sie meinen ein Kenner der Materie zu sein. Ein bißchen mehr kritische Distanz wäre gut.
    Das Imperium Romanum ist gute 2000 Jahre alt und das was die Archäologen bisher gefunden haben, deckt gerademal einen Bruchteil über die Zeit der Römer. Es ist also naiv und anmaßend zu glauben, als Richter über richtig und falsch zu urteilen.

    Ich zog die Augenbrauen hoch. Die Welt war doch klein. ;)


    Ich wußte, Quarto, daß Du es weit bringen würdest. Wie sieht dein Tätigkeitsfeld im kaiserlichen Palast denn aus ?"

    "Von einem alten Freund, einem Griechen mit syrischer Abstammung und jetzt römischer Bürger, bekam ich Kontakt zum kaiserlichen Palast. Er sprach dort für mich vor und schickte mir ein Schreiben mit dem Siegel des Imperators und einer Einladung in den kaiserlichen Palast. Dort werde ich dann vorstellig werden und hoffe, eine Anstellung zu finden."

    Mit mühevollen Schrittes stieg ich die Stufen hinauf zum Hauptportal des Palatium Augusti. In meinem Alter war das Stufensteigen keine einfache Angelegenheit. Ich ging hinauf, als mich ein Praetorianer mit Scutum und Pilum bewaffnet anhielt und mich fragte, was ich hier wolle.


    Ich richtete mein Haupt auf und blickte den Praetorianer an.


    "Ich möchte beim Imperator, bzw. seinem Vertreter vorstellig werden. Ich ersuche um eine Posten am Hofe."

    So wie ich durch das Haus schlich, fühlte ich mich gute 30 Jahre jünger. Ich fühlte mich wie der berühmte Pytheas, seines Zeichen Seefahrer und Entdecker. Vorsichtig wandelte ich durch die Räume und wollte nichts durcheinanderbringen. Was für unentdeckte Geheimnisse würden hier auf uns warten ? Welche geheimnisvollen Geschichten verbargen sich in diesen Mauern.