Beiträge von Viola Annaea

    Etwas überrascht landete ich auf dem Hintern und sah zu ihm auf.
    Mh, nun, bis auf das Setzen, war es schon sehr gut. Allerdings musst Du da noch etwas dran arbeiten ;)

    Ich war einigen Bällen ausgewichen, aber ein paar hatten mich trotzdem getroffen. Ich schüttelte grinsend den Schnee von meinen Sachen udn aus meinen Haaren und musterte ihn unbestimmt.


    Dann reichte ich ihm die Hände um ihm aufzuhelfen.

    Brrr war das kalt. Na warte dachte sie so bei sich und drehte sich um und kam auf ihn zu. Zum Glück war niemand in der Nähe um sie beide zu beobachten, so stellte sie sich so hin, dass sie ihn leicht schubsen konnte und dabei ein Bein stellte. Er plumpste in den Schnee und schon war sie auf ihm und seifte ihn lachend von oben bis unten hin ein. Dann sprang sie auf und lief zum Stadttor.

    Das ein oder andere, lächelte ich und warf noch einmal und traf ihn diesmal am Oberschenkel. Es machte Spaß mit ihm rumzutollen und ich fühlte mich sehr wohl in seiner Gegenwart. Ich wich einem seiner Bälle aus und näherte mich ihm immer weiter. Dann stand ich vor ihm, die Hand voll Schnee und diese, breit grinsend, bald in seinem Gesicht. Entweder er hatte nicht damit gerechnet oder war abgelenkt oder ich musste mit einer Retourkutsche rechnen, jedenfalls konnte ich ihn so richtig schön einseifen und lachte dabei fröhlich auf.

    Ich versuchte dem Schnee lachend auszuweichen, aber einiges davon rieselte dennoch runter und sie bückte sich und nahm erneut Schnee auf, diesmal formte sie aber schnelle einen leichten Ball und warf ihn nach ihm. Der Ball traf seine Schulter und sie grinste ihn breit an.
    Vorsicht, ich hatte gute Lehrer in Judaea, zwar nicht mit Schnee aber denoocht.

    Ich lächelte ihn an.
    Ja, Du hast Recht, es wiegt stärker. Und doch spüre ich, wie meine Wurzeln noch immer dort liegen, wo ich so lange verbracht habe und was für mich eine Heimat war.
    Ich bückte mich und nahm etwas Schnee auf.
    Und wo es so gut wie nie, eigentlich nie, wenn ich mich recht entsinne in all den Jahren, Schnee gab und man sich nicht alles abfror.
    Jetzt grinste ich breit und dann warf ich den Schnee spielerisch nach ihm. Da er noch nicht zu einem Ball geformt war, war er nicht weiter gefährlich, aber ich grinste ihn breit an.

    Natürliche Fluktuation, lächelte ich leicht verschmitzt und doch traurig und schloss zu ihm auf, so dass wir nun nebeneinander gingen.
    Unsere Gens war nicht mehr sehr groß, ein paar galten als verschollen, ein paar waren tod. Von meinem Cousin weiss ich nur, dass er wohl eines Tages auf Reisen ging und nie wiederkehrte und mein Onkel verstarb. Meine Eltern waren schon verstorben, bzw. meine Vater hatte nach dem Tod meiner Mutter auch kein Interesse mehr an ... an dem Leben und somit auch nicht an der Gens.
    Und nach seinem Tod sah ich keinen Grund Nachforschungen anzustellen, ob doch noch jemand am Leben war. Ich hatte ein Leben aufgebaut, mit dem ich soweit zufrieden war. Erst das Gerücht, er würde noch leben, mein Cousin, stachelte meine Neugierde an und je länger ich mich mit beschäftigte, desto mehr began es mir plötzlich doch zu bedeuten nicht mehr die einzige Annaea zu sein.

    Erschrocken zuckte ich zusammen.
    Maximian, meine Güte, entschuldige, ich habe Dich nicht bemerkt. natürlich darfst Du.
    Ich zog fröstelnd die Schultern hoch.
    Wo meinst Du, ist es jetzt am ruhigsten und angenehmsten?

    Ich ging meines Weges, tief in Gedanken und die Kälte gar nicht mehr spürend.
    ICh war ein wenig verwirrt, aber vor allem hing ich Erinnerungen nach.

    Ich hatte mich irgendwann von dem Gespräch und Essen verabschiedet und war hinausgegangen. Mir war nach etwas Bewegung und Nachdenken. So stand ich nun vor dem Haus, leicht fröstelnd, weil es doch recht frisch war und ich meinen Mantel vergessen hatte und sah mich ein wenig um.
    Mir war nach Spazierengehen, aber ich hatte keine Lust erst wieder hinein zu gehen und mir einen Mantel zu holen, also blieb ich ein wenig unschlüssig stehen, schlang meine Arme um meinen Oberkörper und hing meinen Gedanken nach.
    Erinnerungen an frühere Zeiten, noch in Italia und an spätere, in Judaea. Ein Teil von mir vermisste dieses Land, wenn es mir auch vielfach große Trauer bereitet hatte.

    Ich danke Dir vielmals.
    Kurz darauf schreckte ich fast zusammen, als plötzlich die Frau erschien. Ich sah zu ihr hin und erhob mich um sie zu begrüßen, wenn die Herren es getan haben würden.

    Ich nickte nur. Ja, das hoffte ich auch. Auch wenn ich noch nicht zu sehr meine Hoffnungen auf ihn gelegt hatte, wusste ich, dass der Gedanke, doch alleine zu sein, diesmal härter würde als all die Jahre zuvor.

    Lucius Annaeus Florus und ja, er dient dort. Ob in der Ala oder Legion weiss ich allerdings nicht. Ich habe ihn das letzte Mal gesehen, da war ich noch ein Kind.

    Zeit haben wir wohl genug, erwiderte ich freundlich.


    Ich kam hierher um meinen Cousin zu finden. Doch erfuhr ich, dass er sich nun in Numantia aufhält und der Magister Scrinorium bot mir an hier so lange zu wohnen.

    Erfreut Dich kennen zu lernen.


    Ich grüßte höflich und behielt Maximian im Auge. Er schien doch recht unsicher irgendwie. Und wenn man an seine Geschichte dachte, konnte man es ihm nicht verübeln.