• "Ach, du Arme! Ich hoffe er kehr baldigst zurück um das Wiedersehen ehestmöglich auskosten zu können!"


    Ich blickte zu Maximian und sah wie vertieft er in seinem Essen war.
    Er musste sehr sehr hungrig sein, denn er beschränkte sich darauf uns beiden zuzuhören.


    "Ich hoffe es schmeckt dir?" fragte ich ihn

  • Er nickte.


    "Vorzüglich. Nun, ich wuchs bei Valentia auf, ohne zu wissen, wer mein wahrer Vater war. Meine Mutter hatte geheiratet, seitdem galt ich als Sohn ihres Mannes. Zu meinem 16. Geburtstag gestand sie mir, was sie jahrelang verheimlicht hatte, und ich zog nach Tarraco."

  • Ich nickte nur. Ja, das hoffte ich auch. Auch wenn ich noch nicht zu sehr meine Hoffnungen auf ihn gelegt hatte, wusste ich, dass der Gedanke, doch alleine zu sein, diesmal härter würde als all die Jahre zuvor.

  • Kleiner historischer Einschub: Die Römer aßen im Liegen.
    Ausnahme: Vornehme Frauen saßen im Korbsessel.


    Zitat

    Für Bequemlichkeit im Esszimmer sorgten drei Liegen (daher Triclinium = drei Liegen), die um einen kleinen runden oder quadratischen Tisch angeordnet waren. In der Regel bestanden die Liegen aus Holz, mit Polstern bedeckt boten sie jeweils Platz für drei Gäste im Liegen. Verteilt wurden die Plätze nach bestimmten Regeln, die dem gesellschaftlichen oder familiären Rang der Gäste entsprachen. Falls mehr Gäste eingeladen waren, wurden weitere Dreiergruppen von Klinen oder Stühlen dazugestellt. Für Frauen gehörte es sich lange überhaupt nicht, an einem Gastmahl teilzunehmen, und falls doch, dann nur sitzend in Korbsesseln.

  • "Schön dass du nun zu Deiner wirklichen Familia gefunden hast, lieber Maximian. Du kannst wirklich sehr solz sein der Sohn von Meriius zu sein, so stolz wie wir alle es sind zu dieser Gens zu gehören."


    Ich nahm mir einige der köstlichen Trauben welche ich genüsslich verzehrte.


    "Ich bin mir sicher, werte Viola Annaea, sollte Dein Cousin unter Meridius dienen, dann ist er bestens aufgehoben. Unsere gesamte Familie teilt die Sorgen und Gedanken mit Dir, denn auch wie bereits erwähnt befindet sich Meridius mit samt meinen beiden Brüdern Livianus und Magnus an der Front. Doch Du wirst sehen, alle werden gesund wieder nach Hause zurückkehren. Genieße die Vorfreude auf den Tag der Rückkehr."

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    Meine Mutter hatte geheiratet, seitdem galt ich als Sohn ihres Mannes.


    "Was Du nach römsichen Recht auch vollumfänglich bist bzw. warst" gab ich zu bedenken als ich, hektisch wie so oft in die Runde platzte


    "Entschuldigt die Verspätung, aber ich war noch lange in der Regia..."

  • Ich drehte mich auf meiner Liege zur Seite um zu sehen wem denn diese nette angenehme, Stimme gehörte. Als ich eine Dame in der Tür stehen sah erhob ich mich.


    "Salve!
    Wir hatten noch nicht das Vergnügen. Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Lucius Decimus Martinus, Sohn des Mercators und Cousin des Meridius."


    Sim-Off:

    Offiziell kenn wir uns ja noch nicht wenn ich mich Recht entsinne, oder?

  • Ich danke Dir vielmals.
    Kurz darauf schreckte ich fast zusammen, als plötzlich die Frau erschien. Ich sah zu ihr hin und erhob mich um sie zu begrüßen, wenn die Herren es getan haben würden.

  • Auch Maximian wandte sich auf seiner Liege herum, um erkennen zu können, wer sich da eingemischt hatte. Er erkannte die Besucherin von vorhin und stand ebenfalls zum Gruß.


    "Mich kennst du ja bereits.", meinte er lächelnd. "Wie meinst du das? Ich war schon vor 16 Jahren Sohn von Meridius, nur wusste das bis auf meine Mutter keiner."


    Maximian hatte noch nicht viel mit den römischen Rechten zu tun gehabt und war dementsprechend neugierig auf sie.

  • Nachdem ich meinen Hunger gestillt hatte und es mittlerweilen sehr spät geworden war erhob ich mich von meiner Liege uns sagte:


    "Es hat mich sehr gefreut Euch kennen zu lernen doch muss ich mich nun zur Ruhe begeben. Es ist spät und Morgen wartet ein harter Arbeitstag auf mich. Ich wünsche noch einen schönen geruhsamen Abend! Vale!"


    Dann verließ ich das Speisezimmer und ging in mein Cubiculum.

  • Vom Atrium im Speisezimmer angekommen nahmen Martinus und ich gleich auf zwei Liegen Platz.


    Das war eine gute Idee. Mein Magen könnte sich nicht lauter zu Wort melden.
    Natürlich möchte ich so schnell wie möglich wieder in die Legion zurück. Die Verräter in Aegyptus müssen aufgehalten werden.


    Meine Stimme wurde etwas lauter beim Gedanken an diese Hunde.


    Verzeih mir. Lass uns über etwas angenehmeres reden.


    Dein Werdegang gefällt mir. Da hast du dich ja wirklich schnell einleben können. Und diese berufliche Laufbahn ist beachtlich. Bleibt dir denn überhaupt noch Zeit für etwas anderes?

  • "Es tut mir leid wenn ich da einen wunden Punkt bei Dir getroffen habe! Ich denke dass dich die Legio gut gebrauchen könnte.
    Auch würde sich Meridius, unser Pater, sehr darüber freuen wenn du in die Legio eintrittst.


    Nun, ja, du hast Recht, viel Zeit bleibt da nicht mehr, doch macht es mir grossen Spass all diese Aufgabenbereiche bertreuen zu dürfen.
    Es ist schön solch Vertrauen von allen zu geniessen und natürlich gebe ich mein Bestes diesem Vertrauen auch gerecht zu werden."
    Aber mach dir um mich keine Sorgen, falls du ich noch erinnerst, es war schon immer so dass es mir wirklich gut ging wenn ich nicht wusste was ich zuerst erledigen sollte."


    Ich rief Gallus herbei uns sagte:


    "Gallus, bring uns doch eine Kanne des köstlichen Weines!"

  • Meridius hatte sich gerade mit einem kurzen Bad erholt. Die Strapazen standen ihm ins Gesicht geschrieben. Von Numantia bis hierher war er am Stück durchgeritten, lediglich in Celsa hatten sie eine kleine Pause im Zuge des Pferdewechsels gemacht. In Tarraco dann eilte er sofort zum Proconsul, besprach sich mit diesem und schickte den Primus Pilus zum Castellum, um von dort die Ankunft der Legio II vorzubereiten. Gleich anschließend war er hierher in die Casa geritten, hatte sich kurz frisch gemacht und wollte nun, bevor ich sich wieder auf den Rückweg nach Numantia machte, ein wenig stärken. Etwas schlafen, würde er im Sattel können.


    Er betrat den Raum und legte sich auf eine der Klinen. Dann griff er nach einem Becher Wein und einer saftigen Keule Straußenfleisch.

  • Als Meridius das Speisezimmer betrat schaute ich ein wenig verblüfft denn ich wusste nichts von seiner Anwesenheit.
    Sofort erhob ich mich aus der Liege und ging zu ihm hin um ihn zu begrüssen.


    "Salve Meridius! Schön dich endlich wieder zu sehen! Wie geht es dir?
    Wieso hat mir niemand von deiner Heimkehr berichtet?"


    Ich war vor Freude ausser mir und umarmte ihn herzlichst.

  • "Seid alle gegrüsst..."


    Meridius lächelte nur.


    "Nun, ich hatte nicht vor her zu kommen, musste jedoch dienstlicher Natur und sollte eigentlich auch schon wieder auf dem Weg nach Numantia sein. Doch ich dachte, wenn ich schon hier bin, kann ich nicht gehen, ohne meinen Sohn gesehen zu haben..."

  • Ich betrat das Triclinium und tatsächlich, der Herr war da. Ich trat an ihn heran, neigte mich nach unten und sprach, so dass ich die anderen Herrschaften nicht bei der Konversation stören würde:


    "Herr, draussen sind Seesoldaten angekommen. Sie haben eine Dame dabei, diese Vestalin Sinona. Sie warten im Atrium."

  • Meridius nickte mit dem Kopf. Die Vestalin war da? Hatte man sie doch endlich befreit? Wusste Agrippa schon davon? Ob es ihr gut ginge? Er erhob sich sofort und lächelte seinen Sohn und die anderen Familienmitglieder an.


    "Nach mir wird gefragt. Doch ich bin jeden Moment wieder da."


    Er trat nach draussen.

  • Ich trat ebenfalls nach draussen, wollte ich mich doch um die Kleinen der Messalina kümmern. Sie hatten sicher schon ihren Schlaf beendet und würden nun etwas zu essen wollen. Zum Glück waren auch Calliope und Tamar im Haus, so dass ich diesbezüglich nicht auf mich alleine gestellt war.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!