Ich tat mir mit dem Sattel etwas schwer, aber schliesslich gelang es mir ihn mit Helenas Hilfe fest zu machen. Dann zog ich sachte am Zügel, denn ich hatte einmal mehr das Bild im Kopf, dass das Tier sich nun erst, unter den interessantesten Geräuschen, auf die vorderen Knie runterlassen musste und dann auf die hinteren um sich dann zu erheben. Für einen Moment hatte ich das komplette Bild vor mir und ich war mir ganz sicher, dass es sosein musste, bis ich mir wieder bewusst war, dass ich ja nicht in Sanddünen war und dies nicht ein Wüstenschiff. Ich schnaubte ein wenig ärgerlich über mich und tätschelte die Flanke von Marcella sachte, ehe ich mich, etwas unbeholfen und doch nicht ganz hoffnungslos auf den Rücken des Tieres schwang. Dummerweise hatte ich dabei wohl nicht ganz beachtet, dass ich mir das Ganze hätte leichter machen können, wenn ich einfach die Steigbügel genommen hätte, aber man musste ja nicht gleich alles auf einmal lernen.
Beiträge von Pentesilea
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Ich betrachtete einmal mehr das Tier von allen Seiten und in mir machte sich bedauern breit, dass es kein Kamel war. Langsam nervte mich dieser Gedankengang und ich schüttelte einen Moment gereizt den Kopf um ihn zu vertreiben. Dann schloß ich kurz die Augen und näherte mich der Schnauze des Pferdes, als ich sie wieder öffnete. Meine Hand vorgestreckt kam ich langsam näher und es schnüffelte kurz daran, ehe ich die Hand auf die großen Backen des Tieres legte und es streichelte. Mein Kopf näherte sich dem des Tieres und es senkte leicht den Kopf, ehe wir Stirn an Stirn standen. ICh murmelte in einer, hätte man mich vor fünf Minuten noch gefragt, mir unbekannten Sprache ein paar Sätze und streichelte das Tier, ehe ich es wie von Helena gesagt am Zügel fasste und ein wenig rumführte und dann mit etwas Gras fütterte. Als ich Helena wieder gewahr wurde, umspielte ein leichtes Lächeln meine Lippen. "Ein schönes Tier und so sanft. Ich denke, sie wird einmal einem stolzen Sohn das Leben schenken." Sachte tätschelte ich die Flanke des Tieres und sah Helena an. "Darf ich einmal versuchen aufzusteigen?"
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Ein wenig sehr skeptisch war mir schon zumute, als ich das Pferd sah, liess es dann aber erst einmal nur bei diesem Blick und nahm stattdessen Helena die Zügel des einen Pferdes, ich wusste nicht mal ob es das für mich bestimmte oder das für die bestimmte Pferd war, ab. Dann folgte ich ihr schweigend und ein wneig nachdenklich. Ich hatte, kaum das wir draussen waren und ich in etwas besserem Licht als im Haus, sehr wohl bemerkt, dass Helena blass war und Ringe unter den Augen hatte, obwohl sie mit der typischen Schminke der römischen Frauen versuchte diese Blässe und die Ringe zu kaschieren, aber ich kannte sie gut genug. In meinem Kopf reifte ein nicht ganz ungefährlicher, deshalb, weil sie mir gewaltig Ärger machen würde, wenn sie es herausfinden würde, aber dennoch guter Plan, damit sie wieder mehr Schlaf bekam.
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Ich hätte dazu jetzt was sagen können, schwieg aber lieber und folgte ihr stattdessen willig und nickend. "In welche Richtung die Küste entlang gedenkst Du zu reiten?"
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"Etwas Wein kann wohl nicht schaden, auch wenn er nicht so ganz mein Geschmack ist," lächelte ich. "Und Essen wohl auch nicht. Du siehst aus, als würdest Du das in letzter Zeit viel zu selten tun," lächelte ich immer noch, aber Besorgnis war in meinem Gesicht und in meinen Augen zu sehen.
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"Mhmh, " machte ich nur und suchte mir einen warmen Umhang heraus. Mein Blick fiel auf sie um zu sehen, ob sie warm genug angezogen war und ich hob dabei abschätzend eine Augenbraue, ehe ich meinte, dass ich dann wohl bereit sei mir das Genick zu brechen. Ich war gespannt, ob es mir gelingen würde auf einem Pferd zu bleiben und noch einmal schlich sich das schwankende Kamel vor mein inneres Auge, ehe ich es mit einem Kopfschütteln vertrieb.
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Ich dachte einen Moment nach und nickte schliesslich, als sie meine Hand ergriff. "Also gut, ein Versuch kann es wohl nicht schaden. Und ich wäre wohl auch nicht die Erste, die von einem Pferd fällt," schmunzelte ich.
Für einen Moment hatte ich das Bild eines schaukelnden Kamels vor meinem inneren Auge und das Gefühl nie besser geritten zu sein als auf eben jenem, ehe ich wieder im Hier und Jetzt war. -
Ich wollte abwiegeln, was das Denken und so betraf, als sie auf den Ausritt zu sprechen kam und mein Mund offen stehen blieb. "Öhm..." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "ICh weiss doch nicht, ob ich überhaupt reiten kann," kam es dann etwas kleinlaut.
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Ein wenig verwirrt und nachdenklich, würde wohl meinen Zustand beschreiben, vielleicht auch etwas traurig und gefriustet, aber das würde nur Fragen nach sich ziehen, also lächelte ich leicht und trat ein wneig auf sie zu. "Mir geht es gut und Dir? Wie komme ich zu der Ehre Deines Besuches?"
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Ich stand am Fenster und dachte über viele Dinge nach. Besonders über das Bild, was mir Sun Cheng gezeigt hatte und immer, wenn ich es mir vor Augen hielt, fingen meine Hände an zu zittern. ICh hätte mich so gerne erinnert. Aber nun gut, es sollte noch nicht sein. Ich musste mich in Geduld üben, so schwer es mir fiel. Als es klopfte, zuckte ich kurz zusammen, drehte mich um und rief "Herein?!"
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Ich sah ihn eine Weile an und nickte dann, ehe ich ihm das Bild der Stadt zurück gab. "Du hast wohl Recht, Shi. Wann und wo treffen wir uns wieder?"
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Ich sah ihn an und meinte dann langsam und nachdenklich. "Es stimmt, wo Licht ist, ist immer auch Schatten, selbst in der Wüste. Und Schatten kann ohne das Licht aber nicht existieren. ICh glaube, das unterscheidet diesen von Fels und Wasser. Und die Sonne, je nach ihrem Stand und je nach ihrer Richtung, bestimmt die Form des Schattens. Selbst dort, wo kaum eine Möglichkeit des Schattens existiert. Aber auch Dünen können Schatten werfen."
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Nun war es an mir verblüfft zu schauen. "Ich, wieso? Ich meine..." Ich schwieg und wusste nicht so recht, ob er mich nur auf den Arm nehmen wollte.
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"Du meinst, ob der eine für den anderen wichtig ist?" ICh grübelte eine Weile nach und meinte dann laut überlegend: "Ist es nicht das Wasser, das den Felsen immer wieder verkleinern soll? Ich meine mich zu erinnern, wie ein Fischer erzählte, dass Wasser dies mit Stein tut. Nun, so muss das Wasser sich um den Fels scheren, denn es ist seine Aufgabe ihn zu formen, so auch der Fels die Aufgabe hat das Wasser zu bändigen. Sie könnten sicher ohne einander bestehen, sieht man es doch vielerorts, doch wäre dann keiner von beiden mehr das selbe."
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"Vielleicht tut es das?" ICh lächelte ihn sachte an. "Vielleicht nicht alles geballt an einem Ort, aber über die Welt verteilt? Was, wenn ich hier nun einen aufbrausenden Menschen habe, den kein Mensch ausstehen kann, weil er ein so großes, verzeih mir das Wort, Arschloch ist, und in Deinem Reich ist sein Gegengewicht, ein freundlicher, sanfter und ruhiger Mensch, den alle Lieben, weil er ist, wie er ist. Würde er damit die Waage nicht im Gleichgewicht halten?"
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Ich hob eine Braue. "Worüber? Das jeder etwas ist, immer das Gegensätzliche. Also, mhm, wie könnte man das nennen? Feuer und Wasser?"
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Nachdenklich sah ich drein. "Dann muss es bei mir wohl an meiner Ungeduld liegen. Materieeles ist mir nicht wichtig. ICh wollte Helena gar ausreden, dass sie mir Gehalt bezahlt, denn ch brauche kein Geld. ICh habe ein Dach über dem Kopf, Essen und alles was ich benötige. Aber sie bestand darauf.
Vielleicht aber ist es so, das manche Leute der Fels sind und andere eher die Brandung und vielleicht ist es bei uns gerade so verteilt: Du bist der Fels und ich die Brandung." -
"Ich weiss nicht. Irgendwie... " Ich zögerte und musterte ihn und ohne dass ich es bewusst tat, fuhr meine Hand kurz zu seinem Gesicht, berührte die Wange und die Augenbrauen und als ich es gewahr wurde, zog ich sie schnell zurück und antwortete, leicht verzögert. "Anders als die meisten Menschen, die ich kenne. Sicher, auch Helena ist fürsorglich, aber Du bist.. anders. Du sorgst Dich, hast GEduld, bist die Ruhe in Person, ja ich würde gar sagen auf eine mir bis dato unbekannte Art Weise. Du wirkst ein wenig wie ein Fels in der Brandung. Wie machst Du das nur?"
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Ich musterte ihn eine Weile, ehe ich leise fragte: !Warum bist Du so?"
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Ich erwiederte das Lächeln matt. "Obwohl Du es nicht müsstest."