Beiträge von Pentesilea

    Wo steckte diese kleine Göre nur wieder?
    Fast schon verzweifelt war ich den ganzen Markt abgegangen und hatte sie in der Menschenmasse gesucht und nicht gefunden. Nun war ich schon am Ende des Marktes und in der Nähe des Hafen udn hatte sie immer noch nicht gefunden.

    Ich musterte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen und grinste innerlich, Sehr gesprächig war er wohl nicht, dachte ich bei mir und sprach es dann eher aus, als ich gedacht hätte. "Sehr gesprächig bist Du nicht," lächelte ich leicht.

    Ich seufzte und musterte ihn einen Moment, dann dachte ich so bei mir, dass er wohl sympathisch war und so erzählte ich in knappen Worten meine Geschichte, zumindest die von der Zeit, als ich zu Helena zurück kam.
    "Vor ein paar Monaten wachte ich in einem dunklen Gebäude auf, gefesselt und mit einer schweren Kopfverletzung. Irgendwie konnte ich mich befreien und irrte durch die Straßen der Stadt. Ich erfuhr später, dass es Rom war und Helena mich einige Zeit vorher losgesandt hatte Dinge auf dem Markt zu besorgen, aber ich kam nie zurück.
    Während meiner Irrwege lief ich ihr wieder über den Weg, aber ich wusste weder wer sie war, noch wer ich war. Ich weiss es zwar mittlerweile, aus ihren Erzählungen, aber ich kann mich an nichts erinnern, was vor dem Wachwerden war. Zumindest nicht bewusst."

    Das war ein Thema, was irgendwie komisch war. Ich deutete auf einen Platz in der Nähe von ihm und setzte mich. "Nun, es ist nicht anders, als es als Sklavin war. Zumindest soweit ich mich erinnere. Früher muss mein Sklavendasein wohl anders gewesen sein, aber daran erinnere ich mich nicht mehr. Nur noch an die letzten Monate und in denen hat Helena mich nie wie eine Sklavin behandelt. Sie hat mir sogar erst am Tag meiner Freilassung gesagt, dass ich eigentlich eine bin."

    Ich hob amüsiert meine Brauen. "Nun, befehlen, nein, bitten vielleicht. Aber Du kannst mich darum bitten, dass ich nach jemanden Ausschau halte, der Dir etwas besorgen kann."

    Ich straffte ein wenig meine Schultern und sah ihn offen an. Ich war nichts anderes gewohnt, auch nicht zu der Zeit, als ich Sklavin war, zumindest nicht soweit ich mich erinnern konnte in den letzten Monaten, seit Helena mich wieder gefunden hatte.
    "Ich bin Pentesilea. Und ja, ich bin eine Freigelassene."
    Ich sagte es ernst, aber nicht demütig. Eher so, als sei es das Normalste auf der Welt.

    Ich nickte nur leicht. "Ich bin kein Familienmitglied. Aber auch keine Sklavin. Ich kümmere mich um die Kinder von Helena, Helena Matinia. Diese sind Dir wohl sicher bekannt, oder?"
    Ich musterte ihn und überlegte, ob ich ihn schon einmal gesehen hatte und meinte mich dunkel zu erinnern.

    Ich zuckte leicht zusammen.
    "Verzeih, aber wenn Du mich meinst, muss ich Dich leider enttäuschen, ich bin keine Sklavin." Nicht mehr zumindest, dachte ich bei mir. "Aber ja, es ist ein wunderbarer Tag."

    Ich hatte etwas frei heute, denn Semiramis und Aine kümmerten sich wohl heute um die Kleinen und Minervina. Erst am Nachmittag war es wieder meine Aufgabe.
    Ich überlegte, was ich mit der gewonnen Zeit anfangen sollte und so stromerte ich zunächst nur ziellos durch die Casa.

    Irgendwie folgte ich nur meiner Intuition und stiess recht schnell direkt zum Markt von Taracco vor. Aber war sie wirklich hier? nicht vielleicht am Strand, im Hafen oder im Park? Es gab so viele Möglichkeiten. Und Helena würde mir und vor Allem ihr, die Hölle heiss machen, wenn ich sie nicht finden und schnellstens heim bringen würde.

    Wo steckte nur Minervina wieder? Im ganzen Haus war sie nicht aufzutreiben gewesen. Sie musste mal wieder ausgebüchst sein. Oh dieses Teufelskind, lächelte ich amüsiert. Dann verliess ich das Haus auf der Suche nach ihr.

    "Du musst mir nicht danken. Es ist.. eine Selbstverständlichkeit."
    Ich musste einen Moment wegen dem Wort nachdenken, denn es paste nicht ganz. "Oder mehr, es ist ein Teil von mir."

    Ich lächelte und legte ihr kurz die Hand auf die Schulter. Ich hatte keine Ahnung, ob ich es je gewesen war, aber danach hatte ich auch kein Verlangen. Zumindest war mir da bisher noch niemand über den Weg gelaufen, wo ich Verlangen hätte haben können.
    Ich würde ihr aber später einmal sagen, dass sie, wenn sie in diese Gefahr geriet, zu mir kommen solle, dass ihr, wenn sie es nicht wünschte, nciht das selbe Schicksal zu teil wurde wie ihrer Mutter.
    "Wenn Du jemals jemanden zum Reden brauchst oder sonst irgendwie Hilfe... dann kannst Du jederzeit zu mir kommen, ja?"

    "Ja, das bist Du. Aber Männer vergessen sowas manchmal gerne. Besonders, wenn es das Ergebnis von ein wenig Vergnügen war, wo sie nicht daran gedacht haben, dass es auch Folgen haben könnte."

    "Vielleicht hatte er Angst sie dann zu verlieren. Und vielleicht..." konnte ich das sagen? "Liebte er sie mehr, als er Dich liebte,"sagte ich ganz leise.

    "Vielleicht ist es genaus das, Kaya. Vielleicht.. naja, vielleicht hat er Deine Mutter immer noch geliebt und konnte es, nach ihrem Tod nun nicht mehr ertragen, dass sie nicht mehr da war. Und Du hast ihn tagtäglich daran erinnert...."
    Es klang fürchterlich hart, aber es erschien mir fast logisch.
    "Du hast nichts falsch gemacht, höchstens sein Herz," sagte ich leise.