Beiträge von Pentesilea

    Ich zuckte kurz zusammen als sie Ersatz sagte und lächelte dann. "Nein, das glaube ich nicht. Du sagtest was von Schreiben und so und das Du keine Kinder magst. Nun, ich bin bisher immer für die Kinder da gewesen und wenn wer krank ist, dann kümmere ich mcih um diesen Aber ich habe nie etwas mit Schreiben oder so hier zu tun gehabt."

    'Sicher,' dachte ich bitter. 'Klar werden sie das.....'
    Aber ich zuckte nur mit einer Schulter. "Ja, vielleicht.
    Jedenfalls habe ich erst vor Kurzem erfahren, das ich eine Sklavin bin, obwohl ich schon länger wieder hier war und arbeitete. Und deshalb mag ich es nicht, als Herrin bezeichnet zu werden."

    "Helenas Mann ist ein Soldat für das Reich gewesen oder mag es gar noch sein, das weiss niemand. Er wird vermisst, schon seit vor der Geburt der Zwillinge. Er diente in Germanien, wo zu dem Zeitpunkt Krieg herrschte, war kommandeur einer Legio und plötzlich verschwunden. Niemand weiss, ob er tot ist oder als Geisel bei den Germanen. Sie konnte es nicht mehr ertragen und kehrte zu ihrer Familie, besser derer ihre Mutter zurück."
    Ich rieb mir kurz die Stirn und strich ein paar Haare zurück, wodurch ich über die Narbe kam, die ich kurz abtastete.
    "Nein, ich weiss es nicht. Weder wieso, noch von wem. Genauso wenig wie ich nichts mehr aus meiner Vergangenheit weiss. Ich weiss bestimmte Dinge, wie man Krankheiten behandelt und so, aber ich weiss nicht, woher ich es weiss und wieso."

    Ich lächelte traurig. "Das wüsste ich auch gerne."
    Ein weiterer tiefer Seufzer drang über meine Lippen.
    "Naja, warum ich mich nicht erinnere ist ziemlich sicher.... Als ich zu mir kam, hatte ich unglaubliche Kopfschmerzen und war an Händen und Füßen gefesselt. Es dauerte Stunden, ehe ich mich befreien konnte. Ich hatte eine schwere Kopfverletzung, die langsam am verheilen war, aber ich wusste nicht, wer ich war oder was, wusste nicht woher ich kam und wieso ich da war.
    Ich irrte durch die Straßen einer mir fremden Stadt und traf nur auf komische Blicke und Ablehnung. Ich hatte nichts zu essen, verlor ständig mein Bewusstsein, wusste nicht welcher Tag es war und wie lange ich so herumirrte, bis ich Helena wieder über den Weg lief...."

    "Nein, angeblich wohl gut, bis ich eines Tages wieder verschwand."
    Meine Augen schweiften in die Ferne und für einen Moment schien ich weit weg.

    "Also gut," sagte ich und strich Maximus eine Strähne aus der kleinen Stirn.
    "Mein Name ist Pentesilea, ich kam wohl vor etwas über sechs Jahren in diesen Haushalt. Kurz vor der Geburt von Minervina, der ältesten Tochter Helenas. Genauser gesagt war es jedoch nicht dieser Haushalt, sondern der ihres Mannes, Publius Tiberius Maximus. Aber ich war immer mit ihr wohl verbandelt, weshalb ich es so sehe.
    Angeblich war ich wohl recht störrisch und stur und auch nicht selten rebellisch. Einige der Narben zeugen nur all zu gut davon. Als Minervina zur Welt kam, habe ich wohl bei der Geburt geholfen und bin einige Zeit danach, als es Helena und ihr gut genug ging um alleine klar zu kommen, geflohen. Irgendwer fing mich wohl wieder ein und brachte mich zurück. Irgendwie ging es weiter...." Ich hielt einen Moment inne und wieder kam dieses irrationale Platzangstgefühl auf.

    Ich hob beinahe amüsiert die Augenbrauen. "Macht nichts. Nicht jeder muss mit Kindern gut können."
    Ich reichte ihr dennoch Maximus und legte mir Tertius etwas anders, dankbar endlich meine Arme etwas entlasten zu können.
    "Nun, ich weiss selber nur einen kleinen Teil dieser Geschichte. Aber wenn Du sie hören willst... sicher.."

    "Ziemlich, ja. Ich hab.. naja, egal."
    Ich lächelte leicht verlegen und nickte dankbar.
    "Das wäre unglaublich hilfreich, ja. Kommst Du mit Kindern gut zurecht?"

    Ich seufzte tief auf. "Schon gut! Schon gut!"
    ICh sah sie an und verlagerte Maximus noch einmal unbehaglich. "Aber versuch es so wenig wie möglich zu sagen. Ich.. ich mag es nicht und naja.. es ist eine lange und komplizierte Geschichte."

    "Nein, bin ich nicht. Tut mir leid, aber ich wurde nie als Herrin bezeichnet, auch nicht, als niemand wusste, dass ich Sklavin war, zumindest nicht in dem Zeitraum, an den ich mich erinnern kann. Sei so gut und nenne mich auch nicht so."
    Ich verlagerte etwas mühsam Maximus auf meinem Arm.

    Ich seufzte auf. "Kaya, bitte, ich bin keine Herrin! Ich... ich war selber bis vor zwei Tagen eine Sklavin. Also höre bitte auf mich mit Herrin anzusprechen! Ich bin einfach nur Pentesilea!"

    Ich sah sie eine kleine Weile nachdenklich an und nickte letztlich. "Ich verstehe. Nun ich hoffe, dass es Dir hier trotzdem gefallen wird. Helena ist eine gute Frau, manchmal etwas stur, aber freundlich und sanft.
    Und sie behandelt Sklaven nicht wie solche."

    "Publius Matinius Maximus und Pblius Matinius Tertius, die Zwillinge von Helena Matinia, die Du ja wahrscheinlich schon kennst," lächelte ich sanft.

    Ich zuckte zusammen und sah sie einen Moment entgeistert an ehe ich mich wieder fangen konnte. "Zunächst einmal, bin ich keine Herrin. Mein Name ist Pentesilea."
    Und so viel, Kleines, unterscheidet uns nicht.

    "Hallo," lächelte ich wieder. Sie sah unglücklich aus und ich konnte es ihr irgendwie nachfühlen. "Du bist..." ich musste einen Moment nachdenken. "Kaya, richtig?" Ich deutete mit einem Kopfnicken ihr an doch ruhig näher zu kommen.
    "Wir beissen nicht."