Letzlich waren wir doch angekommen. Ich seufzte ergeben. Hatte mir aber auch nicht mehr all zu große Illusionen gemacht.
Mir ging es langsam etwas besser. Die Übelkeit war fast völlig verschwunden und ich hatte Durst. Auch spürte ich den leichten Ansatz von Hunger, aber das war ignorierbar, da ich den gewohnt war und auch auf der Flucht tagelang ohne Essen ausgekommen war.
Etwas wackelig war ich noch und mein Jäger musste mich stützen, als er mich zur Tür brachte.
Obwohl ich blass und hohlwangig war, durch die Seekrankheit, sah man mir aber an, dass es mir auf der Flucht, trotz Entbehrungen, gut ergangen war, eigentlich sogar sehr gut.
Ich wusste, dass ich nun schweren Zeiten entgegen sah.
Beiträge von Pentesilea
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Sobald wir festen Boden berührten wurde zumindest die Übelkeit besser, aber meine Schwindelgefühle immer noch nicht.
So war ich dankbar für den Esel, auch wenn ich da mehr als unbequem lag. Aber ich konnte ausruhen und die Augen schliessen.
Den Weg zur Villa hätte ich ihm erklären können, aber das mir danach nicht war, konnte er sich gewiss denken. -
Ich sah ihn, zunächst noch etwas verschwommen, vor mir auftauchen und hörte auch seine Worte. Normalerweise hätte ich mich jetzt gewehrt, versucht ihn zu treten, ihn beschimpft oder irgendwas gemacht um zu verhindern, was kommen musste, nämlich der endgültige Rücktransport zur Villa. Normalerweise wär ich auch gar nicht mehr in seinen Händen. Wenn diese vermaledeite Seekrankheit mich nicht so erschöpft hätte. So liess ich es geschehen, resignierte gar irgendwie für den Moment.
Mühsam versuchte ich auf die Beine zu kommen. Spürte, beim Abstützen wieder die Schmezen in meinen Handgelenken und verzog leicht das Gesicht. Es brauchte eine ganze Ewigkeit, bis ich schwankend stand, und beim nächsten Schritt schon wieder fast lag, wenn er mich nicht aufgefangen hätte. Alles drehte sich um micht und die Übelkeit kam erneut in Wellen auf mich zu. Nur hatte ich schon lange nichts mehr im Magen, was da noch raus hätte kommen können. -
Das Schiff hatte angelegt. Ich bekam dies nur dadurch mit, dass ich nicht mehr dieses beständige Übelkeitsgefühl hatte, zumindest war es etwas besser geworden.
Tagelang war mir speiübel gewesen und ich hatte nichts runterbekommen. Sobald ich etwas aß, spie ich es wieder aus. Nur etwas Wasser hatte ich bei mir behalten. Ich war erschöpft und entkräftet. Meine Handgelenke von den Fesseln aufgescheuert und entzündet, da ich zu Anfang noch versucht hatte mich zu befreien, aber dazu fehlte mir schon seit einiger Zeit die Kraft. Auch hatte ich nicht mehr mit meinem Häscher gesprochen. Meist lag ich nur blass und mit dunklen Ringen unter den Augen in der Ecke und hoffte, dass diese Fahrt endlich ein Ende haben würde. Als wir unterwegs in Schlechtwetter gekommen waren, hatte ich mich sogar danach gesehnt zu sterben, damit das endlich aufhört.
Selbst die Tatsache, dass mein Häscher wohl ebenfalls unter der Seekrankheit litt, konnte mich nicht beruhigen oder mir etwas Freude bringen.
Nun lag ich da, zu matt um mich zu regen, und wartete, was passieren würde. Ich hatte schon längst keine Illusionen mehr darüber, was mit mir geschehen würde. Man würde mich einsperren, wohl peitschen, vielleicht brandmarken oder noch schlimmeres. Alleine das Einsperren reichte schon um mit kalter Hand nach meinem Herzen zu greifen, aber selbst um wirklich noch Angst zu haben hatte mich die Seekrankheit zu sehr mitgenommen.
Als ich Schritte hörte, blinzelte ich müde. -
Ich zuckte nur mit den Schultern und drehte den Kopf weg.
"Was interessiert ihn das schon. Für ihn bin ich nur ein Stück Dreck, maximal ein Gegenstand. Und wenn ich nicht frei sein kann, warum sollte ich dann noch leben wollen."
Gute Güte war ihr übel.
"Ihr Römer seid alle gleich. Ihr wisst ja nicht, was es bedeutet von seiner Familie gestohlen zu werden und in einen Käfig gepfercht zu werden und misshandelt zu werden und wie das letzte Stück Dreck behandelt zu werden."
Ich sprach matt, hatte genug damit zu tun mich nicht einfach übergeben zu müssen. Einige letzte Versuche mich zu befreien hatte ich mittlerweile aufgegeben, auf Grund der Übelkeit und weil ich meine Hände sowieso kaum noch spürte.
"Für Dich ist das aber alles wohl sowieso egal. Du kassierst Dein Geld und damit ist das Thema für Dich durch." -
Die Versuche mich von den Fesseln zu lösen hatten sie sich nur tiefer ins Fleisch schneiden lassen und ich hatte schon das Gefühl nur noch taube Stumpfe zu haben. Blass und gegen die Übelkeit ankämpfend lag ich in der Ecke und schüttelte nur den Kopf, als er mit dem Essen kam.
"Wozu?" -
Allein schon den Kopf frei zu haben half mir etwas, aber die Übelkeit war da und blieb. Ich würde ihn umbringen, wenn ich mich wieder rühren konnte. Oh ja, das würde ich tun.
Während er verschwand, versuchte ich verzweifelt aus den Fesseln zu kommen. -
Ich wachte von einem Schlag auf und spürte einmal mehr einen Schmerz durch den Kopf jagen.
Ich brauchte eine Weile um mich zu sammeln und um zu wissen, was passiert war und dann noch eine Weile um zu verstehen, was das Schwanken zu bedeuten hatte.
Oh nein.. kein Schiff. Alleine schon der Gedanke bereitete mir Übelkeit.
"Lass mich hier raus!!!" Tönte es halberstickt aus der Ecke. -
Den ersten Schlag hielt ich noch aus, auch wenn ich da schon Sterne zu sehen bekam, aber nach dem Zweiten wurde wieder alles Dunkel.
Oh wie würde ich mich dafür rächen. -
"Kein Bedarf?"
Sie lachte leise, aber auf eine ganz bestimmte Art. Dabei versuchte sie weiter ihre Handfesseln abzubekommen.
"Du warst doch ganz wild auf mich. Na komm, mein Süßer, na komm. Dein Geld hast Du doch sicher schon bekommen. Und nun würdest Du auch noch eine zusätzliche Belohnung bekommen, dafür, dass Du mich halt nicht gefunden hast." -
"Verfluchter Hund!"
Ich fluchte, ich zerrte und ich wand mich in den Fesseln. Mein Kopf tat weh, aber ich ignorierte es. Ich war so kurz vorm Ziel und ich würde mir das nicht einfach nehmen lassen. Dann erinnerte ich mich an den Geschmack seines Blutes.
"Wenn Du mich frei lässt, verarzte ich Dich.... und vielleicht auch noch mehr."
Ich blieb ruhig liegen und sagte es freundlich, sanft, fast verführerisch. Vielleicht bekam ich ihn so. -
Aua, das tat weh. Ich öffnete die Augen und sah nur schwummerige Dunkelheit. Etwas kratzte über meine Haut und ich bemerkte, dass ein Sack über meinem Kopf war. Was zum..? Wo zum...? Verdammt! Er hatte es geschafft. Oh nein! Er würde mich nicht bekommen! Noch nicht! Nicht so!
Ich versuchte mich zu befreien. Zerrte an den Fesseln, die mich hielten. Ruckte rum und fühlte mich hingeworfen. Für einen Moment blieb mir die Luft weg und ich stöhnte auf, als ich unsanft aufkam.
Oh warte, Du elendes...!
"Lass mich frei!" zischte ich dumpf aus dem Sack heraus. -
Ich spürte die Schläge. Der erste traf mich über dem Ohr, der zweite an der Stirn, die nächsten irgendwo im Gesicht. Ich musste von ihm ablassen. Ich versuchte irgendwie die Schläge abzuwehren, aber wie, wenn er mich immer noch halb hielt. Dann traf mich ein Schlag an der Schläfe und ich hatte das Gefühl mein Kopf würde fortgeschleudert.
Mir wurde schwarz vor Augen und ich erschlaffte in seinen Armen. Aus Mund, Nase und einer Platzwunde über dem Auge blutete ich, aber im Vergleich zu ihm war es nicht wirklich der Rede wert./edit: Das leidliche Problem mit den Buchstaben
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"Oh nein," sagte ich schwer atmend. "So leicht lasse ich mich nicht einfangen!"
Ich trat um mich. Meine Arme hielt er fest, doch meine Beine konnte er nicht halten. Und ich warf mich hin und her, biss sogar nach ihm und konnte, beim Versuch meine Arme zu befreien seinen Arm zwischen meine scharfen Zähne bekommen. Der Geschmack war nicht gerade angenehm, die Vorstellung in rohes Menschenfleisch zu beissen auch nicht, aber ich tat es, sehr kräftig. Ich schmeckte sein Blut und biss weiter zu, bis er mich loslassen würde. Es war meine letzte Chance, das wusste ich. -
Da war er. Verdammt! Und er rief mich Sklavin. Wut machte sich in mir breit. Und ich verlor den Halt, rutschte ab, riss mir die Fingernägel auf und scheuterte mit die Knie an der Wand ab. Ich brauchte nur ein paar Sekunden um mich aufzurappeln und erneut Anlauf zu nehmen. ICh sprang, ergriff den Sims, zog und fühlte, wie an mir gezogen wurde.
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Nach links war eine gute Idee, für 2 Minuten. Dann sah ich plötzlich ein Gewusel vor sich: Warengegängel.
Verdammt, wo lang? Zurück? Nein, er war vielelicht noch beschäftigt, vielelicht aber auch nicht. Ich musste einen anderen Weg finden. Doch wo lang? Durch das Gewusel durch? Da kam ich nicht durch. Einer der Wagen blockierte den Weg. Nein, ich musste nach rechts. Die einzieg Möglichkeit, wenn ich nicht zurück wollte. Also nach rechts und weiter. Eine enge Gasse entlang. Menschen ausweichen, Tieren, Ständen, Blicken und dann nach links. Verdammt, eine Sackgasse! Warum bei allen Mächten eine Sackgasse?
Ich dreht emich wieder um. Wo lang jetzt? Ich musste zurück, es ging nicht anders. Es gab nur den Weg zurück zu dem Ort, wo ich ihn getreten hatte und von da nach rechts, statt nach links.
Oh wie ich mein Schicksal in diesem Moment verfluchte. Ich zögerte, einen kleinen Augenblick und wandte mich dann doch wieder um, um zurückzueilen. Nicht einmal die Hälfte der Gasse hatte ich geschafft, als ich ihn am Ende auftauchen sah. Nicht wirklich gerade gehend, nicht aufrecht und schon gar nicht freudig.
Ich hatte zu lange gezögert und nun saß ich fest. Ich drehte mich ein weiteres Mal um, rannte zurück in die Sackgasse und sah mich wild um, wie ich über die Mauer kommen würde. Ich ging ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf und versuchte an ihr hoch zu kommen. Einmal, zweimal, dreimal. Ich tat mir dabei weh, riss mir die Hände und Knie auf, aber beim vierten Mal endlich konnte ich den Mauersims erreichen, krallte mich mit den Fingern drin fest und musste nur noch hochkommen.
Hoffentlich hatte er mich noch nicht entdeckt. -
Jetzt gab es für mich nur noch eine Möglichkeit. Ich holte aus und trat zu. Mitten zwischen seine Beine und mit aller Kraft. Gleichzeitig riss ich mich los und rannte los. Nach links weg um die Ecke, in der Hoffnung dort einen sicheren Weg weg von ihm und raus aus der Stadt zu finden.
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"Nein, nein was sollte sein?
Lass uns da lang gehen."
ICh versuchte ihm meinen Arm zu entziehen und irgendwie rutschte dabei mein Ärmel ein weiteres Mal etwas hoch und man konnte nun bis zum Ellenbogen sehen.
"Dort ist es angenehmer zu gehen," versuchte ich ihn zum gehen zu bewegen. -
Ich blieb stocksteif stehen, fing mich aber sofort wieder und ging ungerührt weiter. Aber jetzt war ich gewarnt. Ich hoffte, dass er nicht bemerkt hatte, wie ich reagiert hatte.
Jetzt musste ich dringendst hier weg.
"Sagtest Du was?"
Verzweifelt überlegte ich, wie ich weg konnte. -
Was.. na gut.
"Ja, in Ordnung. Ariadne gab Theseus auf Rat des Daidalos ein Garnknäuel mit, damit er an diesem Faden, dem Ariadnefaden, nach Tötung des Minotauros den Rückweg aus dessen Labyrinth findet.Sie verließ Kreta mit Theseus, der ihr die Ehe versprochen hatte, wurde aber im Schlaf von ihm auf der Insel Naxos zurückgelassen.
Dionysos nahm sich Ariadne an und machte sie zu seiner Gemahlin."
Langsam aber sehr auf der Hut nickte ich und folgte ihm.Irgendwas in mir schrillte als Alarmglocke, aber ich konnte nicht genau sagen was mich dazu brachte. Dennoch beschloss ich so schnell wie möglich und unauffällig von ihm wegzukommen.
/edit: Zusatz und Person