Beiträge von Pentesilea

    Irgendetwas stimmt enicht und sie war noch mehr auf der Hut als bisher. Und noch mehr bedacht es sich nicht anmerken zu lassen. Aber in diesem Moment verfluchte sie sich dafür, dass sie sich auf ihn eingelassen hatte. Einzelgänger lebten ungefährlicher auf der Flucht, besonders, wenn sie sich von anderen fernhielten.
    "Ariadne, wie aus der Mythologie. Meine Großmutter war eine Athenerin."
    Lügen ohne Rot zu werden oder es sich anders ansehen zu lassen war ihr irgendwie während der Flucht zur zweiten Natur geworden. Was sie sehr an sich hasste.

    Ich sah ihn an, sein Stutzen machte mich stutzig, aber ich liess es mir nicht anmerken.
    "Oder? Nun hier kann man auch ganz normal sich reinsetzen.
    Was Dir lieber ist."

    "Du wolltest etwas essen," lächelte ich leicht und strich mir mit der Hand durchs Haar, wodurch mein Ärmel etwas hocrutschte und der Arm leicht zu sehen war.
    "Hier kann man etwas bekommen. Genauer dort drin."


    /edit: Person

    "Einem kleinen Dorf, einige Kilometer von hier," schwindelte ich. Er musste nicht wissen, woher ich kam. Das ging ihn nichts an und ich war ja nicht verrückt mich selber zu verraten.
    Sie gingen bis zu der Karawanserei.
    "Da wären wir."

    Sie erwiederte den Blick kurz und schüttelte den Kopf.
    "Tja, tut mir leid, ich fürchte, so gut kenne ich mich nicht aus in dieser Stadt. Ich stamme aus einer Gegend südöstlich von hier."
    Dann erinnerte sie sich an die Karawanserei und so erzählte ich ihm davon.
    "Da gibt es auch Essen."

    Ich war auf der Hut, aber ging nicht davon aus, dass er mir gefährlich werden könnte.
    "Ich habe eine Weile im Westen gelebt, da lernt man einiges.
    Einladen? Das ist freunldich, aber ich habe gerade... Naja, warum nicht."
    Das was ich gerade gekauft hatte, konnte ich auch später noch gebrauchen.
    "Es ist hier manchmal etwas teurer. Andere Dinge dafür billiger."

    Ich konnte mir ein Grinsen nicht ganz verkneifen, riss mich aber zusammen, nickte darum und wandte mich freundlich lächelnd zu der Frau und sagte ihr in einem kurzem GEspräch, was der Mann wünschte. Sie antwortete leise lachend und stellte dann was zusammen. Ich wandte mich an den Fremden.
    "Sie bekommt für die kleine Portion 6, die mittlere 8 und die Große 10 Sesterzen."

    Alles war geklärt, bis auf ein paar Kleinigkeiten und die gedachte ich jetzt auf dem Markt zu klären.
    Es war ein komisches Gefühl hier herumzulaufen unter all den Menschen, aber ich tat es und es schien auch alles in Ordnung. Ich brauchte noch ein paar Dinge, ehe ich gegen Abend wieder zum Treffpunkt kommen musste.
    An einem Stand waren leckere Sachen aufgereiht und ich konnte dem Knurren meines Magens nicht wiederstehen. Ich zahlte der Frau hinter den Auslagen ein paar Sesterzen und bekam dafür ein äusserst leckeres Mahl, was ich mir später zu Gemüte führen würde.
    Und es tat gut wieder in einer Sprache sprechen zu können, die nicht zeigte, dass man überall von Römern umgeben war, auch wenn es hier ja noch der Fall war.
    Ich sah einen Mann, der ebenfalls rantrat und machte ihm Platz, während ich auf die restlichen Sachen wartete.

    Sim-Off:

    Is ja dann per PN geklärt, ne.Muss ich ja nichts mehr zu sagen :D


    Endlich war ich an meinem letzten Ziel im Römischen Imperium angekommen. Dort lag der Ort Caesarea. Von da aus nur noch gen Osten, über die Grenze, nach Nabataei und dann hätte ich es fast geschafft. Nur noch dann meinen Stamm finden.
    Ein leises Glücksgefühl machte sich in mir breit und ich erlaubte es. Dennoch versuchte ich weiterhin vorsichtig zu sein. Solange ich im Imperium war, war ich in Gefahr.
    Ich wollte das Maultier loswerden. Es würde den weiteren Weg nicht überstehen. Ich brauchte ein anderes Gefährt, eine andere Mitreisegelegenheit. Ich ritt in den Ort ein und sah mich vorsichtig nach eben so etwas um.
    An einer Taverne, einer Karawanserei schon fast, kam ich ins Gespräch mit einem Reisenden.

    Sim-Off:

    Entschuldige, wenn ich mich in Deinen Post einmische, aber da er mich betrifft letztendlich, denke ich, ist es mir allemal gestattet.
    Dein Post ist nämlich absoluter Quatsch!
    Du bist in Illyricum der Karawane begegnet, dass heisst, dass war die erste, da hab ich kein Maultier bekommen. Die können Dich höchstens an eine andere Karawane verwiesen haben, wenn überhaupt.
    Ausserdem bin ich seit Monaten unterwegs, was macht Dich sicher, dass ich noch so aussehe, wie damals? Den einzigen Hinweis, woran man mich erkennen könnte, hat nur einer bekommen.
    Und dann bin ich erstaunt. Ist Dein Araber vielleicht Pegasus? :D Auch wenn Du ein Pferd hast und ich viel zu Fuß bin, aber die Strecke seit Germanien bin ich nicht mehr zu Fuß unterwegs gewesen und wie gesagt, ich hab mehrere Wochen, wenn nicht Monate Vorsprung. Findest Du nicht, dass das ein bisschen unrealistisch ist, wenn Du dann plötzlich vor mir da bist?


    Zusatz: Und hast Du jemals überhaupt Nachforschungen angestellt? Ich könnte immer noch in Gallien theoretisch sein oder in Germanien oder einen plötzlich komplett anderen Weg gewählt haben.

    Die Karawane hatte mich ein sehr großes Stück mitgenommen, als wir einer weiteren begegnet waren, die auf Grund der Transportmittel schneller war als meine bis dahin bestehende. Die Wagen hielten doch auf.
    Man sprach miteinander, verhandelte und kam schliesslich zu einer Übereinkunft. Das war vor einigen Tagen gewesen. Illyricum lag weit hinter uns, Thracia ebenfalls und Syria direkt vor uns. Die Karawane hatte noch einen anderen Weg als ich, aber man war sehr freundlich zu mir gewesen, gab mir ein wenig Nahrung und schenkte mir ein Maultier. Ich konnte es nicht fassen, konnte es nicht annehmen, aber man sagte mir, dass sei meine Bezahlung für die Dinge, die ich für die Mitglieder der Karawane, Mensch und Tier getan hatte.
    Ich war unendlich dankbar, auch wenn ich mich mit dem Tier etwas schwer tat.
    Wir verabschiedeten uns herzlich und ich ritt meiner Wege, während sie ihrer Wege ritten.
    Nur noch wenige Kilometer und ich wäre in Syria und dann, ja dann wäre es nur noch ein kurzer Weg und ich wäre endlich frei, denn dann war ich raus aus imperialen Gebieten und wieder in meiner Heimat. Vorfreude beflügelte meinen Weg und auch das Maultier schien davon angesteckt, legte es doch ein gutes Tempo vor.

    Ich hatte die letzte Strecke in Germanien gut hinter mich gebracht. Es waren viele Legionäre und auch sonst Menschen unterwegs gewesen, aber ich hatte unendliches Glück gehabt. Einmal war ich mitten in eine Gruppe reingelaufen, aber die hatten mich auch nur für eine Fremde PEregrina gehalten. Dass ich so fremdländische aussah war irgendwie mein Vorteil. Andere, die angeblich einer Volksgruppe namens Germanen ähnlich sahen, wurden penibelst untersucht.


    Und an der Grenze war ich einer kleinen Karawane begegnet. Ich hatte lange überlegt, ob ich sie ansprechen sollte. Mein Verstand sagte nein, aber mein Herz sagte ja und so tat ich es. Und im Laufe der nächsten Tage sollte sich rausstellen, dass es eine gute Idee war. Sie kamen aus dem südlichen Cilicia. Sie hatten wohl ganz besondere Waren aus dem nördlichen Gebiet der Provinz Germanien geholt. Was und wieso und all das interessierte mich nicht. Mich interessierte nur, dass sie mich mitnahmen.


    Die ersten Tage war ich nervös und schlief schlecht und wenig. Aber es wurde besser. Nun waren wir schon 5 Tage unterwegs und bald durch halb Pannonia durch. Die Karawane hatte ein gemächliches Tempo, aber weitaus schneller als ich zu Fuß.

    Mehrere Tage hatte er mich mitgenommen, war er doch auf dem Weg nach Brigantium gewesen. Ich hatte ihm erzählt, dass ich bei meinem Bruder in Hispania gelebt hätte, dass er aber von Aufständischen getötet worden war und ich nun nach Hause zurück wollte, auf der Suche nach den Resten meiner Familie. Da wir nur recht arm wären, müsste ich halt die meiste Zeit so, wie ich war durch die Gegend gehen.
    Er hatte ein gutes Herz und hatte mich so die gesamte Strecke mitgenommen und die einzige Gegenleistung war kochen gewesen und ein paar Kräuter, die ich unterwegs gesammelt hatte.
    Und zum Abschied hatte er mir sogar ein paar Sesterzen in die Hand gedrückt, die ich eigentlich nicht hatte annehmen wollen, aber von denen ich wusste, dass sie mir noch sehr nützlich sein würden.
    Manchmal hatte es doch ein Gutes schon leidlich Latein zu können und da ich mich als Peregrina ausgegeben hatte, von der Ostgrenze Judaeas war er nicht verwundert gewesen, dass es manchmal recht holprig klingen konnte, besonders, wenn ich ihm versuchte zu erklären, wie man die Kräuter anwandte. Mir fehlten dann doch die Fachbegriffe oft. Und doch hatten wir uns gut verstanden.
    Nicht mehr weit und ich wäre in Illyricum. Ob sie meine Spur schon verloren hatten? Überhaupt nach mir gesucht hatten?

    Seit kurzem war sie also in Germanien. Sie hatte sich gleich hinter der Provinzgrenze neue Kleidung und etwas Essen stehlen können, wodurch sie nun nicht mehr so auffiel. Die Kleidung, die sie in Gallien gestohlen hatte, war doch schon sehr schmuddelig gewesen.
    Germanien war schwerer zu durchqueren als Gallien, denn hier, wo sie gerade lang musste, gab es viele Leute, aber sie hatte Glück, man nahm ihr die fremde Peregrina aus Judaea ab und so fand sie auch jemanden, der sie wieder auf einem Wagen mitnahm.
    Eine Erholung nach den langen Marschen.
    Aber dennoch blieb sie vorsichtig.

    Sie hatte es geschafft. Endlich war sie durch Gallien durch. Es war nicht immer einfach gewesen und sie hatte sich oft verstecken müssen, da es hier oft genug doch zu neugierige Leute gab. Aber nun war sie an der germanischen Grenze. Dann noch durch Illyricom, Thracia, über den Bosporus und nach Asia, Syria und dann, dann war sie endlich fast wieder zu Hause. Dann galt es nur noch ihren Stamm zu finden. Aber das würde auch kein Problem werden.
    Noch ein paar Schritte und erst einmal war Germanien angesagt.
    Je weiter sie sich von Hispania entfernte, um so besser wurde ihre Laune, aber sie blieb vorsichtig. Denn nur, wer sich sicher fühlte, konnte davon ausgehen sofort erwischt zu werden.

    Ich war müde und erschöpft. Die letzten Tage waren wärmer gewesen und seit ich hier war, lief ich auch wieder tagsüber und so lange, bis ich zu müde wurde. So auch heute.
    Ich suchte mir ein Plätzchen zum Übernachten und kaute an ein paar Wurzeln, die ich vor ein paar Tagen ausgegraben hatte. An Wasser mangelte es nicht und an Nahrung aus der Natur auch nicht. Sie war nicht immer lecker, aber immerhin hielt sie mich bei Kräften.

    Seit vielen Tagen war ich unterwegs. Auch mein Erlebnis mit den Fremden war schon einige Tage hinter mir und mein Fuß, obwohl am Anfang kaum belastbar, war wieder heile, zumindest tat er nur noch ganz selten weh. Meine Kleidung hatte ein wenig gelitten, ich war Frostbeulen entgangen hier und da, aber gefroren hatte ich genug. Zu Essen hatte ich schon seit drei Tagen nichts mehr aus dem Vorrat, aber auch damit hatte ich gerechnet und ernährte mich davon, was die Natur mir zu bieten hatte. Und wenn es rohes Fleisch war, ich wagte nicht Feuer zu entzünden, dann war es rohes Fleisch. Kleine Tiere liessen sich mit Hilfe von gut gezielten Steinen gut fangen und mit dem kleinen Dolch, den ich mitgenommen hatte, konnte ich sie auch gut häuten und essensfertig gestalten.
    Seit einer Stunde ging es bergab und ich war mir sicher, dass ich nun, den Blick nach vorne, weit unter mir eine weite Landschaft, bald am Ziel meiner ersten Etappe war.

    Ich hatte nur ein paar Stunden verweilt, um nachzudenken. Nun war ich wieder unterwegs. Langsamer und leicht humpelnd, aber nicht minder entschlossen. Leider wusste ich nicht, wo genau ich mich befand, aber die Männer fragen wollte ich auch nicht. Also musste ich auf gut Glück raten. Da ich immer die Sonne als Richtungsgeber nutzte, war mir zumindest klar, das die Richtung stimmte. Die Frage war nur, wie lange noch hispanischer Boden?

    Ich hielt an mich und atmete, als sie weg waren, erst einmal tief durch. Sehr tief. Das war knapp gewesen.
    Ein paar Minuten gönnte ich mir noch, dann humpelte ich mühsam weiter, bis zum Bachlauf, dem ich die ganze Zeit schon folgte und der hier oben nicht viel mehr als ein Rinnsal war. Aber ein kalter Rinnsal, was meinem Knöchel und meinen Schürfwunden sicher gut tat.
    Als ich dort ankam, versorgte ich erst einmal die Verletzungen und dachte nach.