Beiträge von Pentesilea

    Nachdem ich Agrippa gefunden hatte, wollte ich ihm eigentlich sofort folgen und hinführen, aber Minervina hatte mich noch einen Moment aufgehalten, weshalb ich etwas verspätet wieder eintrat. Dafür hatte ich im Schlepp eine der Sklavinnen, die so gut war ein paar Happen rumzureichen. ICh lächelte Sun Cheng zu und nickte dem NEffen des Proconsuls freundlich zu, den ich nicht wirklich kannte und dessen Name mir entfallen war.

    Nachdem sich mir die Zusammenhänge auch nach dieser Erklärung noch nicht erschlossen hatten, seufzte ich laut und vernehmbar und murmelte, jedoich auch laut und vernehmbar: "Verstehe einer die Römer...." Dann sah ich sie an und meinet: "Also gut, Du bist keine Octavia, keine Tiberia, keine Matinia, sondern eine Redi.. Redivivi, äh va. Schön. Ich denke, verstehen muss ich es nicht, vielelicht ist es auch besser so, sonst bekomme ich doch noch Kopfweh," lächelte ich ansatzweise. "Aber das heisst, Du verlässt Agrippa und Metellus und....." Plötzlich wurde mir eine Menge klar und ich wurde leichenblass. Ich wollte noch anfügen und mich, aber wenn dem so war, dann wüsste ich nicht, was tun, so schwieg ich und schaute nur auf den Sand zu meinen Füßen. Erst nach einer Weile fragte ich leise und einmal mehr, wie so oft seit Wochen und Monaten von Selbstzweifeln zerfressen. "Was wird aus mir?"

    Ich starrte sie völlig verwirrt an. Nicht vorwurfsvoll, nicht böse oder ärgerlich, nicht freudig oder glücklich, sondern einfach nur absolut und völlig verwirrt, denn ich verstand nicht. Und das sagte ich auch. "Es tut mir leid, aber ich verstehe nicht," kam es mit einem mehr als verwirrten Unterton über meine Lippen.

    Ich sah sie erstaunt an. "Verreisen wir? Beziehungsweise musst Du verreisen und ich soll mit den Kindern mit?" Sie hatte bisher noch nichts darüber verlauten lassen. Wurde das wieder eine so kurzfristige Aktion, diesmal dann mit Kindern, wie beim letzten Mal fragte ich mich.

    Es freute mich sehr, dass sie zugesagt hatte und mien Lächeln wurde wieder ehrlich und ungezwungen, aber gleich darauf mit einem Dämpfer versetzt. "Ähm, ja? Was?" ICh war mir nicht sicher, ob ich hören wollte, was jetzt kam. Ein Knoten schien sich in meinem Bauch zu bilden.

    Ich sah sie an und man sah, dass ich mir mit der Frage etwas schwer tat, dennoch stellte ich sie tapfer. "Würdest Du die Tage mit mir einmal in Ruhe zu Abend essen? Nur wir beide?" Es war wohl nicht standesgemäß und deshalb rechnete ich mit einer Absage

    Ich musterte sie ein wneig und nickte dann. Ja, für sie war es allemal das Beste ins Bett zu kommen. "Mhm, wir können gerne heim. Aber darf ich Dich um etwas bitten?" Ich lächelte vorsichtig, hatte fast ein wneig Angst zu fragen.

    "Ähm, ich würde sagen mit Salve Proconsul Agrippa und danke für die Einladung?" Ich legte meine Stirn in Falten und lächelte. "Er beisst nicht. Er ist ein sanfter Mann. Obwohl er eine so hohe Stellung inne hat."

    "Ein wneig sehr trifft es wohl," meinte ich bemüht locker, obwohl mir bei diesen Worten nicht danach war, denn ich meinte mich an das Gefühl des heissen Wüstensandes zu erinnern. Aber zugleich wusste ich von der Kälte in der Nacht. "Aber das ist nicht mal das Problem. Es ist nicht nur Nachts kalt und es ist eine feuchte Kälte, die macht ihn unangenehm. Die trockene Kälte ist zwar auch unangenehm, aber man fühlt sich in ihr besser." Sie stand mit dem Rücken zu mir und es war mir irgendwie danach sie von hinten zu umarmen, festzuhalten und zu trösten, aber ich unterliess es. Auch, weil ich selber im Moment das nicht ertragen würde. Eigentlich wollte ich wieder in mein Zimmer und mich miit den Bildern beschäftigen, aber ich wusste, dass sie nun Ablenkung viel nötiger hatte. "Was meinst Du? Wollen wir weiter? Oder lieber hier ein wneig entlangspazieren?"

    Ich lächelte leicht. "Ja, ich denke, so könnte man es sagen. " Aber sogleich fügte ich beschwichtigend dazu: "Aber er weiss nicht, dass wir uns jetzt treffen und wenn Dir nicht der Sinn danach steht, nun dann kann es auch wann anders sein."

    "Mhm," machte ich nur und nickte. "Naja, hätte ja sein können," lächelte ich matt. "Ist ja nicht schlimm und musst Dich nicht entschuldigen." Dann straffte ich die Schultern und grinste fast. "Aber mit Dir schimpefn muss ich dennoch! ICh bin hier die jenige, die sich nicht mehr erinnern kann, also mach mir meinen Platz nicht streitig," zweinkerte ich scherzend und lächelte sie an.

    "ICh weiss nicht, als was Du es bezeichnen würdest, aber er möchte Dich gerne zum Essen einladen, ganz zwanglos und jederzeit. Er meinte, ich solle Dich einfach das nächste Mal, wenn ich Dich sehe mitbringen. Wir begegneten uns im Perystil und kamen das erste Mal ins Gespräch und irgendwann im Laufe dessen auch auf Drachen und so und da meinte er das." Ich hoffte ihn damit nun nicht beleidigt oder schlimmeres zu haben.

    Meine Stirn legte sich in tiefste Falten und ich versuchte wohl angestrengt nachzudenken. "Was für Verletzungen hatte ich, weisst Du das noch?" Und ich fragte mich, was das alles plötzlich mit Germanien zu tun hatte. "Und weisst Du noch, wo er mich...? Nein, das weiss ich, irgendwo wo Wüste in der Nähe war. Ich erinnere mich an Fetzen." Aber wieso dann Germanien? "Weisst Du, wo ich lang kam damals? Also ehe er mich fing? Vielleicht über Land?"

    Ich zuckte leicht zusammen, aber es war wohl kaum oder sogar gar nicht bemerkbar, dann hoclte ich tief Luft, ehe ich fragte: "Als ich damals weglief. Da hast Du mir jemanden hinterher geschickt, nicht wahr? Weisst Du, was er angestellt hat, um mich wieder einzufangen?" Ein paar der Bilder machten mir zu schaffen und ich konnte sie nicht einordnen. Unbewusst fuhr ich mir über meine Handgelenke, wo immer noch feine Narben von Fesseln zu spüren und sehen waren.

    "Ja, sie ist in vielem Aufmerksam. So lange es ihrem Interesse an sich dient. Sonst kann sie auch schnell einfach nicht zuhören," lächelte ich matt und liess mich vom Pferd runterrutschen, welches ich mittlerweile angehalten hatte. Ich ging zum Wasser und zog meine Schuhe aus, trat ein paar Schriite in das doch recht kühl enass, biss die Zähne zusammen und wusch das Knie und die Hände aus. Es brannte fürchterlich und ich bis mir hart auf die Lippen deswegen. Als ich etwas später wieder aus dem Wasser kam, mit gereinigten Wunden, die zum Glück nur noch ganz leicht am Knie und an den Handflächen gar nicht mehr bluteten. Ich wirkte ein wenig blass, was sowohl vom brennen als auch von ein paar Bildern, die mir seit der Erwähnung Germaniens rumspukten im Kopf. Ich trat an Helenas Pferd ran, sah zu ihr auf und lächelte kurz. "Wie fühlst Du Dich?" fragte ich sanft und fgügte dann an. "Darf ich Dich etwas Fragen? Zu einer Sache in meiner Vergangenheit?"

    "Nur aus Neugierde," antwortete ich zunächst matt, ehe ich einmal mehr Bilder wegschüttelte. Dann, wieder auf sie achtend lächelte ich. "Nun, ich seh Dich so selten und bekomme so wenig mit von Dir, da dachte ich mir, ich frag einfach. Ich weiss von Minervina bald mehr, was sie täglich erlebt als von Dir. Gut, sie ist noch ein Kind und erzählt mir abends immer alles, aber dennoch. Ich bin halt neugierig." Und will auch endlich wissen, weshalb Du alles aufs Spiel gesetzt hast und mich und die halbe Welt verrückt gemacht hast, um gen Westen zu reisen.

    "Du kennst ihn erst seit der Sponsalia?" fragte ich ein wenig erstaunt. Also war er doch nicht der Grund für den plötzlichen Aufbruch vor ein paar Wochen? Mhm, das war schlecht, denn wenn er nicht der Grund war, wer war es denn dann. "Er ist in Germanien stationiert." ICh grübelte einen Moment und plötzlich schaute ich kurz verwirrt, schüttelte den Kopf, schaute noch verwirrter und schüttelte wieder den Kopf, ehe ich wieder ganz da war. "Nun, und wann werdet Ihr Euch wiedersehen?"