Beiträge von Tiberia Claudia

    Welcher Priester das war, war ihr sofort klar und ihr wäre fast ein kleiner Seufzer entfahren.


    "Die Societas Veneris, eine der Betätigungsfelder der Didia Sinona. Es ist gut möglich, dass dort Acten über ihre Expedition lagern, jedoch ist der momentane Zustand der Societas alles andere als geordnet. Du kannst es jedoch gern versuchen und im Officium der Societas vorbeischauen."

    Claudia hörte ihm zu und sagte dann:


    "Dass sind Informationen, die ich dir leider nicht geben kann. Ich befinde mich noch nicht allzulange hier in Roma und bin daher noch nicht durch alle Informationen und Acten die hier lagern durchgekommen. Es tut mir leid, aber ich muss dich, den Consul und den Senat dahingehend enttäuschen."

    Sim-Off:

    wollte nur mal deine Meinung bestärken ;)


    "Eine Falminca gibt es hier nicht." sagte die Stimme aus der Dunkelheit.


    "Lediglich mit einer Flaminca kann man dir hier dienen."


    Claudia trat aus der Dunkelheit hervor.


    "Ich bin Tiberia Claudia, Flaminca Minervae. Was kann ich für dich tun, Quaestor Consulum?"

    Das Heiligtum lag ruhig und dunkel da. Es herrschte fast schon Totenstille. Nur aus der hintersten Ecke war das Knistern eines kleinen Feuers zu vernehmen, welches in einer Schale vor sich hin brannte und auch die einzige Lichtquelle darstellte.


    Aus einer andere Ecke konnte Cyprianus eine leise Stimme vernehmen: "Wer bist du, der du in das Heiligtum der Göttin Ops eindringst?"

    "Gut. Lassen wir das Thema vorerst ruhen. Minervina wurde mittlerweile ja bereits wieder ihrer Ausbildung zugeführt und schlägt sich ja mehr oder weniger mit Erfolg."


    Sie rieb sich die Schläfen.


    "Das war dann im Moment alles. Du darfst dich entfernen." sagte sie und deutete mit ihrer linken Hand ein 'Hinfort-Winken' an.

    "Minervina gehörte zu diesem Zeitpunkt den Sacerdotes Minervae an und unterlag somit nicht der Entscheidungsgewalt anderer Priesterinnen. Hinzu kommt, dass sie zu diesem Zeitpunkt den Rang einer Discipula bekleidete und ihre Ausbildung noch im Anfangsstadium war."


    sie schaute ihn ernst an.


    "Ein Mitglied des Collegium Augurum, welches nebenbei bemerkt zu den Collegien gehört aus denen das Collegium Pontificium seine Mitglieder erwählt, sollte meiner Ansicht nach, ein gewisses Wissen über die inneren Strukturen des Cultus Deorum haben. Falls du dies anders siehst, muss darüber geredet werden."


    "Du erwähntest eine Priesterin, die eine Empfehlung aussprach. Bitte habe die Güte mir ihren Namen zu nennen."


    "Ich glaube dir gern, dass ihre Aufgabe dem Cultus dienlich ist und auch, dass deine Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen getroffen wurden, aber ich muss leider sagen, dass es angebrachter gewesen wäre, wenn du Rücksprache gehalten hättest mit einem Mitglied des Collegiums."

    "Nichts als Gerüchte. Wie sollte jemand einen Anschlag auf den Kaiser durchführen können? Wann warst du das letzte Mal im Palast, dort wimmelt es von Milites der Praetorianer. Selbst bei uns in der Regia tauchen sie in letzter Zeit auf."

    "Was ich unter 'in die Ausbildung eingreifen' verstehe? Nun, ganz einfach. Wenn jemand an eine Discipula herantritt und ihr eine Aufgabe überträgt, die verhindert, dass sie die ihr durch das Collegium Pontificium angewiesene Ausbildung in adäquater Weise durchleben kann. Ich bin mir sicher, dass du weisst, um wen es mir dabei geht."

    Claudia schritt an Livillas Seite durch das Gebäude und entledigte sich im Umkleidebereich ebenfalls ihrer Kleidung. Die Sklavin, welche sich ihrer Kleidung annahm, würde sich auch ohne Ermahnung gut um diese kümmern, da sie Claudia bereits kannte.


    Nachdem sie es sich im Caldarium bequem gemacht hatte, ging Claudia auf Livillas Gerücht ein:


    "Ich bin mir sicher, dass es hier in Roma täglich mehr Leichen gibt, die nicht gefunden werden. Daher finde ich es sehr unnötig, dass die wenigen, welche gefunden werden immer direkt zu stadtweiten Gesprächsthemen aufgebauscht werden."

    "Vale, Furianus." sagte sie und schaute ihm kurz nach.


    Dann begab sie sich wieder hinein und die Tür fiel schwer ins Schloss.


    Sie ging ins Atrium und setzte sich dort wieder hin, da sie nicht wirklich wusste, was sie nun tun sollte.

    "Ein wirklich tragisches Schicksal, in ein Lager eingesperrt zu sein." sagte sie scherzend, während sie mit ihm zur Tür ging.


    An der Tür angekommen, liess sie diese durch den alten Sklaven öffnen.


    "Ich hoffe, das nächste Wiedersehen lässt nicht so lange auf sich warten."

    Claudia stellte ihren Becher ab und erhob sich.


    "Das ist tatsächlich bedauerlich, aber bei den Vigiles habt ihr bestimmt eine feste Zeit zu der ihr im Lager sein müsst oder?"


    Sie ging einen Schritt auf ihn zu.


    "Ich werde dich noch zur Tür begleiten."

    Die schnellen Themenwechsel irritierten Claudia noch mehr.


    "Ich hoffe die Barbaren wurden dafür bestraft?" fragte sie, während sie sich nach einer der Sklavinnen umsah. Als sie eine entdeckte winkte sie diese zu sich und gab ihr dann einige stille Anweisungen.
    Die Sklavin eilte davon und kehrte Minuten später mit einem dampfenden Becher zurück, welchen sie Claudia reichte.

    Etwas in ihr sträubte sich gegen diesen jungen Mann. Sie konnte es nicht definieren, aber es war da. Misstrauen wuchs in ihr. Zuvor sprach er immer von der Zuneigung, die er ihr gegenüber empfand, doch nun schien aus ihm nur das Verlangen zum Erhalt der Blutslinie zu sprechen.


    "Sodenn mir die Götter weitere Kinder zu schenken belieben, werde ich diese mit grosser Freude empfangen, gebären und durch ihre Jugend geleiten. Falls die Götter dies nicht wünschen, so werde ich dies mit ebensolcher Freude akzeptieren."