Beiträge von Tiberia Claudia

    Es war gegen Abend. Am Himmel zogen einige Wolken auf. Niemand war mehr hier draussen unterwegs. Niemand bis auf eine, in einen Umhang gehüllte Gestalt. Diese ging langsam die Gräberstrasse entlang. In ihren Armen trug sie ein schlichte, schmucklose Urne.


    Sie erreichte ein Mausoleum über dessen Eingang der Name TIBERIA stand.
    Sie atmete einmal tief durch und öffnete dann die Tür. Sie hatte hier bereits alles vorbereiten lassen und musste die Urne nur noch absetzen und mit etwas Erde bedecken. Sie ging an die vorbereitete Stelle und stellte sie ab. Noch ein Mal dachte sie an ihre kleine Schwester, bevor sie eine Handvoll Erde auf die Urne warf.


    Nachdem sie mit allem fertig war, verliess sie das Mausoleum, verschloss die Tür und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt.


    Der Mond schimmerte leicht durch die Wolken.

    Sie trank einen kleinen Schluck.


    "Nun, es geht darum, dass ich beabsichtige hier in Hispania einen Tempel zu errichten. Das benötigte Geld steht mir bereits zur Verfügung und nun benötige ich eigentlich nur noch deine Unterstützung um den Bau zu realisieren."

    Auch wenn sie nicht die Pontifex Hispania war, so hatte sie trotzdem nicht vor, das Officium verkommen zu lassen. Zumal die anfallenden Verwaltungsaufgaben ja von niemand sonst gemacht wurden. Daher kam sie nun her und stand vor der Tür. Sie betrachtete ihre Notiz.


    Kurzzeitig dachte sie etwas wehmütig.


    Sie entfernte die Notiz und betrat dann das Officium wo sie, umgeben von Staub, erst einmal das Fenster öffnete und sich dann an den Schreibtisch setzte.

    Ein Bote erreichte das Officium und übergab schweigend einen Brief.


    Salve Livia,


    ich bin auf dem Weg zurück nach Hause. Es tut mir leid, dass ich mich nicht mehr persönlich von dir verabschiede, aber ich ertrage diese Stadt einfach nicht mehr. Ich möchte zurück nach Tarraco, wo das Leben gut und der Pöbel vernünftig sind. Ich wünsche dir viel Glück in Rom und freue mich darauf dich zu deiner Hochzeit besuchen zu kommen.


    Richte bitte deinem Verlobten meinen Dank für die Spende aus.


    Vale,

    Sim-Off:

    @Livilla:Ich muss langsam mal nach Tarraco zurück. Kontaktiere mich bitte per PN oder komm einfach direkt dorthin.


    @Sklaven: Alexis und Cato bitte in Tarraco melden. Flavus ist freigelassen und kann tun was er will.


    Einige Tage nach der Bestattung bereitete Claudia sich auf die Abreise vor. Ihr Gepäck hatte sie bereits von Alexis zur Tür bringen lassen und die bestellte Sänfte wartete bereits. Sie ging noch ein letztes Mal durch das Haus und liess dann die drei Sklaven im Eingangsbereich antreten.


    Sie deutete auf Alexis und Cato. "Ihr beide ladet das Gepäck auf den Karren und sorgt dafür, dass ihr mit mir zusammen in Ostia am Hafen ankommt."


    Die beiden schnappten sich, nachdem Cato wieder einmal rummeckerte, das Gepäck und verluden es.


    In der Zwischenzeit redete Claudia mit Flavus: "Wenn es nach dem letzten Willen meiner Schwester gegangen wäre, so würdest du mich nun ebenfalls begleiten. Allerdings mit dem Unterschied, dass du nicht die Gelegenheit bekämest nach Germanien zu reisen."


    Sie schaute ihn ernst an.


    "Aber ich habe mich dagegen entschieden. Da du meiner Schwester so gut dientest und mir auch einige entscheidende Dinge über ihren Tod erzählt hast, werde ich etwas tun, was ich noch nie zuvor getan habe."


    Sie schaute noch immer ernst.


    "Flavus, ich schenke dir hiermit die Freiheit. Du kannst gehen, wohin es dich zieht und tun, was dein Herz zu tun wünscht."


    Nachdem er ihr gedankt hatte und ihr versprach sich noch einige Tage um das Haus zu kümmern, verliess Claudia, mit Novas Urne, den Landsitz und stieg in die Sänfte. Diese setzte sich in Bewegung in Richtung Rom und der Karren mit Alexis, Cato und dem Gepäck folgte.


    Sim-Off:

    Ich melde mich heute Abend in Italia ab und werde mich dann wieder nach Hispania begeben. Solange stehe ich für etwas kurzes in Rom noch zur Verfügung.

    Claudia blickte die neben ihr stehende Livia kurz an und trat dann, als Nova auf dem Holzstoß platziert worden war, an die Seite ihrer Schwester. Der Priester reichte ihr eine Fackel und sie entzündete die letzte Lagerstätte ihrer geliebten kleinen Schwester, wobei sie den Blick von Nova abgewandt hatte und ein stummes Gebet sprach.


    Sie trat vom Scheiterhaufen zurück und übergab die Fackel dem Priester. Sie stellte sich wieder zu Livia und starrte mit leerem Blick in die Flammen, die nun langsam den Holzstoß in Besitz nahmen.
    Das Feuer breitete sich aus und schon bald fing auch Novas Leichnam Feuer. Während das Feuer brannte klagte das Trauergefolge über den Tod der jungen Frau.


    Nachdem das Feuer runtergebrannt war und sich ein glühender Aschehaufen gebildet hatte, trat der Priester an die Asche heran und löschte sie mit Wein. Die wenigen Mitglieder der Familie, die anwesend waren, sammelten begannen nun die ausgeglühten Gebeine und auch die Asche in einer schlichten Urne aus Keramik zu sammeln. Livia und Claudia hatten sich dagegen entschieden eine Urne zu verwenden, die reich verziert und ein Statussymbol war, da dies sicherlich nicht in Novas Sinne gewesen wäre. Der Priester legte nun die Totenmünze und ein Salbfläschchen in die Urne, bevor diese verschlossen wurde.


    Da die Urne in Tarraco begraben werden sollte,ging der Priester nun direkt zur Reinigung der Anwesenden über. Er ging an dem Trauergefolge vorbei und besprengte die Teilnehmer mit Wasser um diese zu reinigen.


    Der Zug setzte sich wieder in Bewegung um zum Landsitz zurückzukehren. An dessen Pforte trennten sich nun die Familie, die in das Haus hineinging und die Freunde die, wie auch die bezahlten Teilnehmer, in die Stadt zurückkehrten.