Beiträge von Tiberia Claudia

"Zur Zeit nicht." sagte sie und ging zum Zimmer ihrer Schwester.

Dort sah sie Flavus, der noch immer an ihrem Bett sass. Scheinbar war er emotional sehr stark an Nova gebunden gewesen. Im Gegensatz zu Cato und Alexis erweckte er sogar in Claudia ein gewisses Maß an Mitgefühl für ihn.

Ziemlich verwirrt fragte sie ihn: "Flavus, wie lange dientest du meiner Schwester?"

Während er das Atrium verliess murmelte sie leise: "Du hast garnichts verstanden... Garnichts..."
Als sie sicher war, dass er weg war, stand sie auf und ging in Richtung der Sklavenunterkünfte. Sie stand am Eingangsbereich und rief nach Alexis. Als sie diese ankommen sah sagte sie:
"Dieser Didius Crassus wird dieses Haus nie wieder betreten. Hast du das verstanden? Ich mache dich dafür verantwortlich, wenn er noch einmal hier herein kommt. Und auch in meiner Abwesenheit hat er das Haus nicht zu betreten. Verstanden?"

Unverschämt war dieser nichtsnutzige Plebejer auch noch. Und scheinbar auch nicht gut erzogen.

"Nun, was früher war interessiert mich nicht. Und mein Bruder ist zur Zeit nicht hier. Als einziges lebendes Mitglied der Gens Tiberia ist dies also zur Zeit mein Haus. Und in meinem Haus dulde ich keine Eindringlinge."

Sie bedauerte es ein Wenig, dass sie Ftatateeta nach Tarraco geschickt hatte.

Als er Nova als 'gute Freundin' bezeichnete lief es ihr kalt über den Rücken. War Nova so weit gesunken sich mit solch ungehobeltem Pöbel zu umgeben?

Völlig unbeeindruckt von seinem stolzen aufrechten Stand blieb sie auf ihrem Platz sitzen. In ihren Augen lag purer Hass auf jeden, der verdächtig war Nova so weit getrieben zu haben. Und Crassus war ihrer Meinung nach einer von diesen.

"Wie kannst du es wagen das Andenken meiner Schwester zu beschmutzen indem du behauptest, dass sie eine 'gute Freundin' von dir war?"

Plebejerabschaum. Mit sowas umgibt sich mein Bruder also? dachte Claudia.

Ohne sich zu bemühen auch nur ansatzweise freundlich zu klingen sagte sie:

"Ja, ich bin Tiberia Claudia. Und ich frage mich, wer dich hier reingelassen hat."

Zitat

Original von Lucius Didius Crassus
Trotz des Traurigen anlasses, musste ich schmunzeln...

"Also, ihr zwei... ich lass euch mal allein... Werd ` mal mit dieser Tiberier sprechen..."

Ich klopfte Cato kräftig auf die Schulter, ging dann ins Attrium, betrat es durch den Hinterausgang.

Im Attrium blieb ich stehen und räusperte mich leise...

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Claudia zuckte leicht zusammen und sagte ohne sich ihm zu zu wenden und in einem recht schroffen Ton:
"Was gibt es?"

Claudia nickte.

"Ja, danke." Mehr bringt sie nicht heraus.

"Nein, ansonsten eigentlich nicht. Ausser das wir die Familie informieren müssten, aber das machen wir erst, wenn der Krieg in Germanien vorbei ist."

"Ich danke dir." sagte Claudia.

"Bitte entschuldige mich, aber ich muss weiter. Ich hab noch einiges zu erledigen."

Sie lächelte sie an und machte sich dann auf den Weg.

"Bei mir ist soweit alles in Ordnung. Danke der Nachfrage. Die Bestattung wird wohl ein entsprechendes Institut arrangieren. Oder ich werd es selbst machen, an irgend einem stillen Ort im kleinsten Kreis."

"Ich würde es ihm nicht sagen. Wie gesagt, wenns ihn gestört hätte, dann hätte er sich sicherlich schon gemeldet."

Sie lächelte.

"Es wäre sicherlich vorteilhaft, wenn du ihn ein wenig im Auge behälst."

"Ich glaube schon, dass du ihn besser hättest fragen sollen, bevor du eigenmächtig seine Arbeit übernimmst. Naja, er hätte sich sicherlich gemeldet, wenn es ihn gestört hätte."

Sie schaute sich um.

"Es wäre gut, wenn du ein wenig die Augen aufhalten könntest. Wenn dir irgendwas auffällt, kannst du mir ja schreiben."

"Ob er krank ist kann ich nicht beurteilen, ich bin schliesslich kein Medicus."

Sie fragte sich, ob Aemilia wirklich die richtige Wahl war.

"Wie er ansonsten seinen Pflichten nachkommt kann ich dir nicht sagen. Da hatte ich gehofft, dass du durch deinen ständige Anwesenheit hier in Rom etwas sagen könntest. Mir fällt dazu nur ein, dass er eine Anfrage von mir nach einem Apollopriester für die Weihung der Bibliothek in Tarraco nicht beantwortete."

Sie schaute nocheinmal in alle Richtungen.

"Natürlich muss sich jemand um alles kümmern. Aber meiner Meinung nach sollte das jemand tun, der dieser Aufgabe gewachsen ist. So wie einst Plinius Secundus."

"Was das mit der Bestattung meiner Schwester zu tun hat weiss ich auch nicht. Meine Cousine sagte, man könne ein klares 'Nein' rauslesen."

Sie schaute sich um.

Dann flüsterte sie:
"Um ehrlich zu sein, vermute ich, dass der Pontifex Minor nicht ganz bei Sinnen, und für seinen Posten ungeeignet ist."

"Ich habe keine Ahnung, warum er das tun sollte. Ich kann dir nur sagen, was ich gehört habe."

Sie schaute sich nocheinmal um.

"Dies hier ist meine letzte merkwürdige Erfahrung mit ihm. Nach dem Tod meiner Schwester bat ich ihn mir einen Priester zu schicken, da ich mich selbst nicht in der Lage sah die Bestattung selbst durchzuführen. Und das bekam ich als Antwort."

Sie reichte ihr das Schreiben, dass ihr Cato als Antwort mitgebracht hatte.

"Ich habe nicht den blassesten Schimmer, was genau er damit sagen will."

Zitat

Original von Tiberia Livia
"Ja, danke. Ein Becher Wasser wäre mir nun angenehm."

Sie wartet, bis die Sklavin sich wieder entfernt hat.

"Also werde ich mich um ein Bestattungsinstitut kümmern. Die Pollincitores sollen sich möglichst hier einfinden, um den Leichnam für die anschließende Totenklage vorzubereiten. Die Praeficae sollen sich direkt mit ihnen absprechen. Kannst du das Opfer für Ceres und die Laren selbst übernehmen? Ein angemessenes Schwein und einen akzeptablen Hammel werde ich sicherlich auch über das Bestattungsinsitiut beschaffen können und um einen Platz außerhalb der Stadt für die Verbrennung werden die sich auch kümmern können. So wird es wohl am besten sein..."

Fragend sieht sie Claudia an.

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"Ja, das wird das Beste sein."

Als Alexis die Becher abgestellt hatte, gab Claudia einen an Livia und nahm einen Schluck aus dem anderen.

Sie schaute sich kurz um, dann sagte sie:
"Nun ja, es mag sein, dass ich etwas zu vorsichtig bin, aber es macht mir Sorgen, dass der Venuskult so viele Anhänger findet. Ich habe Gerüchte gehört, dass der Pontifex wohl angeblich unentschlossenen Anwärterinnen den Venuskult besonders ans Herz legt."

Sie schaute sich erneut um.

"Ausserdem habe ich ein paar recht merkwürdige Erfahrungen mit ihm gemacht."

Sie deutete auf den hinteren Teil des Tempels und ging dann langsam darauf zu. Als sie ihrer Meinung nach weit genug vom Eingang weg waren sagte sie mit relativ leiser Stimme:

"Zu unserem ehrenwerten Pontifex Minor. Ich nehme an, du hast etwas häufiger mit ihm zu tun als ich."

"Ob du etwas angestellt hast weiss ich nicht." sagte sie etwas verwirrt.

"Ich habe dich gesucht, weil ich die Meinung einer Priesterin hören wollte, die in Rom lebt und wirkt."

Claudia hörte Schritte, die das Innere des Tempels betraten. Sie wartete einen Moment, bis die Schritte verstummt waren und wandte sich dann in die Richtung, in der sie die Person vermutete.

Sie sah eine junge Frau, die ihr ziemlich bekannt vorkam, und versuchte einen Namen für das Gesicht zu finden. Dann fiel es ihr wieder ein. Hoffte sie jedenfalls.

"Salve, Didia Aemilia. Nach dir habe ich gesucht." sagte sie, mit ein möglichst freundlich wirkenden Lächeln.

Claudia betrat den Tempel der Diana. Sie durchquerte ihn mit einer gewissen Ehrfurcht und ging auf den Altar zu. Dort kniete sie sich hin und betete dafür, dass die Sacerdos hier irgendwo war.