An
Gaius Caecillius Crassus
Casa Caecillia
Roma
Italia
Crassus, werter Freund!
Ich kenne es nur zu gut, wenn man nicht einmal die Zeit findet, einen Brief zu schreiben. Auch bei mir hat es etwas länger gedauert, aber was ewig wehrt, wird endlich gut.
Es beruhigt mich zu hören, dass unser kleiner Disput, vor deiner Abreise, der Vergangenheit angehört. Es würde mich schwer betrüben, eine so lange Freundschaft durch eine kleine Meinungsverschiedenheit getrübt zu wissen.
Ich danke dir für deine beruhigenden Worte bezüglich der Bedrohung, hoffe aber gleichzeitg, dass es keinen Grund geben wird, sich irgendwann Sorgen zu machen und hoffe, dass unser geliebter Kaiser alsbald, siegreich, nach Rom zurückkehrt.
Der Abschrift der Rede ist zu entnehmen, dass der Kaiser seher erbost über die Zustände in Parthia ist und nun wundert es mich keineswegs mehr, dass er höchstpersönlich gen Osten aufgebrochen ist. Allerdings leidet Rom sicher darunter, nicht wahr? Wie sind die Zustände? Wir wissen ja beide, dass die Abwesenheit des Kaisers in der Vergangeheit nicht selten zu waghalsigen Aktionen geführt hat..... aber du hast dich Sache sicher gut im Griff?!
Es freut mich, dass es dir, soweit, gut geht. Probleme jeglicher Art werden wir immer haben, die Frage ist nur, ob sie uns, oder wir sie dominieren. Und ich denke wir beide waren immer Menschen, bei denen letzteres der Fall war.
Das Leben hier in Germania ist nicht viel anders als in Rom, alles nur in etwas kleinerem Rahmen. Ich habe mich gut eingearbeitet und die Verwaltung hilft mir ungemein, allesamt loyale und fleissige Mitarbeiter.
Meine Verlobte sollte alsbald in Mogontiacum eintreffen und erst dann wird sie zu meiner Frau. Und auch erst dann hoffe ich, dass sie mir bald einen Sohn schenkt.
Nun hoffen wir, auf ein baldiges Wiedersehen und bis dahin mögen die Götter dich leiten und beschützen
dein Freund Marcus Vinicius Lucianus