Titus Iulius Imperiosus
Casa Iulia
Roma
Liebster Imperiosus,
dein Brief erreichte mich gerade im rechten Moment, um mir neuen Mut zu schenken. Ich sitze gerade im Atrium, eingepackt in eine Decke, und schreibe dir. Wie du dir sicherlich denken kannst, hat mich eine Grippe erwischt. Valeria hat mich untersucht und mir strikte Bettruhe verordnet, doch ich kann die Wände meines Cubiculums nicht mehr sehen.
Ich vermisse dich, Imperiosus. Deine Nähe fehlt mir, ich möchte dich wieder in meine Arme schließen und dich umarmen, bei dir liegen. Du schenkst mir so viel Kraft und wenn ich an dich denke, habe ich das Gefühl, ich könnte jedes Problem lösen und keines wäre von Bedeutung.
Meine Ausbildung geht voran, ich bin inzwischen zur Commentaria befördert worden. Um Popa zu werden reichte mein Wissen leider nicht, verzeih mein Versagen.
Bald reist Helena nach Rom, ich werde in dieser Zeit ihr Officium übernehmen. Ich hoffe, dass ich Helenas Vertrauen nicht missbrauche und ihm gerecht werden kann, noch hege ich wahre Zweifel.
Deine Worte haben mich zum Weinen gebracht, Imperiosus, zeigen sie mir doch genau, was ich für dich fühle. So fern bist du und doch fühle ich mich dir nach. In meinen Träumen fliege ich zu dir und weiß doch nicht, wo du genau bist, was du machst und wie es dir geht. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen und ich dich erneut in meinem Arm halten kann.
Überarbeite dich nicht, Imperiosus, pass auch du auf dich auf, hast du doch einen ganzen Tempel unter dir. Ich hoffe, dass es dir Spaß macht und du es nicht nur als lästige Pflicht ansiehst.
Auch ich entdecke meine lyrische Ader, wenn ich an dich denke, dir schreibe. Ich hoffe, du findest überhaupt die Zeit, meine ganzen Gedanken zu lesen, hast du doch sicherlich viel zu tun! Ich schreibe dir mein Gedicht am Ende dieses Briefes, so dass du es in Ruhe durchlesen kannst, sobald du die Zeit dafür findest.
Ich liebe dich, Imperiosus, und ich sehne mich nach dir. Sieh abends in die Sterne und suche den Mond, mein Liebster, auch ich werde hinaufblicken und unsere Herzen werden im Einklang schlagen.
In Liebe und Sehnsucht,
deine Arria.
Zarte Hauch, dem Winde gleich
Seit es dich gibt, bin ich so reich
Dem Meer so nah,
Schon bist du da.
Doch noch zu vereinen
Muss ich doch weinen.
Du bist mein Leben,
Will alles dir geben.
Träumen mit dir,
Das wünsch ich mir.
Glücklich bin ich,
Nicht ohne dich.
Ich warte schon lange,
Mir ist ganz bange,
Ich sehe dich dort,
Geh' bitte nicht fort!
Ich komm' zu dir,
Mach auf die Tür!
Lass mich hinein,
Jetzt bin ich dein.
Du bist da,
Ich komm' ganz nah
Ich küsse dich,
Doch liebst du mich?
Scmerzen sind da,
Bleib mir ganz nah!
Halt mich nur fest,
Lass sein den Rest!
Deine Haut so weich,
Du machst mich reich.
Ich schenke dir
Die Nacht mit mir.
Schenk' mir die Nacht,
Du hast die Macht!
Du wünschst es dir,
Werd' eins mit mir.