Beiträge von Marcus Postumius Vortex

    Zitat

    Original von Gallus
    Ich trat ein und wartete. Den Brief legte ich auf den Tisch.


    Ich schaute von meiner Liste auf und hob für eine Sekunde eine Augenbraue. Der Kunde sah aus wie ein Sklave oder Unfreier und ich fragte mich doch, wie so einer noch im Dienst seines Herrn stehen konnte. Kein Klopfen, keine Begrüßung, wortlos das Schriftstück auf den Tisch gepackt. Sicher der Bedienstete eines dieser Emporkömmlinge, die sich kein besseres Personal leisten konnten.


    Doch ich war nicht hier um zu Urteilen, ich war hier, um der freundlichste Postbeamte des ganzen Imperiums zu sein. Daher senkte sich die Augenbraue schnell und schaute ihn mit dem lange geübten Gesicht eines freundlichen Dienstleister an.


    "Salve! Ich nehme an, du willst diesen Brief verschicken? Prima, dann müsste ich nur noch wissen, ob er als Normalbrief oder Eilbrief versendet werden soll. Der normale Versand würde fünf Sesterzen kosten, der eilige Zwanzig."


    Ich schaute ihn fragend an und hoffte, dass er überhaupt der Sprache mächtig war.

    Ich nickte und nahm eine weitere Quittungsvorlage hervor.


    Quittung


    über
    250 Sesterzen
    als Einzahlung auf die Wertkarte der Provinzverwaltung Hispania


    ID NOV DCCCLV A.U.C. (13.11.2005/102 n.Chr.)


    i.A. M. Postumius Vortex, Tabellarius Dispositus Hispania



    Ich schob ihm die Quittung hinüber und nahm das Geld in Empfang. Da es so viel auf einmal war, schloss ich es direkt in der Kasse im Schrank hinter mir ein. Anschließend trug ich den Betrag in die Wertkartenliste ein.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun"?


    Sim-Off:

    Sim-Off Eintrag in die Wertkartenliste macht Decima Lucilla, voraussichtlich heute abend

    "Ganz recht." nickte ich. " Ich kann dir natürlich auch dafür eine Quittung ausstellen. Die Liste wird bei uns verwaltet und kann jederzeit eingesehen werden. Natürlich kann jederzeit auch ein neuer Betrag eingezahlt werden und falls der Wert einmal doch nicht für einen Brief ausreicht, so kann natürlich weiterhin auch direkt bar bezahlt werden. Alles ganz unkompliziert."

    Ich kramte in meinen Unterlagen und beförderte eine Quittungsvorlage zutage. Nachdem ich sie ausgefüllt hatte, schob ich sie dem Sohn des Proconsuls hin.


    Quittung


    über
    40 Sesterzen
    für zwei Eilbriefe im Auftag des Proconsuls (HIS) nach ITA


    ID NOV DCCCLV A.U.C. (13.11.2005/102 n.Chr.)


    i.A. M. Postumius Vortex, Tabellarius Dispositus Hispania



    Dann kramte ich wieder und holte die Liste über die Wertkarten heraus.


    "In welcher Höhe soll die Wertkarte sein? Für Institutionen, wie die Provinzverwaltung ja eine ist, bieten wir Staffelungen im Wert von 50, 100, 250 und 500 Sesterzen an."

    Ich wunderte mich etwas. Gab es doch tatsächlich Personen, an welchen die Reform des Cursus Publicus gänzlich vorübergegangen war.


    "Dies wurde bereits in unserer Reform geregelt, werter Herr. Es steht der Provinz jederzeit frei, eine Wertkarte zu erwerben. Dann wird der entsprechende Betrag nur noch von dieser abgestrichen, egal ob ein Sklave, ein Scriba oder der Proconsul selbst den Brief vorbeibringt. Vorausgesetzt natürlich, der Brief ist amtlich gesiegelt."


    Ich reichte ihm eine Abschrift der Vorschriften des Cursus Publicus und verzichtete darauf, es zu erwähnen, dass wir den Vorschlag für eine Wertkarte schon an mehreren Stellen vorgebracht hatten. Aber vielleicht würde sie durch diesen Beamten ja nun endlich einmal angenommen.


    "Wenn du möchtest, kann ich dir für diese zwei Briefe auch eine Quittung ausstellen, dann sollte es beim Abrechnen keine Probleme geben?"


    Ich betrachtete die Schreiben und seufzte innerlich über die mangelnde Adressierung. Äußerlich blieb ich jedoch freundlich, der Kunde war schließlich Kaiser. "Ah so, und gehe ich Recht in der Annahme, dass das eine Schreiben als Anlage des anderen ebenfalls an den Senat geht?"

    "Salve!" grüßte ich den jungen Mann freundlich. "Ostia und Colonia Claudia Ara Agrippensium, kein Problem, sie gehen heute noch raus."


    Ich nahm die Briefe und die Sesterzen in Empfang und legte sie auf den Stapel. Das würde eine Reise nach Italia bedeuten, während ich Venusia ins kalte Germania schicken musste. Aber besser dorthin, als in die Hände meines Bruders nach Rom.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

    Ich hatte mal wieder Schreibstubendienst, als der Kunde das Officium betrat, und saß über einem Papyrus und zog mit Hilfe eines Lineals feine Linien.


    "Salve!" grüßte ich freundlich. "Dann sollen sie sicher als Eilbriefe auf die Reise gehen? Das wären dann für beide zusammen 40 Sesterzen. Ansonsten 10 Sesterzen, wenn die normale Beförderung reicht."


    Sim-Off:

    Wisim-Konto 1225

    Ich näherte mich der Schule und war doch recht beeindruckt. Eine richtige kleine Festung stand dort vor den Toren Tarracos. Am Tor blickt mich auch gleich eine mürrische Wache an und musterte mich von oben bis unten. Ich holte das Papyrus aus meiner Transportbox und trat ihr freundlich entgegen.


    "Salve, ich habe hier eine Empfangsbestätigung eines Einschreibens für Horatius Callidus. Könntest du sie bitte an ihn weitergeben?"



    Empfangsbestätigung


    Hiermit bestätige ich den Empfang des Einschreibens
    von Horatius Callidus (HIS).


    Roma (ITA),
    ANTE DIEM VIII KAL NOV DCCCLV A.U.C.
    (25.10.2005/102 n.Chr.)


    Unterschrift: tۮЪ

    "Vielen Dan..." Doch da war die Tür schon zu. "Zum Glück bekommt der Senator nur selten Post." murmelte ich vor mich hin, steckte die Empfangsbestätigung in meine Postrolle und verließ das Grundstück eilig.

    Ich kam an der Villa an, hier war ich schon lange nicht mehr gewesen. Der Senator bekam wohl nicht sehr oft Post.


    Ich klopfte und wartete, bis eine Sklavin die Tür öffnete, eine runzelige, alte Frau.


    "Salve," grüßte ich freundlich. "Ich habe ein Einschreiben für Senator Flavius Felix. Ich bräuchte hier eine Unterschrift von ihm oder einem Vertreter."


    Ich deutete auf den Einschreibenbeleg:



    Empfangsbestätigung


    Hiermit bestätige ich den Empfang des Einschreibens
    von Horatius Callidus (HIS).


    Roma (ITA),
    ANTE DIEM VIII KAL NOV DCCCLV A.U.C.
    (25.10.2005/102 n.Chr.)


    Unterschrift:


    Und überreichte ihr dann den Brief:


    Senator Secundus Flavius Felix,
    Villa Flavia Felix, Roma,
    Italia



    Werter Senator Flavius Felix!



    Nach den Militärspielen in Rom und einigen Vorbereitungen für eine Mitarbeit an der Hafeneröffnung von Carthgo Nova, komme ich endlich zu einem kleinen Zwischenbericht bezüglich Eures Eigentums.


    Beide Männer haben sich soweit in das tägliche Schulgeschehen integriert und befinden sich im Moment inmitten der Basisausbildung.


    Konon hat einen gesunden Appetit und erfreut sich laut unserem Medicus bester Gesundheit. Seine körperliche Konstitution ist sehr gut. Er ist vermutlich einer der stärksten Männer im ganzen Imperium. Allerdings mußten wir neben einer enormen geistigen Trägheit feststellen, daß er auch körperlich sehr träge ist.
    An seinen intellektuellen Fähigkeiten sehe ich eine enorme Schwachstelle, die es sehr schwer machen wird ihn in die Feinheiten von Strategie, Taktik und komplexen Manövern einzuweisen. Außerdem ist er so leicht manipulierbar durch Dritte, obgleich er den Befehlen der Ausbilder soweit Folge leistet.
    Er ist auch körperlich sehr langsam. Laufen ist eine große Schwäche von ihm. Die vielen Muskeln machen ihn schon recht unbeweglich. Er ist immer noch schnell im Hinblick auf seine Masse, aber ein ausgebildeter Gladiator würde ihn im Moment spielend fertig machen, sofern Konon ihn nicht direkt trifft. Mit viel Gymnastik und vielen Dehnübungen könnte da noch was zu retten sein. Konon hat sich in der Vergangenheit meines Erachtens viel zu sehr auf seine Kraft verlassen. Ich denke er kann viel einstecken und es braucht nur wenige Schläge um einen Gegner außer Gefecht zusetzen. Seine Größe und Armlänge würde ihn zu einem gefürchteten Retiarius machen, aber hierfür sehe ich noch nicht die Basis. Wir werden ihn also erst einmal zu einem Samniten ausbilden. Die schwere Panzerung des Samniten sollte Konon die nötige Zeit geben bis zu seinem Gegenschlag durchzuhalten. Daher werden wir vor allem erst einmal seine Defensivtechniken schulen. Hierfür habe ich gezieltes Einzeltraining und einen seperaten Ausbilder angesetzt. Er hat Probleme morgens zeitig aufzustehen und ist ein Morgenmuffel. Wir haben ihn zusammen mit Sica in einer Kammer untergebracht. In Kürze werden wir mit ersten Testkämpfen in der Schule beginnen.


    Sica erfreut sich laut unserem Medicus ebenfalls bester Gesundheit. Seine körperliche Konstitution ist sehr gut und er hat schnelle Reflexe und eine gut ausgebildete Muskulatur, die bereits sichtlich auf Ausdauer ausgelegt ist.
    Sica ist ein ganz anderer Fall als Konon. Er ist ein sehr vielschichtiger und verschlossener Mensch, der sich sehr gut unter Kontrolle hat. Sica besitzt eine große Intelligenz und einen wachen Verstand. Ich halte ihn für sehr gefährlich und muß Euch vor ihm warnen. Ein mit der Hand aufgezogener Wolf bleibt immer noch ein wildes Tier. Man sollte ihn zur rechten Zeit an die Kette legen oder entsorgen!
    Ich glaube gewisse Ansätze zu aufsässigen Verhalten und Respektlosigkeit zu erkennen, wenn er sich unbeobachtet fühlt. Auch wenn er diese ansonsten gut zu kaschieren versteht. Sica gehört wohl zu den Leuten, die entweder natürliche Autorität achten oder brutale Gewalt, die ihm zeigt wer das sagen hat. Aber ich schätze Individualität an einem Leibwächter und Gladiator als eine Grundvoraussetzung für eigenverantwortliches Handeln und Unberechenbarkeit. Das kommt der zu schützenden Person zu Gute. In Kürze beginnen wir mit der intensiven Waffenausbildung und dem waffenlosen Kampf. Dies habe ich bislang etwas aufgeschoben um ihn besser einschätzen zu können. Weiterhin lasse ich ihm eine medizinische Grundausbildung zukommen, so daß er in einem fatalen Zwischenfall auch weiß, wie er sein Schutzobjekt am Leben halten kann. Er ist sehr wachsam, leidet aber an fast schon krankhaftem Mißtrauen. Neben dem Aspekt des Leibwächters hat er in meinen Augen sehr gute Anlagen für einen Gladiator.


    Aufgrund seiner bisherigen Ausbildung und seiner Anlagen unterbreite ich Euch hiermit im Namen der Gladiatorenschule ein Kaufangebot über 7777 Sesterzen für Sica.


    Vale


    Firmus Horatius Callidus
    Lanista
    Gladiatorenschule Gloria et Honor
    Tarraco, Hispania


    Sim-Off:

    Das Schreiben wurde in Griechisch verfasst. Alte Angewohnheit von Callidus, die er selber kaum noch wahrnimmt, zumal quasi alle in seiner direkten Umgebung Griechisch können.

    Ich kam, sah, legte den Brief in den vorgesehenen Postkasten ab und ging.



    An
    Publius Matinius Agrippa
    Prokonsul von Hispania


    Casa Matinia, Roma



    Salve Prokonsul,
    Salve Agrippa,


    ich hoffe Euch geht es gut und Ihr kommt mit euren Vorhaben in Roma gut voran. Ich weis das Ihr viel zu tun habt und nun komme ich mit den Sorgen eines Duumvirs einer kleinen Stadt. Doch das Problem das ich Euch schildern werde, brennt uns hier in Corduba auf den Nägeln.


    Wie Ihr sicher wisst, ist das Wasser- und Kanalisationssystem in meiner kleinen Stadt marode und nicht leistungsfähig genug. Ein Ausbau des Ganzen ist dringend angeraten, wenn Corduba weiter wachsen soll. Besonders liegt mir die Erweiterung der Kanalisation am Herzen. Denn sollte diese nicht erweitert werden, ist die Gefahr von Seuchen ziemlich hoch. Leider sind die Geldmittel meiner Stadt erschöpft. Die lose veranschlagten 10.000 Sz. können von Corduba nicht aufgebracht werden. Ebenso wurde mir von der Provinz eine Absage erteilt, da die Kassen dort ebenfalls leer sind.
    Daher meine dringende Bitte an Euch, setzt Euch bitte für das kleine Corduba in Roma ein. Versucht bitte diese Summe für den Ausbau der Wasserversorgung und der Kanalisation bei einem der Ämter in Roma zu bekommen. Es würde der Stadt und der Region, aber auch eurem Ansehen mit Sicherheit gut tun.


    Vale
    Eure
    Flavia Calpurnia
    Duumvir von Corduba



    Ich nahm Brief und Sesterzen entgegen, legte die Nachricht zum Ausgangsstapel für Germania und die Sesterzen bei Seite.


    "Danke sehr. Damit wäre das geklärt. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"


    Ich verzichtete darauf, ihm von den Wertkarten zu berichten. Die Decima waren in dieser Hinsicht wohl am besten unterrichtet. Nahm ich zumindest an.

    Der Mann musste wohl ein Sklave sein, doch wenn er einen Brief brachte und ihn auch bezahlte, dann war er für mich ein Kunde wie jeder andere. Daher antwortete ich ihm freundlich wie stets auch.


    ["Salve! Es kommt darauf an, wie dringend es deinem Herrn ist, dass der Brief sein Ziel erreicht. Wir bieten den normalen Transport eines Briefes an, dann geht er mit einem Reiter raus, sobald genügend Post für die entsprechende Zielprovinz zusammen ist. Der Vorteil dieser Versandart ist, dass sie nur lächerliche fünf Sesterzen kostet. Soll es schneller sein, so bieten wir die Möglichkeit eines Eilbriefes an. Dieser geht noch heute auf die Reise zu seinem Ziel, kostet dafür aber auch zwanzig Sesterzen." Ich blickt ihn fragend an. "Was also darf es sein?"

    Zitat

    Original von Juba
    Juba kam am Officium an und klopfte an die Tür.


    Mein Kopf sank schon fast bis auf den Schreibtisch herab, als mich ein Klopfen aus dem Dahindämmern riss. Meine Jüngste zahnte gerade und die Nächte waren um so länge, je lauter das Kind schrie. Ich hatte schon überlegt, in der Mansio zu schlafen um am Tage fit zu sein, doch ich konnte mein Weib auch nicht ruhigen Gewissens alleine lassen. So schlugen wir uns die Nächte damit um die Ohren, dem Kind Kamille-Tinktur auf das kleine Zähnchen zu schmieren und die anderen Kinder wieder zu beruhigen und ins Bett zu schicken. Wer konnte da erwarten, dass ich am Tag nicht ab und an in ein kleines Schläfchen verfliel.


    Ich setzte mich auf, so dass ich nicht ganz so verschlafen wirkte, und sagte mit fester Stimme: "Ja, bitte, nur herein!"

    Obwohl es eigentlich nicht viel zu tun gab in letzter Zeit, hatte ich es wie üblich dennoch geschafft, in Arbeit zu versinken. Ich konnte mir wirklich nicht erklären, wie dieser Papierkram immer zustande kam und ich fragte mich, ob die Praefectus Vehiculorum auch immer so viel zu tun hatte, wenn sie da war.


    Zum Glück klopfte endlich jemand an der Türe um mich aus meinem Papierkrieg zu befreien. Froh über die Ablenkung sprang ich auf und eilte zur Tür um diese zu öffnen.


    "Salve und einen wunderschönen guten Tag!" Ich erkannte den Proconsul, wusste jedoch nicht, ob er mich kannte. "Mein Name ist Postumius Vortex, ich bin Tabellarius Dispositus und vertrete die Praefectus Vehiculorum in ihrer Abwesenheit. Was kann ich für dich tun?" Ich bat ihn in das Officium hinein.

    Maximus Decimus Meridius
    Casa Decima Mercator
    Roma


    Salve Herr,


    leider habe ich eine schlechte Botschaft zu übermitteln. Am heutigen Tage trafen Männer aus Germanien ein, welche von Deinem Cousin Decimus Magnus geschickt wurden. Sie überstellten mir zwei Briefe und den einbalsamierten Leichnahm des Decimus Proximus, welcher in Germanien gefallen sein soll. Ich habe ihn in einem Zimmer aufgebahrt und bereite bereits alles für die Bestattung vor. Ich hoffe, dass dieses Schreiben rechtzeitig eintreffen soll, denn ich weiß nicht genau, was ich alles veranlassen kann.


    Desweiteren ist ein Grieche vorstellig geworden, welcher einen Patron sucht und sich auch daran interessiert zeigte, als Hauslehrer des Decimus Maximian tätig zu werden.


    Ergeben
    Gallus