Beiträge von Lucius Celeripes

    AdMarcus Iulius Sparsus
    Legio Secunda
    Mogontiacum
    Germania



    Salve Sparsus,


    ich hoffe, Du bist gut in Germania angekommen und hast dort den Dienst in der Legion aufnehmen können. Man weiß ja nicht, denn die Wege in Germania sind rauh und die Germanen meist noch unfreundlicher. Wie läuft es denn bei der Secunda? Bist Du mittlerweile befördert worden?


    Ein paar unserer alten Truppe, mich und Dein Nachfolger Serapio eingeschloßen, haben vor einer Weile die Legion verlaßen. Wir schieben unseren Dienst jetzt in der Hauptstadt bei den Stadtwächtern, den CUlern. Ein paßabler und anständiger Haufen und man kann sich nicht beklagen. Auch wieder in der Hauptstadt zu sein und nicht in dem Kaff namens Mantua, ist eine deutliche Erleichterung.


    Es gibt jedoch noch ein Grund, warum ich Dir schreibe – mal davon abgesehen, daß ich noch nicht erfahren habe, wie es bei Dir läuft – denn in absehbarer Zeit steht meine Hochzeit mit Epicharis – meiner Verlobten, wie Du Dir denken kannst! - an. Du bist natürlich herzlich dazu eingeladen, wenn Du Urlaub bekommst oder Dich sonstwie frei machen kannst – Botengang, Sonderauftrag, was auch immer. Wenn Du nach Rom kommst, bist Du natürlich auch eingeladen, in der villa meiner Familie unterzukommen.


    Ich würde mich freuen, wenn Du das einrichten könntest. Ansonsten halte die Ohren steif, nimm' Dich vor den Germanen in Acht, auch denen, die so römisch tun, und laß' Dir nicht von den Germaninnen zu sehr den Kopf verdrehen.
    Mit kameradschaftlichen Grüßen
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    Sim-Off:

    SimOff: Wir schreiben kein Datum, damit wir uns nicht auf den Tag festlegen müssen. Der Thread wird im Romaforum eröffnet und da die Hochzeit wohl auch lange genug laufen wird, kannst Du ja vielleicht irgendwann dazu kommen.


    An den
    centvrio legionis
    Servivs Artorivs Reatinvs
    castra legionis II
    provincia Germania
    bei Mogontiacvm


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    Sei gegrüßt, Reatinus.


    Es freut natürlich, einen Brief zu bekommen, besonders, wenn der letzte lang zurück liegt. Und es freut, zu erfahren, dass bei dir alles seinen gewohnten Gang geht. Die Germanica scheint wohl überaus beliebt zu sein. Aber ich denke, es ist wie überall, so, dass man kaum die eine Gruppe Probati ausgebildet hat, schon die nächste wartet.


    Obwohl... überall ist es so nicht. Nicht bei den Praetorianern. Ja, du hast richtig gehört oder gelesen. Ich diene nun als Tribun bei den Praetorianern. Ich muss aber schon sagen, Vetter, dass ich zuweilen erstaunt bin, wie schnell sich Nachrichten doch verbreiten, dass du es bereits weißt. Ich danke dir für dein Lob, Vetter und ich werde zusehen, dass ich die mir anvertrauten Aufgaben pflichtbewusst erfülle.


    Was den Tod meines Jungen angeht. Ich habe gehofft, du hättest etwas herausgefunden. Doch wie ich deinen Brief verstehe, ist dies nicht der Fall. Ich weiß, dass es einer Suche nach einer Nadel in einem Heuhaufen gleichkommt und die Chancen, dass man diese Verbrecher aufspürt, überaus gering ist. Halt trotzdem die Augen offen, Vetter. Wer weiß, warum man es ihm antat. Vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch ein gezielter Anschlag und wir - oder du - haben Feinde vor Ort. Auch unwahrscheinlich, aber man kann nie vorsichtig genug sein. Ich merke gerade, dass hier wohl schon der mißtrauische Praetorianer aus mir spricht.


    Nun denn, Vetter. Überbringe Grüße an meinen alten Freund Petronius Crispus. Ich werde zusehen, dass ich mir die Tage Zeit nehme, ihm ein paar Zeile zu schreiben. Ansonsten wünsche ich dir alles Gute, mein Vetter und verzweifle nicht. Ich bin sicher, dass du deinen Dienst vorbildlich erfüllst und das ist schon mal eine gute Voraussetzung, um voranzukommen. Ländereien besitzt du nun auch und viel dürfte einem Vorankommen nicht im Wege stehen. Wenn du etwas brauchst, hast du nicht nur deinen Patron hier in Rom, vergiß das nicht.


    Mars sei mit Dir, Reatinus


    Lvcius Artorivs Avitvs
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    ROMA ANTE DIEM VI KAL AUG DCCCLVIII A.U.C.

    Ger, Mogun., leg II, Marcus Iulius Sparsus


    Salve Sparse,


    ich hoffe, dass in Germania alles so läuft, wie du es dir vorgestellt hast?


    Ich muss mcih wohl entschuldigen, dass ich mich so lange nciht gemeldet habe, aber erst wurde mir eine Gruppe probati zur Ausbildung zugeteilt, die mittlerweile in den Rang regulärer milites erhoben wurde.
    Noch während dieser Ausbildung wurde ich zum centurio befördert und befehlige nun die IV centuria der IX cohors.
    Davon, dass der Flavier zu den cohortes urbanae versetzt wurde und Serapio dorthin mitgenommen hat, hast du wahrscheinlich schon gehört, nehme ich an.


    Ansonsten läuft hier alles seinen gewohnten Gang.


    Also Neffe, lass dir nicht von irgenwelchen Germanen den Kopf abschlagen und sie zu, dass du eine Antwort zu Pergament bringst, wenn es deine Zeit erlaubt.


    Vale bene


    M' IUL' LIC'

    Lucius betrat das Officium mit der, wie er meinte recht schweren Kiste unter dem Arm und schloss die Tür mittels eines Fusses, da er die Wertvolle Fracht in beiden Händen hielt. "Was mag da wohl drin sein?"
    Dachte er sich während er die Kiste auf den Tisch stellte und den Brief dazu legte.




    An
    Optio Marcus Iulius Sparsus
    Castra der Legio II
    Mogontiacum
    Germania



    Salve Marcus!


    Es hat mich sehr gefreut von Dir zu hören, und dass Du gut im hohen Norden angekommen bist. Vielen Dank auch für das original germanische Bier, ich hab es zusammen mit ein paar Kameraden getrunken und wir fanden es wirklich gut. Das war anlässlich meines Abschiedes, stell Dir vor, ich bin urplötzlich zu den Urbanern versetzt worden! Unser Centurio hat sich versetzen lassen und mich und Cafo, Silio und noch ein paar andere mitgenommen. An Anfang war ich nicht gerade begeistert - naja, Du weisst ja was ich von den Urbanern halte. Bessergesagt gehalten habe, denn inzwischen denke ich da schon etwas anders. So übel sind sie nicht. Aber ich vermisse die Legion, und die Kameradschaft dort. Wahrscheinlich liegt es aber auch an dem Rang, dass die Leute nicht mehr so locker sind - bestimmt liegt es auch daran. Hier sagt man übrigens nicht 'Optio', sondern 'Princeps Prior', klingt ganz schön pompös, nicht?


    Ja, ich habe mich eingewöhnt, nur meine Stimme macht mir oft noch Probleme, wenn ich den ganzen Tag lautstark die Leute herumscheuchen muss, bin ich am Abend oft heiser. Dabei hatte ich früher sogar Rhetorikunterricht, aber irgendwie nützt mir das nichts. Ich glaube ich weiss jetzt warum der Praefectus Matinius immer so viel Kräutersud mit Honig getrunken hat. Der konnte brüllen wie kein anderer! Manchmal werde ich ganz nostalgisch. Ich meine, ich weiss dass es Schwachsinn ist, und ich sehne mich auch ganz sicher nicht in die parthische Wüste zurück, aber irgendwie hatten wir damals doch ein festes Ziel, einen Sinn, sind für Rom eingestanden und haben alle zusammengehalten.
    Ob das hier dagegen so sinnvoll ist weiss ich nicht, in Rom das Verbrechen zu bekämpfen ist ja eine Sisyphusarbeit, und von früher her weiss ich noch sehr genau, dass eine ganze Menge der Gesetzeshüter hier gnadenlos korrupt sind. Es kommt mir auch, nach Parthien, alles einfach nicht mehr so bedeutsam vor...
    Naja, ich werde jedenfalls tun was ich kann. Und hier erst mal Erfahrung sammeln bevor ich weiter strebe. Immerhin bin ich in Rom, ich liebe diese Stadt. Ansonsten ist das mit der Liebe mal wieder ein auf und ab - so aus der Ferne, korrespondierend, hab ich mir das ganz anders vorgestellt, naiverweise wohl. Sowieso habe ich ausserhalb der Arbeit kaum Zeit.


    Und Du, hast Du schon ein paar von diesen blonden Germaninnen näher kennengelernt? Und inzwischen auch ein paar Barbaren erschlagen? Ich habe in der letzten Acta von einem Scharmützel mit so einer Räuberbande gelesen, den Bericht, den ein Optio der Secunda - auch ein Artorier - geschrieben hatte. Eigentlich wollte ich ja die Acta gar nicht mehr lesen nach dem unverschämten Artikel, aber die Imago ist dann halt doch nicht wirklich eine Alternative. Jedenfalls fand ich den Bericht sehr mutig, ich meine wie er da schreibt wie er zweifelt, und wie er Mitleid mit den Barbarenfrauen hat.
    Das hat mich wieder an Parthien erinnert, es gibt da so ein paar Ereignisse die mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Vor allem das in dem Dorf wo Centurio Flavius verwundet wurde. Ich meine, ich weiss, dass ich richtig gehandelt habe - so etwas muss ja bestraft werden, und wir hätten jedes Recht gehabt diese heimtückischen Fellachen auf der Stelle zu massakrieren. Sie haben Glück gehabt nur versklavt zu werden, und nur die Männer. Vielleicht war ich sogar zu weich - die Kinder werden heranwachsen, und die Frauen werden sie dazu erziehen uns zu hassen. Also, die, die das ganze überlebt haben, ohne Vorräte, das Dorf abgebrannt... Ich denke viel über dieses ganze Zeug nach, zu viel glaube ich.
    Wie gesagt, der Bericht dieses Artoriers ist echt mutig, aber ich glaube es ist nicht gut solche Zweifel zu verbreiten. Wir Soldaten müssen für die Öffentlichkeit doch ein starkes, geschlossenes Bild abgeben. Meinst Du nicht auch?


    Wie ist denn das Leben bei der Zweiten? Und Deine Aufgaben, ich stell mir das sehr abenteuerlich vor.
    Übrigens, mein grosser Bruder hat beschlossen bei der Zweiten sub aquila zu gehen, er müsste schon eine Weile bei euch sein. Appius Decimus Drusus heisst er. Wir hatten uns ewig nicht gesehen, und ich war ganz überrascht, dass er jetzt, genauso wie ich, doch der Familientradition folgt. Wenn es sich ergibt kannst Du ihn ja mal von mir grüssen, oder vielleicht ihm ein bisschen zur Seite stehen, falls nötig. Da wäre ich Dir sehr dankbar. Nicht dass ich denken würde, dass er das braucht, er ist nämlich viel zielstrebiger als ich, ich meine nur, es kann am Anfang in der Legion nicht schaden.


    So, dann mache ich mal Schluss für heute. Ach, eines noch, ich schicke Dir hier ausserdem eine Amphore Falerner aus Campanien, von den heissen Hänges des Vesuvs, damit Du da im Norden über dem leckeren Gebräu der Barbaren nicht ganz unsere gutrömische Lebensweise vergisst!


    Mach es gut!
    Faustus

    Zitat

    Original von Quintus Terentius Alienus


    [...]


    Beides bitte über die Wertmarke Stab Legio II. Wieviel Guthaben ist noch auf den Legionswertmarken?


    Der Beamte blickte kurz in die dafür vorgesehene Tabula. Immerhin hatte er ja nur die eine für den Stab geöffnet und murmelte etwas vor sich hin. Dann den Kopf gehoben, sprach er neutral: "Beide Karten haben einen Restwert von zweihundertzwanzig Sesterzen oder zweiundzwanzig Briefen."


    AN DER


    SCHOLA ATHENIENSIS


    FAND FOLGENDER KURS STATT:


    CURSUS RES VULGARES



    DER KURS WURDE BESTANDEN VON:

    Publius Vipsanius Gallicus
    Tiberius Iulius Drusus
    Lucius Purgitius Maecenas


    [Blockierte Grafik: http://img144.imageshack.us/img144/4440/wappenartoriaiids6.png]


    An Servius Artorius Reatinus
    Provincia Germania
    Mogontiacum
    Legio II Germanica


    ~~~


    Salve, Bruder.


    Ich habe wirklich lange nichts mehr von dir gehört, darum habe ich mich über deinen Brief sehr gefreut. Wie ich lese, scheuchst du deine Milites, wie auch ich meine. Doch muss ich gestehen, plane ich gerade einen kleinen Marsch mit meinem Männern, wo ich die neuen Probati mal auf einen kleinen unerwarteten Kampf einlassen werde. Ich hoffe, dass der Legat diesem Plan zustimmt, damit die Probati den letzten schlief bekommen, den sie so dringen brauchen. Was das sorgen um dich machen betrifft,... tja, was soll ich dazu sagen. Ich weiß, dass die Götter und unsere Ahnen ein Auge auf dich haben, denn ich bitte sie jeden abend im Gebet um diesen gefallen. Wie du also siehst, brauche ich mir da keine allzu großen sorgen machen.


    Mir ist es in letzter Zeit sehr gut ergangen und ich erfreue mich bester Gesundheit. Ich flege auch wieder Kontakt zu meinem Sohn, der in Hispania lebt. Ach ja, sicherlich wusstest du nicht, dass ich einen Sohn habe, habe ich ihn doch nie erwähnt. Damals, als ich noch Discipuli war, lernte ich eine Frau kennen - Didia Titiana. Mit ihr reiste ich nach Hispania, genau gesagt nach Carthago Nova, wo ihre Familie ihren Stammsitz hatte. Sie gebar mir einen Sohn, doch dabei starb sie, somit war ich gezwungen, meine leiblichen Sohn zu adoptieren. Ich zog in einige Jahre groß, doch als er mir nur ärger machte und wir uns nicht mehr verstanden hatten, ging ich zur Legion. Mein Sohn verlegte seine Stammsitz mit den Didiern nach Tarraco, wo er nun schon Magistratus ist. Ich bin wirklich sehr stolz auf ihn. Wenn du ihm mal einen Brief schicken wilst, dann schreibe sie an dieser Anschrift.


    Marcus Artorius Didianus Nero
    Provincia Hispania
    Tarraco
    Casa Didia


    Was meine Karriere betrifft, naja, ich bekam eine neue Centuria zugeteilt und es gibt natürlich sehr viele Gerüchte, doch an diesen möchte ich mich nicht beteiligen und darum schreibe ich sie auch nicht hier auf.


    Was Avitus betrifft. Gegegangen ist er noch nicht. Gereade erst heute, wo ich dir diesen Brief schreibe, hat unser Praefekt, also Lucius, es erst erfahren. Morgen wird er dann nach Rom aufbrechen, wobei ich ihn begleiten werde. Sobald wir dort sind, wird er dann seinen neuen Posten antreten. Das er es schon weiter gebracht hat als wir, ist auch mit einem einfachen Sache zu erklären, er dient bereits länger als du und noch viel länger als ich in der Legion. Er war immer sehr ergeizig, was nun mit dieser neuen Aufgabe belohnt wird.


    Ich hoffe doch sehr, dass es dir im fernen Germania gut geht und vielleicht werden wir uns irgendwann mal wiedersehen, was sehr schön wäre.


    Mögen die Götter ihre schützenden Händen über dich halten.


    Vale

    ~~~


    Tiberius Artorius Imperiosus



    An
    Quintus Terentius Alienus
    Castellum der Legio II. Germanica
    Mogontiacum
    Regio Germania Superior


    Salve Bruder,


    mal wieder schreibe ich dir und wieder geht es um die Familie. Ich hatte dir ja im letzten Brief von Terentius Galba und seinem Sohn Terentius Tibullus erzählt.
    Letzterer läst nun Fragen ob du noch einige persöhnliche Stücke seines Vaters hast und wenn ja, ob du diese schicken könntest.
    Weiter gibt es sonst nicht viel zu erzählen. Alles ruhig in Mantua, habe jetzt mein drittes Examen bestanden und meinen Patron gebeten mich für ein Kommando vorzuschlagen. Ich hoffe dies wir klappen.
    Ich hoffe dir geht es soweit gut und dem Rest der Familie in Germanien ebenso.


    Vale bene
    Appius


    AN DER


    SCHOLA ATHENIENSIS


    FAND FOLGENDER KURS STATT:


    CURSUS RES VULGARES



    DER KURS WURDE BESTANDEN VON:

    Numerius Duccius Marsus
    Quintus Duccius Eburnus
    Justinianus Cupidus
    Lucius Germanicus Matrinius




    Sim-Off:

    Decimus Duccius Verus fällt aus der Auswertung heraus. Die Regelung 'Nicht bestanden' findet somit keine Anwendung. Er kann sich somit erneut kostenlos zum ersten CRV seiner Laufbahn anmelden, so er nicht schoneinmal einen Grundkurs 'nicht bestanden' hat.

    Audite, Audite RÖMER!


    Werde Beamter des Postdienstes und verdiene ein stattliches Gehalt von 200 Sesterzen. Der Stationarius Posten in einer Mansio von Germanien wartet auf dich. Mit Einsatz und Tatendrang schaffst du es in ein ansehnliches Amt als Provinz Praefectus.



    Diene dem Kaiser und römischen Imperium!



    Melde dich in der Casa Germanica zu Rom oder direkt beim Legatus Augusti cursu publico auf dem Palatin. Schriftlich oder auch gern Persönlich.



    ROM BRAUCHT DICH!

    Ad Q. Terentius Alienus
    Legio II Germanica, Mogontiacum


    Sp. Purgitius Macer s.d.


    Sei gegrüßt mein Klient im fernen Germanien. Wie ist es dir in der letzten Zeit ergangen, seit ich das letzte Mal von dir hörte? Spürt man in Germania Veränderungen dadurch, dass wir einen neuen Kaiser haben? Habt ihr schon erfahren, dass sein Vater vergöttlicht wurde und in Rom nun als Divus Iulianus verehrt wird?


    Aber ich möchte nicht nur Fragen stellen und Neuigkeiten überbringen, sondern mich auch um deine Bedürfnisse als mein Klient kümmern. Hast du nach dem Ablegen des Examen Quartum größere Ziele, bei deren Erreichung ich dir behilflich sein kann? Oder bist du mit deiner derzeitigen Stellung weiterhin zufreiden und planst, langfristig in Germania zu bleiben?


    Was auch immer deine Pläne sind, mögen die Götter dir hilfreich zur Seite stehen.


    Sp. Purgitius Macer


    Ad
    Titus Aurelius Ursus
    legio II Germanica in Mogontiacum
    Germania



    Titus,


    ich hoffe, wenigstens du befindest dich wohl.
    Die Götter haben unserem Haus in den vergangenen zwei Monaten Prüfungen auferlegt, von denen ich dir berichten will. Doch zuerst versprich mir, dass du dich setzen wirst.


    Die Nachricht von Camillas Tod erreichte mich bereits vor einigen Wochen. Der Husten, der sie plagte, muss aggressiverer Natur gewesen sein, als die Ärzte argwöhnten. Sie starb allein, mit niemandem an ihrer Seite. Ihre Leibsklavin fand sie des Morgens in ihrem Bett. Ich schäme mich, Titus, dich nicht sogleich hiervon in Kenntnis gesetzt zu haben, doch die Vorbereitungen ihrer Trauerfeier und die Pflichten als Magistrat dezimierten meine Zeit praktisch ins Negative. Zudem haben wir Handwerker im Hause, welche die Anbaumaßnahmen vornehmen, von denen ich dir erzählt hatte. Doch mit diesem Verlust war es nicht genug.


    Matho ist tot. Es geschah, nachdem die Truppe wohlbehalten Rom erreicht und bereits seit einigen Tagen zurück war. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich uns eine Mörderin ins Haus geholt habe - Fhionn zeichnet verantwortlich für Mathos Tod. Sie hat es bereits zugegeben und wird am morgigen Tag für dieses Verbrechen ans Kreuz geschlagen werden.


    Sei versichert, dass es deiner Schwester und deiner Cousine blendend geht, trotz der Umstände sind sie wohlauf. Tiberius macht sich als mein scriba recht gut, und Gaius konnte bei Senator Purgitius Macer unterkommen. Manius wurde vor kurzem zum sacerdos berufen und ich selbst sehe dem Ende meiner Amtszeit entgegen. Ich hoffe, dass du bald zurückkehren wirst. Es gibt viel zu erzählen, und mit deiner Rückkehr reißt hoffentlich auch die Unglückssträhne ab, die uns derzeit fest im Griff hat.


    Verzeih meine geringe Mitteilungsbereichtschaft, doch ich muss noch einiges organisieren. Ich gehe derzeit einem Fall nach, der - so sich die Vermutungen als gegeben erweisen - ein Skandal für Rom sein dürfte. Mehr kann ich darüber nicht schreiben, solange dies nicht bewiesen ist.


    Mögen die Götter über dich wachen und dir eine schnelle und sichere Heimreise ermöglichen.


    [Blockierte Grafik: http://img382.imageshack.us/img382/1798/macunterschriftow2id8.png]


    ROMA, ANTE DIEM XV KAL IUL DCCCLVIII A.U.C. (17.6.2008/105 n.Chr.)

    An
    Quintus Redivivus Sabinus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania


    Verehrter Cousin Sabinus,


    Ich schreibe dir als ein völlig Unbekannter, aber ich hoffe, Kontakt mit einigen anderen Familienmitgliedern aufnehmen zu können, da die Gens Rediviva leider fast über das ganze Imperium verstreut ist.
    Vor zwei Jahren starben meine Eltern völlig unerwartet und jetzt habe ich mich endlich zu einem Neuanfang durchgerungen, um die Erinnerungen hinter mir zu lassen.


    Nach zwei Jahren mit wenig Kontakt zu Freunden, den ich jetzt nach meinem Umzug von Germania nach Roma gar nicht mehr erhalten kann, kam mir die Idee, die Familie einmal besser kennenzulernen. In Tarraco, meiner Geburtsstadt, hatte ich in meiner Kindheit Kontakt zu weiter entfernten Verwandten, aber auch die habe ich inzwischen hinter mir gelassen und will nun einmal erfahren, wie es um meine näheren Verwandten, sprich dich und deinen Bruder, steht.
    Wie ich erfahren habe, habt ihr beide einen Platz in den römischen Legionen gefunden, ähnlich wie ich, der ich seit kurzem Probatus bei den Cohrtes Urbanae von Roma bin.

    Fürs erste würde ich mich einfach über eine Antwort sehr freuen, vielleicht ergibt sich irgendwann auch einmal die Möglichkeit für ein persönliches Treffen, falls dies auch in deinem Sinne steht.


    Mit den besten Grüßen,
    Galeo Redivivus Tychicus


    Ad
    Tiberius Germanicus Probus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Probus!


    Vor allen Dingen herzlichen Glückwunsch zur Beförderung zum Legionär! Bestimmt habt ihr das ordentlich gefeiert und es ist wirklich schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Aber vielleicht sehen wir uns ja eines Tages wieder und dann holen wir sämtliche Beförderungsfeiern nach, die wir gegenseitig versäumt haben!


    Was die kämpferischen Fähigkeiten angeht, so kann man eigentlich nicht sagen, ob nun die Praetorianer oder die Legionäre die „besseren“ sind. Die Schwerpunkte liegen schlicht anders. Doch das Training ist schon sehr hart. Wir werden jedes mal an unsere Grenzen geführt, ständig wird gesiebt, versagen ist völlig unmöglich, denn im Ernstfall versagen kann den Tod des Kaisers bedeuten. Von daher finde ich den Druck schon stärker. Und auch der Ehrgeiz, immer besser zu werden, ist wesentlich höher, als früher.


    Doch nicht nur kämpferische Fähigkeiten sind gefragt. Um Dienst im Palast, und besonders am Tor, zu leisten, muß man ein halber Diplomat sein. Mit den höchsten Personen des Staates umzugehen, ist wahrhaftig nicht leicht. Ja, und dann ermitteln wir natürlich ab und an verdeckt. Ja, auch ich hatte schon die Ehre, solch einen Auftrag zu erledigen. Doch natürlich darf ich darüber nichts näheres sagen. Das höchste unserer Ziele ist jedenfalls immer die Sicherheit des Kaisers. Und, falls Du Primus mal triffst, darfst Du ihm das gerne ausrichten: Die Praetorianer stehen geschlossen und treu hinter dem Kaiser! Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel! Ich bin wirklich stolz, dazugehören zu dürfen, auch wenn ich euch sehr vermisse.


    Achja, Du meintest, dass der Dienst sich nicht sehr spannend anhört. Ich finde, das kommt darauf an, was man spannend nennt. Wache stehen am oder im Palast ist natürlich nicht das gleiche wie Wache stehen an der Porta Praetoria der Legio II. Hier ist immer was los, schließlich ist das hier Rom! Nein, es ist nicht langweilig, auch wenn ich natürlich zugeben muß, dass die Ermittlungen wesentlich spannender sind als der normale Wachdienst oder die Patrouillen. Ich hoffe ja, dass ich mich als würdig erwiesen habe und noch häufiger mit derlei Aufgaben betraut werde.


    Daß sich so viel verändert hat, seit ich fort bin, ist ja kaum zu glauben. Noch nicht trocken hinter den Ohren und schon Stubenältester? Ne, das war nicht ernst gemeint, nur ein Scherz! Verzeih bitte!


    Irgendwie ist es schade, dass Lupus zu den Equetes ist. Natürlich verstehe ich seine Entscheidung und nach Deinen Worten ist er da wohl auch goldrichtig aufgehoben. Doch ich fand, er ist auch ein guter Legionär. Ich hätte mich jedenfalls stets gut gefühlt mit ihm an der Seite. Bitte grüße ihn von mir, wenn Du ihn triffst, ja?


    Ich musste wirklich lachen, als ich davon las, dass der Centurio Dir Ausgang nur mit der Bedingung gibt, dass Du nüchtern zurückkommen sollst. Man, ich habe, glaube ich, kein einziges mal Ausgang ohne diese Einschränkung gehabt. Und frag mal den Nachwuchsschreihals danach, was passiert ist, als wir uns mal nicht dran gehalten haben… Na, frag ihn lieber nicht, er ist ja jetzt Dein Vorgesetzter. Es hat mächtig Ärger gegeben, das kannst Du mir glauben. Aber eigentlich nur, weil einer der älteren Kameraden lästern musste und eine Prügelei angefangen hatte. Ich muss wieder lachen, obwohl es damals gar nicht zum lachen war.


    Ein Aurelier als tribun laticlavius und dann ganz in Ordnung? Wie kann denn so was sein? Ein Patrizier? Also, von den Aureliern habe ich hier bisher nur Aurelius Corvinus gesehen, der war damals auch tribun laticlavius bei der Legio II, als ich als Probatus dort anfing. Aber mit dem hatte ich eigentlich nichts zu tun und ich finde ihn recht unnahbar. Also für einfache Leute wie uns. Er ist noch Quästor, aber in den nächsten Tagen werden wohl die neuen Amtsinhaber eingesetzt. - Jedenfalls werde ich mir den Namen Aurelius Ursus mal merken und schauen, wie der so ist. Irgendwann will der bestimmt mal in den Palast.


    Mannoman, die Geschichte mit dem Kameraden, diesem Calenus, und dem Tribun ist ja der Hammer. Da hat er aber Glück gehabt, dass er nicht an ein Ekel geraten ist, das hätte ganz schön ins Auge gehen können! Und Dich hätte er auch noch mit reingezogen! Einen Rat soll ich Dir zu dieser Sache geben? Das ist nicht leicht. Ich hätte vermutlich versucht, ihm zu befehlen, seinen Mund zu halten. In Zukunft wirst Du ja höherrangig als ein Probatus sein und einem ausgebildeten Legionär wird so was garantiert nicht mehr passieren. Einem Probatus darfst Du durchaus etwas sagen!


    Der Limes wird ausgebaut? Echt? Das wird bestimmt eine elende Knochenarbeit. Ich weiß noch, wie wir bei Borbetomagus das Lager geschanzt haben, während es regnete und schneite bei echt ekelhaft eisigen Temperaturen. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr schnell abgelöst werdet und Glück mit dem Wetter habt. Klar ist es angenehm, mal rauszukommen aus dem Castellum. Aber da kann ich mir echt schöneres vorstellen, als den Ausbau des Limes. Na, ihr werdet schon das beste draus machen, wie ich euch kenne. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was D davon berichten wirst.


    Achja, ich habe natürlich nichts dagegen, wenn Du den Jungs mal was vorliest von dem, was ich Dir schreibe. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ihr mich nicht ganz vergessen habt. Denn nach wie vor bleibt hier die Kameradschaft ein wenig auf der Strecke. Was ich sehr schade finde. Und ich gebe auch nicht auf und arbeite weiter daran, diese knochentrockenen Burschen ein wenig aufzulockern. Erste Erfolge konnte ich schon verbuchen, da ich ja nicht ganz schlecht koche. Ja, auch Kameradschaft geht offenbar durch den Magen!


    So, und nun muss ich leider fertig werden, die Kameraden schimpfen schon, dass ich das Licht löschen soll, weil sie schlafen wollen. Laß bald von Dir hören!


    Mögen die Götter Dich stets beschützen!


    Vale bene,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM III ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (11.6.2008/105 n.Chr.)



    Ad
    Quintilia Valentina
    Casa Quintilia
    Mogontiacum
    Provincia Germania




    Liebstes Schwesterchen!


    Geht es Dir mittlerweile etwas besser? Drusus hat mir berichtet, wie schwer Du die Nachricht von meiner Abreise aufgenommen hast und das tut mir wirklich leid! Bitte verzeih mir, dass ich Dir derartigen Kummer bereitet habe!


    Was Bashir angeht… Ich kenne ihn ja nicht so richtig. Ich hoffe nur, dass er wirklich so vertrauenswürdig ist, wie Du ihn beschreibst. Nie würde ich es mir verzeihen, wenn Dir etwas zustoßen würde. Was Du von ihm schreibst, erscheint mir unglaublich. Und Doch schreibst Du es mir und so muß es wahr sein. Nun, umso besser, wenn ich mich in ihm geirrt habe und er Dir treu und lieb zur Seite steht.


    Du musst Dich jetzt, so ohne Flava, sehr allein fühlen. Du willst von mir wissen, ob Du nach Rom zurückkehren sollst. Nun, ich will Dir nichts aufzwingen. Folge Deinem Herzen, Valentina. Solltest Du nach Rom kommen, so hätte ich eine schöne Wohnung für Dich. Du müsstest nicht allein wohnen. Sondern könntest in der Casa Sergia unterkommen. Das große Haus wird nur von wenigen Personen bewohnt, so dass die Hausherrin sich entschlossen hat, zu vermieten und einen dementsprechenden Aushang am Markt gemacht hat. Gestern war ich in der Casa Sergia. Ich sage Dir: Wunderschön ist es da! Das Haus ist sehr geschmackvoll hergerichtet und der Garten ist einfach herrlich! Sergia Severa, die Hausherrin, war sehr freundlich. Eine gebildete Frau, liebenswürdig und großzügig. Sie hat angeboten, Dich mietfrei wohnen zu lassen, bis Du eine Arbeit gefunden hast. Ansonsten kostet es 40 Sesterzen im Monat, wenn geheizt werden muß, etwas mehr. Was hältst Du davon?


    Ansonsten habe ich Iulius Drusus gebeten, Dir 200 Sesterzen in meinem Namen zukommen zu lassen. Für den Umzug oder den Lebensunterhalt, je nachdem, wie Du Dich entscheidest. Sehr gerne wüsste ich Dich in Rom, auch wenn ich nur selten bei Dir sein könnte, da wir hier nur sehr selten Ausgang erhalten. Doch ich könnte Dir schreiben, wann ich wo eingesetzt bin und sicher würden sich Möglichkeiten finden, kurz miteinander zu sprechen. Doch ich will Dich nicht drängen. Nur, wenn Du Dich in Mogontiacum ohnehin nicht wohl fühlst, dann komm zurück nach Rom!


    Und wie es mir ergangen ist? Inzwischen bin ich voll eingesetzt. Sehr oft stehe ich Wache am Palasttor, muß entscheiden, wer herein darf, muß diejenigen auf Waffen untersuchen und dann dort hin führen, wo sie hin wollen oder müssen. Im Palast kenne ich mich mittlerweile ganz gut aus. Und ich sage Dir, es macht mich stolz, hier meinen Dienst verrichten zu dürfen. Doch etwas anderes macht mich noch stolzer: Stell Dir vor, meine Kohorte war – unter anderem – ausersehen, dem Kaiser entgegen zu ziehen und ihn in die Stadt zu geleiten! Was für eine Ehre! Ich sage Dir, das war ein großartiges Gefühl! Und natürlich auch eine große Verantwortung! Als er dann seine Rede hielt, standen wir natürlich nahe genug, um wirklich jedes Wort verstehen zu können. Sehr lang war seine Rede nicht. Aber das finde ich auch eher gut. Lange Reden werden schnell langweilig.


    Er sah sehr müde und erschöpft aus. Und man sieht ihm an, dass er sehr krank war. Doch ich glaube, er ist auf dem Weg der Genesung. Denn todkrank sah er eigentlich nicht aus. Nicht dass ich ein Arzt wäre. Aber ein todkranker Mann hätte diesen Tag sicherlich nicht so durchgestanden. Bestimmt ist er bald wieder ganz gesund und dann werden sich die Herren und Damen, die schon jetzt mit seinem Tod handeln, ganz schön umgucken!


    Ich finde ihn großartig! Und bin stolz, dass ich dazu beitragen darf, sein Leben zu schützen!


    Valentina, entscheide nicht übereilt. Denke gut darüber nach. Und verkrieche Dich nicht im Haus! Geh hinaus und lerne Menschen kennen. Wenn Du nicht allein möchtest, dann laß Dich von Drusus begleiten, er tut das sicher gerne und wird auf Dich Acht geben, wie ich es tun würde. Er ist mein bester Freund und ihm vertraue ich wie niemandem sonst – von Dir abgesehen.


    Bitte schreibe mir, wie Du Dich entscheidest. Und schreibe mir, wie es Dir geht und was Du so tust! Ich vermisse Dich sehr und sehne mich danach, Dich mal wieder in die Arme schließen zu können. Wie geht es sonst in Mogontiacum? Hast Du noch Kontakt zu den Ducciern? Ich freue mich schon jetzt auf Deinen nächsten Brief!


    Mögen die Götter Dich stets begleiten und schützen!


    In brüderlicher Liebe und mit einer herzlichen Umarmung,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (18.5.2008/105 n.Chr.)


    Ad
    Tiberius Germanicus Probus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Probus!


    Bitte verzeih, dass Du so lange auf meinen Brief warten musstest. Doch hier ist wirklich eine Menge passiert. Doch erst einmal zu Dir: Bist Du mittlerweile schon Legionarius? Ich würde gerne jetzt schon Glückwünsche aussprechen, da ich annehme, dass Du es inzwischen schon geschafft hast. Aber falls nicht, wäre es nicht so gut, denn man soll ja nicht im voraus gratulieren.


    Die Grundausbildung ist wahrhaftig kein Honigschlecken und ich wünsche Dir, dass Du sie möglichst bald hinter Dir hast, falls es noch nicht so sein sollte! Lupus hat sich also zu den Reitern gemeldet? Am Anfang schien er davon gar nicht so begeistert zu sein. Aber natürlich kann sein Cousin ihn dort gut fördern, von daher ist die Entscheidung sicherlich nicht dumm. Allerdings kann ich sie nur schwer nachvollziehen. Ich habe es damals bei Primus schon nicht verstanden, warum das so toll sein soll. Mir liegt es auch mehr, mit beiden Beinen am Boden zu bleiben und so auch die Kontrolle zu behalten.


    Danke für die Grüße von den Kameraden. Grüße sie doch bitte zurück. Und auch den Centurio, er hat mich gut ausgebildet, denn ich habe es hier erstmal geschafft. Natürlich muß ich dranbleiben und fleißig trainieren, aber das ist ja eh selbstverständlich, auch wenn es hier ein wenig härter zugeht als bei der II. Ach, ihr Jungs fehlt mir wirklich sehr! Ihr ward so richtig Familie für mich. Das Gefühl kommt hier einfach nicht auf. Vielleicht liegt es daran, dass einige aus meinem Contubernium in Parthien waren? Sie müssen wirklich eine harte Zeit hinter sich haben.


    Und Drusus entwickelt sich also zu einem neuen Schreihals? Unglaublich! Ich hoffe, er bleibt auch so fair wie der Schreihals. Aber davon gehe ich mal aus. Ich habe mich ja ein wenig schwer getan, nachdem er befördert worden war. Irgendwie ist es eben schon merkwürdig, wenn man plötzlich den besten Freund zum Vorgesetzten hat. Naja, ist ja jetzt nicht mehr so und wir schreiben uns auch noch immer regelmäßig.


    Was den Dienst angeht: Wir patrouillieren durch die Stadt, aber eigentlich mehr im Bereich des Forums und des Palastes. Den Rest überlassen wir den Cohortes Urbanae, auch wenn wir natürlich mit zugreifen, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge wie die Sicherheit des Kaisers, seiner Familie oder die Staatssicherheit geht. Ansonsten halten wir in und um den Palast Wache. Inzwischen kenne ich mich im Palast auch schon ganz gut aus. Nur im Familientrakt noch nicht so, den kenne ich bisher nur vom Plan. Am Tor habe ich schon mehrfach Wache gehalten. Und die Besucher müssen natürlich hereingeführt werden. Zum einen, weil die meisten sich sonst sicher verlaufen würden, zum anderen, damit sie halt nicht überall herumlaufen können. Du glaubst nicht, was neulich vorgefallen ist, als ich Torwache hatte. An meinem ersten Tag am Tor auch noch.


    Wir sind ja verpflichtet, die Besucher, die den Palast betreten dürfen, nach Waffen zu untersuchen. Und Senator Tiberius hat einen unglaublichen Aufstand deswegen gemacht. Das glaubst Du nicht! Erst hat er mit mir eine Diskussion anfangen wollen, weil er doch so ein toller Senator ist und schon so viel für Rom gemacht hat, könne ich ihm ja wohl nicht unterstellen ein potentieller Mörder zu sein. Sowas! Befehl ist Befehl und mein Befehl lautete: Alle durchsuchen. Was gibt’s da schon zu diskutieren?


    Na, dann wollte er zu meinem Vorgesetzten, weil ich mich nicht drauf eingelassen hab. Und er sagte das gleiche wie ich: Befehl ist Befehl und er könne sich ja an höherer Stelle entsprechend beschweren. Na. Und dann hat der sich seine Toga vom Leib gerissen und ganz theatralisch gefragt, ob er die Tunika auch noch ausziehen müsste. Na, der Centurio und ich habe nur noch Blicke getauscht. Echt, wie kann man sich nur so entblöden! Dann musste ich natürlich einen Palastdiener auftreiben, weil der Senator seine Toga ja nicht einfach so wieder anlegen konnte. Aber sein ganzes Theater hat ihm nichts genützt. Er wird auch weiterhin durchsucht, wie jeder andere Besucher auch.


    Und nun das beste! Stell Dir vor, meine Kohorte war – unter anderem – ausersehen, dem Kaiser entgegen zu ziehen und ihn in die Stadt zu geleiten! Was für eine Ehre! Ich sage Dir, das war ein großartiges Gefühl! Und natürlich auch eine große Verantwortung! Als er dann seine Rede hielt, standen wir natürlich nahe genug, um wirklich jedes Wort verstehen zu können. Sehr lang war seine Rede nicht. Aber das finde ich auch eher gut. Lange Reden werden schnell langweilig.


    Er sah sehr müde und erschöpft aus. Und man sieht ihm an, dass er sehr krank war. Doch ich glaube, er ist auf dem Weg der Genesung. Denn todkrank sah er eigentlich nicht aus. Nicht dass ich ein Arzt wäre. Aber ein todkranker Mann hätte diesen Tag sicherlich nicht so durchgestanden. Bestimmt ist er bald wieder ganz gesund und dann werden sich die Herren und Damen, die schon jetzt mit seinem Tod handeln, ganz schön umgucken!


    Ich finde ihn großartig! Und bin stolz, dass ich dazu beitragen darf, sein Leben zu schützen! So richtig nett ist sein Bruder, Aelius Quarto. Der Mann hat noch nicht den Blick für die kleinen Leute verloren, wie zum Beispiel dieser Tiberier. Als Aelius Quarto ankam, war er höflich und freundlich zu mir, der ich gerade am Palasttor als Wache eingeteilt war. Obwohl er das echt nicht gemusst hätte, immerhin ist er nicht irgendwer. Und wie er nach seinem Bruder fragte… ich glaube, er hat ihn wirklich gern. Das ist in solchen Kreisen schließlich auch nicht selbstverständlich.


    Und wie ist es in unserem alten Contubernium? Drusus schrieb, dass Sabinus nicht mehr da ist? Gibt’s dafür Neue? Wenn Lupus nun auch noch zu den Reitern ist… Ist dann von unseren alten Kameraden überhaupt noch jemand da? Alles ist im Wandel, unglaublich. Bitte berichte mir doch bald, wie es euch ergeht in Germanien! Und danke für das Angebot, jederzeit zurück zu können! Es gibt Augenblicke, in denen ich es mir fast wünsche. Ihr seid eben echt was Besonderes!


    Paß gut auf Dich auf, Probus! Mögen die Götter Dir stets beistehen!


    Vale bene,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (18.5.2008/105 n.Chr.)


    Ad
    Tiberius Iulius Drusus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Drusus!


    Endlich komme ich dazu, Dir einmal wieder zu schreiben. Danke für Deine Zeilen, ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut! Ach, ihr Jungs fehlt mir wirklich sehr. Auch wenn es inzwischen schon etwas besser geworden ist mit der Kameradschaft hier. Doch so richtige Freunde, wie ihr sie mir geworden seid, habe ich hier noch nicht gefunden. Vermutlich liegt das daran, dass unsere Aufgaben so unterschiedlich sind und wir nur sehr selten Seite an Seite stehen, wenn wir unsere Pflichten erfüllen. Von unserer alten Centurie sind zwar noch ein paar Mann bei den Praetorianern aufgenommen worden, aber sie sind anderen Einheiten zugeteilt als ich, so dass ich sie kaum zu Gesicht bekomme. Was sehr schade ist, denn mit ihnen würde ich mich gewiß sehr schnell näher anfreunden. Nun, ich hoffe immer noch, dass es hier auch bald kameradschaftlicher wird.


    Wie ich gehört habe, hat Flava Mogontiacum schon wieder verlassen? Das finde ich wirklich sehr schade. Nun ist Valentina also ganz allein. Ich bin froh, dass es ihr soweit gut geht und ich habe auch von ihr vor einiger Zeit einen Brief erhalten. Danke noch mal an dieser Stelle, dass Du Dich um sie kümmerst! Das ist mir eine große Beruhigung Sie überlegt ja, nach Rom zu übersiedeln, hat sich aber noch nicht entschieden. Zumindest hat sie sich in ihrem Brief so ausgedrückt. Für mich wäre es natürlich eine Freude, wenn sie nach Rom kommen würde. Allerdings würde ich mich hier auch kaum um sie kümmern können, da wir nur sehr selten Ausgang erhalten.


    Würdest Du das tun? Ihr ein wenig Geld zur Verfügung stellen, damit sie entweder den Umzug bezahlen kann oder aber sich in Mogontiacum ordentlich versorgen kann? Natürlich bekommst Du es so bald wie möglich zurück. Sicher wird mal wieder einer der Praetorianer mit Botschaften zu euch geschickt werden, dem gebe ich es dann mit. Ich bin sicher, dass dies möglich sein wird. Wie groß die Summe sein soll? Ich weiß nicht recht. Vielleicht 200 Sesterzen? Das sollte wirklich reichen, egal, wie sie sich entscheidet.


    Du wolltest wisse, wie mein Centurio so ist. Naja, er ist mir irgendwie noch sehr fremd. Herumbrüllen kann er ganz gut, aber an Artorius kommt er nicht heran. Bisher kommt er mir fair vor, jedoch scheint er wenig Interesse daran zu haben, seine Männer persönlich kennenzulernen. Vielleicht liegt es auch daran, dass er erst kurz aus Parthien wieder da ist. Niemand spricht so genau darüber, was in Parthien geschehen ist. Ich glaube, sie fragen sich alle, wie sie es hätten verhindern können, dass der Kaiser getroffen wurde. Aber ich bin sicher, sie haben alles menschenmögliche getan. Diese Männer sind unglaublich gute Kämpfer! Wenn Du dachtest, bei der Legio II wird hart trainiert, dann musst Du mal hier das Training mitmachen. Und die Männer sind dem Kaiser treu ergeben. Dem neuen genauso wie dem alten. Es kann sie keine Schuld treffen! Naja, wie gesagt: sie sind alle ziemlich still und in sich gekehrt, die Männer, die dabei waren. Und so eben auch der Centurio.


    Na, das mit Primus war ja zu erwarten. Er hat wirklich ein falsches Bild von den Praetorianern. Zumindest habe ich bisher nichts von dem feststellen können, von dem er gesprochen hat. Aber ich sage Dir: Diese Politiker sind eine wahre Pest! Wir sind ja verpflichtet, die Besucher, die den Palast betreten dürfen, nach Waffen zu untersuchen. Und Senator Tiberius hat einen unglaublichen Aufstand deswegen gemacht. Das glaubst Du nicht! Erst hat er mit mir eine Diskussion anfangen wollen, weil er doch so ein toller Senator ist und schon so viel für Rom gemacht hat, könne ich ihm ja wohl nicht unterstellen, ein potentieller Mörder zu sein. Sowas! Befehl ist Befehl und mein Befehl lautete: Alle durchsuchen. Was gibt’s da schon zu diskutieren?


    Na, dann wollte er zu meinem Vorgesetzten, weil ich mich nicht drauf eingelassen hab. Und er sagte das gleiche wie ich: Befehl ist Befehl und er könne sich ja an höherer Stelle entsprechend beschweren. Na. Und dann hat der sich seine Toga vom Leib gerissen und ganz theatralisch gefragt, ob er die Tunika auch noch ausziehen müsste. Na, der Centurio und ich habe nur noch Blicke getauscht. Echt, wie kann man sich nur so entblöden! Dann musste ich natürlich einen Palastdiener auftreiben, weil der Senator seine Toga ja nicht einfach so wieder anlegen konnte. Aber sein ganzes Theater hat ihm nichts genützt. Er wird auch weiterhin durchsucht, wie jeder andere Besucher auch.


    Und nun das beste! Stell Dir vor, meine Kohorte war ausersehen, dem Kaiser entgegen zu ziehen und ihn in die Stadt zu geleiten! Was für eine Ehre! Ich sage Dir, das war ein großartiges Gefühl! Und natürlich auch eine große Verantwortung! Als er dann seine Rede hielt, standen wir natürlich nahe genug, um wirklich jedes Wort verstehen zu können. Sehr lang war seine Rede nicht. Aber das finde ich auch eher gut. Lange Reden werden schnell langweilig.


    Er sah sehr müde und erschöpft aus. Und man sieht ihm an, dass er sehr krank war. Doch ich glaube, er ist auf dem Weg der Genesung. Denn todkrank sah er eigentlich nicht aus. Nicht dass ich ein Arzt wäre. Aber ein todkranker Mann hätte diesen Tag sicherlich nicht so durchgestanden. Bestimmt ist er bald wieder ganz gesund und dann werden sich die Herren und Damen, die schon jetzt mit seinem Tod handeln, ganz schön umgucken!


    Ich finde ihn großartig! Und bin stolz, dass ich dazu beitragen darf, sein Leben zu schützen! Und richtig nett ist sein Bruder, Aelius Quarto. Der Mann hat noch nicht den Blick für die kleinen Leute verloren, wie zum Beispiel dieser Tiberier. Als Aelius Quarto ankam, war er höflich und freundlich zu mir, der ich gerade am Palasttor als Wache eingeteilt war. Obwohl er das echt nicht gemusst hätte, immerhin ist er nicht irgendwer. Und wie er nach seinem Bruder fragte… ich glaube, er hat ihn wirklich gern. Das ist in solchen Kreisen schließlich auch nicht selbstverständlich.


    Achja, Du wolltest wissen, was wir so machen bei den Praetorianern. Ja, wir patrouillieren durch die Stadt, aber eigentlich mehr im Bereich des Forums und des Palastes. Den Rest überlassen wir den Cohortes Urbanae, auch wenn wir natürlich mit zugreifen, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge wie die Sicherheit des Kaisers, seiner Familie oder die Staatssicherheit geht. Ansonsten halten wir in und um den Palast Wache. Inzwischen kenne ich mich im Palast auch schon ganz gut aus. Nur im Familientrakt noch nicht so, den kenne ich bisher nur vom Plan. Am Tor habe ich schon mehrfach Wache gehalten. Naja, hab ja oben schon beschrieben, was da so los ist. Und die Besucher müssen natürlich hereingeführt werden. Zum einen, weil die meisten sich sonst sicher verlaufen würden, zum anderen, damit sie halt nicht überall herumlaufen können. Desweiteren arbeiten die Praetorianer natürlich auch verdeckt. Als Spione quasi. Aber dafür gibt es natürlich spezielle Leute. Und Reitertruppen haben wir auch, so wie der, der uns abgeholt hat.


    Und der derzeitige Etappenhase ist nicht nur in Ordnung, sondern auch noch halbwegs fähig? Meine Güte! Sowas gleich zwei mal hintereinander! Immerhin war Sedulus ja auch echt in Ordnung. Was ist denn mit Sabinus? Ist er versetzt worden? Schade, die ganze Zimmergemeinschaft scheint auseinander zu fallen. Aber ich freue mich für Lupus, das seine Grundausbildung beendet ist. Richte ihm doch bitte meine Glückwünsche aus! Und Probus, wenn er soweit ist, auch. Dem schreibe ich gleich aber auch noch selbst.


    Bitte schreibe mir doch bald, wie es Dir so ergeht. Macht Dir der Posten als Optio noch Spaß oder ist es einsam auf dieser Stelle? Gibt es Aussicht auf eine Beförderung zum Centurio?


    Paß gut auf Dich auf, mein Freund! Mögen die Götter Dir stets beistehen!


    Vale bene,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (18.5.2008/105 n.Chr.)

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