Beiträge von Lucius Celeripes

    Ich hatte mir gerade mal ein wenig Pause gegönnt. Die bisherige Arbeit war erledigt und so konnte ich meinen lädierten Fuß ein wenig hochlegen, als abermals die Tür zum Officium aufging und ein Kunde diesen betrat.
    Einen Brief für den Cursus Publicus fragte ich neugierig. Den kannst du hier abgeben.
    Schließlich war dies das Officium des Praefectus, auch wenn dieser gerade nicht zugegen war.

    Lucius machte sich gleich auf den Weg zum Castellum, um den Brief und das Säckchen, welches man ihm überreicht hatte zu überbringen. Am Tor blieb er stehen und und meldete sich an. Die Wachen hier kannten ihn schon, war er hier doch schon öfters vorstellig.
    Salve, ich komme im Auftrag des Cursus Publicus und überbringe dies Säckchen und einen Brief
    für den Praefectus Castrorum, Artorius Reatinus.


    Ad
    Servius Artorius Reatinus
    legio Secunda in Mogontiacum
    GERMANIA



    M. Aurelius Corvinus S. Artorio Reatino s.d.


    Reatinus, ich hoffe, es geht dir gut? Ich habe schon eine ganze Weile nichts mehr von dir gehört, was mich einerseits verwundert, andererseits enttäuscht. Neuigkeiten aus Germania erreichen mich nur mehr als auctor der Acta, wie auch dein letzter Artikel dort (den ich im Übrigenn sehr gelungen fand). Ich hege den Verdacht, dass es an der Barschaft liegt, denn als centurio verdient man zwar besser als ein Legionär, aber doch nicht allzu gut, nicht wahr? Abhilfe wird dir gewiss das Mitbringsel schaffen, welches der Bote mit sich führt.


    Nun, Reatinus, was gibt es Neues in Mogontiacum und der Legion? Bereitet ihr euch schon auf den Winter vor? Wie geht es dem Landhaus? Hier in Rom steht die Luft nach wie vor, es ist schwül und drückend. Mein Neffe Ursus kandidiert zur nächsten Wahl, mein maiordomus ist vor kurzem ermordet worden und meine Großtante auf ihrem Landgut ihrem Leiden erlegen. Du siehst, viel passiert, doch nicht viel kann man ändern, selbst wenn man es möchte.


    Ich sende dir allerdings auch erfreuliche Nachrichten. Zuerst etwas, das dich gewiss schon eine ganze Weile beschäftigt... Nachdem mein Ansuchen um deinetwillen auf dem Schreibtisch des procurator a libellis verloren gegangen schien, habe ich meinen Patron gebeten, sich dessen anzunehmen. Er hat deine Standeserhebung auf dem letzten conventus zur Sprache gebracht und kam mit guten Neuigkeiten für uns zurück. Ich gehe davon aus, dass dich bald ein Brief von der kaiserlichen Kanzlei erreichen wird. Doch es gibt noch eine zweite Mitteilung, die ich zu machen habe. Ich werde heiraten. Mein zukünftiges Eheweib wird eine Flavia sein. Sie ist eine durchaus angenehme Person und ich hoffe, dass sie mir recht bald einen Erben schenken wird. Noch steht kein Termin für die Hochzeit fest, doch sobald es ihn gibt, werde ich dir wieder schreiben. Ich hoffe sehr, dass der Legat dir gestatten wird, teilzunehmen, zumal wir eine etwas ausgefallenere Feier planen als sie sonstig üblich ist.


    In der Hoffnung, bald etwas von dir zu hören,



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    ROMA, KAL SEP DCCCLVIII A.U.C. (20.8.2008/105 n.Chr.)

    An Decurio
    Gaius Terentius Primus
    Legio II Germanica Fidelis Constans
    Mogontiacum



    Salve Decurio Primus,


    zuerst möchte ich mich bei dir für deinen Brief bedanken. Habe mich sehr darüber gefreut. Auch freue ich mich für dich das deine verschollen geglaubte Frau wieder aufgetaucht ist. So wie es den Anschein hat, sind euch die Götter vorallem Fortuna sehr gewogen. Sollte ich nach Mogontiacum kommen, mußt du sie mir unbedingt vorstellen.


    Was die Legio angeht, so hat sich in Sachen Personalpolitik ja einiges getan. Zu deiner Beförderung zum Decurio möchte ich dir auch hier noch einmal gratulieren. Ich sagte es ja schon, Fortuna ist dir gewogen Primus.
    Was deinen Vetter Lupus angeht, welcher mein Klient ist. Was hat ihn dazu bewogen diese Entscheidung zu treffen? Wenn er allerdings meint, die Ala sei besser für ihn, so muß er den Weg gehen. Es hätte mich gefreut wenn er mich über seine Entscheidung informiert hätte, aber böse bin ich ihm weil er es nicht getan hat nicht. Allerdings würde das dann ein Zusammntreffen meiner Klienten mit mir welches ich geplant hatte doch ein klein wenig erschweren. Aber gut, das ist dann mein Problem.
    Was den Decimer angeht, so würde ich einfach nicht zu ernst nehmen. Dies tat mein Vater bei einem seiner Verwandten schon und es kam nicht wirklich etwas brauchbares dabei heraus.
    Was die Reiterei angeht, es wird sich denke ich bald einen Tribunen finden der sich um sie kümmern wird. Es sind bald wieder Wahlen hier und es gibt bestimmt massig junge Männer die sich erst in den Legionen beweisen müssen.


    Hier schließe ich nun aber eines noch, grüße mir die Männer und den Legaten Vinicius wenn du ihn mal zu Gesicht bekommst von mir.
    Halte dich munter und pass mir auf die Secunda auf.


    Mit freundschaftlichen Grüßen,


    Germanicus Sedulus



    Casa Germanica
    Circus Flaminus
    Roma

    An
    Germanica Paulina
    Mogontiacum, Germania



    Salve liebste Paulina,


    wie sehr ich dich und unsere Tochter vermisse. Ich wünschte ihr Beiden wäret bei mir, hier in Rom.
    Leider bin ich noch nicht viel weiter gekommen. Noch immer warte ich auf darauf ob man mich in den Senat aufnimmt oder nicht. Erst dann kann ich mich hier in Rom oder zumindest in der Provinz um ein geeignetes Amt umsehen. Du siehst, es ist alles nicht so einfach wenn man hoch hinaus möchte.
    Aber zurück zu dir und der Kleinen.
    Ich hoffe euch Beiden geht es gut.
    Da ich nicht weiß wie lange es es noch dauert bis ich Beischeid bekomme, schlage ich dir vor du kommst nach Roma. Schnapp dir die restlichen Sklaven die im Haushalt verblieben sind, miete dir ein zwei Wägen und komm nach Roma sobald es dir möglich ist.
    Ach ja, bevor ich es vergesse. Richte meinen Klienten Lupus und Probus so fern du sie siehst meine besten Grüße aus. Sobald ich hier mehr weiß, werde ich nach Mogontiacum reisen und sie besuchen.



    In Sehnsucht auf dich wartend,


    Sedi



    Casa Germanica
    Circus Flaminus
    Roma

    Und wieder betrat ein bekanntes Gesicht das Officium. Salve... grüßte Lucius, das war doch der nette Herr, welcher mir beim letzten mal etwas mehr Geld zusteckte, erinnerte sich Lucius und lächelte.


    Den Brief, kein Problem..... Lucius warf einen Blick darauf und musste bei der Adresse schmunzeln. So, so...., irgendwo im Süden. Na ich denke, der wird trotzdem seinen Adressaten finden.


    Ad
    Decurio Gaius Terentius Primus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve, Terentius Primus!


    Dein Brief hat mich wirklich sehr gefreut und ich gratuliere Dir herzlich zur wohlverdienten Beförderung. Ja, ich habe aufgrund Deiner außergewöhnlichen Leistungen beim Legaten einen entsprechenden Vorschlag gemacht, doch glaube mir, wenn Du es nicht verdient hättest, dann wäre er diesem Vorschlag sicher nicht gefolgt. Es freut mich zu hören, dass die Männer wohlauf sind und die Truppe in guter Verfassung ist. Ich habe gerne das Kommando über euch geführt und hoffe, dass ihr weiterhin Glück mit euren Kommandanten habt.


    Ich wünsche Dir für Deinen weiteren Lebensweg alles Gute und bin sicher, der Rang des Decurio ist für einen Mann wie Dich noch nicht das Ende aller Möglichkeiten.


    Es würde mich freuen, ab und an von Dir zu hören.


    Mögen die Götter stets schützend an Deiner Seite stehen.


    Vale,


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    Roma, ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLVIII A.U.C. (17.8.2008/105 n.Chr.)


    Ad
    Legatus Legionis Marcus Vinicius Lucianus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve, Vinicius Lucianus!


    Sei mir gegrüßt aus dem schönen, aber im Moment doch enorm heißen Rom, mein Patron. Die Heimreise war sehr angenehm, zumal ich sie mit Germanicus Sedulus zusammen antrat, der ja nach Beendigung seiner Amtszeit nach Rom musste, um seine res gestae zu halten. Nun sind wir schon einige Wochen wieder hier. Die Zeit vergeht wirklich wie im Fluge.


    Zu berichten gibt es nicht sehr viel. Ganz Rom scheint eine Art Hitzeschlaf zu halten. Die allgemeinen Dinge wirst Du schon wissen, zum Beispiel, dass Dein Bruder Vinicius Hungaricus als praefectus urbi abgelöst wurde von Vescularius Salinator, über den niemand so recht etwas zu wissen scheint. Schon allein das ist sehr verwunderlich, weiß doch in Rom normalerweise jeder über jeden etwas zu berichten. Auch dass der Gesundheitszustand des Kaisers weiterhin sehr schlecht sein soll, wird Dir bekannt sein. Vielleicht besser als mir.


    In Misenum wird es in Kürze ein Wagenrennen geben, das von der Classis ausgerichtet wird. Es wird zwar nur ein eher kleines Rennen, doch ein kleines Rennen ist besser als gar keines. Ich bin schon sehr gespannt, welche Factio gewinnen wird und hoffe natürlich auf die Aurata. Welcher Factio gibst Du eigentlich den Vorzug?


    Bei den in Kürze stattfindenden Wahlen werde ich wohl als Quästor kandidieren. Noch wird mein Name den Senatoren in guter Erinnerung sein und so will ich das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist. Ich hoffe, ich kann dabei mit der Unterstützung Deines Bruders rechnen, ich werde ihn in dieser Angelegenheit in den nächsten Tagen aufsuchen.


    Wie stehen die Dinge in Germanien? Gehen die Arbeiten am Limes voran? Gibt es etwas, das ich hier für Dich tun kann?


    Ich hoffe, bald einmal von Dir zu hören.


    Mögen die Götter stets schützend an Deiner Seite stehen.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img263.imageshack.us/img263/7694/tauunterschriftsn3.gif]


    Roma, ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLVIII A.U.C. (17.8.2008/105 n.Chr.)




    Bürger schau was ich Dir anzubieten hab!


    Dir macht Dein Grund und Boden zuviel Arbeit? Ich habe die Lösung! Verkaufe ihn an mich und du bekommst weiterhin alle Erlöse.


    Ja du hast richtig gelesen!


    ALLE EINNAHMEN bekommst du auch weiterhin.


    Melde Dich am Besten gleich und lass Dir diese Chance nicht entgehen.


    Du findest mich, wenn es Dein Wille ist, auf dem flavischen Anwesen nahe Tibur.


    Quartus Flavius Lucullus, Villa Rustica Flavia



    Ad
    Tiberius Iulius Drusus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania




    Salve Drusus!


    Es ist eine große Erleichterung für mich, endlich Nachricht aus Germanien zu erhalten. Meine Schwester hat mir immer noch nicht geschrieben und ich vergehe geradezu in Sorge um sie. Es freut mich, dass das Geld angekommen ist, denn ich fürchtete schon, sie wäre zu stolz, es anzunehmen. Ich werde schon eine Möglichkeit finden, es Dir zurückzugeben. Bitte tu mir den Gefallen, und schau hin und wieder nach Valentina. Damit ich sicher sein kann, dass es ihr gut geht.


    Es tut mir leid zu hören, dass Du krank gewesen bist und ich hoffe, Du bist wieder vollständig genesen. Zu Deiner weiteren Beförderung gratuliere ich Dir ganz herzlich! Wie gerne würde ich darauf einen Becher mit Dir heben! Meine Güte, Du machst ja wirklich Karriere, das muß man Dir lassen!


    Der gute alte Crispus hat die Legion also verlassen? So alt kam er mir eigentlich noch gar nicht vor. Und dann die ganzen Beförderungen! Bei euch ist ja mächtig was los! Und Probus soll schon Optio werden! Das freut mich für ihn. Hier geht es dagegen wesentlich ruhiger zu. Beförderungen hat es noch nicht gegeben seit ich hier bin. Dafür aber Neuzugänge. Stell Dir vor, ein Duccius Eburnus ist aus Germanien hierher versetzt worden und nun in meinem Contubernium. Er war auch in Borbetomagus und über ein paar tausend Ecken sind wir ja sogar verwandt miteinander. Wir haben uns schon ganz gut angefreundet.


    Primus ist verheiratet? Geht denn das überhaupt? Ich dachte, es sei Soldaten nicht erlaubt, verheiratet zu sein? Hat er eine besondere Erlaubnis erhalten? Oder wird er nun gezwungen sein, sich scheiden zu lassen? Es freut mich für ihn, dass sie überlebt hat, sicher hat er sehr um sie getrauert. Und hoffe, dass ihm in diesem besonderen Fall erlaubt wird, die Ehe aufrecht zu erhalten!


    Ja, den Kaiser habe ich jetzt schon ein paar mal persönlich getroffen. Naja, was heißt getroffen. Halt vor seiner Tür Wache gehalten. Und einmal seinen Bruder Aelius Quarto zu ihm geführt und habe dabei sogar ein paar Worte mit dem Kaiser wechseln können. Der ist übrigens ganz in Ordnung, dieser Quarto. Soweit man das als einfacher Wachsoldat beurteilen kann jedenfalls. Dem Kaiser geht es wirklich nicht gut. Er hustet ganz übel. Doch immerhin führt er die Regierungsgeschäfte selbst, das ist doch wohl ein gutes Zeichen? Ich habe letztens ein Opfer für ihn gebracht im Tempel der Minerva. Ich hoffe, auch andere tun das. Denn wenn die Ärzte ihm schon nicht helfen können, so können es doch gewiß die Götter! Und je mehr Menschen darum bitten, umso eher werden diese Bitten erhört.


    Was gibt es neues in Rom? Im Moment ist es sehr ruhig, im Sommer sind ja viele Römer ans Meer verreist. Es ist sehr heiß, vor allem wenn man in Uniform regungslos in der Sonne stehen muß. Doch ich wünsche mir das kalte Germanien trotzdem nicht zurück. Achja, ich habe eine wunderschöne, charmante junge Frau kennengelernt. Purgitia Philogena. Ach, ich sage Dir… sie ist eine Göttin! Und ebenso unerreichbar, denn sie gehört zu der Familie des Senators Purgitius Macer. Aber wenigstens schreiben wir uns. Und wer weiß, vielleicht treffe ich sie ja auch noch mal.


    Ich habe übrigens inzwischen einen Patron. Prudentius Balbus. Er ist Princeps Praetorii und war früher der Preafect der Ala II, da wirst Du Dich ja sicher dran erinnern. Er wird wohl bald heiraten. Eine Aelia. Das wird sicher ein rauschendes Fest, von dem noch lange die Rede sein wird.


    Laß mich überlegen, was gibt es noch neues? Daß der Praefectus Urbi abgelöst worden ist, davon hast Du sicher auch schon gehört. Das war schon irgendwie ein seltsames Ding. So von einem Tag auf den anderen, ohne große Formalitäten. Ich frage mich, ob die Vinicier vielleicht in Ungnade gefallen sind? Sicher bin ich mir nicht, Senator Vinicus Hungaricus scheint weiter im Palast ein- und auszugehen.


    Hm. Es wird darüber gemunkelt, dass es in Hispania wohl bald einen Wechsel auf höchster Ebene geben wird. Aber auch darüber ist noch nichts Näheres bekannt. Schon gar nicht, wer der Nachfolger sein wird. Da sind wir alle sehr gespannt, wen der Senat aussuchen wird. Und neue Standeserhebungen wird es in nächster Zeit wohl geben. Auch da darf man sehr gespannt sein. Die letzten sind ja schon eine ziemliche Weile her.


    Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Ich hoffe, bald wieder von Dir zu hören, mein Freund. Grüß bitte alle schön von mir.


    Mögen die Götter ihre schützenden Hände stets über Dich halten!


    Vale,


    Valerian


    Roma, ANTE DIEM XVII KAL SEP DCCCLVIII A.U.C. (16.8.2008/105 n.Chr.)

    Lucius nahm das Geld entgegen und ließ es hörbar in eine Truhe fallen.
    Gut,gut..., gleich über die Wertkarte, geht in Ordnung. Bei der nächsten Frage legte Lucius den Kopf schief, das ist er schon öfters gefragt wurden, dachte er sich. Nein, die Wertkarte ist immer nur da gültig, wo sie auch eingelöst wurde. Zwar kann man Wertkarten auch umschreiben, dies ist aber nicht unendgeldlich. Belehrte Lucius den guten Mann.
    Kann ich sonst noch etwas für dich tun?

    Ich hatte mich noch nicht so recht von dem Zwischenfall mit der Truhe erholt, als erneut eine Person mein Officium betrat.
    Salve.... Antwortete ich. Den Brief nach Italia, wenn ich richtig sehe und eine Wertkarte. Das ist kein Problem.
    Eine Wertkarte würde dich in dem Falle 230 Sz. kosten und du würdest 250 Sz. gutgeschrieben bekommen.

    Lucius holte sein Schreibzeug und ein Stück Papyrus hervor und wartete auf die Reaktion seines Gegenübers.
    Der Brief soll dann sicherlich gleich über die Wertkarte bezahlt werden?!



    An:
    Magistratus
    Numerius Duccius Marsus
    Curia Confluentinum - Confluentes
    Regio Germania Superior - Provinca Germania

    Salve Magistratus,
    gestatte mir mich vorzustellen. Mein Name ist Marcus Octavius Augustinus Maior, Procurator ab Epistulis am Kaiserhof. Du wirst meinen Namen wohl aber aus dem Stadtarchiv kennen, denn ich war lange Zeit Magistratus und später auch Duumvir in Confluentes.
    Auch wenn ich in den letzten Jahren viel herum gekommen bin, kann ich dir sagen, das mein Herz noch immer an Confluentes hängt. Da ich inzwischen sehr vermögend bin möchte ich der Stadt, die mir noch immer sehr viel bedeutet, und ihrer Verwaltung, sowie den tapferen Soldaten der Ala II Numidia etwas Gutes tun und biete dir ein Stadtpatronat an. Sollte es finanzielle Probleme geben oder die Stadt oder einer ihrer Bürger in irgendeiner Beziehung meine Hilfe brauchen, so werde ich mein möglichstes tun, um zu helfen.
    Über eine positive Antwort von deiner Seite, würde ich mich sehr freuen.


    Mit Grüßen aus der ewigen Stadt verbleibe ich,



    Rom, ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVIII A.U.C. (15.8.2008/105 n.Chr.)



    Marcus Octavius Augustinus Maior
    Ritter von Rom

    Zwischen dem schmerzverzerhten im Gesicht von Lucius wagte sich tatsächlich ein kleines Lächeln hervor. Auch wenn es eher den Eindruck von Qual hinterließ, war es dennoch ernst von Lucius gemeint.
    Bitte, bitte... keine Ursache. Vale bene.


    Als Lucius wieder allein in dem Officium war, galt sein erster Blick dieser vermaledeiten Kiste. Am liebsten würde er sie gleich aus dem Fenster schmeißen, jedoch besann er sich, als er den ersten Schritt nach vorn tun wollte und sich immer noch sein Fuß im Gefühl von Schmerz meldete.

    Die Miene von Lucius´ Gegenüber schien ein wenig Mitleid zu versprühen, auch wenn dies in jenem Moment Lucius nicht weiterhalf war es doch ein gutes Gefühl mit seinen Schmerzen nicht allein dastehen zu müssen.
    Mit der Zeit gewöhnte man sich auch an den Schmerz auch wenn der Fuss immer noch pulsierte.
    Lucius beobachtete wie sein Gegenüber das Geld für die Wertkarte abzählte und auf den Tisch ablegte und anschließend noch drei weitere Briefe hervorzauberte.
    Gut....gut..., das wird erledigt. Lucius hinkte etwas nach rechts, um das Geld und die Briefe in Empfang zu nehmen. Als er alles weggepackt hatte, vernahm er noch das Wort Medicus.
    Vor dieser Person hatte Lucius mehr als Respekt und schüttelte den Kopf.
    Ich..., ich glaube es geht schon wieder. Hier das bekomme ich allemal noch hin.
    Und ein eher gequältes Lächeln glitt über das Gesicht von Lucius.

    Der Mann vor dem Schreibtisch schien bemerkt zu haben, das irgendetwas mit Lucius nicht stimmte. So sehr sich Lucius Mühe gegeben hatte, nun war es raus
    und er brauchte sich seinen Schmerz nicht mehr verkneifen.
    Puuuhhhh....., ich habe mir die vermaledeite Truhe da hinten auf den Fuß geschmissen und doch etwas heftiger. Und Lucius deutete mit der einen Hand in Richtung der blöden Truhe.
    Aber es geht schon wieder. Und Lucius versuchte geschickt das Gewicht zu verlagern.
    Das wären dann 230 Sz. Zwar hatte Lucius diesen Satz eben schon einmal angebracht, jedoch schien ihn im Moment sein Fuß mehr zu beschäftigen als das Geld.
    Mit doch etwas schmerzverzehrtem Gesicht schaute er seinen Gegenüber an.

    An
    Tiberius Duccius Lando
    Casa Duccia
    Mogontiacum - Provincia Germania


    Heilsa!


    Entschuldige bitte das ich mich erst so spät aus Rom melde, diese Stadt ist einfach zu groß, um sich schnell einzuleben.
    Wir sind gut angekommen. Arbjon ist direkt zur Praetoriae weiter, gehört habe ich von ihm noch nichts, allerdings meinte er, dass er sehr eingespannt sein könnte und sich aus diesem Grund erst später meden könnte. Da ich nicht weiss wann dem so ist, schreibe ich jetzt diesen Brief um eure Sorgen zu tilgen.
    Ich habe die Casa Duccia in Rom gesucht, Arbjon hatte mir davon auf der Reise erzählt. Casa .. wenn man diese Bruchbude denn so nennen will. Sie ist ziemlich heruntergekommen, die äußere Fasasde bröckelt teils schon ab. Ich wohne zur Zeit mit dem einzigen und letzten Angestellten dort, sein Name ist Lysander, ein feiner Kerl, zwar nicht so gut wie Albin aber immerhin. Mit seinen Kochkünsten könnte er Marga allerdings übertrumpfen!


    Ich habe mich erfolgreich bei den Septemviri zu einer Priesterausbildung anmelden können. Die Septemviri sind sozusagen die Verwalter der Priestercollegien des Cultus Deorum. Der Septemvir mit dem ich gesprochen habe hieß Marcus Aurelius Corvinus. Ein wirklich netter Kerl, habe mich mit ihm eine Weile noch unterhalten, er hatte mir einen Schlafplatz in der Villa Aurelia angeboten, da er eine 'Duccia Clara' seit einiger Zeit beherbergt. Ich habe dankend abgelehnt und habe gesagt, dass ich jene genannte nicht kenne. Ich habe sie nie in unserem Stammbaum in der Eingangshalle gesehen. Könntest du mir näheres dazu erzählen? Ich finde es nämlich ziemlich curios.
    Naja, zurück zum Thema, mein magister heißt Manius Aurelius Orestes. Er wird mich zu einem Iunopriester formen. Ich habe ihm meine Ansichten bezüglich unserer Götter und Völker dargelegt. Ich hatte gedacht, es könnte zu Missverständnissen kommen, dem war aber nicht so, ihm gefielen meine Ansichten. Meine Ausbildung wird ungefähr so aussehen:


    - Theoretische Grundlagen
    - Interpretatio Romana
    - Die Götter, sowohl römisch als auch germanisch
    - Das Opfer und die dazugehörigen Riten


    Ich werde im praktischen Teil mit anderen Priestern mitlaufen und Erfahrungen sammeln, bei Opfern helfen und letztendlich selber ein Opfer praktizieren, alles ziemlich aufregend aber ich freue mich unendlich das es endlich so weit ist!


    Als ich Abends zurück in der 'Casa' war, klopfte es an der Tür und Eila stand in Begleitung von Silko vor mir. Sie wohnen jetzt mit mir hier, den Grund ihres Besuches wollte sie mir noch nicht nennen. Ich freue mich jedenfalls über die familiäre Umgebung, die ich durch die beiden erfahre. Ich bin nicht mehr mit Lysander alleine.
    Aber nun genug aus Rom, wie läuft es bei euch? Was macht Witjon? Haben sich die beiden neuen Jungen schon eingelebt? Dagny wieder wohl auf? Wie geht es dir? Bist du mit der Arbeit soweit fertig und hast wieder mehr Zeit? Schmeckt Margas Küche wie immer? Sieht Albin immer noch nach dem Rechten? Grüße bitte alle von mir, ich hoffe dieser Brief ereilt euch schnell, ich kann kaum die Antwort abwarten.


    Euer angehender Priester aus Rom.
    ANTE DIEM VI ID AUG DCCCLVIII A.U.C. (8.8.2008/105 n.Chr.)


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    Lucius hatte sich gerade so eine verdammte Postkiste auf den Fuß geschmissen
    und stakte gerade wie ein Kriegsveteran durch sein Officium, als die Tür aufging und Kundschaft kam.
    Lucius versuchte sich nichts anmerken zu lassen, jedoch war sein Gesicht doch noch etwas schmerzverzehrt.
    Salve...., also eine Wertkarte über 250 Sz.für die Freya Mercurioque! Das macht dann 230 Sz.
    Lucius war froh, sich erst einmal auf dem Schreibtisch auflehnen zu können. Sein Fuß fühlte sich an als sei ein Pferd darauf gestanden.

    Wäre der Stationarius vor Ort gewesen, käme Lucius garnicht auf die Idee das interne Schreiben aus Rom zu übergeben. Nein er würde einen anderen Tabellarius damit beauftragen. Als alter Hase durfte er sich das nämlich schon aussuchen. Jedenfalls war der Stationsvorsteher nicht da und das schon sehr lange. Warum das erst jetzt in die Hauptstadt vorgedrungen war, na er wußte es auch nicht.


    So aber legte er den Brief nur in eine Schublade und ging wieder.



    An den Cursus Publicus
    Station Mogontiacum
    Provinz Germania


    Die Abwesendheitsmeldung des Stationarius von Mogontiacum erreichte mich sehr zögerlich. Zwar unterstütze ich gutes Arbeitsklima, aber eine monatelange Amtsniederlegung bei gleichbleibender Bezahlung kann nicht toleriert werden. Mit diesem Schreiben sind die persönlichen Gegenstände des Spurius Decimus Barrus aus seinem ehemaligen Officium zu entfernen und für weitere zwei Monate zu verwahren. Danach können sie entsorgt werden.


    Spurius Decimus Barrus ist zudem aus dem Cursus Publicus entlassen.


    Vale,