Normalversand
ad
Servius Artorius Reatinus
legio II Germanica Fidelis Constans
Mogontiacum, Germania
Salve, Vetter
Sicher hast du schon mitbekommen, dass es im Osten des Reiches einigen Ärger mit den Parthern zu geben scheint. So wie es aussieht, ist dies wohl vorerst der letzte Brief, der dich aus dem schönen sonnigen Italia erreicht. Für uns heißt es, Abschied nehmen und Sachen packen, wir rücken aus. Die Traiana wird an der Seite des Kaisers an einem Feldzug teilnehmen. Kurz nachdem ich diesen Brief abgeschickt haben werde, werden wir uns aller Voraussicht nach auf dem Marsch befinden.
Hier in Italia passiert so einiges in letzter Zeit. Ich habe Castus und Crista, deine Geschwister, jüngst wiedergesehen, kurz nachdem sie aus Hispania zurückgekehrt sind. Den beiden geht es gut und sie sind wohlauf.
Artoria Medeia hat geheiratet. Bei dem Glücklichen handelt es sich um unseren hiesigen Praefectus Castrorum, Matinius Plautius, den Bruder des jetzigen Proconsuls von Hispania. Ein guter Mann, wenn auch manchmal viel, viel zu redselig. Im Grunde wäre er im Senat besser aufgehoben, denke ich, keine Ahnung, warum er noch hier ist. Die Hochzeit fand hier im Castellum statt, des bevorstehenden Krieges wegen blieb keine Zeit für Rom oder gar Ägypten, wie die beiden meines Wissens ursprünglich vorhatten.
Leider sind nicht alle neuigkeiten so gut. Meine beiden Schwestern, Sabina und Minervina, sind tot. Du weisst ja, dass ich zu Minervina ohnehin seit langem keinen Kontakt hatte und ihre Lebensart nie gutheißen konnte. Sabina verloren zu wissen ist für mich jedoch um einiges schwerer zu ertragen. Nun, da ich keine Geschwister habe, stehe ich alleine da. Einzig der Dienst bringt momentan Ablenkung von diesen Dingen.
Nun, das soll es dann für dieses Mal auch schon wieder gewesen sein. Vale bene, Vetter. Mars mit dir.
ANTE DIEM XVII KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (15.6.2007/104 n.Chr.)