Beiträge von Lucius Celeripes


    Duccia Venusia
    Comes
    Regio Germania Superior
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Salve Venusia,


    viele Monde sind in das Land gezogen und ich mußte Rom im Inneren derart dienen, das es mir entfiel Dir zu schreiben. Diese Zeilen sollen als eine Art Entschuldigung dienen so unverhofft aus Germanien gereist zu sein. Es mag wie eine Flucht ausgesehen haben, doch sind es die Gerüchte die mich in meine neue Heimat trieben. Ihre Wahrheit offenbahrte sich schon bei der Ankunft in der ewigen Stadt. Bitte nehme meine Entschuldigung an. Sicher habt ihr auch ohne mich ein glänzendes Einweihungsfest gefeiert.
    Mit den wärmenden Sonnen des nächsten Frühling wird es mich sicher noch einmal in die alte Heimat ziehen, dann will ich wett machen, was ich gestern versäumte.


    Nebenbei lass mir erlaubt sein, anzufragen, wie es um das resultierende Ergebnis meiner Entlohnung steht. Gern sende ich einen Trupp treuer Diener, die das schnöde Geld ;) in Empfang nehmen und sicher nach Rom begleiten. So entsteht der Verwaltung Germaniens kein Aufwand.


    Außerdem sehne ich einige Nachrichten und auch Gerüchte aus der Provinz mit Freude und Interesse entgegen. Bitte schreibe mir doch, wenn es deine Zeit erlaubt etwas über die wirkliche Heimat der meinen Gens. Mein Herz würde es freuen und die Seele mit Honig sänftigen.


    Wenn ich im Bezug auf die Inschriften noch etwas beibringen soll oder es anderweilige Schwierigkeiten diesbezüglich gibt, so würde ich auch darüber gern deine Worte lesen.


    Mit Hoffnung auf eine Nachricht von Dir möchte ich deine Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen. Wünsche dir dabei noch das Allerbeste und würde mich freuen die Provinz Germanien und die Stadt Mogontiacum auch weiterhin unterstützen zu können.


    Grüße aus Rom,




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    ROME


    Casa Germanica - Circus Flaminius



    ANTE DIEM VI ID AUG DCCCLVII A.U.C.
    (8.8.2007/104 n.Chr.)



    An
    Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum
    Germanien


    Lucianus, werter Freund!


    Sehr habe ich mich über deinen Brief gefreut, den ich heute erhalten habe. Hätte ich eher Zeit gehabt, so hätte ich dir bestimmt schon früher einen Brief geschrieben. Doch du kennst es ja, wenn man sich für alles die nötige Zeit nehmen würde, so käme man nie mehr in das Bett.


    Zu allererst möchte ich dir für deine Glückwünsche zu meinem Sieg in Spanien danken. Die Götter waren mir hold, sonst hätte ich die Situation bestimmt auch nicht so gut lösen können.
    Darüber hinaus kann man so einen Sieg nur eringen, wenn man mit sich selber in reinen ist und weiß, dass man zur Not immer Freunde hat, die einem helfen werden. Den kleinen Zwist den wir hatten, habe ich natürlich schon längst vergessen. War ja kaum mehr als eine Meinungsverschiedenheit.


    Sorgen musst du dir dort im Norden über die Bedrohung im Osten sicher nicht machen. Der Kaiser hat sich ja selbst der Lage angenommen und damit haben wir wohl den bestmöglichen Vertreter dort an der Front. Doch sollte es trotzdem mal zu einer möglichen Bedrohung kommen, so werde ich dich und die anderen Statthalter rechtzeitig informieren.
    Zu der Lage in Parthia kann ich dir eine Abschrift der Rede des Kaisers vor dem Senat anbieten:
    Seit geraumer Zeit hat der parthische König Oroes der Erste unsere syrischen Grenzen bestürmt, geplündert und gemordet. Die Friedensliebe und Friedfertigkeit der Römer hat dessen Entschuldigungen nur zu lange entsprochen und auf eine scharfe Antwort verzichtet. Doch diese Milde und Nachsicht hat man uns nun schlecht vergolten. Ich wurde von König Exedares von Armenia, den wir Amicus Romanorum nennen, davon unterrichtet, dass sein Land von parthischen Truppen angegriffen wurde. Die in seinem Schreiben enthaltene Ernstlichkeit der Lage lässt keinen Zweifel daran, dass das Königreich mittlerweile wohl sicher gefallen und der König wahrscheinlich nicht mehr am Leben ist. Ein Freunde Roms ist schändlich attackiert worden, trotz Zusicherung der Freundschaft Roms, trotz eines Vertrages mit dem Herrscher von Cetesiphon!


    Darüber hinaus sind kaum neue Informationen vorhanden. Wobei Berichte von dem Kaiser, der bald gelandet sein dürfte, schon sehnsüchtig erwartet werden.


    Mir selbst geht es dabei - abseits von den ganzen Sorgen das Reich betreffend - ganz gut. Mein Privatleben ist derzeit zwar von den Problemen dominiert, doch letztlich wollte ich es ja nicht anders, als ich das Angebot des Kaisers annahm. Meiner Familie geht es soweit auch gut. Sind ja auch alle mit irgendwelchen Aufgaben fleißig beschäftigt und noch bemüht den Weg zu finden, der ihnen bestimmt ist.


    Doch wie hat sich dein Leben in Germanien entwickelt? Wie geht es deiner Frau? Darf man schon guter Hoffnung sein? Und wie gestaltet sich deine Arbeit, macht sie Spaß?


    Das Angebot mit dem Ortswechsel werde ich nur allzugern annehmen, sobald es meine Zeit zlässt.
    Doch leider muss ich mit diesen Zeilen den Brief auch schon wieder abschließen. Die Pflicht ruft und wartet leider nicht.


    Mögen die Götter ihre Hände schützend über dich halten


    dein dich liebender Freund
    Gaius

    M. Vinicius Lucianus, Castellum Legio II Germanica, Mogontiacum, Germania



    C. Octavius Victor M. Vinicio Luciano s.d.


    Der Imperator gab nun seine Zustimmung zur Versetzung des Centurios Gaius Iulius Raeticus. Ich bitte dich daher den Mann freizustellen und zu mir zu senden. In Anbetracht dessen, dass jeder Verlust eines Centurios ein herber Verlust für die Einheit ist, möchte ich dir danken, dass du dich trotzdem dazu bereit erklärst.


    Mögen die Götter dir weiterhin gewogen bleiben!


    Vale,


    Gaius Octavius Victor

    M. Vinicius Lucianus, Legatus Augusti Pro Praetore, Regia Legati Augusti Pro Praetore, Moguntiacum, Germania



    C. Octavius Victor M. Vinicio Luciano s.d.


    Der Imperator gab nun seine Zustimmung zur Versetzung des Centurios Gaius Iulius Raeticus. Ich bitte dich daher den Mann freizustellen und zu mir zu senden. In Anbetracht dessen, dass jeder Verlust eines Centurios ein herber Verlust für die Einheit ist, möchte ich dir danken, dass du dich trotzdem dazu bereit erklärst.


    Mögen die Götter dir weiterhin gewogen bleiben!


    Vale,


    Gaius Octavius Victor




    An
    Tiberius Prudentius Balbus
    Praefectus Alae - Ala II Numidia
    Confluentes


    Salve Praefect,


    es tut mir Leid, Dir keine besser Nachricht übermitteln zu können als Vertrauter Deines Vaters. Aber heute wurde Commodus zu den Göttern berufen. Hinterhältig hat man ihn auf dem Forum ermordet.


    Ich habe bereits die Verhältnisse in Rom geordnet. Bitte komm so schnell wie möglich nach Rom.



    In tiefer Trauer und mit den besten Grüßen,


    Theodorus von Corinthus


    Ad
    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia, Mogontiacum
    Provincia Germania


    Flavius Aquilius suo amico Marco Corvino s.d.


    Wie lange ist es her, dass wir voneinander hörten, mein Freund? Es scheint mir eine halbe Ewigkeit vergangen, aber ein Teil dieses Empfindens liegt auch gut damit verbunden, dass ich mitnichten in Achaia weilte, wie es meine Familie und der Cultus Deorum glaubten. Vielleicht hat man Dir auch gesagt, dass ich mit Flavius Aristides aufgebrochen war, einen flüchtigen Sklaven zu fangen, der seine Tochter entführt hatte - inmitten eines heftigen Wolkenbruchs verlor ich Aristides aus den Augen und verirrte mich in einem fremden Waldgebiet. Ob der Nässe muss mich wohl ein heftiges Fieber befallen haben, an die Dinge, die nach meinem ziellosen Ritt durch den Wald geschehen sind, kann ich mich jedenfalls nur bruchstückhaft erinnern und wurde schließlich von meinem treuen Tier in Richtung des Meeres getragen, wo mich eine Fischersfamilie fand, pflegte und gesunden ließ. Da ich mich nicht an meine Herkunft entsann, nahmen sie mich als Teil der Familie auf und ließen mich in ihrer Mitte leben, als den Mann der Tochter des alten Fischers. Du wirst es sicherlich befremdlich finden, denn obwohl die Arbeit sehr hart und schwer war, die ich täglich verrichtete, fühlte ich mich nicht unzufrieden - und jene junge Frau an meiner Seite zu haben, als mein vorgebliches Eheweib, machte meine Welt vollkommen.


    Die Erinnerung kehrte jedoch erst nach einem halben Jahr wieder, und ich war da schon der Mann im Haus geworden, da der alte Fischer nicht mehr stark genug war, die Familie gegen Räuber zu verteidigen - seit einem Abend, an dem ich mir mehrere Narben im Kampf gegen dieses Banditengesindel geholt habe, kam auch mein Wissen um mein Selbst wieder, und ich kehrte in mein Leben als Patrizier zurück. Vielleicht ist der größte Hohn der gesamten Sache, dass ich Vater werde, und die Geburt meines ersten Kindes unmittelbar bevorsteht, das Kind einer peregrina, der ich einen Fischereibetrieb nahe Ostia kaufte, damit mein Nachkomme in gesicherten Verhältnissen aufwächst und sowohl diese junge Frau als auch ihr Vater keine Not leiden müssen. Wie schnell Menschen doch in der Not bereit sind zu lügen, mein Freund, dieses halbe Jahr hat mich vieles gelehrt, auch, dass in meinem Leben hier in Roma vieles fehlt, und so manches zuviel ist.


    Ich kann nur hoffen, dass Deine Zeit in Germania erquicklicher verlaufen ist als die meinige hier in Italia, und was du über Deine Liebe schreibst, scheint zumindest dieser Teil Deines Lebens erfreulicher zu verlaufen als in dem meinen. Deandra habe ich nie kennengelernt, aber ich muss nun eine gewisse Neugierde zugeben, sie dereinst an Deiner Seite zu sehen, denn eine Frau, die fähig ist, Dein Herz einzufangen, muss schon etwas besonderes sein und darob interessiert sie mich. Werde glücklich, Marcus, es wird einem im Leben nur wenig Glück geschenkt, sodass man das, was einem so von den Göttern gegeben wird, ohne einen Preis zu zahlen, festhalten sollte, so gut man kann.


    Was mein eigenes Liebesleben angeht - nun, Du wirst es Dir denken können, ich lebe nach wie vor alleine, denn meine Liebe gilt jemandem, mit dem sie niemals erfüllt werden kann, und ich kann dieses Gefühl weder ignorieren noch leugnen noch aufgeben - Du hast es schon richtig erkannt, mein Herz war nicht frei, als wir uns kennenlernten, und es wird wohl niemals frei sein, umso mehr bin ich den Göttern dafür dankbar, in Dir einen Freund gefunden zu haben. Indes, es wird mir derzeitig leider nicht möglich sein, Dich in Germania zu besuchen, auch wenn ich sehr gerne wüsste, wie Du in dieser wilden Provinz lebst und wie es dort überhaupt aussieht - ich habe hier in Roma die Ausbildung einiger discipulae übernommen und bin leider nabkömmlich, sodass unser Treffen wohl so lange warten müssen, bis Du Dich wieder nach Rom begibst, um Deine politische Karriere weiter zu verfolgen. Dann werde ich auch gerne Deine Verlobte und Deine jungen Verwandten kennenlernen - Du ahnst es vielleicht, ich bin derzeit auf der Suche nach einer passenden Braut, vielleicht finde ich sie in den Reihen einer Familie, in der ich bereits einen Freund finden durfte.


    Nach der Abreise des Kaisers in Richtung Ruhm und Ehre ist es hier in Roma still geworden, der Glanz scheint ein wenig zu fehlen, doch stört das die meisten Römer wenig, und so werden die Feiertage noch immer genossen und mit viel Prunk begangen - Du wirst feststellen, dass sich an dieser dreckigen, verhurten ewigen Stadt wenig verändert, wenn Du zurückgekehrt bist. Möge Dir Deine spärliche Freizeit die Gelegenheit zur Antwort geben, derer ich mit Freuden harren werde -


    vale.
    C' Flavius Aquilius


    ROMA, ANTE DIEM VII ID IUL DCCCLVII A.U.C. (9.7.2007/104 n.Chr.)

    Ad M. Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia, Mogontiacum
    Provincia Germania


    L. Flavius Furianus M. Aurelio Corvino s. d.


    Es bestürzt mich, Aurelius Corvinus, solche Neuigkeiten bezüglich Aurelius Cicero zu hören. Nie hätte ich es diesem Mann zugetraut solch einen Schritt zu gehen, gar solche Gedanken zu hegen. Mag es daür Verständliches geben, doch ich sehe nichts dergleichen und bin zutiefst enttäuscht.
    Nun ist das Gericht wenigstens um den Verbleib des Angeklagten aufgeklärt, ich danke dir.


    Deinem Wunsch gemäß, werde ich dir natürlich das Geschehene zu schildern versuchen.
    Und zwar ist Aurelius Cicero im Besitz eines Schuster, welcher nach der im Senato beschlossenen Änderung der Lex Mercatus, genauer gesagt § 3 Abs 5, nun unrechtmäßig ist, da Cicero dem Ordo Patricius angehört. Wie du weißt, ist es unserem Stand und dem Ordo Senatorius nicht gestattet Betriebe außer den mittelbar Landwirtschaftlichen zu halten. Aufgrund dieses Vergehens wurde die Händlervereinigung auf Aurelius Cicero aufmerksam und Octavius Detritus, als Vertreter eben jener Vereinigung, hat Klage bei mir eingereicht.
    Ich habe den Sachverhalt überprüfen lassen und musste diese Klage gewähren.


    Nun trug es sich zu, wie du geschildert. Aurelius Cicero ist zur Ersten Anhörung nicht erschienen und eine Einigung kam nicht zustande, nun wird die Sache gerichtlich entschieden. Mit Senator Tiberius Durus konnte ich jedoch für Aurelius Cicero eine kompetente und äußerst erfahrene Verteidigung gewinnen. Der Verhandlungstermin musste jedoch verschoben werden, da der jetzige Consul und damalige Praetor Peregrinus, Prudentius Commodus, selbst Vorstand jener Händlervereinigung ist und somit vor Gericht als Iudex nicht mehr zugelassen. Dies war der Verdienst Durus´gewesen, ein kluger Schritt.
    Derzeit bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Iudex, der Cicero nicht aufgrund seines Standes richtet und den Forderungen des Augustus entspricht, dies wird sich wohl noch hinziehen.


    So gern ich selbst eine Forderung erwirkt hätte, die Cicero hätte mit Leichtigkeit begleichen können, ist die Erste Anhörung leider aufgrund seiner Abwesenheit nicht gerade fruchtbar gewesen und es wird gerichtlich entschieden werden müssen.
    Aurelius Cicero, musst du wissen, war mir stets ein guter Freund gewesen und ich habe und werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihn vor der Blöße und dem Ehrverlust zu bewahren.
    Natürlich gäbe es außer dem gerichtlichen Verfahren auch die Möglichkeit, dass ich an den Augustus schreibe und ihm diesen Sachverhalt schilder, so dass wenigstens der Name deiner Gens nicht in Verruf gerät, doch dies wird dir, Aurelius Corvinus, sehr widerstreben, wenn der Imperator von der Abwesenheit deines Verwandten vor Gerichte hört. Natürlich hätte Augustus die Macht es bei einem Geldbetrag zu belassen und deinen Verwandten ins Exil zu schicken, doch es würde ein Schatten über euren Namen gelegt werden, der dir in deiner Karriere so manch einen Stein in den Weg werfen würde.
    Daher schlage ich vor, dass der Augustus nichts von der Flucht deines Verwandten erfährt, wir verhandeln und es wird im besten Falle in einer Geldstrafe enden, die auch ich gleich für ihn begleichen würde - schließlich war er ein Freund und ist noch heute ein Patrizier. Da dies nur ein Vergehen Aurelius Ciceros ist, wird die Sache vor dem Iuridicium Minor verhandelt, das heißt, dass dem sowieso keine, vielleicht nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Euer Name wäre dadurch wenigstens bewahrt.
    Sage mir, was du davon hälst.


    Aurelius Corvinus, falls es weitere Probleme mit dem Rückzug meines alten Freundes geben sollte, zögere nicht mir zu schreiben. Nicht aus Schuld, sondern aus treuer Freundschaft zu ihm und vielleicht zu einer erblühenden zu dir, werde ich mich dem gerne annehmen, sofern dein Arm von Germanien nicht nach Rom reicht. Ich weiß um seine Töchter, Corvinus, und falls sie Hilfe benötigen oder Anweisungen, zögere auch hier nicht mir zu schreiben.


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    An Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania

    Salve mein Bruder,

    ich dachte mir schon, daß du mit deinem neuen Posten mehr als genug Arbeit haben wirst und freue mich, daß du die schwierige Anfangsphase hinter dir zu haben scheinst. Wie es uns in Rom ergeht? Rom steht noch und erfreut sich gerade brütender Hitze. Man sagt, in Germania wäre es um diese Jahreszeit kühler und falls nicht, so sei die Hitze angenehmer zu ertragen. Wenn das stimmt, dann beneide ich dich, denn hier scheint jeder Tag heißer zu sein als der vorherige. Schon längst wäre ich geflüchtet aufs Land, auf meine Güter, wenn nicht diese leidige Pflicht im Senat meine Anwesenheit hier binden würde. Sei ohne Sorge, im Senat versäumst du nichts. Die Themen sind zum Großteil langweilig und bei vielen Senatoren hat man das Gefühl, sie würden nur heiße Luft produzieren, ein Gedanke, der angesichts des Wetters bei mir keine Hochgefühle entstehen lässt. Auch die leidige Geschichte mit den Parthern wurde andiskutiert, doch viel mehr als die Gerüchte von der Subura in die Curia Iulia zu tragen wurde auch nicht getan. Doch wie du sicher schon weißt, hat der Kaiser Rom verlassen und ist mit der Legio Prima nach Syria gereist. Ich muß zugeben, ich war erstaunt als ich davon erfuhr, denn der jüngste ist unser Kaiser ja wirklich nicht mehr. Entweder ist die Lage so prekär, daß er das zu seiner eigenen Sache erklärt hat oder er will auf seine alten Tage nochmal ein Abenteuer erleben. Vielleicht auch eine Mischung von beiden. Oder er ist vor seiner Frau geflüchtet, aber das ist Weibertratsch und zugleich auch eine schöne Überleitung. Was ist denn mit deiner Heirat? Es wird nun wirklich Zeit dafür, die Verlobung ist ja auch schon eine schöne Zeit lang her. Ansonsten kann ich dir nur mehr erzählen, daß Livia vor kurzem entbunden hat, ich also Vater geworden bin. Leider ist es nur ein Mädchen, aber es ist gesund und wird irgendwann einmal auf den Namen Livilla hören. In den nächsten Tagen werden sie nach Misenum aufbrechen, in unsere Villa dort, du weißt ja, die Hitze in Rom und die Geburt war für Livia ziemlich anstrengend. Und mit diesen Neuigkeiten schließe ich auch den Brief, du hast ja gewiss mehr zu tun als mein Geschwätz zu lesen.

    Vale bene, mein Bruder, und mögen die Götter dir ihren Segen geben.

    M. Vinicius Hungaricus



    *****



    An
    Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior


    Salve Marcus Vinicius!


    Ich hoffe Dir geht es gut.
    Bestimmt hast Du sehr viel zu tun. So eine Provinz macht viel Arbeit und Du bist der wichtigste Mann dort, dass sehe ich ein. Aber was weiß eine ahnungslose Frau schon von diesen Dingen.
    Einen Brief hätte ich allerdings schon erwartet. Sollten Dich deine Amtsgeschäfte so sehr in Beschlag genommen haben, dass Du mich ganz vergessen hast? Ich bin Deine Verlobte, vielleicht erinnerst Du dich.
    Oder haben Dich andere Dinge abgelenkt? Wie ist denn Germanien so? Ich habe gehört, die germanischen Mädchen sind allesamt blond, groß und üppig. Stimmt das?
    Rom ist seit einiger Zeit eine einzige Enttäuschung. Der Kaiser ist abgereist, weil er mit irgendwelchen Barbaren Krieg führen will. Seit dem ist es im Palast todlangweilig. Mir ist vollkommen schleierhaft, weshalb sich der Kaiser dafür selbst bemühen muss, wozu hat er schließlich seine Generäle? Aber er ist der Kaiser und wird schon am besten wissen, was gut für uns alle ist. Vollkommen lächerlich ist jedoch, dass auch mein Cousin Aelius Quarto meint, unbedingt mit ihm gehen zu müssen. Als ob er das bei seiner Stellung und in seinem Alter noch nötig hätte.
    Außerdem sind vor einiger Zeit sein Adoptivsohn und dessen Tochter hier eingezogen. Gebürtige Claudier, die sich natürlich wie alle Patrizier für etwas Besseres halten. Dabei wissen sie überhaupt nicht was sich gehört und sie nehmen die Sklaven über Gebühr in Beschlag. Es ist eine Zumutung. Manchmal lässt man mich sogar warten und zwar länger als akzeptabel ist.
    Wie heißt die Stadt noch gleich, in der Du residieren musst? Mogontiacum? Ich weiß sehr wohl, dass ich mir über diesen Ort keine Illusionen machen darf. Es ist bestimmt ein kümmerliches, rückständiges und schmutziges Dorf. Aber besser die Frau des Statthalters in so einem Provinznest, als eine alleinstehende, wehrlose Frau hier in Rom.
    Wann holst Du mich endlich zu Dir? Wann heiraten wir endlich? Du musst mich dringend erlösen.


    Deine Aelia Paulina


    ROMA - ANTE DIEM VI ID IUL DCCCLVII A.U.C. (10.7.2007/104 n.Chr.)



    *****



    An
    Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior


    Salve Marcus Vinicius, liebster Verlobter!


    Wie schön ist es Deine Zeilen zu lesen. Ich verzeihe Dir.


    Natürlich werde ich so schnell ich kann zu Dir eilen, aber Du wirst verstehen, dass ich zuvor noch vieles erledigen muss. Man kann eine solch weite Reise schließlich nicht ohne passende Reisegarderobe antreten und für die kalten Tage des Nordens brauche ich auch noch wärmende Mäntel. Das verstehst Du bestimmt.


    Sobald das erledigt ist breche ich auf. Ich verspreche, es wird nicht lange dauern.


    Deine Aelia Paulina


    ROMA - ANTE DIEM XVII KAL AUG DCCCLVII A.U.C.
    (16.7.2007/104 n.Chr.)

    Das Geld wurde in eine Kasse gezählt, eine Karte für den Senator angelegt und das Kürzel für Privatpost dahinter gesetzt. Dann packte man die Briefe ein und kümmerte sich darum, das sie besonders eilig ihr Ziel erreichten. Immerhin handelte es sich um eine wichtige, wie machtvolle Persönlichkeit...

    Provinz Germania
    Regio Germania Superior
    Stadt Mogontiacum
    Regia Legati Augusti pro Praetore


    An den Legatus Augusti Pro Paetore Marcus Vinicius Lucianus



    Salve Legatus Lucianus,


    der Imperator läßt Dir ausrichten das er sich sehr über Deinen positiven Bericht über die von Dir verwaltete Provinz Germania sehr gefreut habe. Er war davon sichtlich angetan. Ich denke das Dein Bericht genau zum richtigen Zeitpunkt kam Legatus Lucianus.
    So muß er sich um eine Provinz weniger sorgen und Gedanken machen was sehr viel Wert ist jetz wo er in den Krieg gegen die Parther zieht.
    Weiters läßt er Dir sagen, Du mögest sie, wie sagte er, mit dem Segen der Götter weiter zu Wohlstand und Blüte führen so es in Deiner Macht stünde.
    Dies waren seine Worte.


    Vale


    Appius Tiberius Iuvenalis



    I. A. des Imperators Caesar Augustus, Censor und Pontifex Maximus
    Lucius Ulpius Iulianus



    Roma, ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLVII A.U.C. (4.7.2007/104 n.Chr.)


    Palatium Augusti
    Administratio Imperatoris

    Cursus Honorum - Roma - Regio Italia - Provincia Italia


    EPISTVLA CONSVLVM
    KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (1.7.2007/104 n.Chr.)


    Consul Gaius Prudentius Commodus Tribunus Laticlavius Marco Aurelio Corvino s.d.


    Salve M. Aurelius Corvinus,


    der Consul G. Prudentius Commodus entbietet dir seine Grüße und lässt dich wissen, dass deiner Bitte um Zulassung zur Kandidatur für das Vigintivirat bei den nächsten Wahlen zum Cursus Honorum entsprochen werden kann. Über den genauen Wahltermin sowie den Termin für dein Erscheinen vor dem Senat wirst du zu gegebener Zeit in Kenntnis gesetzt werden.


    i.A.
    [Blockierte Grafik: http://www.gwebspace.de/lordtengrion/sigmetell.png]
    Scriba Personalis G. Prudentius Commodus




    An den
    Praefectus Castrorum
    Legio II Germanica
    Castellum Legio II Germanica
    Mogontiacum - Regio Germania Superior


    Salve,


    ich möchte mich dir vorstellen. Mein Name ist der eines Hadrianus und ich handel mit Dingen, die das tägliche Leben vereinfachen und den Römer vom Barbaren unterscheidet. Mein Geschäft befindet sich in Tarraco, was nicht davon abhält meine teils erlesenen Produkte im ganzen Reich zu kaufen. Besonders in Rom habe ich einen festen Stamm gut betuchter Kunden aufgebaut. Doch es liegt nicht im Sinnen eines Römers nur jene zu bevorzugen, die Geld als nebensächlich betrachten.


    Aus diesem Grunde würde ich gerne meine Kleidungsstücke auch den Legionen anbieten. Ihre Webart ist besonders engmaschig, der Stoff strapazierfähig. Anzubieten habe ich alles, was eine militärische Einheit zum Einkleiden seiner Mannschaften und Offiziersränge braucht. Dazu kann es sehr günstig sein.


    Ich hoffe man steht diesem kleinen Vorangebot positiv gegenüber und wünscht eine Zusammenkunft in Mogontiacum. Über eine Antwort würde ich mich freuen und verbleibe mit hoffnungsvollen Grüßen,


    ~ Herius Hadrianus Subdolus ~


    Händler und Produzent feiner Webwaren und Keramiken


    -Casa Hadriana, Tarraco, Regio Hispanien-

    Audite, Audite RÖMER!


    Werde Beamter des Postdienstes und verdiene ein stattliches Gehalt von 200 Sesterzen. Der Stationarius Posten in einer Mansio von Germanien oder einer Station von Aegyptus wartet auf dich. Mit etwas Einsatz kannst du es in einem überschaubaren Zeitraum auf mehr als das Dreifache bringen.



    Diene dem Kaiser und römischen Imperium!



    Melde dich in der Casa Germanica zu Rom oder direkt beim Legatus Augusti cursu publico auf dem Palatin.



    ROM BRAUCHT DICH!

    Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus
    Ei gugge mal da, da war er wieder der Scriba.


    Salve. Da wäre ich noch einmal. Ich soll vom Legaten aus etwas aufklären. Er läßt fragen wie dann die letzten Briefe die verschickt wurden abgerechnet wurden?


    Iustus wußte nicht ob er nun grinsen oder ernst bleiben sollte. So kaute er auf seinen Lippen herum.


    Und wieder erschien der Bub, der mußte sich wie ein Laufbursche vorkommen. Armer Kerl...


    "Öhm salve...." blickt auf und guckt skeptisch "... gute Frage, ich muß gestehen, ich habe keine Ahnung. Nach meinen Listen dürften die alle aufgelaufen sein. Hm das ist mir jetzt fast peinlich zu sagen, aber die sind wohl alle nicht bezahlt worden."


    Das darf doch alles nicht wahr sein, dachte der Beamte. Warum war er hier und nicht in seinem Büro wo er hingehörte. 8)

    Provinz Germania
    Regio Germania Superior
    Stadt Mogontiacum
    Regia Legati Augusti pro Praetore


    An den Legatus Augusti Pro Paetore Marcus Vinicius Lucianus



    Salve Legatus Lucianus,


    der Imperator läßt Dir ausrichten das er sich sehr über Deinen positiven Bericht über die von Dir verwaltete Provinz Germania sehr gefreut habe. Er war davon sichtlich angetan. Ich denke das Dein Bericht genau zum richtigen Zeitpunkt kam Legatus Lucianus.
    So muß er sich um eine Provinz weniger sorgen und Gedanken machen was sehr viel Wert ist jetz wo er in den Krieg gegen die Parther zieht.
    Weiters läßt er Dir sagen, Du mögest sie, wie sagte er, mit dem Segen der Götter weiter zu Wohlstand und Blüte führen so es in Deiner Macht stünde.
    Dies waren seine Worte.


    Vale


    Appius Tiberius Iuvenalis



    I. A. des Imperators Caesar Augustus, Censor und Pontifex Maximus
    Lucius Ulpius Iulianus



    Roma, ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLVII A.U.C. (4.7.2007/104 n.Chr.)


    Palatium Augusti
    Administratio Imperatoris


    Die Briefe wurden einsortiert und würden ihren besonders langsamen Weg nach Süden finden. Wer wußte schon, wann der nächste Wagen überhaupt fuhr.


    Sim-Off:

    :P

    "Um den Wertkartenkauf abzuschließen fügte der Beamte noch hinzu: "Bei diesem Wertkartenwert gibt es noch einen kleinen Bonus durch den Cursus Publicus oben drauf. Ich trage es ein und lasse die Verwaltung wissen, wenn die Wertigkeit aufgebraucht ist."


    Achso der Gute wollte garnicht zu diesem ehemaligen Tribun.


    "Äh ja die Casa gibt es schon noch, aber sie wird wohl etwas eingewachsen sein. Das Gebäude befindet sich im Süden der Stadt. Wenn man am Theater vorbei Richtung Castellum schlendert, kommt man direkt an ihr vorbei."

    "Nein verfallen kann sie nicht, aufzustocken geht sie hingegen immer. Aber sie kann nicht in eine andere Provinz oder Region mitgenommen werden."


    Ganz dienstbeflissen räumte er das Schreiben weg und blickte auf, als der Mann ihn etwas fragte, das nicht mit dem Cursus zu tun hatte oder aber nur indirekt.


    "Hadrianus?" kratzt sich am Kopf. "...puh da gabs doch mal einen Tribun bei der Zweiten, aber wo und ob der noch in Germanien ist, keine Ahnung. Ich hab ihn zumindest ewig nicht mehr hier gesehen. Gut möglich, das der hier nicht mehr wohnt."

    "In welcher Größe soll ich eine Karte anlegen? Für die Institutionen ist dies in Zahlen von 50, 100, 250 oder 500 Sesterzen möglich."


    Dem Beamten war das ja auch peinlich. So schob er ein Pergament vor sich und füllt es aus.


    "Die Unterschrift setzen wir mit der Bezahlung drunter."


    Eine Notiz folgte noch, das bereits zwei Briefe zu 20 Sesterzen versendet wurden.