Beiträge von Decima Lucilla

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Original von Titus Petronius Varus
"Es geht - wenn man weiß, wo man suchen muss", sagte Varus und zwinkerte Lucilla zu.
"Aber verrate mir doch, wie es kommt, dass du extra aus Italia hergekommen bist, um nach dem Rechten zu sehen? Oder, ach warte, Decima Lucilla, sagtest du? Dann bist du sicher wegen der großen Sponsalia hier. Ist es nicht euer Pater Familias, der sich verlobt?"

"Ja, du hast recht, ich bin wegen der Sponsalia hier. Decimus Meridius ist mein Bruder und auch wenn der Aufwand der Reise ziemlich groß ist, kann ich ihn kaum alleine feiern lassen. Daher dachte ich, wenn es schon keinen Legatus Augusti Cursu Publico gibt, der dich am Anfang deiner Karriere besucht, schaue ich einfach mal vorbei."

Bei der Erwähnung des Legatus fällt ihr direkt noch etwas ein.

"Hat dir Venusia gesagt, dass ... Senator Hungaricus versucht, eine Sondergenehmigung für ... Senator Avarus zu bekommen? Bis es soweit ist, ist der Praefectus Praetorio selbst unser Ansprechpartner, falls es irgendwelche Probleme geben sollte."

Es fällt Lucilla sichtlich schwer die beiden Herren mit ihren Titeln zu betiteln.

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Original von Publius Decimus Flaccus
Ich bemerkte den Regionarius nicht, ich war zu sehr mit dem Buffet beschäfigt. "Ich glaub mein Pater Familias hat zuviel Geld." dachte ich mir. Als erstes ein gutes Glas Falerner, danach ein wenig Huhn, wieder Wein, Fisch, Wein, Brot mit Käse, Wein. Hm, das war herrlich. Mit einem überhöhten Alkoholgehalt in meinem Blut hatte ich immer noch nicht alles probiert. Und alles war so lecker.

Als Lucilla am Buffet ankommt glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen. Da steht ihr Bruder Flaccus und schaufelt sich in aller Ruhe seinen Teller voll mit Essen.

"Flaccus!" Lucilla lässt sich von dem Teller nicht stören und umarmt ihn, soweit möglich. Dann tritt sie zurück und deutet grinsend auf seinen Teller. "Du solltest noch etwas für die anderen Gäste übrig lassen. Und vor allem für die Familie."

Schnell hat auch sie einen Teller zur Hand und schaut, was es alles gibt. "Seit wann bist du wieder in Tarraco? Warum sagt mir das keiner? Hast du schon etwas probiert? Wie ist das Huhn? Und wie geht es dir?"

Lucilla lächelt und nickt. "Ja, Vortex ist schon ein sehr eifriger Kerl." Nach einem kleinen Schluck Wasser fährt sie fort. "Es freut mich, dass du so schnell in die Arbeit hineingekommen bist. Die vielen Listen sind manchmal etwas viel, wenn du mich fragst. Aber ohne die ganze Bürokratie ist der Briefversand leider nicht zu bewältigen."

"Danke, etwas Wasser mit einem Schuss Wein wäre nicht übel." Sie nimmt lächelnd Platz. Die Korbstühle auf der Kunden-Seite sind ja doch recht bequem, kein Wunder, dass es auch immer wieder Stammkunden ins Officium zieht.

"Ich hoffe, ich störe nicht. Ich komme nämlich nicht als Kunde, sondern wollte einfach nur mal vorbeisehen, ob alles läuft und ob du noch Fragen zur Arbeit hast. Ich hoffe doch, Vortex hat dir alle Listen sauber hinterlassen und alles erklärt?"

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Original von Maximus Decimus Meridius
"Wie auch immer, ich bin froh, dass Du da bist. Ohne Dich wäre die Sponsalia nur halb so schön gewesen. Ehrlich."

Er drückte seiner Schwester einen liebevollen und zarten Kuss auf die Stirn. Sie duftete nach Rosenöl.

Lucilla fröstelt wieder etwas und bemüht sich um ein Lächeln. "Na dann hoffe ich, dass es sich wenigstens gelohnt hat. Ich werde dann mal das Buffet plündern und dich den Gästen überlassen."

Vielleicht gibt es heißen Gewürzwein. Das wäre jetzt genau das Richtige.

Lucilla tritt ein und lächelt freundlich. 'Ihr' Officium hat sich kaum verändert und sie fühlt sich schon beim ersten Schritt hinein wieder ganz wie zuhause. Doch es ist merkwürdig, auf der 'falschen' Seite des Schreibtisches zu stehen.

"Salve, ich bin Decima Lucilla, Praefectus Vehiculorum aus Italia."

Verfroren bedankt sich Lucilla bei Gallus und eilt weiter ins Bad. Schneller, als jeder, der dabei zuschauen würde, schauen könnte, hat sie sich entkleidet, ist in die Badewanne gestiegen und im warmen Wasser untergetaucht.

Nach kurzer Zeit taucht ihr Kopf wieder aus dem Wasser auf und sie seufzt zufrieden. Am liebsten würde sie einfach den ganzen Tag im warmen Wasser liegen bleiben und warten, bis alle Gäste wieder gegangen sind um dann mit der Familie zu feiern.

Doch die gesellschaftlichen Verpflichtungen gehen vor und so verlässt Lucilla die Wanne nach nicht allzulanger Zeit wieder, trocknet sich ab, streift eine einfache Tunika über und macht sich auf den Weg in ihr Cubiculum, um sich in Schale zu werfen.

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Original von Maximus Decimus Meridius
"Schön, dass Du hier bist. Hast Du einen Deiner beiden Verehrer mitbringen können?"

"Die Götter bewahren!" Lucilla lächelt schelmisch. "Du kennst mich doch, ich hätte mich wieder für keinen entscheiden können und wäre schließlich mit einem an jeder Seite aufgetaucht. Nein, das wollte ich dir doch ersparen und bin ganz allein gekommen. Es sind ja genügend Decima hier um die männlichen Gäste von mir abzuahlten."

Sie seufzt unmerklich. "Außerdem hätte ich keinem von beiden diese Überfahrt antun wollen. Wie bist du nur auf die Idee gekommen, dich im Winter zu verloben? Ich wusste gar nicht, dass es auf dem Meer so kalt ein kann."

Da Lucilla schon einmal in Hispania ist, nutzt sie die Gelegenheit um dem neuen Praefectus einen kurzen Besuch abzustatten. Ein kleiner Bericht über die Situation im Cursus Publicus Hispania wäre eine gute Gelegenheit für einen anschließenden Besuch bei Hungi.

Also tritt Lucilla an die Tür heran und klopft.

*Klopf klopf*

Nach einem kurzen, warmen Bad, hat sich Lucilla in ihrem Cubiculum hergerichtet und tritt nun in den Festraum. Das flaue Gefühl in ihrem Magen hat sich noch immer nicht ganz gelegt und Lucilla findet es viel zu kalt in der Casa. Sie schüttelt sich unmerklich und geht dann zielstrebig auf ihren Bruder zu, der wie üblich unübersehbar aus der Menge heraussticht. Da es so aussieht, als würde er zufälligerweise gerade nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, nimmt Lucilla die Chance wahr, ihn zu begrüßen.

"Salve Bruderherz." Sie umarmt ihn mit einem leichten Lächeln und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. "Komme ich schon zu spät oder kann ich dich noch davon abhalten, dein Herz einer anderen Frau als einer Decima zu schenken?"

Lucilla entlässt ihn lächelnd aus der Umarmung und tritt dann in die Casa hinein. Ein warmes Bad, etwas Öl und ein paar Trauben, dann würde sie die Feier hoffentlich auch noch überstehen.

Erleichtert atmet Lucilla auf, als ihr noch etwas einfällt. Fast hätte sie es vergessen. Sie tritt an Gallus heran um ihn kurzerhand zu Umarmen. Sie kann sich nicht an eine Zeit erinnern, als es ihn noch nicht in der Casa Decima gegeben hat. Manchmal fällt ihr die Entscheidung schwer, ob er eher zum Inventar oder eher zur Familie gehört, doch heute ist es ganz sicherlich letzteres.

"Jetzt hätte ich vor lauter überfahrt fast das wichtigste vergessen: Bona Saturnalia, Gallus!"

Lucilla bemüht sich um ein Lächeln und tritt ein.

"Salve Gallus. Die Überfahrt war nicht ganz so angenehm wie ich es mir gewünscht hätte, aber nun bin ich ja da. Ein Bad wäre wunderbar, ich hoffe, ich habe noch nichts verpasst?"

Lucilla steht vor der Tür ihres Zuhauses und würde am liebsten umfallen und liegen bleiben. Die Überfahrt war furchtbar gewesen, Sturm, Nebel, dann wieder Sturm, der Kapitän schien selber nicht mehr zu wissen, wo er überhaupt hin musste.

Ein Schaudern durchfährt Lucilla, als sie daran denkt, wie sich die Wolken über dem Meer zusammengebraut hatten. Was hat sich Meridius nur dabei gedacht eine Verlobung im Winter zu feiern? Verlobungen feiert man im Frühling, im Sommer oder vielleicht sogar noch im Herbst. Aber ganz sicher nicht im Winter. Vor allem nicht, wenn man genau weiß, dass die halbe Verwandtschaft übers Meer gondeln muss.

Sie winkt den unbenannten Gepäckträger näher, hebt müde die Hand und klopft an die Tür. Wenn sie Glück hat, könnte sie sich noch etwas ausruhen, wenn sie Pech hat, dann ist das Fest schon in vollem Gang und sie könnte sich direkt unter die Gäste mischen.

Ganz überrascht von der Umarmung blickt Lucilla ihm sprachlos nach. Bis sie ihre Sprache wiedergefunden hat, ist Trimalchio längst aus dem Officium.

"Vale." murmelt sie vor sich hin und greift dann zu dem Brot.

"Gut." lächelt Lucilla. "Mehr fällt mir leider auch nicht ein."

"Ähm..." Lucillas Verzweiflung wächst wieder. "Aber..." Ein lautes Seufzen entfleucht ihr und sie lässt ihren Kopf mutlos auf die Tischplatte sinken. Natürlich weiß sie das, aber natürlich hat sie es in ihrem Eifer ganz vergessen. All die Mühe umsonst und was noch schlimmer ist, ein Ambrosius ohne Saturnalien.

Lucilla hebt ihren Kopf, gerade soweit, dass sie Ambrosius anschauen kann. "Was hälst du von der Taverna Apicia? Die haben dort sehr leckeres essen und sicher auch an den Saturnalien geöffnet. Außerdem kommt man an den Mercati Traiani vorbei. Du könntest dir etwas aussuchen, was ich dir kaufe und nach Hause trage."

Lucillas Blick wird immer verzweifelter. Ihre Schultern sinken herab und werden nur noch dadurch abgehalten, auf den Boden zu sinken, weil sie am Rest des Körpers dranhängen.

"Oh Ambrosius, das tut mir so furchtbar leid. Ich wollte dir doch die schönsten Saturnalien bescheren, welche du je erlebt hast. Du bist doch der einzige Sklave den ich habe und mein erster eigener noch dazu." Sie schüttelt traurig den Kopf. "Ich bin so eine schlechte Herrin, wie konnten die Götter dich nur zu mir bringen!?"

Dann fällt ihr noch etwas ein. Hoffnungsvoll blickt sie wieder zu Ambrosius auf. "Aber ich habe dir noch ein Bad bereitet. Heute morgen schon. Mit ganz viel Öl."

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Original von Vincento
Dann ging Vincento und öffnete. Lustlos, fast schon unfreundlich sagte er zu der Frau, die er erblickte: "Salve, was wünscht ihr?"

"Salve!" lächelt Lucilla verlegen und blickt den jungen Sklaven an. "Ich, ähm,... ich bringe ein Saturnalien-Geschenk für Avar... ähm... für Senator Avarus. Würdest du es ihm bitte geben und ihm 'Bona Saturnalia von Lucilla' ausrichten? Das wäre sehr nett."

Sie drückt dem Sklaven das kleine Päckchen in die Hand. Im Inneren der Verpackung würde Avarus eine kleine tönerne Figurine in Form eines Hasen finden.

"Dir natürlich auch bona Saturnalia! Und noch einen schönen Tag, vale!" wünscht Lucilla dem Sklaven lächelnd und verlässt dann eilig die Gegend um die Casa Germanica.

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Original von Manius Pompeius Trimalchio
"Ich war bloss neugierig und was gibt es sonst Neues?"

Lucilla überlegt kurz, was es neues gibt. Schließlich fällt ihr tatsächlich etwas ein.

"Dass Senator Avarus zum Praetor gewählt wurde, das weißt du ja sicher? Das hat natürlich zur Folge, dass wir momentan ohne direkten Vorgesetzten sind. Ich war diesbezüglich schon bei Senator Hungaricus. Die Versandlisten und übrigen Schreiben gehen vorerst an ihn, am besten direkt in seine Casa. Er will sich jedoch dafür einsetzen, dass Avarus eine Sondergenehmigung bekommt. Aber das kann dauern."

Sie unterlässt es explizit zu erklären, ob es dauern kann, weil sich Hungi darum kümmern will, oder weil der Kaiser die Genehmigung erteilen müsste.